Dienstag, 28. Dezember 2021

Jahresrückblick 2021



Ganz traditionell blicke ich am Ende des Jahres noch einmal zurück auf alles, was passiert ist.


Woah, zweites Jahr Pandemie!
Und zusätzlich zu dem ganzen Pandemie-Bumms bin ich das erste Mal in meinem Leben in eine andere Stadt gezogen. Ein krasses Jahr!

Das Jahr 2021 begann mit sehr viel Arbeit. Die ersten Monate waren wir in einem gefühlt ewig währenden Lockdown, der die digitale Theaterarbeit richtig pushte. Wochenlang gab ich fast täglich Workshops zu Theaterpädagogik im digitalen Raum. Es war fröhlich, erhellend, manchmal traurig und erschöpfend. Wir alle waren mal richtig fertig und ausgebrannt, mal voller neuer Energie, mal zurückgezogen, mal feierfreudig. Diese Zeit habe ich – auch wenn sie anstrengend war – sehr genossen.
Neu gelernt und ausprobiert haben wir auch das hybride Arbeiten – in der Grundlagenbildung der LAG.

Wenn ich gerade nicht online unterrichtete, ging ich spazieren – mit meinem Mann, mit Freund*innen, mit Kolleg*innen.

Ein anderes großes Thema waren Online-Krimidinner! Sowohl mit den Vorspielern als auch am Geburtstag meiner Mutter schlüpften wir in Kostüme und suchten nach dem/der Täter*in eines Kriminalfalls.

Mit den ersten Lockerungen im Frühjahr begann dann wieder die analoge Arbeit. All die Erfahrungen vom Jahr davor wiederholten sich: das neue Annähern, das Zum-ersten-Mal-analog-treffen, das Austarieren, das Verhandeln.
Der Sommer war eine intensive Zeit, nicht zuletzt wegen der Intensivphase unserer Grundlagenbildung bei der LAG. Die Abschlussinszenierungen fanden draußen und drinnen rund um eine Villa in Berlin-Wilmersdorf statt. Eine schönere Location konnte man sich kaum vorstellen.

Mein Mann und ich fuhren nach Rostock und wir suchten dort nach einer Wohnung. Wir fanden sie auch, ganz schnell und unkompliziert, im gleichen Haus, in dem auch meine Kollegin Marie-Theres Schwinn wohnt. Dank ihr haben wir diese Wohnung so leicht bekommen! Tausend Dank noch einmal dafür!

Mein Gruppendrang-Kurs traf sich endlich analog und wir stiegen in die Endphase der Online-Inszenierung ein, die im September auf die digitale Zoom-Bühne kam. Diese Erfahrung war für mich inspirierend und ich startete kurz danach einen Online-Basiskurs mit sieben spielfreudigen Menschen aus verschiedenen Ecken Deutschlands, der bis Mitte Dezember lief.

Mit meinem Privatschüler Nick nahm ich einen neuen Audiowalk am Tegeler See auf und übergab die analogen Stunden mit ihm an eine Kollegin, die mir eine lieb gewonnene Freundin geworden ist. Ohne die Pandemie hätte ich sie gar nicht kennengelernt.

Ganz neues Highlight in diesem Jahr war und ist die Zusammenarbeit mit meinem langjährigen Freund Nils Holst. Wir haben eine enge Verbindung und ich schätze ihn fachlich und menschlich sehr. Umso schöner ist es, nun endlich zusammen arbeiten zu können. Zusammen haben wir das Seminar "Status meets Transaktionsanalyse" gegeben und eine neue Fortbildungs-Reihe gestartet: die Fortbildungs-SNACKS. Damit machen wir auch im nächsten Jahr weiter und ihr könnt jederzeit dabei sein: https://www.nilsholst.de/fortbildungs-snacks

Quasi nebenbei – neben all diesen Arbeitsaufgaben – sortierten mein Mann und ich den Frühling und Sommer hindurch unsere große Wohnung in Berlin aus. Wir hatten fast täglich ebay-Kleinanzeigen-Abholungen, verkauften und verschenkten wie wild ganz viel Kram.
Meinen Theaterfundus baute ich in der Wohnung auf und verschenkte alles, was sich dort im Laufe der Jahre angesammelt hatte. Ich bekam auch ein paar Spenden dafür, über die ich mich wahnsinnig gefreut habe. Nebenbei gab es ganz viele interessante Gespräche beim Klamotten-Stöbern.

Tja, und dann kam der große Umzug nach Rostock. Erst mein Mann, dann die Katzen, dann die Möbel und ich. Für mich eine der schlimmsten Wochen des Jahres. Ich habe mich selten so allein und ohne Zuhause gefühlt wie in den paar Tagen, in denen ich allein in Berlin war und die letzten Sachen ausräumte und putzte.

Das Ankommen in Rostock und im neuen Pendel-Lebensstil dauert noch ein Weilchen. Jeden Tag wachse ich ein bißchen mehr in diese neue Umgebung und in diese neue Situation hinein. Schaffe es mit jeder fertig gestrichenen Wand, jedem Regal und jedem eingeräumten Buch ein bißchen mehr, mich zu entspannen und ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Familie in Berlin sowie Leben mit meiner Klein-Familie in Rostock zu finden.
Hierher zu ziehen war eine wunderbare Entscheidung. Jedes Mal, wenn ich am Rostocker ZOB aus dem Flixbus steige und die Maske abnehme, atme ich tief ein und genieße diese Luft. Selbst mitten in der Stadt riecht man die Frische der Meeresluft. Der tägliche Besuch am Hafen, die wöchentlichen Ausflüge zum Meer und all die vielen Vögel machen es noch tausendmal schöner. Es ist ein wunderbarer Ort zum Leben. Im nächsten Jahr möchte ich noch mehr andere Menschen daran teilhaben lassen.
Auch das Einrichten der Wohnung ist zwar anstrengend, aber voller Kreativität und Freude. Bei so einer kleinen Wohnung geht es deutlich schneller und wir nähern uns in großen Schritten einem fertigen Zustand. So richtig fertig ist eine Wohnung ja nie – und soll es auch nicht sein, denn dann wär sie tot. Aber wir verwirklichen endlich Ideen, die wir schon in den vorherigen Wohnungen hatten, wie z.B. ein richtig stylishes Bad mit einem großen Wandbild über der Badewanne.

Zum Ende dieses Jahres war ich oft verzweifelt und traurig, denn mein Kater ist schwer an einer Leberentzündung erkrankt. Momentan geht es ihm besser, ob er wirklich geheilt ist, weiß ich aber noch nicht. Zwischendurch war der Zustand so schlecht, dass ich große Angst hatte, ihn sehr schnell zu verlieren. Jetzt hat er wieder zugenommen, ist fitter und aktiver. Das ist schön zu sehen. Nervös bin ich dennoch vor jeder Blutuntersuchung.

Die größte Stütze und Freude in diesem Jahr waren mein Mann, meine Freund*innen, meine Online-Kolleg*innen, die ich jeden Monat beim Kollegialen Austausch traf und auch bei der gemeinsamen Zusammenarbeit in Online-Seminaren, meine Theatergruppen und -kurse sowie meine Familie, die ich durch das Pendeln regelmäßig besuche.

Es ist ein Jahr des Umbruchs, besonders in privater Hinsicht. Beruflich pendel ich mich gerade in eine neue Arbeitsweise ein. Das wird noch ein bißchen dauern und sich nach und nach entwickeln.

Fortbildungen blieben in diesem Jahr ein bißchen auf der Strecke, auch Theaterbesuche gab es fast keine, dafür aber erstmalig wieder Inszenierungen, die ich begleitet habe.

Gesehen habe ich folgende Inszenierungen:

  • "Challenge Accepted" – Theater Junge Welt Leipzig (online)
  • "14 Vorhänge" – Staatstheater Ausgburg (VR-Inszenierung) 
  • "Event" – Staatstheater Ausgburg (VR-Inszenierung)
  • "Die Pest" – Deutsches Theater Berlin (Outdoor-Aufführung, nach ca. 30 min war sie leider durch Regen frühzeitig beendet)
  • "Die Dreigroschenoper" – Berliner Ensemble
  • "möwe.live"

Statt der Theaterbesuche habe ich einen Großteil meiner Freizeit mit Lesen verbracht und jeden Monat mind. ein Buch gelesen.

Was ich von diesem Jahr mitgenommen habe? Erschöpfung, Mut, Angst gepaart mit Zuversicht und intensive Beziehungen zu meinen Mitmenschen.

Was ich mir für's neue Jahr wünsche? Ankommen, Routine, neue Energie, gesunde Haustiere und viel Inspiration.


Meine Favoriten 2021



Meine liebsten Blogartikel:

20 Tipps gegen Lockdown-Koller

Liebesbriefe an Serien: "Doctor Who"

Liebesbriefe an Serien: "Killing Eve"


Meine liebstenTheaterinszenierungen des Jahres:

"14 Vorhänge" – VR-Inszenierung des Staatstheaters Augsburg

möwe.live



Mein liebstes Foto des Jahres:

Mein erster Sonnenuntergang am Rostocker Hafen. Dieses Boot ist für mich immer der Gradmesser, wie hoch das Wasser steht. Manchmal kann ich den Schriftzug "Seeadler" lesen, manchmal nicht. Außerdem steht dieses Bild für das Gefühl, das ich mit dem Hafen und dieser neuen Stadt verbinde.

 

Meine liebsten Filme des Jahres:

Dune

Ammonite

The Silent Child (Kurzfilm)


Yesterday

Wonder Woman 1984

The Color Of Money

First Cow 



Meine liebsten Serienentdeckungen des Jahres:

Star Trek Enterprise

Battlestar Galactica

The Queen's Gambit

Godless

Lupin

Teheran

Wanda Vision

Halston

The Bisexual

Physical

Foundation 

The Chair

Around The World In 80 Days

A Very British Scandal

Princess Charming & Prince Charming (okay, sind TV-Shows, aber geeeeileee!)


Meine liebsten Podcasts des Jahres:

Gut zu Vögeln

Die kleine schwarze Chaospraxis

Educast von du & ich – DAS ATELIER



Meine liebsten Songs/Musikstücke:

Artpop (Lady Gaga & Elton John)

Your Song (Elton John, aber gesungen von Lady Gaga)

Solar Power (Lorde)

Dandy In The Underworld (T.Rex)

The Rabbit That Hunts Tigers (Yin Yin)

Alugalug Cat X The Kiffness


Meine liebsten Bücher des Jahres:

"Die Pest" – Albert Camus

"Frau über Bord" – Marie-Theres Schwinn

"Was vom Tage übrig blieb" – Kazuo Ishiguro

"Manhattan Beach" – Jennifer Egan

"Hard Land" – Benedict Wells

"Die Anderen" – Laila Lalami

Kleiner Naturführer – Joachim Oppermann

"Krähen" – Cord Riechelmann

"Birdsong In A Time Of Silence" – Steven Lovatt

"Lolly Willowes" – Sylvia Townsend Warner

"Zugvögel" – Charlotte McConaghy

"The Quiet American" – Graham Greene

"The Great Godden" – Meg Rosoff, als Hörbuch-Version gelesen von Andrew Scott

The Last Tycoon – F. Scott Fitzgerald

Eulen – Desmond Morris



Fortbildung des Jahres:

Ähh ... das Leben.:D



Neugierig warte ich auf 2022 ... ich bin bereit!


Mittwoch, 22. Dezember 2021

#monthlyfavourites – November- & Dezember-Lieblinge

Es ist wieder Zeit für die Lieblinge des aktuellen Monats - die #monthlyfavourites im November und Dezember!



Zum Arbeiten:
 

Schnelltests ohne Ende. Neben FFP2-Masken momentan mein wichtiges Arbeits-Werkzeug.



Zum Aufhübschen

Ähm ja, Ohrringe halt, ihr wisst ja. Dieses Mal Monde von Wolf & Moon (mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst) und kleine "Zweige" aus Metall, von Etsy. Letztere habe ich ein bißchen modifiziert, denn an vielen Zweigenden waren runde Ösen. Das hat mich sehr gestört und ich habe sie mit einer Kneifzange abgeknipst, ein bißchen abgefeilt und dann die Enden mit einem braunen Metallic-Nagellack überpinselt.
Und von meiner Lieblings-Schmuckdealerin eine Schleiereulen-Brosche.

Für die Reisen und für's Homeoffice finde ich möglichst bequeme Outfits ganz wunderbar, z.B. aus Sweatstoff. Ich habe in den letzten Monaten deshalb in zwei hochwertige Outfits investiert: ein grünes Sweatkleid von TwoThirds (hier in Weinrot: https://twothirds.com/products/otava-wine) und einen braunroten Sweatanzug von Ivy & Oak. Beides absolute Lieblingsteile, gemütlich und toll verarbeitet.


Zum Lesen 
 

 

 
 
Im Oktober waren es Krähen, jetzt lese ich gerade einen anderen Band der hübschen "Naturkunden"-Bücher aus dem Matthes & Seitz Verlag, nämlich in "Eulen" von Desmond Morris. Wieder wunderschön gestaltet und interessant.

Fertig gelesen habe ich "The Quiet American" von Graham Greene. Ein Buch, das auch ein Film sein könnte (und wohl mit Jeremy Irons in der Hauptrolle verfilmt wurde). Es geht um eine Dreiecks-Beziehungsgeschichte zu Zeiten des Vietnam-Kriegs. Zur Übung auch mal wieder auf Englisch.

Als ich nach 45 Minuten Warten in der Impfschlange des Warnow Centers aufgegeben habe, stöberte ich dort in den öffentlichen Bücherregalen und stieß auf das englischsprachige Original "The Last Tycoon" von F. Scott Fitzgerald. Ich LIEBE seinen Schreibstil und die Hollywood-Welt, in die er einen entführt. Ich habe das Buch gerade erst angefangen, aber bin sehr angetan.


Zum Essen:

Mandarinen sowie Pralinen aus meinem Sawade-Adventskalender und Kusmi-Tee aus meinem Kusmi-Adventskalender. Läuft hier.:D



Zum Stöbern


Wie immer ein paar interessante Links zum Stöbern:

Über die Sensibilität für die richtige Aussprache von Namen

Der Goldschakal in deutschen Wäldern

Wie das damals mit der Pockenimpfung in Bayern war 

Wenn eine Behinderung als "besonders" gilt


Zum Hören:

Wieder eine Hörbuch-Empfehlung, dieses Mal "The Great Godden", gelesen von Andrew Scott, dem Mann mit der unglaublichen Stimme. Ich liebe es, ihm zuzuhören!
https://www.audible.de/pd/The-Great-Godden-Hoerbuch/1526626608?qid=1640198605&sr=1-1&ref=a_search_c3_lProduct_1_1&pf_rd_p=e54013e2-074a-460e-861f-7feac676b789&pf_rd_r=B59TJXYVFECMHJSXX2HS

Und wer es noch nicht gehört hat: Das Hörspiel der Vorspieler!
https://www.theatergruppe-berlin.de/vorspiel/#vorspiel



Zum Anschauen

Hier wie immer ein paar Tipps zum Anschauen!

Was mich gerade sehr sehr happy macht, ist "In 80 Tagen um die Welt" mit David Tennant als Phileas Fogg:
https://www.zdf.de/serien/in-80-tagen-um-die-welt/

Ich war im Kino und habe "First Cow" gesehen. Ein ganz wunderbarer, ruhiger Film, der mal eine Seite Amerikas zeigt, die nicht so oft in Filmen vorkommt:
https://www.youtube.com/watch?v=SRUWVT87mt8

Die Online-Inszenierung "möwe.live" vom Ensemble Punktlive war berührend und modern und inspirierend. Große Empfehlung!

Ich suchte mal wieder DRUCK, denn da gibt es eine neue Staffel:
https://www.youtube.com/watch?v=AFec7mn34I8&list=PLUQncgYMM1RmN41ni6iDmBRg5Cos_bD--

Ein Weilchen stand schon der Film "Rush" auf meiner Watchlist. Und ich fand ihn ganz gut:
https://www.youtube.com/watch?v=lzNbGH1oZJc

"Junior Bake Off" ist immer sehr entzückend:
https://www.channel4.com/programmes/junior-bake-off

Ich habe mit Classic Star Trek angefangen. Jahaaa!
https://www.youtube.com/watch?v=hdjL8WXjlGI

Und natürlich gucke ich "Narcos Mexico", 3. Staffel:
https://www.youtube.com/watch?v=hhZBDO0CKJo


Corona-Theatertagebuch – Woche 93



Montag:

Ich hatte ein entspannendes Wochenende. Das hatte ich mir auch gewünscht und bin froh, dass es geklappt hat. Gestern waren wir mit Marie am Meer und es war wild! So liebe ich es glaube ich am meisten: windig und voller Wellen.


Update Kater: Heute wurden wieder die Blutwerte in der Tierklinik gecheckt. Er ist auf einem ganz guten Weg. Die Tierärztin hat sich auf jeden Fall sehr gefreut, ihn so fit zu sehen. Und er hat mächtig zugenommen. Als er in die Klinik kam, wog er nur 3,7 kg, jetzt mittlerweile ist er bei 4,4 kg. Und das innerhalb weniger Wochen. Hammer!

 

 
Dienstag:

Morgens Online-Stunde mit Nick, unser heutiger Tanzsong:
https://www.youtube.com/watch?v=X2LcVwRfH-w

Mittags dann ein ausführlicher Hafenspaziergang mit einer ehemaligen Kursteilnehmerin, die auch nach Rostock gezogen ist. Zufälle gibt's! :D Die Sonne schien und Rostock hat sich wieder von seiner schönsten Seite gezeigt.

Und abends dann noch ein großes Highlight, auf das ich lange hingefiebert habe: "möwe.live" – eine digitale Inszenierung vom Ensemble punktlive. Ich fand es wieder wunderbarst und kann es uneingeschränkt empfehlen! https://punktlive.de/
Digitales Theater bleibt spannend!




Mittwoch:

Eigentlich wollte ich heute meinen neuen Perso abholen, aber das Ortsamt hat mittwochs zu. Also morgen. Dann lebe ich eben ein paar Stunden ohne gültigen Personalausweis. Ich glaube, das werde ich verkraften.

In Gesprächen mit Freund*innen ist Omikron ein großes Thema. Die neue Virus-Variante ist am Start, mittlerweile auch schon in Mecklenburg-Vorpommern, und wir wissen ja, wie schnell so eine Verbreitung voranschreitet. Menschen mit nur zwei Impfungen sind schlecht geschützt und ich habe wieder mehr Schiss vor Ansteckung. Maske ist definitiv an der Tagesordnung. Restaurants meide ich, die meisten haben sowieso zu. Alles andere ist auch zu, also Kinos, Theater, Museen ... Lockdown quasi. Dieser Winter wird ähnlich wie der letzte, denke ich mal. Und der nächste Winter? Man weiß es nicht. Fakt ist, dass dieses Virus uns in weiterhin beschäftigt.
Was ich machen kann und will: meine Tage strukturieren, um mich herum Ordnung schaffen, Lesen, Kochen, Kekse backen, die Zeit mit meiner Mini-Familie genießen. Alles andere wird sich fügen.

Nachmittags habe ich mir ein bißchen Zeit für mich genommen und einen kleinen Bummel durch meinen Wohnbezirk gemacht. Ich habe Kunst aus dem Kunstautomaten geholt, Dohlen gefüttert, einen Spielplatz besucht, kleine Läden durchstöbert, Postkarten gekauft und ein Süßigkeitentütchen zusammengestellt. Schön war's!

Im Briefkasten erwartete mich dann ein kleines Überraschungspäckchen von meiner Kollegin Marion. Danke, danke, danke!

Wer noch kurzfristig ne Geschenkidee braucht:
https://www.sarah-bansemer.de/kurseworkshops/GUTSCHEINE

Und eine kleine Bitte: Wenn ihr Menschen kennt, die sich für eine Online-Theatergruppe interessieren, gebt gern diesen Link an sie weiter. https://www.theaterkurse-online.de/#kurse

Jetzt gehe ich in die Weihnachtstage, wo ich nichts tun will außer Essen, Spazieren, Netflixen, BBC gucken (David Tennant als Phileas Fogg ... in der ZDF-Mediathek ... auf Englisch!!!!!!!!
https://www.zdf.de/serien/in-80-tagen-um-die-welt/) und Kuscheln. Habt eine wunderbare Zeit und kommt gut ins neue Jahr!



Samstag, 18. Dezember 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 92


Montag: 

Obwohl ich bis etwa 8 Uhr geschlafen habe, bin ich müüüde. Aber das ist normal nach den Berlin-Wochenenden.
Heute stehen ein paar To-Dos auf der Liste, aber der Tag ist entspannt im Homeoffice. Das habe ich vermisst.

Abends fand der nächste SNACK-Workshop statt. Dieses Mal etwas chaotisch, weil die Breakoutrooms plötzlich nicht mehr funktioniert haben, aber unsere Teilnehmenden waren wohlwollend und gut drauf. Was wünscht man sich mehr?

Das hier hat mich gerade sehr berührt:
https://www.twitterperlen.de/thread-wir-wissen-was-kommt/?fbclid=IwAR05EcBuTz5aZNzR57QXTY_tj5gmQJslHUnCmg1cxEsfpf4R5pZrgTvntRM

 
 
Dienstag:

Morgens Online-Stunde mit Nick, unser heutiger Tanzsong:
https://www.youtube.com/watch?v=6jJkdRaa04g

Während ich in Berlin war, hat mein Mann als Überraschung einen Großteil der Regale in meinem Zimmer aufgehangen. Bin total happy und habe sie gleich eingeräumt. Man ey, ich hab soviel Scheiß.😂 Und das, obwohl ich schon so einiges abgegeben habe vor dem Umzug. Aber in einer kleinen Wohnung, in der kaum Schränke sind, merkt man es noch viel stärker.
Gleich mal noch zwei Bücher aussortiert, die beim nächsten Ausflug in einen öffentlichen Bücherschrank wandern.

Habe ein faszinierendes Video einer riesigen Phantomqualle gesehen:
https://www.mbari.org/products/creature-feature/giant-phantom-jelly



Mittwoch:

Nach einem Tag Homeoffice (inkl. üblicher Hafenspaziergang) war abends der letzte Termin meines Online-Basiskurses. Ich bin ein bißchen traurig, dass dieses kleine Trüppchen in genau der Konstellation nicht so schnell wiedersehe, aber ein paar von ihnen haben sich für meine Online-Theatergruppe angemeldet, die im Januar starten soll.
Wir haben gestern noch eine kleinen Szenencollage gespielt, mit Charakteren, die im Laufe des Kurses entstanden sind. Das ganze wurde von mir aufgenommen und an die Teilnehmenden geschickt, als Erinnerung.


 
Donnerstag:

Heute war zum ersten Mal seit Ewigkeiten Sonnenschein in Rostock! Also haben wir Thermoskanne und Kekse eingepackt und sind nach Warnemünde gedüst. Dieses Mal sind wir ein gutes Stück gelaufen, bis zur Steilküste. Dort ist der Strand steiniger und menschenleerer. Auf dem Waldweg oben lief Modedesigner Tim Labenda an uns vorbei und ich fühlte mich plötzlich wieder ganz urban, wie in Berlin-Mitte. 
Die Natur war natürlich unglaublich bezaubernd, und ich konnte es mal wieder gar nicht fassen, dass ich jetzt hier wohne und das jederzeit haben kann. Wahnsinn.

Schwieriger ist es gerade beim Thema Geld. Anfang des Jahres hatte ich gut verdient, momentan ist es eher so meh. Zugleich hatte ich durch den Umzug sehr viele Ausgaben, und auch durch die ganzen Tierarzt- und Tierklinikbesuche meines Katers. Aber es wird auch wieder Geld reinkommen. Es ist ja ein ständiges Auf und Ab.
Update zum Kater: Er frisst ordentlich, hat deutlich zugenommen und fühlt sich viel gesünder an. Er spielt wieder und rennt wild durch die Wohnung. Es ist so schön zu sehen! Am Montag fahre ich mit ihm wieder in die Tierklinik, um die Blutwerte zu checken. Drückt mir die Daumen, dass sie besser sind.

Abends ist das letzte Vorspiel-Treffen online nur in kleiner Runde. Statt Proben wird gequatscht und zu Weihnachtsliedern geschunkelt. So muss es auch mal sein.

Corona rückt wieder näher. Immer mehr Fälle aus dem Umfeld werden bekannt und ich merke, wie ich selbst immer vorsichtiger werde. Geboostert werde ich erst Ende Januar.
In Rostock ist mittlerweile ganz viel geschlossen. Theater zu, Kinos zu, Museen zu, Weihnachtsmarkt zu. Ein paar Restaurants sind glaube ich noch auf, aber nur mit 2G+. Es ist quasi Lockdown Light. Ich fühle mich dennoch freier als in Berlin. Ich kann jeden Tag an den Hafen,



Freitag:

Vielleicht sollte ich meine Heizung aufdrehen, denn nach den warmen Tagen wird es jetzt langsam wieder kühler.
Gestern abend habe ich noch "The Quiet American" fertig gelesen. Fand ich richtig gut! Jetzt wandert es in einen öffentlichen Bücherschrank. Dieses Kommen und Gehen von Büchern genieße ich sehr. Nur wenn ein Roman ganz großen Eindruck auf mich gemacht hat oder mich für Theaterprojekte inspiriert, darf er in meinem Regal bleiben. Ich habe natürlich auch noch viele andere Bücher (Kinderbücher, Sachbücher, Erzählungen, Märchen, alle Krimis von Petros Markaris und ganz viele Bücher von Erich Kästner ...), aber an besagten beeindruckenden und/oder auf die Bühne wollenden Romanen befinden sich gerade nur folgende im Schrank:
"Inland" – Téa Obreht
"Lolly Willowes" – Sylvia Townsend Warner (der ist recht neu und wandert bestimmt irgendwann weiter ...)
"Terror" – Dan Simmons
"Arc de Triomphe" – Erich Maria Remarque
"Die Pest" – Albert Camus
"Dr. Mabuse" – Norbert Jaques
"Herr Lehmann" – Sven Regener
"The Catcher In The Rye" – J. D. Salinger
"The Fountainhead" – Ayn Rand

Eine weitere Kategorie sind auch Bücher, die mit dem Meer zu tun haben. Im nächsten Jahr werde ich zum ersten Mal Theaterwochenenden am Meer anbieten. Jeweils zwei Tage lang beschäftigen sich die Teilnehmenden dann spielerisch mit einer literarischen Vorlage, die mit dem Meer in Verbindung steht. Im Juli geht es um Ibsens "Die Frau am Meer", im Herbst dann um Siegfried Lenz' "Das Feuerschiff". Ich bin voller Motivation und hab richtig Lust drauf. Natürlich hoffe ich, dass auch andere Leute Lust drauf haben, sonst hab ich keine Teilnehmenden. Hier findet ihr alle Infos: https://www.sarah-bansemer.de/kurseworkshops/kurse

Und noch eine Geschenkidee: Ihr könnt bei mir Gutscheine für meine Kurse und Workshops (gelten für digitale und analoge Angebote) kaufen. Dafür einmal hier entlang:
https://www.sarah-bansemer.de/kurseworkshops/GUTSCHEINE

Heute fand der letzte Vorglühen-Workshop in diesem Jahr statt, zum Thema "Objekttheater". Das mag ich ja sehr, dieses Thema. Ich habe meinen ursprünglichen Ablauf heute tagsüber komplett überarbeitet und neue Übungen mit reingenommen. Hat geklappt, war interessant und macht Lust auf mehr.

Jetzt: Wochenendeeee!



Montag, 13. Dezember 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 91



Montag: 

Eine richtig volle Woche liegt vor mir und ich habe davor ein bißchen Angst, ich bin ganz ehrlich. Immer noch spüre ich viel Anspannung wegen meines Katers, gleichzeitig sind die nächsten Tage voller Termine und Besuch und Unternehmungen ...
Heute werden die Blutwerte wieder gemessen. Dieses Mal gehe ICH mit ihm in die Tierklinik. Nervööös ...

Da heute Nikolaustag ist, gibt's aber auch was schönes. Die Vorspieler erinnern nochmal an ihr Hörspiel "Das Gespenst von Canterville", das sie im letzten Lockdown aufgenommen haben. Wenn ihr es noch nicht gehört habt, husch rüber auf deren Website:
https://www.theatergruppe-berlin.de/vorspiel/#vorspiel
Sie freuen sich auch wahnsinnig über eine kleine Spende, denn seit 2019 gab es keine Auftritte mehr und die Gruppenkasse ist gerade ziemlich leer.
Im Juli geht es wieder auf die Bühne, im Stamm-Theater Verlängertes Wohnzimmer. Große Vorfreude!

Update: Ein paar der Blutwerte meines Katers sind schon besser geworden, andere nicht. Wir warten weiter ab. Eine Prognose kann gerade auch noch nicht gestellt werden. Er kann es schaffen, kann aber auch sein, dass er es trotz aller Bemühungen nicht schafft.
Mir geht es ok.

Nach einem Live-Talk mit Mark (Klick: https://fb.watch/9MwPOOLTQI/) war abends noch Kollegiale Weihnachtsfeier per Zoom. Die zweite seit Beginn der Pandemie. Und es war lustig, lehrreich, mütend, frustriert und fröhlich. Alle Emotionen kamen vor, die wir in der Pandemie gerade erleben. Ich bin sehr glücklich über diese Kolleg*innen, die da jeden Monat zusammenkommen, um sich auszutauschen.



 
 
Dienstag:

Morgens Online-Stunde mit Nick, unser heutiger Tanzsong:
https://www.youtube.com/watch?v=8IEQpfA528M

Mittags kamen mein Vater und mein Bruder in Rostock an. Wir haben uns testen lassen und dann in einem kalten Restaurant gegessen (Essen war aber lecker), dann durch die eisige Kälte zum Museum Societät Maritim, das leider geschlossen hatte. Anschließend auf den Weihnachtsmarkt, dann zu mir zum Aufwärmen und abends noch ins Restaurant Borwin am Hafen.
Es war ein saukalter, aber richtig schöner Tag.




 
 
Mittwoch:

Zweiter Tag mit meiner Familie. Wir haben uns morgens wieder an der Teststelle getroffen und sind dann nach Warnemünde gefahren. Dort in einem kalten Bäcker gefrühstückt (warum ist hier nichts beheizt???) und dann noch dem Meer Hallo gesagt und am Strand viele Krähen gefüttert.
Dann sind mein Vater und mein Bruder wieder mit dem Zug nach Berlin gefahren und ich nach Hause zu meinem Basiskurs.
Vorletzter Termin war heute und wir haben uns aus allen bisherigen Szenen und Figuren eine kleine Szenencollage gebastelt, die wir nächste Woche in Zoom als Mitschnitt aufnehmen wollen. Dann in Kostüm. Ich freu mich SEHR drauf!

Update Kater: Er frisst und ist recht munter.

 

 
Donnerstag:

Es hat über Nacht geschneit und heute macht der Rostocker Weihnachtsmarkt zu.
Für mich geht es heut nach Berlin. Dieses Mal mit dem Zug, weil mein Flixbus gecancelt wurde.

Abends Essengehen mit meiner Freundin Carmen und danach Weihnachtsfeier und Probe mit den Vorspielern. Whoop whoop!



Freitag:

Gestern abend waren wir dann einfach gemeinsam im Restaurant, nachdem wir den Schlüssel für den Probenraum abgegeben haben. Auf in die neue Probenraumsuche ... das ewige Thema. Zum Ende des Jahres nochmal zusammen quatschen zu können, war richtig schön.
Momentan sind viele der Vorspieler sehr eingebunden in die Arbeit oder gerade frisch raus aus einem stressigen Arbeitsverhältnis. Diese Lebensphase ist für den Freizeit-Theaterbereich nicht so einfach, weil eine hohe Fluktuation herrscht und kaum Zuverlässigkeit vorhanden ist. Man könnte auch sagen, dass einfach die Prioritäten woanders liegen. Dennoch finde ich es wichtig, so eine Gruppe weiter zu führen, um eine Art Angebot zu schaffen, einen Ort, der immer da ist – auch wenn man selbst nicht dort sein kann. Das Wissen, dass der Ort bleibt, hat glaube ich etwas sehr beruhigendes.

Heute hat sich das neue Dozent*innen-Team der LAG zusammengesetzt und besprochen, wie es weitergeht. Mehr dazu erfahrt ihr im Laufe des nächsten Jahres.



Samstag:

Die Grundlagenbildung heute: Thema "Vom Material zur Szene" ... mit Zeitungen. Wild, enthusiastisch, übersprudelnd. So könnte man den Tag beschreiben.
Wir hatten einen Teil der Gruppe, der krankheitsbedingt zuhause bleiben musste, per Zoom zugeschaltet, was extrem anstrengend war, weil das WLAN in dem Probenraum eine Katastrophe ist.

Abends noch zwei tolle Bücher im öffentlichen Bücherschrank gefunden und sehr beschwingt nach Hause.

 
Sonntag:

Internet lief heute smooth dank Day-Pass und Hotspot. Während die analoge Gruppe sich in ruhiger Gruppenarbeit mit "Körperbildern" beschäftigt hat, hatte die Zoom-Gruppe viel Zeit für Gespräche und hat uns auf das wichtige Thema Diskriminierungserfahren aufmerksam gemacht. Um auch in der Ausbildungsgruppe – und bei uns selbst – dafür eine größere Sensibilität zu schaffen, beschäftigen wir uns im Januar ein Wochenende lang mit dem Thema.

Obwohl der Tag kürzer war, hat er mich mangels Pausen sehr geschlaucht. Nach Feierabend war ich mit meiner Freundin Carmen im Restaurant und anschließend ging es mit dem Bus sehr entspannt zurück nach Rostock. Jetzt würde ich gern einfach mehrere Tage schlafen. Is aber nicht ...



Freitag, 3. Dezember 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 90

 


 

Montag: 

Müder Start in eine neue Woche. Die Mitarbeitenden der Tierarztpraxis sind in Quarantäne, aber ich habe einen spontanen Termin in einer anderen Praxis bekommen. Dort machen sie dann heut nachmittag einen Ultraschall. Insgesamt geht es unserem Kater recht gut, er hat auch schon zugenommen. Endlich!

Der Hafenbesuch war heut minikurz, weil Regen. Aber jedes Mal schön.

Der Raum, in dem die Vorspieler die letzten 2,5 Monate geprobt haben, muss seine Pforten schließen, weil das Haus einen neuen Eigentümer hat. Jetzt heißt es wieder Raum- und Bühnensuche! Die Pandemie macht das nicht leichter ...

Hier mal noch ein guter Artikel:
https://raul.de/leben-mit-behinderung/das-ding-mit-dem-speziellen/

Update: Die Prognose für unseren Kater ist sehr schlecht. Seine Blutwerte sind erschreckend und es ist ein Wunder, dass er noch lebt. Die Tierärztin vermutet durch den Ultraschall, dass er einen Tumor (oder mehrere) an den inneren Organen hat. Genau kann man es nur durch eine Biopsie feststellen. Ich weiß, dass so eine Biopsie für ihn nicht schön ist und habe mit meinem Mann heute viel überlegt. Aber seine schlechten Werte passen nicht zusammen mit seiner aktuellen Fitness. Wenn er im Sterben läge und nichts mehr fressen und trinken würde (was bei seinen Werten und der Gelbsucht eigentlich der Fall sein müsste), dann würde ich keine Behandlungen mehr machen lassen und ihn noch die letzte Zeit begleiten.
Da er aber fröhlich frisst, sich mit seiner Schwester kloppt und neugierig und gut drauf ist, möchte ich die Biopsie gern machen lassen. Ich möchte wissen, was genau es ist. Wie man dann weiter vorgeht und ob man noch irgendwas macht, entscheiden wir dann. Aber ohne eine genaue Diagnose kann ich die Entscheidung zum Nichtstun nicht treffen. Vielleicht gibt es ja doch noch eine Chance.
Was das mit Theater zu tun hat? Nichts. Aber mit meinem Leben in der Pandemie.
Eben hatte ich einen Zoom-Call mit einer Frau, die technische Unterstützung für ihre Online-Aufführungen sucht. Ich kenne sie nicht, aber musste im Gespräch anfangen zu weinen. Sie war sehr liebevoll und empathisch, so dass ich mich nicht geschämt habe. Und ja, da verzahnen sich Arbeit und Theater und ein krankes Haustier.
Ja, und wenn ihr Lust hat, per Zoom Technik zu fahren, meldet euch bitte bei mir, ich gebe euch dann ihre Mailadresse!


 
Dienstag:

Kater-Update: Mein Mann hat ihn heute in die Tierklinik gebracht, wir konnten zur Akut-Sprechstunde kommen. Dort bleibt er über Nacht und wird noch einmal genauer untersucht. Ich hoffe, sie können eine klarere Diagnose stellen.
Das ist etwas, was ich an Rostock sehr schätze: Man bekommt schnell und unkompliziert für alles mögliche Termine – beim Tierarzt, beim Bürgeramt etc. Das ist in Berlin ganz anders.

Dennoch waren wir heute wieder am Hafen und jetzt stürmt und regnet es ganz schön.

Wenn ich gerade nicht weine, versuche ich alles abzuarbeiten, was sich so aufgestaut hat die letzten Tage: Holzbretter beizen, Mails beantworten, Rechnungen schreiben. Letzteres ist besonders wichtig, weil ich jetzt viel Geld brauche für die ganzen Untersuchungen und Behandlungen.

Vormittags wieder Online-Stunde mit Nick. Unser heutiger Tanz-Song:
https://www.youtube.com/watch?v=ZbZSe6N_BXs

Und wo bleibt eigentlich die Impfpflicht? Hier ein interessanter Artikel zum Thema:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/impfpflicht-pocken-impfung-geschichte-widerstand-1.5472406?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Für den Abend steht ein LAG-Termin an. Dieses Mal online, mit dem Thema "Objekttheater".


Mittwoch:

Eine komische Stimmung heute. Mein Kater ist noch in der Klinik, heute wird die Biopsie gemacht. Ich bin angespannt. Kann mich schwer konzentrieren. Mir ist schlecht. Ich weine oft.
Eigentlich habe ich eine recht hohe Ambiguitätstoleranz, z.B. beim Theaterspiel, in Gruppenprozessen und allgemein im Leben. Aber Ungewissheit beim Thema Leben und Tod halte ich kaum aus. Gibt es Menschen, die das kalt lässt? Ich glaube kaum. Ist vermutlich auch nicht wünschenswert.

Zur Ablenkung ein interessanter Artikel. Wusstet ihr, dass sich in Deutschland Goldschakale angesiedelt haben?
https://www.sueddeutsche.de/wissen/goldschakal-breitet-sich-in-deutschland-aus-tierart-1.5473222?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Ebenfalls eine schöne Ablenkung: Meine liebe Freundin Katja hat mir ein ganz entzückendes weihnachtliches Päckchen geschickt! (s. Foto oben)

UPDATE:
Es ist eine Leberentzündung. Man kann diese wohl anscheind (hoffentlich!) behandeln. KEIN KREBS! Ihr glaubt nicht, wie erleichtert ich gerade bin.

Der Abendtermin mit meinem Basiskurs steht diesmal unter dem Thema "Geräuschkulisse" und die Teilnehmenden haben sehr lustige Szenen entwickelt.


Donnerstag:

Unser Kater ist wieder da! Wir durften ihn heute nachmittag abholen. Er ist sehr aufgeregt und es gab die Bedingung von der Klinik, dass er bei uns frisst. Sollte er hier nichts fressen, muss er wieder zurück in die Klinik, wo sie ihn über eine Sonde ernähren würden. Er hat nämlich in der Klinik jegliches Futter verweigert. Kaum spazierte er hier zuhause aus seiner Tragetasche, hat er sich auf's Futter gestürzt!
Ich bin so froh, dass er hier ist und bibbere, dass seine Entzündung irgendwie zu heilen ist. Wir geben unser Bestes! Jetzt bekommt er wieder Antibiotika und noch ein anderes Medikament und Montag müssen wir nochmal in die Tierklinik zur Blutkontrolle.

Anderes Problem:
Die Vorspieler haben leider ab Mitte Dezember keinen Probenraum mehr. Der Leere Raum in Berlin, in dem die Gruppe die letzten 2,5 Monate proben konnte und auch aufführen wollte, muss zumachen, denn das Haus wurde an einen neuen Besitzer verkauft.
Für die Aufführungen, die nun etwas später im Juli stattfinden werden, haben wir unser Stammtheater bekommen. Das ist GROSSARTIG! Allerdings brauchen wir noch einen Probenraum. Es wäre auch schön, endlich wieder einen dauerhaften Raum zu haben, keine Provisorien mehr. Wenn ihr was in der Berliner Innenstadt wisst (innerhalb des S-Bahn-Rings), was nicht mehr als 10-15 € pro Stunde kostet, gebt mir gern Bescheid. Barrierefrei wäre absolut fantastisch, aber davon wage ich gar nicht zu träumen.
Die Pandemie macht die Raumsuche nicht einfacher. Viele Räume müssen komplett und für immer schließen, weil sie sich nicht halten können. Andere Räume, z.B. in Jugendzentren, dürfen an Externe gar nicht vermieten.


Freitag:

Die Nervosität wegen meines Katers ist immer noch da. Momentan warten wir darauf, dass die Verdauung wieder in Gang gerät. Er frisst und frisst, aber geht (noch) nicht auf Klo. Positiv bleiben. Bis morgen geben wir ihm noch, dann sollten wir zur Not nochmal in die Klinik.

Ich bin einerseits glücklich ihn hier zu haben und mit ihm kuscheln zu können, andererseits sehr angespannt.

Theatermäßig heute nichts.
Und jetzt: Wochenende!

Freitag, 26. November 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 89

 


 



 

Montag: 

Neue Woche und ich fühl mich kränklich. Der erste Tag nach meinen Berlin-Reisen ist eh meist eher ein energieloser Tag, aber heute bin ich wirklich unfit.
Aber: Wir waren vormittags am Meer bei strahlendem Sonnenschein (wo ich endlich mal gelesen habe), dann beim Baumarkt.
Jetzt mag ich nicht mehr raus für den Rest des Tages.

Nachmittags eine Rollenarbeit-Coaching-Stunde mit zwei österreichischen Kund*innen. Dort ist gerade Lockdown. Ich habe das Gefühl, es ist nur eine Frage der Zeit bis es hier auch wieder soweit ist. Ich habe ja ein bißchen damit gerechnet, aber dennoch ist es deprimierend.

 
Dienstag:

Mein Mann war heute mit unserem Kater, der in den letzten Monaten deutlich an Gewicht verloren hat, beim Tierarzt. Die Diagnose: Gelbsucht. Die Ursache für dieses Symptom wird heute per Blutuntersuchung hoffentlich herausgefunden. Ich bin gerade sehr niedergeschlagen. Will dieses wunderbare Lebewesen nicht verlieren. Er ist noch viel zu jung!
Dennoch versuche ich erstmal optimistisch zu bleiben, sonst kann ich heute gar nicht arbeiten. Für den Abend ist ein Kinobesuch geplant. Je nachdem, was wir heute als endgültige Diagnose bekommen, könnte es auch sein, dass wir gar nicht gehen. I don't know.
Wir warten jetzt also gerade auf zwei Anrufe: von der Tierarztpraxis und von einer Haustechnikfirma, die uns wegen des Durchlauferhitzers kontaktieren will. Ihr wisst ja, wir haben grad kein warmes Wasser im Bad.
Kein schöner Tag. Fühl mich auch immer noch etwas zerknittert. Aber besser als gestern.

Achja: #MonthlyFavourites gibt es diesen Monat nicht, da ich einfach kaum was habe, was diesen Monat besonders wichtig für mich war bzw. besonders gern genutzt wurde. Deshalb nächsten Monat November und Dezember zusammen.

Update am Nachmittag: Tierärztin sagt, dass die Blutuntersuchung auf eine entzündete Leber oder Galle hinweist. Ein Ultraschall soll da noch genauere Auskunft geben. Daumen drücken! Jetzt gibt es erstmal spezielles Futter und Anitbiotika.
Immerhin gibt es jetzt einen Fahrplan, das ist sehr beruhigend. Also gehen wir doch ins Kino. Unser Kater ist trotz seines Abgemagertseins recht fit und schläft eh gern (schon immer).

So allgemeine Frage: Es kann nicht einfach mal ein paar Monate nichts sein, oder?!?! Auch wenn wir seit anderthalb Jahren durch die Pandemie mit diesen ständigen Änderungen konfrontiert sind, gewöhnt man sich dennoch nicht wirklich daran. Ein permanenter Mikro-Stress im Hintergrund.
Was ich mir gerade als Trost sage: Sollte noch ein Lockdown kommen, haben wir wenigstens das Meer.

Einige Facebook-Bekannte posten ab und zu mal so "Anti-Spaltungs"-Posts mit dem Wunsch nach Liebe und Einigkeit und Verständnis füreinander. Das ist natürlich darauf bezogen, dass momentan ein erbitterter Kampf zwischen Geimpften und Ungeimpften läuft. Oder sagen wir es eher so: Es ist absolutes Unverständnis da, von beiden Seiten.
Ich merke bei mir selbst, dass ich einfach nur genervt bin von dem Thema. Eine Impfpflicht fänd ich gar nicht so schlecht, ich bin ganz ehrlich. Dann braucht da niemand mehr drüber rumhirnen. Da nehme ich natürlich Menschen aus, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden sollten/können, is ja logo. Wobei das ja nur ein mini-mini-kleiner Prozentsatz ist. Leidiges, anstrengendes Thema gerade.
Hab aber schon mal an die Praxis, in der ich meine ersten beiden Impfungen erhalten habe, eine Mail mit Terminwunsch zum Boostern geschickt.

Immerhin: Morgen kommt jemand wegen des Durchlauferhitzers.

Ich glaube, dieses Corona-Tagebuch ist für die meisten wahnsinnig öde und vielleicht schreibe ich es auch einfach nur für mich selbst, um später mal draufzugucken.


Mittwoch:

Heute fühlt sich alles leichter an. Die Fütterung der Antibiotika-Tabletten ist sehr einfach, ich drücke sie in einen Mini-Klumpen Nassfutter und mein Kater frisst sie mir aus der Hand. Was mich ärgert: Uns wurden kleine Ampullen als Medikament dazuverkauft, die homöopathisch sind. Habe ich dann beim Googeln rausgefunden, weil ich wissen wollte, was von beiden Dingen das Antibiotikum ist. Was soll der Quatsch? Warum verkaufen Tierärzte homöopathische Mittel????

Am Hafen war es heute wieder entzückend, überraschend mild und ganz windstill. Ich konnte Dohlen füttern! Dohlen sind großartig!

Und macht doch einfach Impfpflicht. Würde vieles erleichtern.


Donnerstag:

Gestern abend war mein Kater sehr schlapp und ich habe immer wieder besorgt geschaut, ob er noch atmet. Heute früh hat er sich mit seiner Schwester gekloppt und ich werte das mal als positives Zeichen. Ich glaube, die Antibiotika hauen einfach ganz schön rein bei so einem kleinen Tier. Als Mensch ist man da ja auch ganz schön schlapp. Hoffentlich bringt es was. Das homöopathische "Weihwasser" (so nenne ich es) habe ich weggelassen. Es ist sowieso in kleinen Glasampullen, die ich nicht aufkriege. Normalerweise liegt in Packungen dafür so ein Kunststoffteil bei. Haben wir aber nicht. Ist ja auch egal. Wasser kriegt er genug zu trinken.

Ich bin stolz, das ich heute schon Yoga gemacht habe und am Schreibtisch sitze. Was ich liebe, ist der Blick aus dem Fenster, bei dem ich fast jedes Mal große Vögel vorbeifliegen sehe. Möwen, Elstern und Krähen. Beautiful!

Ab heute gilt in Mecklenburg-Vorpommern 2G+. Das heißt, dass bei Innenveranstaltungen sowie in Restaurant, Museen etc. nur Geimpfte und Genesene teilnehmen dürfen, die außerdem noch einen zusätzlichen tagesaktuellen Negativtest brauchen. Hatte heute überlegt, vielleicht nachmittags in die Kunsthalle zu gehen. So weit ich weiß ist dort eine Teststelle direkt davor. Bin aber noch nicht sicher, ob ich es mache.

Momentan lese ich viele Kommentare unter Artikeln zum Impfthema. Was mich ziemlich nervt, ist die immer mal wiederkehrende Forderung danach, dass sich einfach ALLE quasi täglich testen lassen sollen, dann ist es ja egal, ob man geimpft ist oder nicht. Ich finde es erschreckend, dass in einer Zeit, in der das Thema Klima und Umweltverschmutzung eines der allergrößten Probleme ist, Menschen lieber noch mehr Milliarden Tonnen Müll produzieren wollen anstatt durch eine Impfung diesen Plastikwahn mal so langsam zu beenden. Die ganze Masken und Tests sind riesige Plastikmengen. Reicht das nicht als Grund für eine Impfung?

Vor der abendlichen Probe mache ich noch einen Ausflug zur Post und verschicke ein paar Päckchen und Briefe an Familie und Freunde. Mein Lieblings-Corona-Hobby.😛


Freitag:

Heute ist ein nerviger Tag. Wollte in die Kunsthalle Rostock, für man wegen 2G+ jetzt einen Test braucht. Auf dem Parkplatz davor ist eine Teststelle, die aber gerade heute keine Tests hatte. Also kein Kunsthallen-Besuch. Weiter ging meine Fahrt zum Baumarkt, wo immerhin alles da war, was ich brauchte. Nächster Stopp: Warnow-Center Impfzentrum. Da sie dort Booster-Impfungen anbieten, wollte ich das gern zeitnah machen (wenn auch noch keine 6 Monate vergangen sind). Die Schlange ging durch das ganze Center und nach einer Dreiviertelstunde habe ich aufgegegeben, weil ich Regelschmerzen hatte und nach grobem Abschätzen darauf kam, dass ich noch mindestens eine Stunde warten muss. Außerdem wurde langsam der Impfstoff knapp. Dann noch Einkauf im Riesen-Edeka, der mich komplett fertig macht ob seiner schieren Größe, und Kampf mit den SB-Kassen, die dauernd Fehler angezeigt haben.
Immerhin: Im öffentlichen Bücherschrank (in dem Center gibt es davon 4!!!!) zwei tolle Bücher gefunden.

Unterwegs die Nachricht, dass es keine weiteren Anmeldungen für meine Multiplik-Veranstaltung beim BuT gibt. Also wird sie abgesagt.

Zuhause angekommen wird eine Vorstellung des DTs abgesagt, für die ich für meine Freundin Tickets gekauft habe.

Im Anschluss die Nachricht, dass mein Busticket für die nächste Berlin-Fahrt gecancelt ist. WTF???

Das erinnert mich ganz stark an den Beginn der beiden vorherigen Lockdowns ... Ich mein ja nur ...

Ich sag ja: Nervtag. Jetzt geh ich einfach ins Wochenende.

Montag, 22. November 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 88



 

Montag: 

Neue Woche und trübes, dunkles Wetter. JETZT ist der November wirklich da!

Heute war der Tag irgendwie trotzdem sehr leicht und beschwingt. Ich hatte das Gefühl, wirklich etwas zu schaffen. Neben ein bißchen Homeoffice vor allen Dingen einen großen Teil der geplanten Postkartenwand in unserer Küche. Seit Ewigkeiten haben wir Postkartenwände. Zuerst in meiner WG in Kreuzberg, dann war sie kurz weg, aber kam in der zweiten gemeinsamen Wohnung mit meinem Mann wieder. Ab da in jeder Wohnung, die wir gemeinsam bezogen, immer in der Küche.
Dafür klebe ich Postkarten dicht an dicht und fülle damit eine ganze (kurze) Wand. Dieses Mal die Fensterwand. Es ist quasi meine Reminiszenz an die 00er-Jahre in Berlin. Damals gab es in jedem Café Postkartenständer mit ungewöhnlichen Karten zum Mitnehmen. Gibt es teilweise jetzt auch noch, aber ich sehe das immer weniger. Und die Designs werden auch immer uninteressanter. Aber coole Karten habe ich jedes Mal massenhaft mitgenommen, so dass eine ordentliche Sammlung anwuchs. Daraus kann ich nun kaputte Karten immer mal ersetzen. Zudem kommen stetig neue Karten hinzu, z.B. wenn Freunde mir Postkarten schreiben. Und ich kaufe auch wahnsinnig gern Postkarten.

 
Dienstag:

Die hohen Inzidenzen beschäftigen mich. Für die grafische Darstellung in der Deutschlandkarte mussten schon Lilatöne eingeführt werden, weil die Rottöne nicht mehr ausgereicht haben. Am liebsten würde ich gar keine Gruppen treffen die nächsten Wochen, aber Arbeitstermine sind halt da. Also schaue ich mal, wie ich am besten damit umgehe. Voraussichtlich zusätzlicher Test + Maske (letzteres zumindest bei mir selbst, mich stört sie nicht). Zum Glück sind alle komplett geimpft, mit denen ich arbeite. Das macht mich sehr glücklich!


Mittwoch:

Ein schöner Tag war das heut. Entspannt und amüsant. Zwei Dinge, die ich an der digitalen Arbeit mag:
- Arbeitstreffen sind schnell und unkompliziert möglich
- man kann sich als Theatergruppe auch über Messenger verbinden und durch das Teilen von Fotos in andere Ecken reisen
Und natürlich noch viel mehr, aber das sind zwei Dinge, an denen ich heute besonders große Freude hatte.

Nachts hab ich noch einen Schnelltest gemacht. Negativ. Also kann ich morgen halbwegs unbesorgt nach Berlin fahren.


Donnerstag:

Berlin hat mich mit Regen und Dunkelheit empfangen. Also so eher semi-geil. Mit Hipster-Jogginganzug, dickem Parka mit Kapuze, Bauchtasche und Döner in der Hand, habe ich dann das Berlin-Game auch durchgespielt, würde ich mal sagen.

Mit den Vorspielern war ich dieses Mal im Raum der LAG, das war auch ganz schön, auch wenn den Großteil der Zeit Corona-Gespräche Thema waren. Die Lage ist grad wieder heftig und das beschäftigt alle.


Freitag:

Freier Tag mit Besuch bei meiner Oma im Heim, Mittagkochen für die Familie und abendlichem Spaziergang allein in der Stadt, weil alle Freund*innen abgesagt haben. Aber so hatte ich nochmal das pure Berlin-Feeling.



Samstag:

Wochenende bei der LAG, 1. Tag. Thema Improtheater und Akzeptieren/Blockieren. Ich glaube, die Teilnehmenden haben einiges mitgenommen, auch emotional wurde es. All das gehört zur Ausbildung dazu.

Der Abend dann mit meiner liebsten Freundin Carmen im Restaurant "Mädchen ohne Abitur". So ein geiler Name! :D Das Essen war köstlich, die Einrichtung bezaubernd und die Menschen hübsch zum Anschauen. Ich bzw. wir kommen wieder!


Sonntag:

LAG, 2. Tag. Thema Projektarbeit. Wahnsinnig viele, diverse Projektideen gab es. Es haben sich glaube ich auch schon Teams gefunden, die gern zusammenarbeiten möchten. Fühlt sich gerade heimelig und vertraut und motiviert an. Ich bin super gespannt, wie es bei allen weitergeht.
Im Anschluss konnte ich meine neue Kollegin Katti näher kennenlernen. Passt! Ich freu mich auf die Zusammenarbeit bei der LAG!

Nach der Busfahrt wollte ich nachts in Rostock noch ein Bad nehmen, dabei hörte plötzlich der Durchlauferhitzer auf, seinen Job zu machen. Also erstmal Hausverwaltung kontaktieren, um irgendwann wieder warmes Wasser im Bad zu haben.

Kein Wochenende. Aber wieder zuhause.:)

Samstag, 13. November 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 87


 

Montag: 

Das Wetter ist heute trübe und aufgrund des Regens waren wir morgens nicht am Hafen. Dafür dann nachmittags.

Mit jedem Schritt erledigter Wohnungseinrichtung kehrt ein kleines bißchen Motivation für die Arbeit zurück. Ich habe mich entschieden, endlich mal wieder für die Gründungswoche Deutschland einen Workshop zu geben. Habt ihr Lust, dabei zu sein? Hier entlang:
https://www.gruendungswoche.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender/detail/event/workshop-alle-an-bord-vom-umgang-mit-unterschiedlichen-persoenlichkeitstypen/

Abends wieder SNACK-Workshop mit Nils. Es war eine super angenehme Runde und wir haben es sehr genossen. Dieses Online-Kurzformat ist perfekt für uns beide. Wir fühlen uns miteinander wohl und die Rückmeldungen der Teilnehmenden sind positiv. Für den nächsten SNACK-Abend im Dezember gibt es noch freie Plätze! Thema: Aktives Zuhören.

 
Dienstag:

Es ist kurz nach 16 Uhr und die Sonne geht schon unter. Hier am Meer sind die Tage im Winter noch kürzer und im Sommer noch länger.

Plan für die nächsten Monate: morgens und vormittags raus und viel Licht tanken! Morgen geht es gleich morgens Richtung Meer. Wie macht ihr das in der dunklen Jahreszeit?

Die Inzidenzen explodieren derweil weiter und ich habe heute bei Rossmann noch einen 5er-Pack Schnelltests gekauft. Eventuell braucht man die in nächster Zeit öfter, z.B. bei der Ausbildung.
Ich war die ganze Zeit der Überzeugung, dass die Pandemie bis etwa Frühjahr 2022 andauert und wir auch dieses Jahr im Herbst wieder strengere Maßnahmen haben werden. Im Sommer habe ich dann aber ein bißchen daran gezweifelt, weil sich alles so "frei" angefühlt an, fast schon unheimlich. Aber wie man jetzt sieht, war dieses Freiheitsgefühl eine Täuschung.

Abends mit unserer neuen Ausbildungsgruppe zum ersten Mal online. Ich glaube, auch die Zweifler hatten Spaß. Sie haben zumindest zurückgemeldet, dass sie positiv überrascht waren, was im digitalen Raum alles möglich ist.





Mittwoch:

Ich bin heute so unendlich müde. Vermutlich hatte ich letzte Nacht nicht ausreichend Schlaf. Aber: Ich war heut schon am Meer! Direkt nach dem Aufstehen ging es los nach Warnemünde, dort sagten wir dem Meer Hallo, ich testete meine neuen Gummistiefel (sind dicht!) und fuhren weiter zum Baumarkt, um Wandfarbe und Holzbeize zu kaufen. Nach einem veganen "Fisch"brötchen zum Mittag (viele vegane "Ersatz-"Produkte finde ich mittlerweile echt gut) startete ich dann sehr langsam und gemächlich ein bißchen in die Arbeit.


Donnerstag:

Diese Woche kriege ich irgendwie wenig von dem auf die Reihe, was ich eigentlich geplant hatte. Und ich weiß nicht genau, ob ich das richtig schlimm finde, oder ob mich das einfach nur stresst – aus Gewohnheit. Ich mag es, Dinge zu erreichen, das fühlt sich gut an. Und wenn ich To-Dos ständig von einem Tag auf den anderen schiebe, ist das lästig.

ABER: Mit den Vorspielern habe ich zum ersten Mal hybrid gearbeitet und es hat funktioniert! Sie haben mich (und eine andere Spielerin, bei der es auf der Arbeit Impfdurchbrüche gab und die deshalb nicht vor Ort war) über Handy zugeschaltet und es so im Raum platziert, dass ich sie sehen konnte. So konnte ich WarmUp-Übungen leiten und Regie-Anweisungen geben. Mir hat es Spaß gemacht, ich hoffe, der Gruppe auch.



Freitag:

So langsam starten jetzt die Überlegungen, wie wir mit den hohen Inzidenzen umgehen. Ich bin ja die ganze Zeit der FFP2-Maske treugeblieben und nie auf die OP-Masken umgestiegen. Jetzt bin ich ganz froh drum. Vielleicht hätte ich mich sonst schon angesteckt.

Ein bißchen Sorge habe ich vor nächster Woche. Da arbeite ich innerhalb weniger Tage mit zwei Gruppen zusammen und habe zwei mindestens dreistündige Busfahrten vor mir sowie mehrere lange Bahnfahrten innerhalb Berlins. FFP2-Masken sind am Start, Schnelltests werde ich auch mitnehmen.

Meint ihr, es kommt nochmal ein Lockdown?

Der morgendliche Spaziergang am Hafen hält immer Überraschungen bereit. Heute hatte die Bundeswehr ein Riesen-Aufgebot und irgendeine Art Aktionstag. Inklusive U-Boot-Hüpfburg.
Außerdem steht seit ein paar Tagen der Hafen-Parkplatz voller Schaustellerwagen. Ich glaube, da wird bald ein großer Weihnachtsmarkt aufgebaut.

Heute war ich gegen Abend zum ersten Mal in Rostock allein im Kino (Film: "Lieber Thomas") und bin vor Scham im Boden versunken als eine Frau im Dunkeln zu mir kam und mir sagte, mein Chips-Geknusper höre man im ganzen Saal, sie halte das für unpassend bei einem so ernsten Film. Also habe ich aufgehört mit Chips-Essen, das Gefühl der Scham zelebriert und mich damit gedanklich beschäftigt. Gerade weil es ein Gefühl ist, das ich eher selten habe.

Was positives: Die Einrichtung im Arbeitszimmer geht weiter voran. Ich habe jetzt für meine künstlerischen Hobbies eine Art Arbeitstisch mit Metallablagen und Körben an der Wand – für alle Materialien und Utensilien.




Samstag:

Noch eine erfolgreiche Sache: Erster Anstrich in der Küche ist fertig, Wandfarben und -gestaltung für Bad und Flur geplant. Andere Leute wären glaube ich schon längst fertig mit der Wohnung, aber unsere Gestaltungswut braucht mehr Zeit.😃

Samstag, 6. November 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 86



Montag: 

Good Morning!
Ich bin seit gestern nacht zurück aus Berlin und war natürlich schon am Hafen. Morgens erstmal den Möwen Hallo sagen. Muss sein!


Zum Einstieg in die Woche gleich ein wichtiger Artikel:
https://www.amazedmag.de/call-me-by-my-name-sensibilitaet-fuer-richtige-aussprache/

Zweiter Spaziergang am Nachmittag und so langsam werde ich müde. Aber nix da: Abends ist Kollegialer Austausch angesagt!
Ich bin hier echt absolut in Urlaubsstimmung ...

Nachts kommt noch eine Mail von einer Teilnehmerin des Wochenendes mit der Info, dass sie Kontakt zu einer positiv auf Corona getesteten Person hatte. Also habe ich auch gleich einen Schnelltest gemacht. Ergebnis: negativ. Symptome habe ich auch keine, deshalb hoffe ich, dass das so stimmt.

 
Dienstag:

Ein ziemlich unmotivierter Tag
, aber Nick und ich hatten Spaß und mein Kollege Nils und ich haben unseren nächsten SNACK-Abend geplant (nächsten Montag, es gibt noch Plätze! Klick: https://www.nilsholst.de/fortbildungs-snacks).




Mittwoch:

Morgens war ich zum ersten Mal im Botanischen Garten in Rostock. SO SCHÖN! Das Wetter war perfekt, Elstern, Rotkehlchen und Meisen waren unterwegs und ich bin total verliebt. Ich komme wieder!

Heute endlich mal aufgerafft und wirklich etwas gemacht, nämlich die Bilder in meinem Büro aufgehangen. Es werden voraussichtlich noch mehr, aber der Anfang der Bilderwand ist gemacht.

Mit dem Mittwochskurs improvisiert. Sehr lustig! :D
Danach direkt in die Innenstadt zur Lichtwoche, die mir einige grandiose Fotomotive beschert hat.

Die Inzidenzen steigen gerade extrem. Es sterben zum Glück nicht mehr Massen an Menschen (die Impfung wirkt!), aber die Krankenhäuser sind schon wieder an der Belastungsgrenze.


Donnerstag:

Live-Talk mit Mark am Vormittag: https://www.facebook.com/Zirkusundtheaterpaedagogik/videos/289520579715035
Ich finde es schön, dass es dieses Format immer noch gibt und uns – trotz häufiger Uneinigkeiten 😂 – immer noch regelmäßig neue Themen einfallen.

In Berlin regnet es heute anscheinend extrem, so dass die Vorspieler spontan eine Online-Probe beschließen. Ich freue mich total über diese Selbständigkeit und die Zoom-Probe war auch recht produktiv.


Freitag:

Die Inzidenzen sind so hoch wie noch nie. Und steigen in einem irren Tempo. Momentan wird eine Booster-Impfung nach 6 Monaten empfohlen. Werde ich wohl machen, wenn meine zweite Impfung 6 Monate her ist. Das müsste im Januar der Fall sein. Zumindest wenn ich dann irgendwo eine Impfung herkriege.

Ich kann mir vorstellen, dass es noch strengere Vorgaben für Veranstaltungen in Innenräumen geben wird. Eventuell eine Testpflicht für alle, egal ob geimpft oder ungeimpft.

Heute wieder recht unmotiviert, aber dafür zum Sonnenuntergang am Meer gewesen. Es war eine fantastische Entscheidung, hierher zu ziehen.

Und jetzt mal wirklich Wochenende!