Sonntag, 25. Juli 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 71



Montag:

Ein müder, aber sehr produktiver Montag. Es ist endlich kühl, ich trage einen Onesie aus schwarzem Sweatstoff, den mir meine Mutter geschenkt hat. Suuuuuper gemütlich!
Habe heute alle Korrekturen für das Hörspiel der Vorspieler
gemacht sowie ein Plakat und ein Cover dafür gestaltet.
Außerdem die Monthly Favourites fotografiert und den dazugehören Blogartikel geschrieben und schon ist der Tag rum.
Der Blick auf meine To-Do-Liste ist deshalb irgendwie etwas frustrierend, weil einfach noch sehr viele Aufgaben drauf stehen.


Dienstag:
Der Tag heute ging recht entspannt vorbei. Nach einer Homeoffice-Runde war ich wieder im Heim bei meiner Oma und danach noch kurz bei meiner Mutter, deren Haus gerade im Renovier-Modus ist. Irgendwie ist hier ganz viel im Umbruch.
Hatte in der Bahn viel Zeit zu lesen, "Hard Land" von Benedict Wells. Vorgestern nacht war ich noch extrem angespannt, heute bin ich wieder viel ruhiger und gelassener.
Es haben sich einige Dinge geregelt, ich habe für meine Vorspieler einen neuen Probenraum, habe für den alten Raum schon eine Schlüsselübergabe vereinbart, habe einen Termin zur Personalausweis-Verlängerung ergattert (an meinem Geburtstag 😂) und gleite mit dem Theatergruppenkurs in die Intensiv-Proben, sogar mit der ersten Extraprobe, die abends stattfindet. Es wird, es wird, es wird.

Zum späten Abend als Abschluss noch das Finale von "Princess Charming". Ich will nicht, dass es vorbei ist!!!!


Mittwoch:

Heute haben wir weitere Planungen für den Start in die Intensivphase gemacht und der Rest des Tages war voll mit To Dos in Homeoffice und Haushalt.

Abends Probe mit meinem Theatergruppenkurs und wir kommen jetzt so langsam in einen Intensivproben-Groove.


Donnerstag:

Yoga gemacht und zweiten Impftermin überstanden. Diesmal hat die Spritze richtig wehgetan.

Abends noch auf's Feld mit den Vorspielern, zur Draußen-Probe, die richtig lustig war.


Freitag:

Ich versuche tagsüber zu entspannen, sortiere dann aber doch in der Wohnung tausend Dinge aus und lasse nebenbei "Die Bachelorette" laufen.

Am späten Nachmittag mache ich mich zu Fuß auf zum Start in die Abschlussphase mit der LAG. Wir proben in der Jugendbildungsstätte Kaubstraße, mit großem Garten. Ein Traum. Der Einstieg läuft gut an und wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit.


Samstag:

Der erste lange Tag der Intensivphase geht vorbei und ist deutlich anstrengender. Zum einen wegen der Hitze (30 Grad), zum anderen wegen intensiver Diskussionen. Die sind wichtig für unseren Prozess, aber eben auch kräftezehrend. Ich bin gespannt, wie sich alles entwickelt.


Sonntag:

So eine Intensivphase kann emotional werden, und heute hatten wir solche Momente. Auch das gehört zum gemeinsamen Entwicklungsprozess dazu. Wir haben viel Material gesammelt und am Schluss richtig viel gelacht beim Brainwriting für die Öffentlichkeitsarbeit. Daraus werden wir dann etwas basteln.
Der Tag endete mit einem extremen Regenschauer. Nun sitze ich auf dem Bett und arbeite noch den heutigen Tag nach.

In der nächsten Woche wird es kein Tagebuch geben, denn die Intensivphase wird viel Zeit brauchen. Danach dann wieder. Auf geht's!

Mittwoch, 21. Juli 2021

#monthlyfavourites – Juli-Lieblinge





Es ist wieder Zeit für die Lieblinge des aktuellen Monats - die #monthlyfavourites im Juli!
Diese Mal schon eine Woche früher, weil bei der LAG die Abschlussinszenierung bevorsteht und ich da keine Zeit für andere Dinge haben werde.


Zum Arbeiten:





 

 

Field Notes kennt ihr ja schon von mir, meine Standard-Marke für Notizbüchlein. Für schnelle Notizen und Planungen trage ich immer eines davon mit mir rum. Das letzte war voll, jetzt habe ich aus meinem Vorrat eines genommen, in das man ein Foto einschieben kann. Als Vorgeschmack auf den Umzug ist es ein Bild vom Strand auf Hiddensee.



Zum Aufhübschen

 

 
 
Na klar, Ohrringe gibt's in dieser Kategorie fast immer. Die Kirschen habe ich schon ein Weilchen, aber diesen Monat wurden sie besonders oft getragen.
Neu sind die goldenen Weizen-Ähren von Etsy.

Zu den gebrauchten Sommerkleidern, die ich mir zu Beginn des Sommers bei Vinted gekauft habe, gehört auch dieses weiß-rote wadenlange Kleid.

Diesen Monat sind gleich zwei Sachen kaputt gegangen: meine langjährige geliebte Umhängetasche und mein Portemonnaie. Und zwar so, dass ich die Sachen nicht (noch mal) reparieren konnte. Bei Vinted habe ich dann sowohl ein noch unbenutztes Portemonnaie und eine gebrauchte Umhängetasche mit Fransen gekauft. Als ich letztere meinem Mann gezeigt habe, meinte er, dass sie so sehr zu mir passt, dass sie aussieht, als würde ich sie schon ewig besitzen, lange bevor wir uns kennengelernt haben (was jetzt auch schon 16 Jahre her ist).😃

Auch leergeworden ist mein geliebter Creme-Bronzer von MAC. Der war mal vor tausend Jahren in einer Limited Edition und ich hatte ihn vor 2 Jahren oder so bei Vinted (damals noch Kleiderkreisel) gekauft. Jetzt habe ich wieder danach gesucht und noch bei ebay ein Exemplar gefunden. Ich glaube, wenn der leer ist, muss ich nach einem anderen suchen, denn eigentlich sind die ganzen noch vorhandenen Exemplare sowieso schon abgelaufen.



Zum Lesen
 

 
 
Es zahlt sich überraschenderweise wirklich aus, meine Bücher nach dem Cover auszuwählen. Als ich "Die Anderen" von Laila Lalami im Schaufenster eines Buchladens gesehen habe, habe ich es mir danach gebraucht bei ebay gekauft – und wurde nicht enttäuscht. Der Roman erzählt von einem Mann, der nachts vor seinem Diner überfahren wird. Seine Tochter reist an und versucht herauszufinden, ob es wirklich ein Unfall war. Gleichzeitig wird damit auch die Geschichte einer Einwanderer-Familie erzählt, die in den 80ern aus Casablanca in die Mojave-Wüste in den USA kamen und sich über die Jahre bis heute mehr oder weniger eingelebt haben. Es kommen in den Kapiteln immer unterschiedliche Personen zu Wort, was ein wunderbar umfassendes Bild ergibt. Empfehlung!


Gerade angefangen habe ich mit "Hard Land" von Benedict Wells, das in der letzten Bücherbox der Büchergilde war. Es geht um einen Jugendlichen, der einen lebensverändernden Sommer erlebt. Es spielt in den 80ern und hat diesen typischen 80s-Teenie-Film-Vibe, was ich total liebe. Immerhin gehört "The Breakfast Club" zu einem meiner Lieblingsfilme. Der Autor hat dazu passend Playlists erstellt, ihr findet den Link in der Kategorie "Zum Anhören".

Vor einer Weile habe ich mir endlich mal einen kleinen Naturführer für unterwegs gekauft. Er ist nicht superaktuell (*hust* ... aus DDR-Zeiten ...), aber hat mir bei Spaziergängen schon oft weitergeholfen, um Flora und Fauna zu bestimmen.


Zum Essen:


Ich habe weiter teure Limo getrunken und viel ungesundes Zeug gegessen, hatte aber diesen Monat keinen klaren und fotografierbaren Favoriten.



Zum Stöbern


Wie immer ein paar interessante Links zum Stöbern:

Wie man im Experimentiermodus bleibt (als lehrende Person)

Ein wichtiger Blogartikel über die Klima-Katastrophe

Für alle, die noch einen Impftermin in Berlin suchen


Zum Hören

Durch Zufall wurde mir bei Youtube diese Musik angezeigt und ich habe das Video wegen des Tiger-Covers angeklickt. Ich wurde nicht enttäuscht und höre den ewig langen Track jetzt oft beim Arbeiten:
https://www.youtube.com/watch?v=oQq3Jwz0bDQ

Ein Song, der mich gecatcht hat – Lorde mit "Solar Power":
https://www.youtube.com/watch?v=wvsP_lzh2-8

Passend zum Buch "Hard Land" hat Autor Benedict Wells Songlisten mit 80s-Songs online gestellt, die ich zurzeit immer mal wieder laufen lasse:
https://benedictwells.de/soundtracks/



Zum Anschauen

Hier wie immer ein paar Tipps zum Anschauen!

Die 2. Staffel von "Lupin" habe ich sehr genossen:
https://www.youtube.com/watch?v=kJ6x279y8GI

Absolutes Highlight war aber "Princess Charming" auf TVnow. Jaaa, es ist Trash-TV, aber diese Staffel, in der Liebe unter Frauen im Fokus steht, ist einfach so entzückend!
https://www.youtube.com/watch?v=8PAesIDh_WQ
Passend dazu habe ich mich von den Kommentar-Videos von Annikazion auf Youtube sehr unterhalten gefühlt (sie macht auch welche zu anderen TrashTV-Formaten ;) ):
https://www.youtube.com/watch?v=c_IJF2GiBDg&list=PL43aFuUQsZisrEQZlhypvz9Sb-6Rcl-uP

Neu angefangen habe ich mit "Physical" auf AppleTV. Richtig gut, aber harter Tobak. Triggerwarnung: Es werden Essstörungen thematisiert.
https://www.youtube.com/watch?v=PQTFdslwJYo

Marc Rebillet hat einen Werbespot für Edeka gedreht :D:
https://www.youtube.com/watch?v=vhn02_mB_lU

Und zum Schluss ein lustiges Interview mit Guido Maria Kretschmer:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/kaeptnsdinner/Mit-Michel-Abdollahi-und-Guido-Maria-Kretschmer,sendung1163412.html

Freitag, 16. Juli 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 70




Montag:

Wow, wir sind in der 70. Corona-Woche! An alle, die jetzt noch hier sind: Ihr seid tapfer und stark! Gemeinsam stehen wir auch alle weiteren Wochen noch durch.
Wieviele es noch werden? Keine Ahnung. Ich werde hier weiterschreiben bis ich das Gefühl habe, dass Corona im theaterpädagogischen Alltag kein Thema mehr ist. Ich meine damit nicht inhaltliches Thema, sondern organisatorisch und zwischenmenschlich. Oder bis ich einfach keine Lust mehr habe.

Ich bin gespannt, wie die Pandemie die Arbeit langfristig verändern wird. Halten wir generell mehr Abstand? Nehmen wir mehr Rücksicht auf Distanz-Wünsche? Desinfizieren wir mehr? Tragen wir ab und zu Masken?

Erst wollte ich schreiben "...,
wie die Krise die Arbeit langfristig verändern wird.", aber die wirtschaftliche Krise beginnt ja jetzt erst so richtig.
Lange haben alle ausgeharrt und viele Institutionen konnten sich ein Weilchen über Wasser halten. Doch jetzt schließen auch diese. Der Probenraum, die ich für meine Theatergruppe Vorspiel angemietet hatte, macht Ende September für immer zu. Das war ein kleines Tanz- und Gymnastikstudio für Kinder und Erwachsene. Wir müssen uns jetzt auf die Suche nach einem neuen Raum machen ... aber finde mal noch einen günstigen, zentral gelegenen Probenraum in Berlin ...

Diese Woche wird heiß und ich habe einerseits einiges im Homeoffice zu tun, und andererseits will ich nebenbei weiter aussortieren und Dinge auf ebay-Kleinanzeigen loswerden. Mit dem Umzug in eine Wohnung, die ein Drittel so groß ist wie unsere jetzige, müssen wir einige Möbel weggeben. Und in dem Zuge auch gleich Kleidung, Bücher, Geschirr, Bastelkram, überflüssige Technik, Deko etc. Außerdem ist das die geniale Gelegenheit, endlich wieder Unterlagen zu sortieren und über 10 Jahre alte Belege, Rechnungen usw. zu entsorgen.


Dienstag:

Heißester Tag der Woche. Ich war bei Nick und wir haben an den Texten für unseren Audiowalk gearbeitet.
Im Anschluss war ich mit einer Kollegin essen und mit den Füßen im Springbrunnen planschen.
Zuhause Homeoffice und ein Eis. So ist der Sommer halbwegs erträglich.

Kaum will ich wegziehen, habe ich heute früh spontan eine Anfrage von einem Kollegen bekommen, seine Seminare an der VAK zu übernehmen. Wenn ich sie auch online durchführen kann, würde ich das machen. Ich vermute aber, dass das momentan nicht so gewollt ist.
Überhaupt findet gerade wenig online statt. Auch die Theater halten sich dezent zurück. Ich bin etwas enttäuscht, ehrlich gesagt. Die Strukturen waren doch schon da, um immerhin – wenn schon keine expliziten Online-Inszenierungen – Streams von Theaterstücken zu zeigen. Ich würd dafür auch zahlen. Ich habe mir gewünscht, dass Digitalität als Teilbereich bestehen bleibt, als zusätzliches Angebot. So sieht es aber nicht aus im Moment. Find ich enttäuschend.

"Käpt'ns Dinner" ist ein sehr nettes Interview-Format, besonders die Folge mit Guido Maria Kretschmer, den ich einfach gern mag:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/kaeptnsdinner/Mit-Michel-Abdollahi-und-Guido-Maria-Kretschmer,sendung1163412.html


Mittwoch:

Es ist wieder bzw. noch immer heiß. Mein Rechner-Lüfter summt, aber da muss er durch.
Ich bin ja ein großer Fan der Wes-Anderson-Ästhetik und es steht ein neuer Film an. Wieder erstklassige Besetzung, ich kann es kaum erwarten:
https://www.youtube.com/watch?v=wKaCY-gm1h4


Ansonsten spüre ich das Sommerloch. Kaum Anmeldungen für Workshops, ganz viel Stille. Ich bin ganz froh, dass ich bei meinen Theatergruppen nie Ferienzeiten eingeführt hab. So ist man einfach immer am Ball und hat keine superlangen Pausen.

Habe heute richtig viel Essen gekauft, auch viel für den Vorrat. Ab Ende nächster Woche geht die Intensivphase los, da muss ich mich ja irgendwie verpflegen. Vielleicht koche ich schon ein bißchen vor, um jeden Tag einfach was auftauen und mitnehmen zu können. Wie macht ihr das bei langen Probenphasen? Nehmt ihr euch Essen mit oder kauft ihr was unterwegs oder geht ihr in der Pause essen?

Da bei den meisten wieder alles "so wie vorher" läuft, feier ich diesen Artikel hier sehr!!!
https://ebildungslabor.de/blog/experimentiermodus/

Abends Probe mit meinem aktuellen Theatergruppenkurs und wir haben einen Aufführungstermin für die Online-Inszenierung! Am 22. September ist es soweit, aber ich weiß noch nicht, ob ich Leute einlade(n kann), weil natürlich Gäst*innen der Mitspielenden Vorrang haben, is ja klar.


Donnerstag:

Ich bin heute kurz vor 6 aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen. Was soll das? Jetzt bin ich müde. Vor mir liegt ein Homeoffice-Tag mit Yoga, Planungstreffen und Arbeit an Magazinen und dem Vorspieler-Hörspiel.
Sollte das Wetter mitspielen, geht's mit den Vorspielern heut abend raus auf's Tempelhofer Feld, aber es sieht ehrlich gesagt nicht so gut aus. Es soll abends Gewitter geben.
Das ist die große Krux bei der Draußen-Arbeit. So schön es ist, wenn es klappt, so schwierig ist die Sache mit dem Wetter.

Update: Wetter hat nicht mitgespielt, also war es eine gemütliche Online-Runde, in der wir viel gelacht haben. Manchmal erschrecke ich richtig, dass ich mit so viel Spaß mein Geld verdiene. Ich bin sehr priviligiert.

Digital passiert übrigens doch noch was. Beispielsweise hier: https://rampenlichter.com/festival/programm/digital-programm/

Haupt-Thema dieser Tage ist das schlimme Unwetter und die Überschwemmungen in Rheinland Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Ich kann die Reportagen kaum anschauen, es erschüttert mich.


Freitag:

Heute ist es zu heiß zum Arbeiten. Mein Gehirn ist unbrauchbar. Um einen Umzugskarton mit einer anderen Faltung als der Standard-Faltung zusammen zu bauen, musste ich mir erstmal ein Youtube-Tutorial anschauen. So weit ist es schon mit mir ...
Aber hey: die Umzugskartons sind da!

Meine Mutter hat angerufen und sich Sorgen gemacht, dass die Familie meines Mannes von der Unwetter-Katastrophe betroffen ist. Sind sie nicht, alles gut.

Diese Woche ist voller kleiner "Vorzeichen" für den Umzug ans Meer:
  • morgens fliegt eine Möwe am Fenster vorbei
  • bei der Recherche für die Wandfarbe, die ich in unserem aktuellen Schlafzimmer benutzt habe und auch in der neuen Wohnung für mein Homeoffice nutzen will, sehe ich, dass die Farbe "Ocean" heißt
  • die frisch gekauften Kekse haben ein Schiff eingeprägt
  • beim Sortieren finde ich immer wieder kleine Schachteln voller gesammelter Steinchen und Muscheln

Ein bißchen sortiert habe ich heute, im Restaurant gegenüber Mittag gegessen und viel gelesen. Bin jetzt mit "Die Anderen" von Laila Lalami fertig und spreche eine große Lese-Empfehlung aus!

Plan für's Wochenende: Weitersortieren, Packen und die Serie "Physical" auf AppleTV bingewatchen (https://www.youtube.com/watch?v=PQTFdslwJYo). Let's go!

Samstag, 10. Juli 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 69

 




Montag:

Willkommen in der neuen Woche! Nachdem ich Samstag mit meinem Bruder seinen Geburtstag gefeiert hab (Grillen im Garten) und gestern einfach nur am liebsten faul rumlag, weil mir alles zu heiß war, bin ich heute wieder deutlich motivierter. Auf Youtube habe ich einfach irgendein random Video angeklickt, weil ich das Bild mochte. Und gleite jetzt auf der Musik dahin:
https://www.youtube.com/watch?v=oQq3Jwz0bDQ
 
Habe den Sommer so langsam akzeptiert, auch wenn mich manchmal erschreckt, dass noch zwei Monate davon vor mir liegen.
Aber wenn Draußen-Proben stattfinden sollen, regnet es momentan total oft. Weiß ja auch nicht, was das soll. Reingehen möchte ich nicht, das ist mir mit der Delta-Variante noch nicht so geheuer. Und draußen kann man die Masken weglassen, was bei der Hitze nicht zu unterschätzen ist.
 
Innerhalb eines Tages haben wir eine halbe Zusage für eine Wohnung in Rostock erhalten. Manchmal ist es fast erschreckend, wie schnell Dinge plötzlich gehen. Mein Mann wird am Donnerstag hinfahren und sie besichtigen, ich kenne nur einen 360°-Online-Rundgang, der recht verzerrt ist. Aber Lage scheint super, Preis ist auch ok. Ahhhhh, aufregend!
 
Kollegialer Austausch heute in Mini-Runde, die sehr schön und voller Austausch war.
 


Dienstag:

Wat für ein Weddaaaa! Es ist HEISSS!

Vormittags am Tegeler See war es wie immer wunderbarst, mit viel Wind, vielen kanadischen Wildgänsen und der immer gleichen Frau, die die ganzen Wasservögel füttert, obwohl das in Berlin verboten ist ...
Der Audiowalk ist auf jeden Fall in intensiver Planungsphase, heute haben wir die Zeiten gemessen und uns schon Gedanken zum Text gemacht. Oben seht ihr ein Bild vom Ende des Audiowalks, direkt am Ufer. Ein richtig schöner Blick auf den See, und das Wetter hat sich auch von der hübschesten Seite gezeigt.
Anfangs war ich von dem Gedanken überfordert, jetzt noch einen Audiowalk zu schneiden, aber es ist ein kürzerer Walk von etwa 30 Minuten. Jetzt freu ich mich drauf, nächste Woche gemeinsam die ersten Texte aufzunehmen. Dieses Format macht mich einfach glücklich. Gern würde ich auch selbst mal wieder einen ablaufen, das mache ich bald wieder. Mir schwebt dieser hier vor:
https://www.storydive.de/audiowalk/its-a-match/
Noch mehr Walks in anderen deutschen Städten findet ihr hier: https://www.storydive.de/unsere-audiowalks/
 
Weitere aktuelle Theaterprojekte:
- das Hörspiel der Theatergruppe Vorspiel
- evt. ein neues Projekt oder eine Wiederaufnahme eines abgebrochenen Projekts mit der Theatergruppe Vorspiel
- das Magazin und eine Online-Inszenierung des aktuellen Theatergruppenkurses
- die Abschlussinszenierung der LAG

... und ganz nebenbei geht es evt. sehr bald schon nach Rostock. Wie und was ich da arbeite, weiß ich auch noch nicht. Ich bin aber seit Corona herrlich entspannt, was das angeht. Vor Corona kam wegziehen für mich gar nicht in Frage, weil ich hier etabliert bin und meine Kund*innen und Gruppen hatte. Aber dann war davon von einem Tag auf den anderen ganz viel weg. Ich habe angefangen online zu arbeiten und behalte das gerne bei, soweit ich Teilnehmer*innen finde. Für die LAG werde ich ab und zu pendeln. Und ansonsten ... Theaterwochenenden am Meer? Da hätt ich Lust drauf.

Momentan genieße ich so langsam wieder die Arbeit draußen. Mein Körper gewöhnt sich daran, dass er wieder Strecken zurücklegen muss, die länger sind als die paar Meter von Bett bis Schreibtisch.

Was Corona angeht, bin ich weiterhin vorsichtig. Da rollt wieder was an. Die Delta-Variante ist hochansteckend und mittlerweile schon extrem stark vebreitet ... teilweise trotz doppelter Impfungen. Also einfach fröhlich ohne Abstände und Masken in Innenräumen ... da bin ich sehr zurückhaltend.


Mittwoch:

Ab Samstag soll es noch weitere Lockerungen geben. Bin da gerade zwiegespalten. Meine Präsenz-Arbeit macht das entspannter, was die Maßnahmen angeht. Nicht aber, was die Sorge um Ansteckung angeht ...

Der Tag war voll mit Oma-Besuch im Heim, Freundin-Besuch (wir haben eigentlich fast nur über Rostock geredet ... sie überlegt auch schon eine Weile, dorthin zu ziehen) und abends Probe mit meinem aktuellen Theatergruppenkurs. Ich darf sie noch ein kleines Weilchen länger begleiten, was mich total freut. Gemeinsam eine Online-Inszenierung vorbereiten ist auch cool.



Donnerstag:

Diesmal habe ich Yoga NICHT verschlafen!
Und auch sonst war es ein überaus produktiver Homeoffice-Tag.
Derweil hat mein Mann in Rostock eine weitere Wohnung besichtigt, die aber aus vielen Gründen (u.a. Lärm) nicht für uns in Frage kommt. Schade-Pomade.

Abends mit den Vorspielern Online-Probe und es geht looooos! Wir starten voraussichtlich wieder in unsere abgebrochene Inszenierung "Das indische Tuch".



Freitag:

Langer Tag, den ich der Wissenschaft zur Verfügung gestellt habe. Mein Bruder und ich waren heute Proband*innen an der Humboldt-Universität bei einer Studie aus dem Bereich Linguistik und Psychologie. Wie spricht man mit Personen in unterschiedlichen Kontexten, abhängig von Situation und Gegenüber? Es war ein ungewöhnlicher, unterhaltsamer und auch anstrengender Tag.
Im Anschluss feierten mein Bruder, mein Vater und ich in einem Restaurant noch seinen Geburtstag nach.

Aber das wichtigste zum Schluss: Morgens kam die Zusage zu der Wohnung, die wir letzte Woche in Rostock besichtigt haben. Das heißt: im Herbst bin ich Rostockerin!!!!!! Kann es selbst kaum glauben. Ich zieh ans Meer!
Diese Entscheidung ist eine, die durch Corona feste Formen angenommen hat. Ich glaube, viele Leute haben Dinge verändert in der Krise – oder zumindest den Plan gefasst, Dinge zu verändern. Und in unsere liebste Urlaubsgegend zu ziehen, war eben unsere. Und ja, die Online-Arbeit war einer der ausschlaggebenden Faktoren, das wirklich anzugehen. Denn online kann ich ja von überall aus arbeiten. Dennoch werde ich regelmäßig pendeln, also 1-2 mal im Monat nach Berlin fahren. Ich beginne jetzt also bald ein Leben, das Ähnlichkeiten mit dem meiner Kollegin Susanna Quandt hat. Ich bin sehr aufgeregt, hab den Kopf voller To-Dos, aber freue mich auch sehr auf das neue Abenteuer.

Aber jetzt erstmal Wochenendeee!
 


 



Freitag, 2. Juli 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 68




Mittwoch:

Nach 2,5 Tagen Rostock bin ich nun wieder zurück. Wir haben eine Wohnung besichtigt, auf die wir uns jetzt bewerben werden. Sie ist winzig im Vergleich zur jetzigen, aber wenn wir gefühlt 95% unseres Hausstandes weggeben, passt das schon.😁 Eine spannende Zeit!

Die Pandemie hat ja einiges geändert in den Köpfen vieler Menschen. Es gab neue Erkenntnisse und Erfahrungen, die ich gemacht habe. Eine davon ist die Feststellung, dass Berlin mittlerweile wirklich extrem anstrengend ist. Die Sommer sind für eine Hitzehasserin wie mich nahezu unerträglich, die Luft schlecht, die Leute verwirrt und "geladen". Die Stadt hat zurzeit keinen entspannten Vibe, zumindest nicht für mich.
Die Tage in Rostock waren nicht still, im Gegenteil, aber viel ruhiger und entspannter als Berlin. Die Tage waren wichtig für uns, um einen "realistischen" Blick auf Rostock zu bekommen. Es ist kein Märchen-Paradies. Es wird dort nicht einfach alles leicht und fröhlich. Aber es gibt Faktoren, nach denen wir uns sehnen, die diese Stadt bietet: mehr Ruhe, weniger Menschen, das Meer, viel Wind (ich liiieeebe Wind!) und bessere Luft. Meine Allergie hat sich in Rostock kaum bemerkbar gemacht. Für mich persönlich sind auch die Meeresvögel eine große Bereicherung. Ich liebe es, die ganze Zeit Möwen zu hören. Und ich habe in Rostock Dohlen gesehen! Die sehe ich in Berlin nie.
Eine weitere Erfahrung ist die große Freude an der Online-Arbeit. Wie gut die umsetzbar ist bzw. wie groß die Nachfrage sein wird, kann ich nicht abschätzen. Jetzt im Sommer mit den Lockerungen wollen eh alle raus. Aber vielleicht können sich Online-Fortbildungen im Theaterpädagogik-Bereich halten. Ich möchte da gern weiterarbeiten, das ist total mein Medium.
Auch eine wichtige Erkenntnis: Theater ist mir gar nicht soooo wichtig. Klingt erschreckend, aber ich finde es sehr entspannend. Ich dachte lange, Theater sei mein Leben, Theater über alles. Aber dem ist nicht so. Ich habe ja momentan noch nichtmal Lust, ins Theater zu gehen. Theater ist weiterhin super, ich mag diese Kunstform, aber es gibt auch viele andere Dinge, die mir Freude machen. Das nimmt für mich auch ein bißchen Druck raus.

Abends
findet die Probe des Theatergruppenkurses online statt, denn in Berlin regnet es (was an sich ja auch mal wieder schön ist). Vielleicht werde ich den Kurs noch verlängern, das hängt von der Gruppe ab. Wir sind da gerade im Entscheidungsprozess.
 

Donnerstag:

Ich verschlafe die morgendliche Yogastunde, aber es gibt wieder einen Live-Talk mit Mark.

Danach beginnt der innere Stress, denn ich werde heute geimpft! Ihr wisst ja, meine Arzt- und Spritzenangst und so ...
In der Praxis bin ich sehr nervös, aber das Personal ist großartig und die Ärztin sehr lustig. Ich bin SOWAS VON STOLZ als ich fertig bin! Ich habe es geschafft!
ICH HABE MEINE ERSTIMPFUNG!
Ein großes Dankeschön geht an die Vorspielerin Nina, die mir den Termin quasi vermittelt hat. Somit wurde ich drei Wochen früher geimpft als geplant. Den Impftermin im Impfzentrum habe ich natürlich abgesagt.
Nachwirkungen spüre ich keine.

Die abendliche Vorspieler-Probe fällt aus, weil es heute zu wenig Teilnehmende wären. Unsere Location für die geplante Live-Lesung im September hat uns abgesagt, also überlegen wir jetzt, wie es weitergehen soll. Eventuell nehmen wir "Das indische Tuch" wieder auf, das letztes Jahr wegen Corona auf Eis gelegt wurde. Ich hätte groooooße Lust drauf!

Stattdessen gucke ich dann abends "Princess Charming". Die neue Dating-Show ist wirklich charmant und ich freue mich jedes Mal, so unterschiedliche Frauen-Persönlichkeiten im Fernsehen zu sehen (von sympathisch bis creepy ist alles dabei).


Freitag:

Die Nacht war extrem kurz, denn es gab eine Nachwirkung der Impfung, von der ich schon vorher gelesen hatte. Viele Frauen haben berichtet, dass die Periode direkt nach der Impfung stärker und schmerzhafter war. Problem bei mir: ich habe jetzt gerade meine Periode, die eigentlich schon fast vorbei war, aber heute Nacht plötzlich nochmal "aufflammte", inkl. Schmerzen. Leider musste ich dann auch noch früh raus wegen eines morgendlichen Zahnarzttermins. Eieieiei ...
 
Ein Spaziergang am Nachmittag ist einfach nur anstrengend (schwül, zu viele Menschen), so dass er schnell abgekürzt wird.
 
Im Homeoffice gleite ich so langsam ins Wochenende ...