Samstag, 29. Oktober 2022

Corona-Theatertagebuch – Woche 137



Montag:

Ich war heute so in Arbeit vertieft, dass ich meinen Termin, um den ich meine lieben Kolleg*innen vom Kollegialen Austausch gebeten habe, fast verpasst habe. Wir haben heute gemeinsam spatial.io getestet, eine Online-Plattform, in der man mit eigenem Avatar sowie Video und Audio gemeinsam Zeit in verschiedenen Räumen und Landschaften verbringen. Hauptzweck ist glaube ich das Ausstellen von NFT-Kunst und anderen Objekten, aber wir wollten einfach mal gucken, wie man dort miteinander agiert, was die Avatare können und ob und wie man es für die Theaterpädagogik nutzen kann. Der kleine digitale Ausflug hat Spaß gemacht, auch wenn ich jetzt im Moment gerade keinen Nutzen habe. Dennoch behalte ich die Plattform im Auge und gucke, ob sie in einem späteren Projekt oder Workshop nutzbar ist.


Dienstag:

Morgens bereite ich mein Gästezimmer/Homeoffice ein bißchen für meinen spontanen Gast Carmen vor, dann habe ich Online-Stunde mit Nick, mit diesem Song:
https://youtu.be/J7ATTjg7tpE
Heute sind Nick und ich auf Zoom umgestiegen und haben dort erstmal gemeinsam die verschiedenen Hintergründe ausprobiert und eine Szene im Skilift improvisiert.

Den Rest das Tages habe ich dann mit meiner Freundin Carmen und meinem Mann verbracht: eine kurze Fährfahrt über die Warnow und ein ausgieber Spaziergang (wir haben einen Seeadler gesehen!!!), dann habe ich zum ersten Mal Kürbis-Hummus gemacht (superlecker!) und abends ein bißchen zusammen Serie-Gucken.




Mittwoch:


Vormittags ging es ans Meer, wo wir ausgiebig am Strand gesessen und auf's Wasser geguckt haben. Nach einem Mittagessen und einem kleinen Ladenbummel ist Carmen dann wieder zurückgefahren und ich bin nach Hause spaziert.

Jetzt hänge ich müde, aber sehr entspannt in den Seilen und habe abends noch meine Online-Theatergruppe.


Donnerstag:

Leute! Für die LAG brauchen wir dringend noch für unsere Intensivphase im März eine Theaterbühne in Berlin, wo wir 10 Tage lang tagsüber proben und aufführen können.
Wenn ihr Tipps habt: her damit!

Ansonsten bin ich voll in der Online-Arbeit während ich mich nebenbei mit meiner Kollegin und Freundin Katja immer wieder über Long Covid austausche. Sie hat sehr deutliche Symptome und häufige Erschöpfungszustände. Ich bekomme das alles durch den regen Austausch mit und bin geschockt, wie viele Menschen es immer noch gibt, denen die Krankheit entweder komplett unbekannt ist oder die sie nicht ernstnehmen, also psychosomatisch sehen (was faktisch nicht stimmt, es ist eine organische Erkrankung) oder sie sogar leugnen.
Diese Erkrankung betrifft mittlerweile schon so viele Menschen, die u.U. ganz oder teilweise arbeitsunfähig sind. Das ist fatal und erschreckend.
Ich selbst habe nur ganz leichte Long Covid Symptome, besonders im Hals-Rachen-Bereich. An manchen Tagen merke ich nichts, an anderen spüre ich ein unangenehmes Gefühl im Hals und produziere viel Schleim im Rachen. Wie eine leichte Erkältung, die permanent mitschwingt und sich mal kurz blicken lässt und wieder verschwindet. Auf jeden Fall sehr nervig. Und das schon seit Anfang Juli.

Abends reine Onlineprobe mit den Vorspielern und erste vage Rollenverteilung für die neue Inszenierung.



Freitag:

Heute war nochmal so ein richtig theatraler Tag. Tagsüber habe ich mit der Planung einer Workshopeinheit begonnen, denn ich bin nächste Woche Freitag ausnahmsweise mal Gastdozentin bei der "Konkurrenz", der adkb in Berlin.
Nachmittags habe ich einen kleinen Ausflug in den Botanischen Garten gemacht, in dem es gerade so wunderschön herbstlich aussieht. Ich habe sogar einen Grünspecht gesehen, der auf einer Art Baumstumpf am Wasser saß und dann hoch in einen Baum flog.

Abends fand eine längere Extraprobe mit meiner Online-Theatergruppe statt. Vor der Probe kam es in WhatsApp zu Unstimmigkeiten, so dass wir die erste halbe Stunde nutzten, um gemeinsam über das Thema Prioritäten, Gründe für's Fehlen usw. zu sprechen.
Ein Thema, das besonders in Amateurtheatergruppen mit Erwachsenen immer wieder ein Streitpunkt ist, ist das Thema Priorität. Jede*r Teilnehmende hat in der Regel Lust auf das Theaterspiel in der Gruppe, sonst würde die Person sich nicht dafür anmelden und ggf. auch Geld dafür bezahlen. Aber dennoch gibt es sehr unterschiedliche Prioritäten und Erwartungen. Es gibt Teilnehmende, die geben diesem Theaterprojekt eine sehr hohe Priorität und ordnen andere Dinge des Lebens dieser Priorität unter. Andere Teilnehmende geben dem Projekt eine viel niedrigere Priorität, denn es soll neben den anderen hohen Prioritäten ihres Lebens nebenbei mitlaufen. Wieder andere stehen irgendwo dazwischen.
Als Leitung habe ich die Entscheidungsgewalt, vorher festzulegen, welche Teilnehmenden ich dabei haben möchte. Ich kann mich dafür entscheiden, nur Teilnehmende zu haben, für die das Projekt eine sehr hohe Priorität hat. Ich kann mich aber auch dafür entscheiden, auch Teilnehmende zu haben, für die das Projekt eine niedrige oder mittlere Priorität hat. Die nach einer Gruppe suchen, in der keine Sanktionen drohen, wenn sie wegen Arbeit / Kind / Krankheit / Urlaub / psychischem Zustand etc. mal nicht oder später kommen. Ich für mich selbst habe mich für die zweite Variante entschieden, weil sie für mich inklusiver ist und mehr Menschen mit unterschiedlichen Lebenshintergründen und unterschiedlichem Alltag die Teilnahme ermöglicht. Aber ich kann auch jede Leitung verstehen, die es für sich anders entscheidet, weil sie z.B. sehr intensiv an einem Projekt arbeiten möchte. Auch Gruppenleitungen haben unterschiedliche Prioritäten und Bedürfnisse.
In meinen Gruppen treffen aber durch meine Entscheidung Teilnehmende mit teils sehr unterschiedlicher Prioritätensetzung aufeinander und müssen sich irgendwie miteinander zurechtruckeln, wenn sie weiter mitspielen möchten. Ich kann dann nur moderieren und meine Erfahrungen teilen, aber leider nicht Frustration ausschließen. Die Enttäuschung darüber, dass man selbst einem Projekt eine andere Priorität gibt als die Mitspielenden (egal ob höher oder tiefer), kann sehr groß und schmerzhaft sein. Man empfindet Druck, mehr Zeit freizuschaufeln, oder mehr "locker zu lassen". Und Druck ist immer stressig.
Leider kommen wir um solche Konflikte nicht herum. Manchmal kann man sie lösen, manchmal hilft nur ein Kompromiss, manchmal muss man als Folge eine Entscheidung für sich selbst treffen.
Ich bin dankbar, dass sich alle geöffnet und ihre Gedanken geteilt haben und hoffe, auch in Zukunft dafür Raum geben zu können.

Und jetzt: Wochenende! (mit neuer Wandlampe im Arbeitszimmer!)

Mittwoch, 26. Oktober 2022

#monthlyfavourites – Oktober-Lieblinge





Es ist wieder Zeit für die Lieblinge des aktuellen Monats - die #monthlyfavourites im Oktober!



Zum Arbeiten/Freizeiten:
 



 

Ein Geburtstagsgeschenk, das ich von meiner Freundin Carmen bekommen habe, war diesen Monat öfter im Einsatz: ein Kartenset namens "Spirit Animal". Es hat Ähnlichkeiten mit Tarot-Karten, aber man würde die Karten wohl eher Orakel-Karten nennen. Es sind verschiedenste Tiere darauf abgebildet, die verschiedenen Elementen zugeordnet sind. Im Begleitbuch findet man die Bedeutungen der einzelnen Karten. Da jedes Tier mit bestimmten Eigenschaften assoziert und verknüpft wird, ist das ein cooles Set, um es im Theater für die Rollenarbeit zu nutzen. Außerdem ziehe ich mir ab und zu einfach so eine Karte, um zu gucken, ob der Text ein bißchen Inspiration für mich bereithält.



Zum Aufhübschen:




Das Langarmshirt von TwoThirds trage ich unglaublich gerne, weil es aus sehr angenehmem, weichem Material ist und sanft auf der Haut liegt.

Die kleinen Esel-Ohrstecker sind aus einem Laden bei mir um die Ecke.

Zwei neue Nagellacke habe ich auch gekauft, sie waren aus einer Limited Edition von Alterra, halten sehr gut und decken mit nur einer Schicht.



Zum Lesen:
 


Für den Halloween-Monat Oktober hatte ich mir vorgenommen, Klassiker der Gruselliteratur zu lesen, im Original. "Dr Jekyll and Mr Hyde" ist ein recht dünnes Büchlein, das ich schnell durchgelesen hatte. An "Frankenstein" sitze ich schon ein Weilchen. Es ist gar nicht so dick, aber ich komme durch Arbeit usw. gerade einfach nicht so oft zum Lesen.
Ich mag auf jeden Fall beide Bücher und das alte Englisch hat für mich immer einen besonderen Reiz.



Zum Essen:



So langsam gibt es leckere Mandarinen, was ich sehr feiere. Und bei den ganzen Waldspaziergängen in diesem Monat habe ich so einige Bucheckern gesnackt.
Außerdem habe ich zum ersten Mal Kürbis-Hummus gemacht. Sooooo lecker! Hier das Rezept:
https://www.nourish-and-fete.com/roasted-garlic-sage-pumpkin-hummus/


Zum Stöbern


Diesmal keine im Angebot. Sorry!


Zum Hören:

Endlich mal wieder meine Lieblingspodcasts:

https://www.podcast.de/podcast/617746/die-kleine-schwarze-chaospraxis

https://podtail.com/de/podcast/gut-zu-vogeln/

Außerdem dieses Musikstück, das ich gerade auf der Kalimba übe:
https://www.youtube.com/watch?v=YwX8v8hVzaA



Zum Anschauen

Hier wie immer ein paar Tipps zum Anschauen! Dieses Mal nicht allzuviel, weil ich einfach viel gearbeitet habe und ansonsten oft draußen im Wald und am Meer unterwegs war.

Ich war im Volkstheater Rostock und habe den überraschenden Monolog "Girls & Boys" gesehen:
https://www.volkstheater-rostock.de/spielplan/a-z/girls-boys/

Was vielleicht noch nicht so viele wissen: ich LIEBE alte Schwarz-Weiß-Filme! Ob Krimi, Heimatfilm, Liebeskomödie ... ganz egal. Sehr alte Filme machen mich einfach sehr happy. Diesen Monat habe Alfred Hitchcocks "The Lady Vanishes" gesehen. Wenn ihr darauf auch Lust habt, findet ihr den kompletten Film in Originalversion hier:
https://youtu.be/_mPAHtvr87o

Als mein Mann nicht da war, habe ich abends RuPauls Drag Race UK Season 4 geguckt. Läuft ganz nett an:
https://youtu.be/C3LV435AYH0

Nice ist diese Folge von "Freitagnacht Jews":
https://www.ardmediathek.de/video/freitagnacht-jews-mit-daniel-donskoy/talk-zum-schabbat-mit-schriftsteller-max-czollek-s01-e02/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWExMDM2OGM4LTAzYWUtNDJhZS05YWY4LTkwZGUzMTI1ZGYyNA

Sehr sehenswert ist diese Long Covid Doku:
https://www.ardmediathek.de/video/hirschhausens-check-up/hirschhausen-und-long-covid-die-pandemie-der-unbehandelten/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hpcnNjaGhhdXNlbnMtY2hlY2stdXAvNjM0OWExZDYtODFjYi00N2U3LTg2MzYtZDYwZmMyOTU5Njk1?mc_cid=3923cf69bb&mc_eid=UNIQID

Joah, und ansonsten habe ich "Andor", "Rings of Power", "Prince Charming" und "Stargate" weiter geguckt.

Samstag, 22. Oktober 2022

Corona-Theatertagebuch – Woche 136


Montag:

Mein Mann ist wieder da! Deshalb haben wir den Tag nur mit Schlafen, Kuscheln, Hafen und Kuchen verbracht. Gearbeitet wird morgen.


Dienstag:

Morgens erst Planungstreffen mit meinen neuen LAG-Kolleginnen, dann Online-Stunde mit Nick, mit diesem Song:
https://youtu.be/A16K3idDH4Q
Es gibt News: Wir starten gerade in die Planung eines neuen Audiowalks! Whoop whoop!

Als die Motivation nachlässt, zieht es mich nach draußen zum Hafen und ich genieße den leichten Wind, die frische Warnow-Luft und die Sonne.
Wie ist das bei euch mit den Arbeits-Hochs und -Tiefs im Laufe des Tages? Ich kann meist morgens und vormittags ganz gut arbeiten, hab aber meist zwischen 14 und 17 Uhr etwa ein richtiges Tief und komme dann erst gegen Abend wieder langsam in Fahrt.





Mittwoch:


Vormittags ging es erstmal in den Wald und ans Meer, um mit ein bißchen Wohlfühlprogramm in den Tag zu starten.

Abends Probe mit meiner Online-Theatergruppe. Wir planen jetzt auch eigene Musik bzw. Klangkulissen für die Inszenierung zu erstellen. Ich bin gespannt, wie das läuft. Es gibt ein kleines Musikteam, mit dem ich mich per Zoom treffen werde.


Donnerstag:

Der Tag startet mit einem Planungstreffen mit meiner Kollegin Vera. Am Samstag leiten wir zusammen eine hybride Spielkette an. Ich bin schon sehr vorfreudig und gespannt, wie das laufen und funktionieren wird.
Ich möchte noch nicht zuviel verraten, falls die Teilnehmenden zufällig diesen Beitrag lesen.;)

Abends hybride Probe mit den Vorspielern. Wir starten gerade in die Rollenverteilung und haben uns für die kommende Inszenierung für einen 70s-Look entschieden. Falls ihr noch 70er-Klamotten rumliegen habt, die ihr nicht mehr braucht (besonders Herrenkleidung!), dann gebt mir unbedingt Bescheid!


Freitag:

Morgens ging's in die Barnstorfer Anlagen, eine Art kleiner Innenstadt-Wald in Rostock, ca. 20 min Fußweg von uns entfernt. Die gesammelten Bucheckern durften dann gleich in die Gemüsepfanne wandern, die es zum Mittagessen gab.

Nachmittags bin ich wie immer etwas im Tief, aber arbeite mich in Tippelschritten durch die To Dos. Ich hasse ja Reisekosten, das ist immer so aufwändig, das nachträglich alles auseinander zu sortieren, den Verpflegungsaufwand zu berechnen etc. pp. Ich muss mir wirklich mal vornehmen, das direkt nach einer Geschäftsreise zu erledigen. Und dabei hatte ich letztes Jahr nur 3 kleine Geschäftsreisen. Bei der Steuererklärung für 2022 wird es dann extrem!



Samstag:

Morgens lag Rostock im Nebel und das sah am Hafen einfach wunderbar aus!

Lustig war es heute bei der Spielkette, auch wenn ich am Anfang akustisch fast gar nichts verstanden habe und deshalb ein bißchen improvisieren musste.
Jetzt kann ich auch mehr dazu verraten:
Die Idee einer Spielkette ist das kreieren eines Settings, in dem die anleitende Person aus einer Rolle heraus anleitet, die sie auch die ganze Zeit beibehält. Spiele und theaterpädagogische Übungen sind in die Geschichte, die dabei entsteht, eingebettet.
Für den aktuellen Aufbaukurs der LAG Spiel und Theater Berlin e.V. haben meine Kollegin Vera und ich eine Spielkette abgewandelt, die eine andere Kollegin von mir (hallo Anke!) vor 11 Jahren während meiner eigenen Ausbildung angeleitet hat. Wir haben mit den Teilnehmenden eine Koch-Game-Show inszeniert, heute zum Thema "Snacks". Es gab zwei Teams, die gegeneinander angetreten sind und sich in verschiedenen Spielrunden Punkte und Snacks erspielt haben, die am Schluss gemeinsam am Tisch verzehrt wurden. Meine Kollegin Vera hat vor Ort die Rolle der Moderatorin übernommen, während ich per Zoom-Zuschaltung als technische Assistentin "Kuh Karla" dabei war, denn in Zoom gibt es neuerdings die Möglichkeit, Avatare einzustellen und somit in Form eines animierten Tieres aufzutreten.

Zum Schluss nochmal ein ganz anderes Thema: durch meine Freundin und Kollegin Katja und durch ein paar eigene Symptome ist das Thema Long Covid bei mir seit Monaten stark auf dem Schirm. Ich möchte euch dazu eine Doku ans Herz legen:
https://www.ardmediathek.de/video/hirschhausens-check-up/hirschhausen-und-long-covid-die-pandemie-der-unbehandelten/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2hpcnNjaGhhdXNlbnMtY2hlY2stdXAvNjM0OWExZDYtODFjYi00N2U3LTg2MzYtZDYwZmMyOTU5Njk1?mc_cid=3923cf69bb&mc_eid=UNIQID
Und ich freue mich, dass endlich die Finanzierung für eine entsprechende Medikamenten-Studie durch ist:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/studie-fuer-das-long-covid-mittel-bc007-ist-finanziert-18390943.html

Heute noch ein bißchen Homeoffice und morgen vielleicht, vielleicht mal wirklich ein bißchen Wochenendfeeling.




Sonntag, 16. Oktober 2022

Corona-Theatertagebuch – Woche 135



Woche 135

Montag:

Wie üblich beginnt der Montag nach einem Wochenende voller Berlin-Arbeit sehr zäh und müde. Aber die Umsatzsteuervoranmeldung ist geschafft!

Ein Ausflug zum Hafen hilft, den Kopfschmerz zu vertreiben und sorgt dafür, dass ich noch ein bißchen Computerarbeit hinkriege. Für die Online-Theatergruppe ist noch einiges zu tun, ebenso planungsmäßig und natürlich sitzt auch noch die Steuererklärung im Nacken, die bis Ende des Monats abgegeben werden muss. Neben vielen anderen Dingen, wie dem neuen Spielzeitmagazin, LAG-Planungen und und und ...

Ich freue mich schon auf den Feierabend mit einer Folge Prince Charming!


Dienstag:

Morgens Online-Stunde mit Nick, mit diesem Song:
https://youtu.be/HSUZ02Z2kIo

Mittags interviewe ich meine Nachbarin Marie-Theres Schwinn. Das Interview könnt ihr dann im Spielzeit-Magazin und vermutlich auch hier auf dem Blog lesen.

Kurze Hafenrunde und Textarbeit für die Online-Theatergruppe.

Momentan ist sehr viel zu tun, was mich durchaus ein bißchen stresst. Ich freue mich schon, wenn das alles mal ein bißchen weniger Mental Load wird und ich ein bißchen entspannen kann. Das fällt mir gerade nicht so leicht.




Mittwoch:


Gestern abend ist mir meine Brücke rausgefallen, die viele Jahre gehalten hatte. Also heute früh sehr spontan zu einem Zahnarzt direkt um die Ecke. Ich hatte Glück und es hatte just in dem Moment ein Patient seinen Termin abgesagt, so dass ich direkt drankam und jetzt wieder eine fest sitzende Brücke hab.

Dann mit meinem Mann erstmal ein Ausflug in den Wald und ans Meer. Leider nur einen Pilz gefunden, aber immerhin!

Abends Probe mit meiner Online-Theatergruppe. Die Aufführungstermine wurden auf Januar verschoben, so ist es etwas luftiger und entspannter. Normalerweise bin ich kein Fan vom Verschieben, da der Druck einer nahenden Aufführung meist ausreicht, aber ich denke, in diesem Fall hilft es den meisten Teilnehmenden, mit mehr Entspannung und Freude in die Endproben zu gehen.



Donnerstag:

Heute früh ist mein Mann in seine alte Heimat aufgebrochen und ich bin jetzt vier Tage lang allein in Rostock. Ich hab tausend Ideen, was ich unternehmen könnte, bin aber ehrlich gesagt gar nicht so fit.
Ich werde es ganz entspannt angehen und fahre erstmal mit meiner Kalimba und einem Buch im Gepäck ans Meer. Super windstill ist es heute, aber dafür sind ausreichend Touris unterwegs. Ich werde Zeuge von drei Möwenattacken auf Menschen, die Essen in den Händen halten. Zwei davon sind erfolgreich.
Also große Warnung: In Warnemünde solltet ihr auf keinen Fall draußen unter freiem Himmel essen. Ich spreche aus Erfahrung.;) By the way: Ich LIEBE Möwen! (gut, ich mag alle Vögel ...)
Auf dem Heimweg besuche ich noch kurz die Kunsthalle und gucke mir die aktuelle Ausstellung an.

Abends hybride Vorspiel-Probe in kleiner Runde. Die Vorspieler hatten sich im Probenraum an einen Tisch gesetzt und mich dazugestellt, so dass es mir vorkam wie ein Table Read zum Start eines Films oder einer Serie. War eine coole Perspektive.



Freitag:

Morgens bin ich ein bißchen zerknittert, aber treffe mich online mit meiner Kollegin Katti, um ein bißchen über die Planung der nächsten Grundlagenbildung zu sprechen. Außerdem regen wir uns gemeinsam über fehlende Hygienemaßnahmen bei allen möglichen Veranstaltungen auf. Vielen Veranstalter*innen scheint Corona scheißegal zu sein. Was ist denn los mit den Leuten? Wir haben eine Verantwortung als Veranstalter*innen!

Nachmittags sitze ich ewig mit meinem Kater in der Tierklinik, um eine Kontroll-Blutuntersuchung zu machen. Die Werte werden immer besser.


Samstag:

Morgens sehne ich mich nach Natur und Ruhe und spaziere in den Barnstorfer Wald, in dem an diesem Tag irgendein sehr lautes Event mit Techno-Musik stattfindet. WOW.
Ich spaziere ein Weilchen herum, finde aber keine Stelle, an der ich die Musik nicht hören muss. Also wieder auf nach Hause, leckeres Mittagessen kochen und dann abends im Sonnenuntergang an den Hafen, mit einem meiner Lieblingspodcasts auf den Ohren:
https://podtail.com/de/podcast/gut-zu-vogeln/




Sonntag:

Ich wache lädiert auf und kann mich vormittags erstmal zu nichts aufraffen. Ich schaffe es aber, meine IKEA-Rollwagen für's Homeoffice aufzubauen, die gestern geliefert wurden.
Momentan bin ich von meinem Arbeitszimmer genervt, weil es gerade wahnsinnig unordentlich und chaotisch ist. Ich habe aber wenig bis kaum Energie, etwas daran zu ändern.
Heute habe ich in kleinen Häppchen ein bißchen geräumt, an verschiedenen Ecken und Stellen. Ich glaube, diese kleinen Portionen sind für mich schaffbar.

In der Abendsonne dann wieder Hafen mit Podcast, Tee und Doughnut. Jetzt im Herbst sind die Dohlen und Krähen wieder auf Futtersuche und ich trage regelmäßig ein Beutelchen mit Nüssen in der Jackentasche. Eine Dohle hatte heute Glück, mir zu begegnen und bekam einige Nüsse und getrocknete Kirschen. Natürlich war sofort eine Lachmöwe als Konkurrenz da, aber ich habe aufgepasst, dass nur die Dohle Futter bekommt. Wasser- und Seevögel finden mehr als genug Fressen und sollten nicht gefüttert werden. Zumal sie von Nüssen und Trockenfrüchten auch meist nicht besonders begeistert sind.😀

Abends noch ein bißchen im Homeoffice räumen, denn irgendwann brauche ich hier wieder eine klare Umgebung, um meinem momentan sehr gestressten Geist auch wieder etwas Klarheit zu verschaffen.



Montag, 10. Oktober 2022

Corona-Theatertagebuch – Woche 133 & 134


 

 

Woche 133

Montag:

Good Morning!
Zum Start in die neue Woche ein interessantes Interview mit Laura Gehlhaar:
https://femtastics.com/stories/laura-gehlhaar/

Obwohl nur im Homeoffice, war es dennoch ein anstrengender Tag. Es wird kalt hier und ich muss immer mehr Schichten tragen. Die bevorstehende Bestattung zieht schwer am Herzen und das ganze Umfeld hat Kummer. Alles gerade zäh und bleiern. Aber: eine ganze Stunde mit meinem guten Freund Michael telefoniert.


Dienstag:

Morgens Online-Stunde mit Nick, mit diesem Song:
https://youtu.be/eFjjO_lhf9c

Tagsüber beim Barcamp Bildung, wobei ich immer nur ab und zu reinschalte, weil nur wenige Session-Themen für mich interessant sind. Aber dennoch nehme ich Inspirationen mit und freue mich, dass alle sich so intensiv austauschen.


Mittwoch:

Tagsüber beim Barcamp Bildung, wobei ich immer nur ab und zu reinschalte, weil nur wenige Session-Themen für mich interessant sind. Aber dennoch nehme ich Inspirationen mit und freue mich, dass alle sich so intensiv austauschen.

Abends wieder Online-Theatergruppe. Ein Akt muss noch geplant und die Übergänge genau inszeniert und ausprobiert werden. Dann haben wir einen festen Plan und werden üben, üben, üben. Kostüme und Bühnenbild steht zum großen Teil. Jetzt geht's in den Endspurt!



Donnerstag:

Letzter Tag vor der Bestattung meiner Oma. Viel geschafft habe ich nicht, aber dafür noch einmal Meer und abends Vorspiel-Probe mit Durchlesen des zweiten Stückvorschlags.



Freitag:

Ein emotionaler, trauriger und schöner Tag. Ich denke wir (und besonders meine Mutter) haben ihr einen sehr liebevollen und persönlichen Abschied bereitet. Abends müde und durchgefroren und satt.
Die Hotellobby von der kleinen Unterkunft, in der wir nächtigen, ist der Hammer. Ein Hirschvorhang und Korbstühle, dazu Schmetterlingsdeko an der Decke. Perfekter kann man es nicht inszenieren. Ich hätte das gern als Bühnenbild.


Samstag:

Nach einem morgendlichen Besuch an der Grabstelle meines Opas in seinem Waldstück (inkl. Pilze-Sammeln) Rückfahrt von der alten Heimat meiner Großeltern (Klein Luckow in Mecklenburg Vorpommern) zurück nach Rostock.



Sonntag:

Ich weiß, ich sollte chillen, aber ich muss einiges im Homeoffice erledigen und will jetzt schon mal so langsam anfangen, denn in wenigen Tagen geht es schon wieder nach Berlin.
Ab morgen erwartet euch den ganzen Oktober über jeden Montag ein halloweeniger Theater-Post auf meiner Facebookseite! Schaut mal rein:
https://www.facebook.com/sarahbansemertheater



Woche 134

Montag:

Neue Woche, neue Energy!
Heute einen Live-Talk mit Mark Kitzig gehabt und abends einen angenehmen "Mecker"-Austausch mit Kolleg*innen. Wir sind alle genervt davon, dass mittlerweile viele so tun, als gäbe es kein Corona mehr. Jegliche Hygienemaßnahmen werden über den Haufen geworfen oder nicht mal ansatzweise mitbedacht. Auch bei einigen Institutionen ist das so.

Achja: Und ein paar Buchungen erledigt. Das ist ja auch was wert.


Dienstag:

Heute bin ich obsessed mit dem Mund dieser Komikerin, die aussieht wie Jim Carrey:
https://www.youtube.com/shorts/ZB1C2A2bVVw

Bitte entschuldigt mein Denglisch. Ich bin einfach gerade zu faul, mir über die deutschen Begriffe Gedanken zu machen. 

Noch ein Tipp: Die knackige Show "Freitagnacht Jews", besonders folgende Folge:
https://www.ardmediathek.de/video/freitagnacht-jews-mit-daniel-donskoy/talk-zum-schabbat-mit-schriftsteller-max-czollek-s01-e02/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWExMDM2OGM4LTAzYWUtNDJhZS05YWY4LTkwZGUzMTI1ZGYyNA

Heute wieder Online-Stunde mit Nick gehabt, mit diesem Tanz-Song:

Abends dann seit Ewigkeiten mal wieder ein Theaterbesuch zu später Stunde: "Girls & Boys" am Volkstheater Rostock. Ich war sehr berührt von dem lustig-grausamen Monolog und finde es generell ein tolles Format: Eine knackige Stunde am späten Abend (21-22 Uhr), eine Schauspielerin + ein Techniker, direkt in der Theaterbar, kein Bühnenbild außer Scheinwerfer. Und Eintritt nur 5 €. Von solchen Formaten gern mehr!
https://www.volkstheater-rostock.de/spielplan/monatsplan/girls-boys/3478/



Mittwoch:

Heute viel Homeoffice und Hafen und morgen geht's wieder nach Berlin!



Donnerstag:

Berlin hat mich heute mit strahlendem Sonnenschein und wunderschönstem (zu warmem) Herbstwetter empfangen. Nachdem ich für das Wochenende den Schlüssel bei meiner Kollegin abgeholt hatte, besuchte ich die Ausstellung "Queer in Photography" im c|o Berlin. Faszinierende ältere und neuere Bilder zeigen queere Identitäten im Laufe der Geschichte. Große Empfehlung, falls ihr mal in Berlin seid!


Danach habe ich die Gelegenheit genutzt, mal ganz allein im Restaurant Essen zu gehen. Das mache ich höchst selten, aber dieses Mal hatte ich sowohl Zeit als auch Geld dafür.

Abends dann Vorspiel-Probe und die Entscheidung für das neue Stück ist gefallen: Eine freie Bühnenadaption des Films "Four Rooms". Ja, das habe ich vor einigen Jahren schon einmal mit einer Theatergruppe inszeniert, dieses Mal wird es aber sicherlich ziemlich anders. Ich freu mich drauf!


Freitag:

Ich habe sehr lange ausgeschlafen, war dann einkaufen und habe zum Ex-DDR-Feiertag – dem "Tag der Republik" – für meine Mutter und eine Freundin von ihr Soljanka und Toast Hawaii gekocht. Learning des Tages: vegane Fleischwurst kann man nicht anbraten, sie zerfällt dann zu Krümeln. Blöd.

Im Drogeriemarkt hab ich mich mal wieder in zwei MakeUp-Paletten verliebt. Nein, ich brauche sie nicht. Ich habe sie auch nicht gekauft. Ich hätte sie aber gern.😄



Samstag:

Geplant war für dieses Wochenende, dass meine ehemalige Kommilitonin und Freundin Anke Beutel Gastdozentin bei der LAG ist. Sie wollte zur Unterstützung noch eine Kollegin mitbringen, mit der sie das Wochenende leitet. Heute früh um viertel vor sechs rief sie an, um mir zu sagen, dass sie beide krank geworden sind. Super-Gau!
Also veränderte sich die komplette Planung und ich musste das Wochenende allein anleiten. Spontan entschied ich mich für die sichere Bank "Status", die mir immer wieder Freude macht. Zusätzlich beschäftigten wir in die Gruppenarbeit zu der Frage "Wie arbeite ich theaterpädagogisch zu einem Thema?" ein. Morgen gibt es dazu dann die Präsentationen der einzelnen Teams.

Zwischendurch in der Pause habe ich heute auf dem Handy gesehen, dass meine Rufnummernmitnahme im neuen Handyvertrag storniert wurde. Ich krieg ne Krise.

Abends noch Essengehen mit meiner Freundin Carmen. Ein entspannter Tagesabschluss.


Sonntag:

Die heutigen Präsentationen waren sehr interessant und inspirierend, ich lerne auch immer wieder neue Übungen und Spielideen kennen, auf die ich nicht gekommen wäre.

Dieses Wochenende hat aber auch ganz schön geschlaucht und ich war froh, als ich mich auf den Heimweg machen konnte.
Aus der entspannten Rückfahrt wurde jedoch nichts, da ich zwei Stunden länger als geplant auf meinen Zug warten musste – "unbefugte Personen auf dem Gleis". Irgendwann konnten die Züge dann doch fahren und ich war selten so froh, in einem Zug sitzen zu können. Der Zug fuhr dann jedoch überraschend nur bis Güstrow und ich musste dort in einen Anschlusszug umsteigen. Also alles in allem recht anstrengend. Things happen. Einatmen ... Ausatmen ...