Montag, 30. Januar 2017

Vorspiel-Tagebuch: Arbeit 4.0 ... auch auf der Bühne?



Aktuell steht die Inszenierung "DREAMS INC." der Gruppe Vorspiel kurz vor der Aufführung. Es wird eifrig geprobt und letzte Ideen und Textänderungen umgesetzt.
Im Stück geht es um die Arbeit der Firma DREAMS INC., die ihren Kunden Wünsche erfüllt.
Die Wunscherfüllungen machen den Großteil der Inszenierung aus, aber natürlich erleben wir in kurzen Momenten auch die Kommunikation des Kollegen-Teams untereinander sowie die Ansagen der Chefin.

Das Stück ist zwar inspiriert von einer Vorlage, wurde aber intensiv umgeschrieben und somit stark verändert. Bei solchen Änderungen hat natürlich die Fantasie viel Platz und es kann alles so gestaltet werden, wie es einem gefällt.
Und genau an dieser Stelle wird es spannend: was gefällt denn überhaupt?

Um das Team noch mehr in den Mittelpunkt zu rücken, wurden noch Textvorschläge gemacht. Wir besprachen die Ideen und ich stellte fest: wir sehen diese Firma ja ganz unterschiedlich!

Da hatte ich glatt versäumt, schon zu Beginn der Probenzeit die Frage zu erörtern wie es um die Augenhöhe in der Firma bestellt ist.
Wir hatten beschlossen, dass es eine Art StartUp ist, mit einer innovativen Idee und vielen frischen Mitarbeitern, ein ganz neues Team. Wir hatten uns für jeden Mitarbeiter einen Charakter ausgedacht und überlegt, wie er zu den anderen Mitarbeitern steht, wen er mag und wen er nicht mag.
In den Szenen war die Kommunikation entweder schleimig oder bewundernd, manchmal auch ironisch oder motivierend. Interessanterweise war sie nie abwertend.

In den Textvorschlägen bekamen die Mitarbeiter von der Chefin zum ersten Mal einen richtigen Anschiss. Das war super geschrieben und (leider) auch sehr realistisch. Dennoch wirkte es ungewohnt, da es vorher so im Stück gar nicht vorkam.
Daraufhin entstand eine interessante Diskussion in der Gruppe, ob die Chefin sich den Mitarbeitern gegenüber wirklich so verhalten soll oder nicht. Eine gute Frage!
Einige fanden es witzig und realitätsnah, denn solch ein Runtermachen der Mitarbeiter kommt vor in Stresssituationen. Andere waren der Meinung, die Chefin solle die Mitarbeiter lieber motivieren statt sie zu bestrafen.

Ein Dilemma, das man nicht so einfach löst. Ich liebe auf der Bühne Streitigkeiten, fiese Charaktere, gemeine Intrigen und dergleichen. Ich mag es auch, wenn schlechte Kommunikation, herablassende Kommentare, Erniedrigung und Aggression die Beziehung zwischen bestimmten Figuren bestimmen. Das bringt Action, ist realistisch (wenn auch oft überzogen dargestellt) und spannend.

Andererseits hat Theater nicht nur die Funktion die Realität zu spiegeln oder Dystopien zu entwickeln, sondern bietet auch die Möglichkeit, Utopien zu zeigen und Vorbild zu sein.

Aktuell ist Arbeit 4.0 DAS Thema in der Arbeitswelt. Es geht um flachere Hierarchien und besonders um Augenhöhe, um ein Miteinander statt ein Gegeneinander. Darum, dass das Wohl des Mitarbeiters im Vordergrund steht.
Das wäre eine schöne Vision, die durchaus auf der Bühne gezeigt werden kann und leider (noch) viel zu selten gezeigt wird.

Was ist nun die richtige Wahl?

Ich denke, wir haben einen guten Kompromiss gefunden. Was für einen? Das könnt ihr euch am 17./18. Februar und 17./18. März im Theater Verlängertes Wohnzimmer live anschauen!



Freitag, 27. Januar 2017

Unabhängigkeit - Blogreihe #wertekatalog

Es ist Value-Friday und es geht weiter mit der Blogreihe #wertekatalog,

Der neununddreißigste Wert ist:


UNABHÄNGIGKEIT


Wikipedia sagt:

Unabhängigkeit steht für:
Autonomie, den Zustand der Selbständigkeit und Selbstbestimmung
Als Autonomie (altgriechisch αὐτονομία autonomía ‚Eigengesetzlichkeit‘, ‚Selbstständigkeit‘, aus αὐτός autós ‚selbst‘ und νόμος nómos ‚Gesetz‘) bezeichnet man den Zustand der Selbstbestimmung, Unabhängigkeit (Souveränität), Selbstverwaltung oder Entscheidungsfreiheit. Ihr Gegenteil ist die Heteronomie.
Sie ist in der idealistischen Philosophie die Fähigkeit, sich als Wesen der Freiheit zu begreifen und aus dieser Freiheit heraus zu handeln. [...] (https://de.wikipedia.org/wiki/Autonomie)

Unabhängigkeit - ein Wert, der mir seit der Kindheit eingetrichtert wurde. Von anderen - besonders von einem Partner - unabhängig zu sein, war das hehre Ziel, das Nonplusultra, das wonach man immer streben soll.
Damit war vor allen Dingen eine finanzielle Unabhängigkeit gemeint. Und ich konnte diese Ansicht teilen, habe aber heute das Problem, dass sie mir manchmal im Kopf ein bißchen im Weg steht. Denn ich habe einen Menschen gefunden, mit dem ich mein Leben teile. Und wenn ich teile, dann teile ich alles. Ich teile nicht nur meine Freuden und Sorgen, sondern eben auch meinen Besitz und mein Geld. Großzügigkeit ist mir wichtig und meinem Partner ebenso, deshalb haben wir uns von Anfang an auf das Modell "Dein Geld ist mein Geld" geeinigt (was für beide Seiten gilt).
Aber was macht man, wenn ein Partner deutlich mehr verdient als der andere? Dann gilt die Regel einfach weiterhin und jeder gibt, was er geben kann.
Schwierig wird es immer dann, wenn einem unterstellt wird, man könne nur so leben wie man lebt - bei mir z.B. die unsichere Selbständigkeit - weil man einen Partner hat, der alles bezahlt. Und ja, das stimmt - SO kann ich nur mit dem Geld meines Partners leben. Weil mein Partner und ich gemeinsam gern so leben möchten und es gemeinsam auch so können.
Aber: wenn ich keinen Partner hätte, würde ich eben anders leben. Ich habe vorher anders gelebt, in einer WG, mit wenig Geld, in Ausbildung, mit Nebenjobs und Kindergeld. Das war auch absolut okay, ich habe nichts vermisst. Dieses Leben hat sich aber durch einen anderen Menschen verändert.

Und hier kommt wieder das Thema Unabhängigkeit ins Spiel: kann ich wirklich unabhängig sein, wenn ich mit jemandem zusammen bin? Ich glaube nicht. Denn Liebe bedeutet in einer gewissen Form immer Abhängigkeit. Wir Menschen sind auf Beziehungen ausgelegt. Wir brauchen andere Menschen, wir brauchen Nähe und Liebe für die eigene Gesundheit, Freundschaften und Kameradschaft.
Sobald wir einem anderen Menschen vertrauen, sobald wir uns öffnen, machen wir uns abhängig. Abhängig von seinem Wohlwollen, von seiner Zuneigung, seiner Verschwiegenheit.
Unabhängigkeit von Menschen ist also schwierig. Dennoch sollten wir in der Lage sein, unabhängig zu handeln. Wenn ich ohne die Meinung anderer nicht mehr fähig bin, eine eigene Entscheidung zu treffen, wird es kritisch. Ich brauche ein Bewusstsein für mich selbst, für die eigenen Bedürfnisse und Interessen.
Und ja, da brauche ich die Unabhängigkeit. Die Unabhängigkeit im Geiste, die für innere Stärke steht, die mich befähigt selbst zu denken, Dinge zu hinterfragen, mein Handeln zu reflektieren, mich selbst unter die Lupe zu nehmen.
Immer wieder stelle ich mir die Frage: was brauche ich wirklich? Im Grunde ist das gar nicht so viel.
Diese Erkenntnis hilft mir immer, wenn ich Angst habe, nicht unabhängig zu sein. Sie zeigt mir: doch, ich bin unabhängig. Ich brauche nicht viel, ich bin mit sehr wenig zufrieden und glücklich. Das wichtigste sind ich und der Mensch an meiner Seite. Alles andere ist Bonus, ist ein Luxus, den ich gern nutze, solange er verfügbar ist. Sollte dieser Luxus nicht mehr verfügbar sein oder sollte dem anderen etwas passieren, lasse ich mir etwas einfallen. Ich werde zusätzliche Möglichkeiten zum Arbeiten und Geldverdienen finden - es gibt unendlich viele.
Wenn ich weiß, dass ich mich auf mich selbst verlassen kann, dass mir in Notsituationen immer etwas einfallen wird - dann fühle ich mich sicher.

Wir sind Individuen in einer riesigen Gemeinschaft, bestehend aus vielen kleinen Gemeinschaften. Wir sind also gleichzeitig abhängig und unabhängig. Wir brauchen die anderen und wir brauchen vor allen Dingen uns selbst.


Dieses Mal kommt Epikur zu Wort:



Foto: "Wir sind noch einmal davongekommen", Theatergruppe Vorspiel: https://www.facebook.com/TheatergruppeVorspiel

Mittwoch, 25. Januar 2017

"Biografie: Ein Spiel" - Deutsches Theater Berlin

Foto: Arno Declair, Bildquelle: http://www.deutschestheater.de


"Yoga - das machen viele Leute heutzutage, die an einer banalen Lebensgeschichte leiden."

Max Frisch gehört für mich zu den Autoren, dessen Stücke eine gewisse Einfachheit haben, einen Pragmatismus, den ich sehr mag. Negative Emotionen und schwere Schicksalsschläge werden als Faktum hingestellt. Sie sind nicht dramatisch oder schrecklich - sie SIND einfach. Aber sie haben Folgen.
In seinem Stück "Biografie: Ein Spiel" sind genau diese Folgen auch ein Thema. Wenn ich in meinem Leben zurückgehen und etwas ändern könnte - was würde das für die Gegenwart bedeuten? Hätte sich etwas verändert? Und wenn ja, was? Und bin ich überhaupt in der Lage eine Entscheidung zu treffen?

Ich kannte dieses Stück von Max Frisch gar nicht, aber da ich den Autor mag und Hans Löw mitspielte, den ich schon in "Das Feuerschiff" sehr mochte, war die Entscheidung schnell getroffen.
Das Glück war auf meiner Seite und ich ergatterte Karten in der ersten Reihe, was bei diesem Bühnenbild besonders förderlich war.
Dieses Bühnenbild ist es auch, was mich als erstes begeistert. Eine kleine sich drehende Rundbühne, zylinderartig umgeben von schmalen Wänden. Daneben auf einem kleinen Tisch diese Drehbühne als kleines Modell, schräg gegenüber eine Kamera, die die sich drehenden Wände des Modells aufnimmt und die Bilder auf die großen Wände überträgt. Es funktioniert und sieht fantastisch aus. Die Änderung des Bühnenbildes liegt also in den Händen derer, die die "Wände" des kleinen Modells auswechseln - und das sind die Schauspieler.
Ich liebe es, wenn alles miteinander agiert, wenn die Schauspieler nicht nur spielen, sondern auch die Bühne gestalten, wenn ein großer kreativer Prozess beobachtbar ist.
Durch die Wände ist der Zuschauerblick auf das Geschehen innerhalb der Drehbühne eingeschränkt. Um es immer sichtbar zu machen, nimmt es eine Kamera von oben auf und überträgt es auf eine breite Leinwand über der Bühne. Diese Leinwand betrachte ich nie, ich bin gefesselt zwischen den Wänden hindurchzulugen und auch zu ertragen, wenn ich für ein paar Sekunden nur höre, was gesagt wird.
Von hinten ist der Zuschauer jedoch mehr auf die Bildübertragung angewiesen, zu klein ist die Drehbühne, zu groß der Abstand.

Die Inszenierung ist ruhig und dennoch spannend. Immer wieder geht die Hauptfigur im Leben zurück, um Geschehenes ungeschehen zu machen, um Fakten der Vergangenheit zu ändern. Immer wieder geht das schief, nur wenig entwickelt sich anders. Warum? Vielleicht kann er gar keine richtigen Entscheidungen treffen ...

Mehr verrate ich nicht, ich will nicht spoilern. Wer intensive Stücke und/oder Max Frisch mag, wird begeistert sein! So wie ich!


Freitag, 20. Januar 2017

Nähe - Blogreihe #wertekatalog

Es ist Value-Friday und es geht weiter mit der Blogreihe #wertekatalog,

Der achtunddreißigste Wert ist:


NÄHE


Wikipedia sagt:
nicht vorhandener oder kurzer Abstand, Distanz (Gegenteil von Weite)
[...] (https://de.wikipedia.org/wiki/Nähe)

Ein schöner Wert: Nähe. Ein Wert, der mir wichtig ist, der Hand in Hand geht mit Vertrauen.

Aber was ist es, was Nähe so wichtig macht für uns? Wir brauchen sie für unser Wohlbefinden, besonders die körperliche Nähe. Ohne Körperkontakt fehlt uns Menschen ein wichtiger Faktor zur physischen und psychischen Gesundheit. Wir brauchen Berührungen für ein intaktes Immunsystem und eine gesunde Entwicklung. Fehlt Körperkontakt, wächst das Risiko für Süchte und Depressionen.

Neben der körperlichen Nähe ist natürlich auch eine geistige Nähe für uns wichtig. Diese Nähe kann entstehen, wenn wir uns ähnlich sind, wenn wir Gemeinsamkeiten haben.

Wir brauchen also die physische Nähe, aber können uns auch bei räumlicher Entfernung sehr nah sein. Wir können Gedanken und Wünsche teilen, den anderen zum Lachen oder Weinen bringen, jemandem zuhören und selbst erzählen.

Immer wieder merke ich, wie wichtig beide Arten der Nähe sind, die körperliche und die geistige. Gerade  dann, wenn die Nähe fehlt, wird sie uns erst so richtig bewusst.
Der Abend, an dem meine Katze starb, war ein sehr trauriger Abend. Auch nach Stunden saß ich noch neben ihr und streichelte sie. Ihr Körper war (noch) weich und das Fell so seidig als wäre sie lebendig. Es fiel mir schwer, mich von diesem Körper zu trennen. Diese Trennung bedeutete, dass eine Form der physischen Nähe verloren geht, die ich mit diesem Lebewesen nie wieder haben werde. Dennoch war es ein gutes Gefühl, als ich sie beerdigt hatte. Es war ein abgeschlossener Punkt. Ihre Nähe vermisse ich aber nach wie vor.
Marineoffizier Pierre Loti schrieb über seine Katze Madame Moumotte Chinoise:

"Nach und nach entwickelte sich eine Vertraulichkeit zwischen uns, die einherging mit einer Fähigkeit wechselseitiger Einfühlung, wie sie sehr selten ist zwischen einem Menschen und einem Tier [...]. In unser beider Einsamkeit wuchs unsere Vertrautheit von Tag zu Tag."

Diese Verbindung, die man zu einem Tier haben kann, ist der zu einem Menschen ähnlich, wenn auch gleichzeitig ganz anders. Sie ist tierischer, mehr an unserem Ursprung orientiert, und funktioniert über Instinkte statt über Worte. Habe ich geweint, kam meine Katze stets angelaufen, um nachzuschauen, ob alles in Ordnung ist. Habe ich ihr gesagt, dass sie sich keine Sorgen machen braucht, ist sie entspannt wieder gegangen. Natürlich hat sie meine Worte nicht verstanden, aber der Klang meiner Stimme und mein Verhalten haben erkennen lassen, wie es mir geht.
Ist man fast 12 Jahre die Nähe eines Lebewesens gewohnt und hat es nicht mehr an seiner Seite, ist das irritierend. Man kennt es von Trennungen. Noch immer "spürt" man die Berührung des Partners, noch immer "fühlt" man dessen Wärme. Man "hört" seine Stimme, man "riecht" den Geruch. Die sensorischen Erinnerungen, die unser Körper abspeichert, sind noch eine ganze Weile stark in uns verankert und verblassen erst mit der Zeit.

Nähe hinterlässt also einen starken Eindruck in uns. Sie öffnet uns, macht uns transparent und durchlässig. Viele haben Angst davor. Denn je mehr wir uns einander annähern, desto größer ist der Schmerz, wenn diese Nähe nicht mehr existiert.
Doch Schmerz gehört zum Leben genauso dazu wie Freude und Glück. Es wäre schade, wenn wir den Schmerz als Schutzschild, als Argument gegen intensive Nähe einsetzen.

Theater bildet das Leben ab, meist auf überspitzte Art und manchmal auch ganz dezent. Dafür braucht es die Nähe, die es auch im echten Leben zwischen Menschen gibt. Diese Nähe kann schwierig sein, aber auch erlösend, inspirierend und entspannend.
Beim Theater können wir wunderbar üben, Nähe aufzubauen und auszuhalten, sowohl auf geistiger als auch auf körperlicher Ebene. Und unsere Gesundheit profitiert auch noch davon!


Ein simples, aber schönes Zitat gibt es dazu aus "Tausenundeine Nacht":

Foto: "Republik Vineta", Theatergruppe Vorspiel: https://www.facebook.com/TheatergruppeVorspiel

Mittwoch, 18. Januar 2017

#monthlyfavourites - Januar-Lieblinge

Es ist wieder Zeit für die Lieblinge des aktuellen Monats - die #monthlyfavourites im Januar!



Zum Arbeiten

Ein neues Jahr startet immer mit einem neuen Kalender. Schon letztes Jahr habe ich begeistert "Ein guter Plan" benutzt, dieses Jahr gab es ein Update und "Ein guter Plan Pro" ist bei mir eingezogen. In klassischem Schwarz, kleiner, dünner und leichter und weniger Schmutzanfällig. Um ihn bunter zu gestalten, habe ich mir passende Sticker mitbestellt (ich freue mich schon darauf, den "Steuererklärung geschafft"-Sticker zu benutzen ... vermutlich erst am 01. Juni #sorrynotsorry) und kombiniere sie mit älteren Stickern aus der "flow", die dazu anregen, sich mehr Zeit für sich selbst zu nehmen.
Der Teil mit interessanten Artikeln, Tipps, Trackern und Selbstreflexion ist bei "Ein guter Plan Pro" ausgelagert in ein Extra-Büchlein namens "Ein gutes Buch". Finde ich sehr praktisch!
Vielleicht gibt es bald noch einen Post über mein Ordnungs-"System" und meine Kalender-Gestaltung.


Zum Aufhübschen

Schon ewig habe ich meine Haare nicht mehr getönt, ein nettes aber sehr verblassendes Rot trage ich seit vielen Wochen auf dem Kopf. Zeit für eine Auffrischung. Dafür nutze ich am liebsten Country Colors in der Farbe "58, Grand Canyon", eine sanfte und günstige Tönung, die zwar nicht dauerhaft hält, aber dafür die Haare auch gleichzeitig immer ein bißchen pflegt.
Schon vor Jahren bin ich von klassischem Shampoo auf Haarseife umgestiegen und schon seit einer ganzen Weile der Shampooseife von wattseife.de treu, die ich regelmäßig in derem Dawanda-Shop bestelle.
Der dritte Favorit im Bunde sind Pflaster mit Tattoomotiven von Tiger. Ende November stürzte ich auf der Straße und die Wundheilung dauerte bei der dabei entstandenen Platzwunde etwas länger. Jetzt ist die Wunde zu, aber um die Stelle unter der Winterkleidung zu schützen und Salben an Ort und Stelle zu halten, habe ich regelmäßig ein Pflaster auf dem Knie. Diese hier sind so cool, dass ich sie am liebsten auf dem ganzen Körper verteilen würde.


Zum Lesen


Auf Facebook hatte ich es in einem Video erzählt: meine Katze (die im letzten Monthly-Favourites-Post noch fröhlich durch´s Bild lief) ist vor einer Woche gestorben, vermutlich an einem Herzanfall ... wir wissen es aber nicht. Viele Operationen hatten sie geschwächt und ich habe damit ein bißchen gerechnet, doch es war trotzdem unerwartet und hart.
Die ersten Tage ging ich emotional durch die Hölle, doch so langsam entwickle ich neue Alltagsroutinen ... eben ohne Haustier, das erste Mal seit 12 Jahren. Das ist noch ungewohnt und deshalb war ich für Ablenkungen, gern so banal und unterhaltsam wie möglich, immer dankbar.
Diese Aufgabe hatte ein Kurzgeschichten-Buch von Horst Evers super erfüllt. Es ist zwar nicht so gut wie andere Bücher von ihm, aber ich musste dennoch oft schmunzeln oder auch mal laut auflachen (besonders bei der Geschichte über den Schwimmbadbesuch mit Kindern). Es hat gut abgelenkt, aber es war eben kein Favorit.
DER Favorit für Februar ist mir nämlich erst gestern über den Weg gelaufen ... bzw. ich ihm. Mit meinem Mann ging ich spazieren und kam an einem kleinen Buchladen vorbei. Im Schaufenster waren mehrere Bücher über Katzen ausgestellt und das Buch über "Schiffskatzen" von Detlef Bluhm hat mich quasi angesprungen. Wer meinen Blog (und mich) schon ein bißchen kennt, wird gemerkt haben, dass ich ein Herz für Geschichten habe, die mit Schiffen und Seefahrt zu tun haben ... und für Katzen sowieso. Mein Mann schenkte mir das Buch und gestern begann ich, es ihm vorzulesen. Und es ist SO interessant! Es beschreibt, wie Katzen zu Schiffskatzen wurden, dass sie auf Schiffen eine essentielle Rolle spielten (Ratten- & Mäusefang), es rechtliche Vorgaben für Schiffskatzen gab und die Katzen über Schiffe überhaupt erst in unsere Breitengrade gelangt sind bzw. sich über die ganze Welt verteilt haben. Für alle, die Katzen lieben, eine absolute Empfehlung!!!


Zum Essen

Am Montag postete ich ein #theatresnack-Rezept für Gulaschsuppe und dementsprechend gehört der passende Thermobehälter zu meinen Monatsfavoriten. Ich liebe ihn!
And I´m much into nuts these days! Ich weiß nicht warum, aber dieses Kilo gesalzene Erdnüsse, das wir letztens gekauft haben, wird von uns quasi inhaliert ...


Zum Stöbern

Ein interessantes Interview mit dem Low Performer darüber, was Konzerne mit den Mitarbeitern machen und warum es so schwer ist, zu kündigen:
https://hrisnotacrime.com/2016/12/05/gehen-oder-bleiben-low-performer-und-hrisnotacrime-ueber-konzern-und-karriere/


Zum Hören

Im wöchentlichen Podcast "Filmriss" vom blauen Radio Leipzig werden neue Kinofilme vorgestellt, jede Woche gibt es eine neue Folge zu den aktuellen Premieren. Und mein Bekannter Matthias ist als Gast-Kritiker auch mit an Board. Love it!
http://www.filmriss-leipzig.de/



Zum Anschauen


Die erste Empfehlung sind natürlich die Spielschauer-Aufführungen. Los geht´s dieses Wochenende, dann nochmal am 03. & 04. Februar. Es wird lustig! Die Veranstaltungen sind komplett reserviert, an der Abendkasse werden aber erfahrunggemäß immer ein paar Plätze frei.


Wo wir bei den Büchern schon beim Thema banale Unterhaltung waren: passend dazu habe ich die aktuelle Staffel "Big Bang Theory" auf Netflix geguckt. Es ist schön, wie sich die Figuren über die Jahre weiterentwickeln und reifer werden, auch wenn ich fast alle Beziehungen immer noch ziemlich abschreckend finde.

Anspruchsvoller und sehr spannend ist die neue Netflix-Serie "The OA". Leider hat sie keine so guten Bewertungen bekommen, ich kann nur mutmaßen, woran das liegt. Ich denke, dass sie nicht "eindeutig" genug ist. Man kann nicht voraussehen, was genau passieren wird, man kann die Charaktere nicht genau einschätzen, da sie sich in der Serie weiterentwickeln, aber auch mal Rückschläge haben, man weiß nicht, ob die Serie ins Mystery-, Drama- oder Fantasy-Genre gehört. Es kommen viele Elemente zusammen und ich denke, das ist für manche vielleicht etwas too much. Für mich auf jeden Fall nicht, ich hatte viel Freude daran und war hochinteressiert, wie es weitergeht. Und ich hoffe auf eine zweite Staffel!




Aber das Highlight war natürlich die aktuelle Staffel "Sherlock"!!! Besonders die kleinen Details und Anmerkungen haben mich begeistert - z.B. eine Anspielung auf Oscar Wildes "The Importance of Being Earnest" und die Rolle Lady Bracknell - sowie die Einspieler von meinem absoluten Liebling Moriarty, fantastisch gespielt von Andrew Scott! Einfach eine meiner absoluten Lieblings-Serienfiguren. Deshalb eine der schönsten Moriarty-Szenen:




Sonntag, 15. Januar 2017

#theatresnack - Gulaschsuppe


Mit dem richtigen Wintereinbruch ist die Lust auf heiße Supper wieder da. Und Suppe ist - richtig transportiert - ein perfekter #theatresnack.
Jetzt startet gerade wieder die Aufführungszeit, und das bedeutet: lange Proben und Aufführungsabende in einem kühlen und dunklen Theater. Wenn man selbst nicht auf der Bühne steht - also nicht so ins Schwitzen kommt wie die Schauspieler - wird einem leider schnell kalt.
Warme Stulpen sind dann eine gute Wahl (die roten im Bild habe ich vor kurzem fertig gehäkelt) und Suppe wärmt zusätzlich von innen.
Eine meiner liebsten Suppen ist Gulaschsuppe. Dieses Rezept gehört schon seit Jahren zu meinen Favoriten, es ist inspiriert von einem Rezept aus einer alten Lecker-Zeitschrift.

Um die Suppe auch im Theater noch heiß essen zu können, nutze ich Thermobehälter von reer. Befüllt man sie zur Vorbereitung mit kochend heißem Wasser, dass man dann gegen die kochend heiße Suppe austauscht, sobald sie fertig ist, halten sie das Essen stundenlang heiß.
Wichtig: der Behälter muss voll sein, um wirklich warm zu halten!

Die Gulaschsuppe ist in der Schnippelarbeit etwas aufwändig, aber der Aufwand lohnt sich! Besonders wenn man gleich einen großen Topf voll macht. Der Rest kann portionsweise eingefroren werden, in Boxen oder Gefrierbeuteln.

Zutaten:

je 750 g Schweine - & Rindergulasch (am besten bio!)
3-4 Paprikaschoten, gern bunt (gelb, grün, rot), ich hatte leider nur rote da
3-4 Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
500 g stückige Tomaten (Pizzatomaten, Dose)
1/4 l trockener Rotwein
4 EL Tomatenmark
2 EL Mehl
1 EL Brühpulver
1 EL Paprika edelsüß
1 TL Majoran, getrocknet
2 Lorbeerblätter
1 Pr Zucker
Pfeffer
Salz
2 l Wasser


1. Das Fleisch in kleine "suppengerechte" Würfel schneiden und portionsweise in einem großen Topf kräftig anbraten.

2. Zwiebeln und Knoblauch würfeln und zum Fleisch geben, mit Paprika, Salz und Pfeffer würzen.

3. Tomatenmark einrühren, mit dem Mehl bestäuben und kurz anschwitzen lassen.

4. Stückige Tomaten, Rotwein und 2 Liter Wasser dazugeben, Gemüsebrühe, Lorbeer und Majoran einrühren, aufkochen und ca. 110 Minuten köcheln lassen.

5. Inzwischen die Paprika würfeln und 30 Minuten vor Ende der Kochzeit zur Suppe geben.

6. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.


Tipps:
1) Unbedingt die angegebene Kochzeit einhalten! Grundsätzlich die Suppe lieber zu lang als zu kurz köcheln lassen. Aufgewärmt schmeckt sie sogar noch besser.
2) Wenn ihr, wie ich, keinen Alkohol trinkt, könnt ihr Rotwein auch gleich in einer kleinen 250 ml-Flasche kaufen, so bleibt nichts übrig.
3) Ein bißchen angedickt (z.B. mit Mehlschwitze, Sahne o. Créme fraiche) schmeckt die Suppe auch als Nudelsoße fantastisch, z.B. zu Bandnudeln oder Rigatoni.



Freitag, 13. Januar 2017

Neugierde - Blogreihe #wertekatalog

Es ist Value-Friday und es geht weiter mit der Blogreihe #wertekatalog,

Der siebenunddreißigste Wert ist:


NEUGIERDE


Wikipedia sagt:
Neugier (auch Neugierde) ist das als ein Reiz auftretende Verlangen, Neues zu erfahren und insbesondere Verborgenes kennenzulernen.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Neugier)


Neugierde ist mir sehr bekannt!
Es ist ein toller Wert, denn er sorgt für Spannung im Leben. Neugierde ist quasi das Gegenstück zu Stillstand, denn sie bringt uns dazu, unseren Horizont zu erweitern.
Es ist der Reiz des Unbekannten, des Neuen. Das macht das Wort auch so faszinierend: es ist eine Gier nach Neu - eine Neugier!

Ich bin jemand, der Veränderungen mag. Nicht alle und nicht immer, aber generell liebe ich Veränderungen. Wenn sich etwas verändert, impliziert das immer eine neue Chance. Eine Chance zur Entwicklung, zum Lernen, zum Fortschritt.

Neugierde ist ein Gefühl, dass ich stets bei meiner Arbeit in mir trage.
Wenn ein neuer Kurs startet, bin ich neugierig, welche Menschen dort zusammenkommen werden. Ich bin neugierig, wie sie mit Entscheidungen umgehen, wie sie sich verstehen, wie sie auf meine Angebote reagieren.
Die Entscheidungen für ein neues Stück lasse ich stets von der Gruppe treffen. Ich gebe natürlich Tipps und äußere Bedenken, um zu verhindern, dass sie sich eine Bürde aufladen oder gelangweilt sind.
Aber die Neugierde und die Vorfreude auf die Überraschung sind einfach zu groß.
Zudem bin ich neugierig auf meine eigenen Ideen. Wenn ich mit der Stückentscheidung konfrontiert bin - egal ob es mein eigener Favorit war oder nicht -, muss ich mir Gedanken zur Umsetzung machen. Umso interessanter ist es, wenn ich selbst die Wahl nicht getroffen habe. Was wird mir dazu einfallen? Und werde ich die Inszenierung am Ende lieben?

Schon oft sind mir Stücke ans Herz gewachsen, die ich selbst vorher gar nicht kannte oder nicht ausgesucht hätte.
Vor ein paar Jahren hat die Gruppe Vorspiel sich für den dicken Roman "Meister und Margarita" von Michail Bulgakow entschieden und in monatelanger Arbeit ein Stück daraus geschrieben. Eine Wahl, die ich nie getroffen hätte und die anfangs abschreckend und anstrengend wirkte. Die dabei entstandene Inszenierung jedoch wird mir mit ihrer wunderbaren Atmosphäre ewig in Erinnerung bleiben, sie gehört zu meinen Favoriten.

Beim Networking habe ich es geschafft, dass die Angst vor Networking-Veranstaltungen durch Neugierde abgelöst wurde. Ich bin immer noch nicht so gut in der Kontaktaufnahme, aber ich bin neugierig auf die Menschen und auf die Stimmung vor Ort.
So führt Neugierde immer wieder dazu, dass ich eine Menge fremder Menschen kennen und schätzen lerne. Etwas, das ich vor einigen Jahren noch nicht vermutet hätte.

Es ist also ganz klar: Neugierde rulez!


Tucholsky sagt es natürlich etwas stilvoller:
Foto: "Republik Vineta", Theatergruppe Vorspiel: https://www.facebook.com/TheatergruppeVorspiel

Freitag, 6. Januar 2017

Genauigkeit - Blogreihe #wertekatalog

Es ist Value-Friday und es geht weiter mit der Blogreihe #wertekatalog,

Der sechsunddreißigste Wert ist:


GENAUIGKEIT


Wikipedia sagt:
Genauigkeit ist ein Begriff, der in sämtlichen Wissenschaften eine zentrale Rolle spielt. Genauigkeit bedeutet Sorgfalt, Gründlichkeit, Richtigkeit, Zielgerichtetheit, Übereinstimmung.
Der Begriff Exaktheit (von lateinisch: exigere abwägen) wird beispielsweise in der Wortkombination exakte Wissenschaften benutzt. Dies bedeutet, dass die Erkenntnisse dieser Teilwissenschaft in allen Einzelheiten nachvollziehbar und überprüfbar sind. Eindeutige Gesetzmäßigkeiten wurden erkannt, die genaue Vorhersagen erlauben. Diese wurden durch mehrfache Experimente oder Beobachtungen durch unabhängige Stellen bestätigt (siehe Wissenschaft). In diesem Sinn werden beispielsweise die Naturwissenschaften, im Gegensatz zu vielen Geisteswissenschaften und der Theologie, als exakt bezeichnet.
[...] (https://de.wikipedia.org/wiki/Genauigkeit)

Genauigkeit und ich führen eine On-Off-Beziehung.
Ich bin generell ein Mensch mit Liebe für Details, und neue Werke und Projekte entstehen in der Regel zuerst aus solch einem Detail. Beim Theater ist dieses Detail oft ein Kostümoder ein Requisit, bei Workshops und Trainings ist es ein Zitat, ein Meme oder ein Ort.
Ich habe generell eine Art des Sehens, die von Detail zu Detail switcht anstatt die Gesamtheit im Blick zu haben.
Dennoch bin ich gar nicht so perfektionistisch. In künstlerischen Aspekten, bei Workshopabläufen, im Alltag ... ich neige schnell dazu zu sagen: passt schon, ich lass das jetzt so. Ich bin ein Freund des Unperfekten und der Improvisation - besonders dann, wenn das Ergebnis durch einen leichten Unperfektionismus charmanter wirkt.
Bei Inszenierungen im Amateurtheater ist Unperfektheit zum einen kaum vermeidbar, zum anderen in meinen Augen essentiell. Denn genau diese macht den Charme des Amateurtheaters aus.
Dennoch heißt das nicht, dass man nicht genau sein kann oder sollte.
Genau zu sein, bedeutet etwas ernst zu nehmen, sich Mühe zu geben, stimmig sein zu wollen.

Wenn ich genau arbeite, habe ich längerfristig etwas davon - eine Erkenntnis, die ich bei all meinen Umzügen mühselig beim farbigen Streichen meiner Wände gelernt habe. Auf eine gerade Abschlusskante zu blicken, ist einfach befriedigender. Wenn es dann mal ab und zu kleine Patzer gibt, macht das nichts. Ein Patzer lässt sich leichter ausbessern als eine generelle Ungenauigkeit.

In meiner Arbeit bin ich gern genau. Für unsere Inszenierung "Weiße Katze", die in einem Nachtclub im Berlin der 20er Jahre spielte, steckten mein Spielpartner und ich extrem viel Aufwand in die Recherche. Wann gab es die ersten Telefone für zu Hause? Welche Künstler lebten und arbeiteten wann in Berlin? Wer war mit wem befreundet? Welche Filme, Songs und Theaterstücke waren 1928 populär?
Durch diese genaue Recherche konnten wir eine stimmige Geschichte bauen, deren Details zwar ausgedacht, aber realistisch zur Zeit passend waren und somit für mehr Authentizität sorgten.
Auch in Filmen oder Serien freut man sich, wenn das Rechercheteam gut arbeitet und die Kostüme passend zur Zeit gewählt werden ... gern auch bis ins kleinste Detail.

Diese Genauigkeit auf der Bühne kann aber statt einer ausgiebigen Recherche auch einfach eine generelle Detailliebe sein. Sie kann bedeuten, die Reaktionen des zuhörenden Parts herauszuarbeiten und für das Publikum gut sichtbar zu machen. Sie kann bedeuteten, Requisiten liebevoll auszuwählen und aktiv ins Spiel einzubinden - wie in unserem Live-Hörspiel "eins, zwei, drei".
Genauigkeit kann man also auch als eine Wertschätzung an das Publikum sehen.

Eben diese Wertschätzung ist mir auch in meinen Workshops wichtig. Ich versuche Genauigkeit in meine Aufgabenanweisungen einfließen zu lassen. Oft klappt es gut, manchmal gar nicht. Dann überlege ich, wie ich beim nächsten Mal, eine genauere und leichter verständliche Erklärung gestalte. Ich versuche nicht mit Fachbegriffen um mich zu werfen, sondern genaue Definitionen zu nennen, um eine gemeinsame Basis für weitere Überlegungen, Diskussionen und Erkenntnisse zu haben.
Genauigkeit kann uns helfen, einander besser zu verstehen. Wenn wir genau schildern, wie es uns geht, was wir empfinden und was wir uns von unserem Gegenüber wünschen, profitieren wir alle davon.

Genauigkeit ist keine Perfektion. Sie ist nicht mehr und nicht weniger als die Liebe und Aufmerksamkeit, die wir einer Sache zukommen lassen.

Theodor Fontane hat das sehr schön zusammengefasst:

Foto: "eins, zwei, drei", Die Genossenschaft: https://www.facebook.com/GenossenschaftBerlin

Mittwoch, 4. Januar 2017

"High Potentials" - Neuköllner Oper

Bildquelle: http://neukoellneroper.de

Manchmal begegnen mir Theaterempfehlungen, bei denen ich sofort angefixt bin. So hat es auch Lydia mit ihrem Blogartikel über "High Potentials" geschafft, mich in die Neuköllner Oper zu locken.

Letzte Woche einen Tag vor Silvester war es dann soweit. Seit Ewigkeiten war ich mal wieder allein im Theater, was immer eine sehr schöne Erfahrung ist.

Es waren nicht so viele Zuschauer, was mich erst etwas verwunderte. Als ich dann die Raumgröße sah, war mir klar, warum es so wenige waren: nur so konnte die richtige Workshop-Atmosphäre kreiert werden, die die Inszenierung "High Potentials" ausmacht. Denn jeder der Zuschauer ist Teilnehmer einer Führungskräfte-Fortbildung.

Ich liebe es ja, wenn das Publikum eingebunden wird und hier gelingt es perfekt. Sofort bin ich dabei und neugierig, wie dieser Workshop abläuft.
Da ich nichts spoilern will, gibt es keine Infos zum Ablauf, man muss es selbst erleben.
Die Inszenierungsidee des Workshops begeistert mich sofort. Und auch Hauptdarsteller Urban Luig, der immer mal wieder an Stromberg erinnert.
Der anfängliche Sprechgesang geht irgendwann in richtige Musicalsongs über und die Schauspieler bieten da einiges, besonders Marco Billep!

Mir ging es genau so wie Lydia - ich hatte die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht und habe mit Abstand am lautesten gelacht. Der Humor ist oft gemein und hart, aber spiegelt die Arbeitswelt absolut wieder.

Die optimale Theaterempfehlung für alle, die ihren Job hassen oder lieben, sich für Arbeitswelten interessieren, Seminare schrecklich oder toll finden ... und einfach gern Spaß an miesen Charakteren haben!

Aber Achtung: das Stück läuft nur noch bis 20. Januar 2017!!!

P.S.: Am Schluss gibt es sogar ein Zertifikat für die Teilnehmer ... Hammer!