Unabhängigkeit - Blogreihe #wertekatalog
Der neununddreißigste Wert ist:
UNABHÄNGIGKEIT
Wikipedia sagt:
Unabhängigkeit - ein Wert, der mir seit der Kindheit eingetrichtert wurde. Von anderen - besonders von einem Partner - unabhängig zu sein, war das hehre Ziel, das Nonplusultra, das wonach man immer streben soll.
Damit war vor allen Dingen eine finanzielle Unabhängigkeit gemeint. Und ich konnte diese Ansicht teilen, habe aber heute das Problem, dass sie mir manchmal im Kopf ein bißchen im Weg steht. Denn ich habe einen Menschen gefunden, mit dem ich mein Leben teile. Und wenn ich teile, dann teile ich alles. Ich teile nicht nur meine Freuden und Sorgen, sondern eben auch meinen Besitz und mein Geld. Großzügigkeit ist mir wichtig und meinem Partner ebenso, deshalb haben wir uns von Anfang an auf das Modell "Dein Geld ist mein Geld" geeinigt (was für beide Seiten gilt).
Aber was macht man, wenn ein Partner deutlich mehr verdient als der andere? Dann gilt die Regel einfach weiterhin und jeder gibt, was er geben kann.
Schwierig wird es immer dann, wenn einem unterstellt wird, man könne nur so leben wie man lebt - bei mir z.B. die unsichere Selbständigkeit - weil man einen Partner hat, der alles bezahlt. Und ja, das stimmt - SO kann ich nur mit dem Geld meines Partners leben. Weil mein Partner und ich gemeinsam gern so leben möchten und es gemeinsam auch so können.
Aber: wenn ich keinen Partner hätte, würde ich eben anders leben. Ich habe vorher anders gelebt, in einer WG, mit wenig Geld, in Ausbildung, mit Nebenjobs und Kindergeld. Das war auch absolut okay, ich habe nichts vermisst. Dieses Leben hat sich aber durch einen anderen Menschen verändert.
Und hier kommt wieder das Thema Unabhängigkeit ins Spiel: kann ich wirklich unabhängig sein, wenn ich mit jemandem zusammen bin? Ich glaube nicht. Denn Liebe bedeutet in einer gewissen Form immer Abhängigkeit. Wir Menschen sind auf Beziehungen ausgelegt. Wir brauchen andere Menschen, wir brauchen Nähe und Liebe für die eigene Gesundheit, Freundschaften und Kameradschaft.
Sobald wir einem anderen Menschen vertrauen, sobald wir uns öffnen, machen wir uns abhängig. Abhängig von seinem Wohlwollen, von seiner Zuneigung, seiner Verschwiegenheit.
Unabhängigkeit von Menschen ist also schwierig. Dennoch sollten wir in der Lage sein, unabhängig zu handeln. Wenn ich ohne die Meinung anderer nicht mehr fähig bin, eine eigene Entscheidung zu treffen, wird es kritisch. Ich brauche ein Bewusstsein für mich selbst, für die eigenen Bedürfnisse und Interessen.
Und ja, da brauche ich die Unabhängigkeit. Die Unabhängigkeit im Geiste, die für innere Stärke steht, die mich befähigt selbst zu denken, Dinge zu hinterfragen, mein Handeln zu reflektieren, mich selbst unter die Lupe zu nehmen.
Immer wieder stelle ich mir die Frage: was brauche ich wirklich? Im Grunde ist das gar nicht so viel.
Diese Erkenntnis hilft mir immer, wenn ich Angst habe, nicht unabhängig zu sein. Sie zeigt mir: doch, ich bin unabhängig. Ich brauche nicht viel, ich bin mit sehr wenig zufrieden und glücklich. Das wichtigste sind ich und der Mensch an meiner Seite. Alles andere ist Bonus, ist ein Luxus, den ich gern nutze, solange er verfügbar ist. Sollte dieser Luxus nicht mehr verfügbar sein oder sollte dem anderen etwas passieren, lasse ich mir etwas einfallen. Ich werde zusätzliche Möglichkeiten zum Arbeiten und Geldverdienen finden - es gibt unendlich viele.
Wenn ich weiß, dass ich mich auf mich selbst verlassen kann, dass mir in Notsituationen immer etwas einfallen wird - dann fühle ich mich sicher.
Wir sind Individuen in einer riesigen Gemeinschaft, bestehend aus vielen kleinen Gemeinschaften. Wir sind also gleichzeitig abhängig und unabhängig. Wir brauchen die anderen und wir brauchen vor allen Dingen uns selbst.
Dieses Mal kommt Epikur zu Wort:
Foto: "Wir sind noch einmal davongekommen", Theatergruppe Vorspiel: https://www.facebook.com/TheatergruppeVorspiel
UNABHÄNGIGKEIT
Wikipedia sagt:
Unabhängigkeit steht für:
Autonomie, den Zustand der Selbständigkeit und Selbstbestimmung
Als Autonomie (altgriechisch αὐτονομία autonomía ‚Eigengesetzlichkeit‘, ‚Selbstständigkeit‘, aus αὐτός autós ‚selbst‘ und νόμος nómos ‚Gesetz‘) bezeichnet man den Zustand der Selbstbestimmung, Unabhängigkeit (Souveränität), Selbstverwaltung oder Entscheidungsfreiheit. Ihr Gegenteil ist die Heteronomie.
Sie ist in der idealistischen Philosophie die Fähigkeit, sich als Wesen der Freiheit zu begreifen und aus dieser Freiheit heraus zu handeln. [...] (https://de.wikipedia.org/wiki/Autonomie)
Unabhängigkeit - ein Wert, der mir seit der Kindheit eingetrichtert wurde. Von anderen - besonders von einem Partner - unabhängig zu sein, war das hehre Ziel, das Nonplusultra, das wonach man immer streben soll.
Damit war vor allen Dingen eine finanzielle Unabhängigkeit gemeint. Und ich konnte diese Ansicht teilen, habe aber heute das Problem, dass sie mir manchmal im Kopf ein bißchen im Weg steht. Denn ich habe einen Menschen gefunden, mit dem ich mein Leben teile. Und wenn ich teile, dann teile ich alles. Ich teile nicht nur meine Freuden und Sorgen, sondern eben auch meinen Besitz und mein Geld. Großzügigkeit ist mir wichtig und meinem Partner ebenso, deshalb haben wir uns von Anfang an auf das Modell "Dein Geld ist mein Geld" geeinigt (was für beide Seiten gilt).
Aber was macht man, wenn ein Partner deutlich mehr verdient als der andere? Dann gilt die Regel einfach weiterhin und jeder gibt, was er geben kann.
Schwierig wird es immer dann, wenn einem unterstellt wird, man könne nur so leben wie man lebt - bei mir z.B. die unsichere Selbständigkeit - weil man einen Partner hat, der alles bezahlt. Und ja, das stimmt - SO kann ich nur mit dem Geld meines Partners leben. Weil mein Partner und ich gemeinsam gern so leben möchten und es gemeinsam auch so können.
Aber: wenn ich keinen Partner hätte, würde ich eben anders leben. Ich habe vorher anders gelebt, in einer WG, mit wenig Geld, in Ausbildung, mit Nebenjobs und Kindergeld. Das war auch absolut okay, ich habe nichts vermisst. Dieses Leben hat sich aber durch einen anderen Menschen verändert.
Und hier kommt wieder das Thema Unabhängigkeit ins Spiel: kann ich wirklich unabhängig sein, wenn ich mit jemandem zusammen bin? Ich glaube nicht. Denn Liebe bedeutet in einer gewissen Form immer Abhängigkeit. Wir Menschen sind auf Beziehungen ausgelegt. Wir brauchen andere Menschen, wir brauchen Nähe und Liebe für die eigene Gesundheit, Freundschaften und Kameradschaft.
Sobald wir einem anderen Menschen vertrauen, sobald wir uns öffnen, machen wir uns abhängig. Abhängig von seinem Wohlwollen, von seiner Zuneigung, seiner Verschwiegenheit.
Unabhängigkeit von Menschen ist also schwierig. Dennoch sollten wir in der Lage sein, unabhängig zu handeln. Wenn ich ohne die Meinung anderer nicht mehr fähig bin, eine eigene Entscheidung zu treffen, wird es kritisch. Ich brauche ein Bewusstsein für mich selbst, für die eigenen Bedürfnisse und Interessen.
Und ja, da brauche ich die Unabhängigkeit. Die Unabhängigkeit im Geiste, die für innere Stärke steht, die mich befähigt selbst zu denken, Dinge zu hinterfragen, mein Handeln zu reflektieren, mich selbst unter die Lupe zu nehmen.
Immer wieder stelle ich mir die Frage: was brauche ich wirklich? Im Grunde ist das gar nicht so viel.
Diese Erkenntnis hilft mir immer, wenn ich Angst habe, nicht unabhängig zu sein. Sie zeigt mir: doch, ich bin unabhängig. Ich brauche nicht viel, ich bin mit sehr wenig zufrieden und glücklich. Das wichtigste sind ich und der Mensch an meiner Seite. Alles andere ist Bonus, ist ein Luxus, den ich gern nutze, solange er verfügbar ist. Sollte dieser Luxus nicht mehr verfügbar sein oder sollte dem anderen etwas passieren, lasse ich mir etwas einfallen. Ich werde zusätzliche Möglichkeiten zum Arbeiten und Geldverdienen finden - es gibt unendlich viele.
Wenn ich weiß, dass ich mich auf mich selbst verlassen kann, dass mir in Notsituationen immer etwas einfallen wird - dann fühle ich mich sicher.
Wir sind Individuen in einer riesigen Gemeinschaft, bestehend aus vielen kleinen Gemeinschaften. Wir sind also gleichzeitig abhängig und unabhängig. Wir brauchen die anderen und wir brauchen vor allen Dingen uns selbst.
Dieses Mal kommt Epikur zu Wort:
Foto: "Wir sind noch einmal davongekommen", Theatergruppe Vorspiel: https://www.facebook.com/TheatergruppeVorspiel
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