Freitag, 25. Februar 2022

#monthlyfavourites – Februar-Lieblinge





Es ist wieder Zeit für die Lieblinge des aktuellen Monats - die #monthlyfavourites im Februar!



Zum Arbeiten:


 

Was mir nach dem Klinikaufenthalt viel Freude bereitet hat, war das Termine-Updaten im Kalender. Schon immer klebe ich auch gern Sticker oder kleine Bildchen in meinen Kalender, weil mir das einfach Freude macht. Deshalb habe ich mir hübsche Sticker von Etsy gegönnt, aus verschiedenen Shops. Wenn ihr dort auch stöbern wollt, hier sind sie:
https://www.etsy.com/de/shop/MilasColorfulWorld
https://www.etsy.com/de/shop/JellyfishStickers
https://www.etsy.com/de/shop/moehrenkunstshop



Zum Aufhübschen:


So ganz langsam kommt nach der OP die Schminklust wieder und für meine Berlin-Reisen mag ich es gern, sehr wenig Gepäck zu schleppen. Im Sonderangebot entdeckte ich diesen kleinen Stick (dünner als ein Lippenpflegestift) in einem warmen orangebraunen Farbton, den man für's ganze Gesicht nutzen kann, als Lippenstift, Rouge, Lidschatten ... Die Firma heißt NOTO und es ist der Multi-Benne Stain in der Farbe "Ono Ono". Lässt sich gut auftragen und färbt eher leicht transparent. Was ich anfangs gewöhnungsbedürftig fand, war der minzige Geruch. Aber keine Sorge: selbst als Lidschatten angewandt, lässt er nicht die Augen tränen.

Für mich selbst brauchte ich irgendein Mantra, um mit der OP-Situation und Krankheitsdiagnose klarzukommen. Seit ich "The Mandalorian" gesehen habe, ist der Satz "This is the way" ständig in meinem Kopf. Natürlich bin ich kein Mandalorian, der/die die besondere Art des Mandalorian-Lebens bewahren möchte. Aber ich mag den Satz und nutze ihn für mich etwas freier im Sinne von "So soll es sein.".
Bei Vinted habe ich dazu einen passenden Pin gefunden, den ich jetzt immer an Pulli oder Hemdkragen tragen kann.

Ja, ich gehöre zu den Menschen, die sich durchaus auch mal mit Konsumgütern für etwas belohnen. In diesem Fall habe ich mir nach meinem Krankenhausenthalt eine Kette gekauft, die schon lange auf meiner Wunschliste stand. Eine Möwe, die Pommes klaut – was könnte besser zu meinem neuen Wohnort passen?!



Zum Lesen 
 

 
Das Buch "Schilf" von Juli Zeh hatte mir mein Vater zum Geburtstag geschenkt. Es hat also eine ganze Weile auf dem Lesestapel gewartet, um diesen Monat endlich gelesen zu werden. Mich hat es ganz schnell gepackt mit seinen ausführlichen Figurenbeschreibungen. Spannend und detailreich und eine große Empfehlung.

"Junge mit schwarzem Hahn" von Stefanie vor Schulte war in der letzten Büchergilde Abobox. Optisch natürlich wieder mal ein Knaller und nicht zu dick, so dass es sich gut eignete, um es diese Woche mit nach Berlin zu nehmen. Die Geschichte ist düster und erschreckend und gleichzeitig liest man das Buch mit einer gewissen Leichtigkeit in einem Rutsch durch.


Zum Essen:


 

Eigentlich wollte ich die Süßigkeiten von Zuckerberg fotografieren, die Anfang Februar ankamen. Aber sie sind schon aufgegessen. Was aber diesen Monat auf meiner Beliebheitsskala ebenfalls sehr weit oben war: Äpfel und Walnüsse.



Zum Stöbern


Wie immer ein paar interessante Links zum Stöbern:

Entspannte Valentinstag-Ideen, unabhängig vom Beziehungsstatus (Englisch)

Die psychische Situation der Menschheit nach zwei Jahren Corona

Interessanter Artikel über Mary Shelley

Alternative und inspirierende Businessmodelle

Wie "Fluthelden" im Ahrtal mittlerweile als Besatzer auftreten

Erfahrungen einer jungen Frau mit einem Filmstar während einer Broadway-Produktion (Englisch)


Zum Hören:

Der Soundtrack von "The French Dispatch"! Er hat mich auf dem iPod auf meine Berlin-Reise begleitet und mir die Fahrten versüßt:
https://www.youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_nLfw2Mgvmg65GKdetuqs58CjpVo7DjGUc



Zum Anschauen

Hier wie immer ein paar Tipps zum Anschauen!

Filme, Filme, Filme! Sind es sonst eher Serien, so habe ich diesen Monat mehrere Filme geguckt. Ganz besonders entzückend ist "The French Dispatch":
https://www.youtube.com/watch?v=TcPk2p0Zaw4

Auch "Ghostbusters Afterlife" ist eine riesige Empfehlung:
https://www.youtube.com/watch?v=ahZFCF--uRY

"Promising Young Woman" ist ein unglaublich wichtiger Film. Wunderbar gefilmt, Hammer-Cast, deprimierend realistisch und sehr überraschend:
https://www.youtube.com/watch?v=7i5kiFDunk8

Wer es gern noch düsterer mag, kommt bei "The New Mutants" auf seine Kosten:
https://www.youtube.com/watch?v=W_vJhUAOFpI

Auf Netflix läuft gerade "Sisters Brothers". Ich mag ja Western generell gerne und in einigen modernen Western-Filmen werden endlich mal andere Details und Alltagserlebnisse gezeigt sowie neue Geschichten erzählt, fernab von rivalisierenden Banden und Duellen. Schaut ihn euch an.:)
https://www.youtube.com/watch?v=AaCGqfn_qzs

Den Rest der Zeit hatte ich Spaß mit Trash-TV: "GNTM", "Love is blind USA", "Love is blind Japan" und "Bachelor".

Zum Schluss noch ein kleines Extra-Highlight – dieses Video über den "Loon Call":
https://www.youtube.com/watch?v=DVFBUIGfcJk

Freitag, 18. Februar 2022

Corona-Theatertagebuch – Woche 101


 

Montag:

Neue Woche, strahlender Sonnenschein! Heute ist Valentinstag und nach dem obligatorischen Hafenspaziergang waren wir Pizzazutaten einkaufen und ich habe mir gleich noch ein paar pinke Tulpen gekauft. Ein bißchen Kitsch muss sein. Ich mag es gern, manche "Feiertage" nach ganz eigenen Regeln zu feiern. Einfach etwas mit in den Tag zu nehmen. Heute wie gesagt Blumen und leckeres Essen (Schokolade und Blaubeeren sind auch am Start!) sowie ein Outfit in Rosa und Rot. Ich besitze auch einen Fingerring aus dem Kaugummiautomaten, auf dem "Happy Valentines Day!" steht. Den trage ich nur einmal im Jahr – eben am Valentinstag.
Man kann den Valentinstag aber auch einfach ignorieren, wenn es einen nicht interessiert. Also bitte kein Bashing jetzt. Ich hab einfach Spaß dran.
Hier ein schöner Blogartikel mit passenden Ideen:
https://witanddelight.com/2022/02/valentines-day-celebration-ideas/

Jetzt zieht es hier arbeitsmäßig wieder an. Ich schreibe viele Mails, Proben und LAG-Termine werden organisiert, Workshops geplant. Man merkt, dass die warme Jahreszeit im Anmarsch ist – und mit ihr die Aktivität wieder aufblüht.

Gestern abend war ich im Kino (Yeah!) und habe den neuen Wes-Anderson-Film "The French Dispatch" gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=TcPk2p0Zaw4
Ich LIEBE ihn! Ganz großes Kino! Der Film ist wie immer bei Wes Anderson sehr verspielt, perfekt ausgestattet und (dieses Mal besonders) theatral. Er hat mir sogar Lust auf's Schreiben gemacht, was wirklich selten passiert. Viele denken ja, dass ich sehr gerne schreibe, weil ich einen Blog habe, und auch ein Spielzeit-Magazin. Dem ist nicht so. Eigentlich bin ich gar nicht so der Schreibfan und auch keine herausragende Schreiberin. Aber es geht mir schnell und leicht von der Hand, weshalb ich das Schreiben gern als Medium nutze, um Dinge mitzuteilen. Mein Blog ist außerdem ein ausgelagerter Teil meines Gedächtnisses. Ich kann mir schwer Jahre und zeitliche Abläufe merken (Wann hab ich geheiratet? Wann habe ich mit der Selbständigkeit begonnen? In welchem Jahr habe ich welches Theaterstück inszeniert? ...). Durch das Blogformat kann ich jederzeit nach Jahren und Monaten geordnet nachschlagen, was eigentlich wann passiert ist.
Warum ich dann nicht einfach für mich im stillen Kämmerlein Tagebuch schreibe? Weil ich das nicht tun würde. Schon mehrmals versucht, ich tue es dann einfach nicht. Ich brauche einen potentiellen Adressaten zum Schreiben. Ist einfach so.



Dienstag:

Update zu unseren Katzen: Unser Kater ist noch ein bißchen gelb, aber sieht wunderbar aus. Gutes Gewicht, seidiges Fell, sehr aktiv. Aber seine Schwester hat jetzt auch Gelbsucht, war mit ihr heute früh beim Arzt zur Blutuntersuchung. Ich warte noch auf die Blutwerte. Was ist die Ursache? Warum sind beide krank? Erblich bedingt war eine Vermutung, aber dann hätte es sich schon viel früher gezeigt, nicht erst nach fast 5 Jahren. Ein Parasit, den beide aufgenommen haben, von uns reingeschleppt? Aber warum zeigt es sich bei ihr dann erst jetzt? Liegt es am Futter ( das vielleicht verunreinigt ist/war)? Ich bin nicht so panisch wie bei ihrem Bruder, weil es jetzt etwas früher entdeckt wurde und weil es ihm schon wieder deutlich besser geht. Jetzt brauchen sie beide erstmal ein besonderes Schonfutter, das wir gerade bestellt haben. Mal sehen, was ihre Blutwerte sagen. Vermutlich geht dann wieder alles von vorne los: Ultraschall, Antibiotika etc. Und dann irgendein Futter finden, das sie vertragen. Ach ist doch alles kacke.😢

Morgens Online-Stunde mit Nick, unser heutiger Tanzsong:
https://www.youtube.com/watch?v=8PDHHdrm82I

Der Tag ist heute voll, nach Tierarzt und Stunde mit Nick geht es nachmittags zum Menschenarzt wegen MEINER Blutwerte.
Abends dann LAG-Termin online, Thema Audiowalks. Eines meiner Lieblingsthemen, deshalb bin ich schon sehr gespannt.

Update Blutwerte: Bei meiner Katze schlechte Leberwerte, sie bekommt jetzt die gleichen Medikamente wie ihr Bruder. Bei mir starker Eisen- und Vitamin-B12-Mangel. Ich werde jetzt eine Weile Eisentabletten nehmen und Spritzen mit Vitamin B12 bekommen. Heute gab es schon die erste. Joah. Finde andere Hobbies schöner, aber so ist es nunmal.
By the way: Es tut mir leid, falls manche von diesen ganzen Gesundheits- und Krankheitsthemen schon genervt sind. Für mich ist das einfach gerade wichtig, auch weil ich dabei lerne, meine Phobien zu überwinden oder eben mit ihnen umzugehen. Gleichzeitig hat das mit meiner Theaterarbeit zu tun. Wie arbeite ich jetzt? Ändert sich etwas? Wann muss ich mich zurückziehen? Wie fit bin ich? All das spielt vor allem in den nächsten Wochen und Monaten eine wichtige Rolle.



Mittwoch:

Es geht morgens gleich mit der LAG weiter, denn ich habe mich mit meinen neuen Co-Dozentinnen online getroffen für erste Planungen. Es war ein super effektives und sehr lustiges Treffen. Ich freue mich auf die gemeinsame Zusammenarbeit. Das wird juuuut!

Dieses superinteressante Video hat mir mein Mann geschickt. Kennt jemand den Loon-Call aus Filmen?
https://www.youtube.com/watch?v=DVFBUIGfcJk

Ich denke, wir alle können im direkten Umfeld beobachten, wie sehr die Pandemie die Psyche der Menschen beeinflusst hat. In meinen Ausbildungs- und Theatergruppen habe ich definitiv eine Zunahme bzw. Verstärkung von psychischen Erkrankungen wahrgenommen, die auch immer noch anhält. Hier ein Artikel dazu:
https://www.spiegel.de/ausland/depressionen-und-psyche-nach-zwei-jahren-corona-pandemie-so-geht-es-uns-a-7c0dfc19-9eb7-44f9-8163-3b7116beef17?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Draußen regnet es ununterbrochen und drinnen lausche ich dem Soundtrack von "The French Dispatch":
https://www.youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_nLfw2Mgvmg65GKdetuqs58CjpVo7DjGUc



Donnerstag:

Gestern abend wurden noch mehr Stücke vorgestellt und es kommen nächste Woche auch noch welche dazu. Ich freue mich schon darauf, Inszenierungsideen für die Favoriten zu entwickeln und gemeinsam zu brainstormen, wie wir die Stücke in Zoom präsentieren können.

Die letzte Nacht war es sehr stürmisch, tagsüber dann auch noch ein bißchen. Nachmittags war ich kurz in der Kunsthalle Rostock, endlich die Jahreskarte wieder nutzen. Die aktuellen Ausstellungen fand ich aber eher langweilig.
Ich genieße es gerade, für solche spontanen Ausflüge Zeit zu haben. Als ich zurück war – mit Kuchen vom Bäcker im Gepäck – haben mein Mann und ich lange mit Tee zusammen gesessen und gequatscht und danach an der Balkontür den Sonnenuntergang betrachtet. Momentan ist ganz viel Ruhe in mir. Und Fokus. Ich bin zurzeit sehr im Moment. Das ist richtig schön.

Abends Probe mit den Vorspielern, dieses Mal seit Ewigkeiten wieder hybrid. Ein paar Spieler*innen im Probenraum, ein anderer Spieler und ich per Zoom zugeschaltet. Hat funktioniert, war lustig und ich hab mich gefreut, dass sich einige endlich mal wieder analog begegnet sind und wirklich richtig Szenen proben konnten. Nächste Woche bin ich vor Ort.




Freitag:

Die Eisentabletten liegen heute etwas schwer im Magen. Klingt albern, fühlt sich aber so an. Pieksig und unangenehm.
Es regnet und windet, der Orkan ist langsam im Anmarsch. Und ich gleite an einem reinen Homeoffice-Tag so langsam gechillt ins Wochenende.



Freitag, 11. Februar 2022

Corona-Theatertagebuch – Woche 100



 

Montag:

OMG!!!!!!! Wir haben Jubiläum! Die 100. Corona-Woche ist angetreten!
Ist das nicht crazy?
So lange schreibe ich schon dieses Tagebuch, so lange leiden so viele Branchen unter Nicht-Arbeiten (Kultur ...) und Überarbeitung (Medizin ...). So lange halten wir schon Regelungen, Hygienemaßnahmen, Isolation, Erkrankungen und Verluste aus.
Nein, die Pandemie ist noch nicht vorbei. Ich habe auch keine Ahnung, wann sie es sein wird. Zu Beginn der Pandemie habe ich auf's Frühjahr 2022 getippt. Da bin ich jetzt deutlich zurückhaltender. Immerhin sind wir zurzeit nicht in einem Lockdown. Trotz hoher Omikron-Zahlen, fällt Ende dieser Woche in MV die 2G-Regel in Geschäften des Einzelhandels weg. Auch die Kunsthalle Rostock hat wieder auf. Da wollte ich eigentlich auch bald hin. Es kommt also so manches wieder langsam in Fahrt, trotz hoher Zahlen. Jetzt weiß ich auch nicht so genau, was eigentlich gerade vernünftig ist oder nicht. 

Interessanter Artikel über Mary Shelley:
https://www.spiegel.de/geschichte/frankenstein-autorin-mary-shelley-byron-shelley-und-das-monster-a-8026f2ea-8e7b-4655-b264-7f9acc0d71d6?fbclid=IwAR3kB35_sp6HxEaWm3Vydxkv1SeehRZyAqL_Ggo2XL90eWQ6aQMXOXMxA8U
"Frankenstein" gehört auch zu den Klassikern, die ich noch nie gelesen habe, aber definitiv auf meiner Leseliste stehen. Vielleicht dieses Jahr im Herbst, zur Halloween-Zeit.;)

Am Hafen war es heute stürmisch und sonnig und einfach wunderschön. Es war die absolut richtige Entscheidung, hierher zu ziehen. Ich genieße das Wetter und den täglichen Blick auf's Wasser hier sehr.
Samstag habe ich es auch zum ersten Mal seit der OP ans Meer geschafft. Es war eiskalt und sehr stürmisch, aber dennoch eben das Meer. Auch wenn ich nur 10 Minuten am Wasser stehe, so habe ich es gesehen und Hallo gesagt. Mehr braucht es für mich meist gar nicht.

Heute suche ich nach Stückvorschlägen für meine neue Online-Theatergruppe. Zwei Ideen habe ich schon, die ich ihnen gern vorstellen möchte. Heute abend beim Kollegialen Austausch kann ich meine Kolleg*innen nach weiteren Ideen fragen. Ich bin sehr glücklich, dass es diesen Austausch gibt. Das ist etwas Schönes, das durch die Pandemie entstanden ist. Diesen Austausch möchte ich auch nicht mehr missen und ihn gern auch beibehalten, wenn die Pandemie irgendwann vorbei sein sollte.

Hier noch ein Artikel über schöne Business-Modelle: https://editionf.com/immer-schneller-immer-mehr-immer-groesser-das-ist-der-falsche-weg-in-die-arbeitswelt-von-morgen/?fbclid=IwAR0ZmAoy2qe5Q7sYsVt6eBlETemukyvzcStBbTSnc66OlZj_3-Rsed1ZcJo

Achso, noch was vom Wochenende: Am Samstag durfte ich als Gasthörerin/passive Teilnehmerin beim Workshop "Gebärdensprache & Impro" im Rahmen des Impro Festivals Online dabei sein. Sehr sympathische, mitreißende Dozentin (Verena Klimm) und ein interessant gestalteter Workshop, aus dem ich viele Übungen für die eigene Arbeit mitnehme. Es finden regelmäßig unterschiedlichste Workshops statt, vielleicht ist für euch ja auch was interessantes dabei:
https://www.improfestonline.de/



Dienstag:

Der Kollegiale Austausch fiel gestern abend aus, weil alle abgesagt haben. Naja, dann nächsten Monat.

Morgens Online-Stunde mit Nick, unser heutiger Tanzsong:
https://www.youtube.com/watch?v=jKAA_INzDGo

Die Möwen werden lauter. Ich glaube, das ist das erste Anzeichen für den Frühling.




Mittwoch:

Der Tag startet grau und verregnet. Heute muss ich wieder zur Ärztin, die histologische Auswertung der OP besprechen. Da ich letztes Mal fast zwei Stunden Wartezeit hatte, nehme ich mir auch heute wieder ein Buch mit. Momentan lese ich "Schilf" von Juli Zeh. Sehr spannend, verwirrend, überraschend und wahnsinig detailreich geschrieben.

Update: Alles in Ordnung, keine Auffälligkeiten, kein Tumor. "Nur" Endometriose. Puh.

Wichtiger und auch unheimlicher Artikel: https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/katastrophen/id_91503620/aerger-im-ahrtal-fluthelden-auf-besatzerkurs.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE



Donnerstag:

Die gestrige Probe hat uns in die Stückvorstellungen hinein geführt und ich bin soooo gespannt, was alles vorgestellt wird und auf welches Stück sich die Gruppe einigen wird.

Deutsche Comedians, die ich mag, sind eher rar gesäht, aber Bastian Pastewka gehört dazu. Ich liebe sein Fernseh-Wissen und seine Nerdigkeit. Hier ist er in der Sendung "Kurzstrecke" zu Gast: https://www.ardmediathek.de/video/kurzstrecke-mit-pierre-m-krause/bastian-pastewka-sorgt-fuer-gute-unterhaltung-s03-e20/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE1OTE4MDM/

Ganz was anderes und leider gar nicht lustig, ist das Verhalten dieses "Movie Stars" und des Umfelds der Frau, die diesen Text geschrieben hat:
https://medium.com/@domenicamferaud/the-movie-star-and-me-5d711ee661e3
Und bevor jemand diskutiert: Nein, dass ist kein Übergriff, es sind zwei erwachsene Menschen, sie war irgendwie auch interessiert, alles cool. Aber dass dieser Mensch ein Muster hat und junge Praktikantinnen quasi als "emotionale Unterstützung" braucht und das vom Produktionsteam auch noch gefördert wird, weil er sonst wohl zu schwierig zu händeln ist – DAS finde ich richtig schlimm und unprofessionell.
Es bedient auch wieder diesen "Genie"-Kult von einer Person, die eben "speziell" ist und für ihre grandiosen Höchstleistungen eine besondere Muse oder ganz spezielle Behandlung benötigt, die ggf. erniedrigend für andere Menschen ist.

Abends Vorspiel-Probe online und wir haben fast die ganze Zeit "Never have I ever" gespielt und so viele interessante Stories voneinander erfahren. Ein toller Austausch, lustig und liebevoll und vermutlich einfach mal dringend nötig für die Gruppe.

Ich bin fasziniert von der Tatsache, dass nach fast zwei Jahren Pandemie immer noch regelmäßige Online-Proben stattfinden. Und nicht nur das: Ich habe auch eine reine Online-Theatergruppe sowie ein regelmäßiges Online-Fortbildungsformat. Bin ganz happy damit und freue mich auf alles, was noch kommt. Der nächste LAG-Termin wird ausnahmsweise auch komplett online stattfinden. Wir hatten erst ein hybrides Programm geplant, aber momentan ist es wichtig, dass die Gruppe komplett zusammen in einem Raum ist – egal ob analog oder digital. Sie müssen erstmal noch zusammenwachsen.



Freitag:

Meine Freundin, die heute zu Besuch kommen wollte, ist leider krank. Dafür ist jetzt die Wohnung sauber.😂
Das Wetter war fantastisch und wir haben einen langen Hafenspaziergang gemacht. Arbeit hatte ich mir für heute nicht vorgenommen, deshalb auch einfach nichts gemacht.
Wochenendeeee!



Freitag, 4. Februar 2022

Corona-Theatertagebuch – Woche 99


Montag:

Wie es im Krankenhaus war? Schlimm. Für mich persönlich einfach sehr schlimm. Das Personal war sehr freundlich und liebevoll, die Mitpatientinnen nett, die Anteilnahme aneinander groß. Dennoch war es für mich schlimm. Ich wurde vorgewarnt, dass es emotional sehr anstrengend wird. Ich habe das gehört, abgespeichert, aber wusste nicht genau, was damit gemeint ist.
Jetzt weiß ich es. Als Person, die vorher noch nie Heimweh hatte, weiß ich jetzt, was Heimweh bedeutet. Ich habe mich noch nie so einsam und verloren gefühlt. Wie ein kleines Kind lag ich am Tag nach der OP abends im Krankenhaus-Bett und habe leise geweint. So sehr wollte ich nach Hause zu meinem Mann. Zu meinen Tieren, in meine eigene Wohnung. Aufgrund der Pandemie durfte man keinerlei Besuch empfangen, was es natürlich noch einsamer gemacht. Ich war nur zwei Nächte bzw. 2,5 Tage dort. Wie schlimm ist es erst, wenn man deutlich länger dort ist?
Gleichzeitig war und ist es natürlich körperlich anstrengend. Wenn man Arzt- und Spritzenphobie und generell Phobie vor Schnitten und Dingen, die in den Körper reingesteckt werden, hat, ist das eine extreme Herausforderung. Warum ich noch kein Bundestverdienstkreuz bekommen habe, ist mir ein Rätsel.

Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich es geschafft habe. Aber auch müde, erschöpft und gedanklich mit der Tatsache beschäftigt, dass ich schon immer eine chronische Erkrankung habe, von der ich bisher nichts wusste. Endometriose. Erst jetzt hat sie so starke Beschwerden verursacht, dass ich das beim Arzt untersuchen ließ. Ich weiß nicht, ob diese OP reichen wird oder ob ich sie irgendwann wiederholen lassen muss. Wir werden sehen. Wenn zweiteres der Fall ist, bitte nicht so schnell.

Ansonsten geht es mir jeden Tag ein bißchen besser. Lange sitzen kann ich noch nicht so gut, deshalb liege ich tagsüber viel, mache aber auch immer einen kleinen Spaziergang. Die drei kleinen Narben am Bauch jucken, was zwischendurch ganz schön nervt. Ich weiß, das heißt, sie heilen. Am Mittwoch werden die Fäden gezogen.
Ich habe mir eine Chillout-Area in meinem Arbeitszimmer eingerichtet. Wenn ich selbst gerade nicht dort liege, wird sie sofort von meiner Katze G'Kar vereinnahmt.

Das Wochenende war sehr stürmisch, gestern Abend war an ein paar Stellen am Hafen leichtes Hochwasser. Spannend zu sehen!

Nach der OP-Woche läuft die Arbeit ganz langsam und in Ruhe an. Heute habe ich mit meinem Partner Nils Holst den nächsten Fortbildungs-SNACK geplant und ihn für mein Spielzeit-Magazin interviewt.

 

Dienstag:

Morgens Online-Stunde mit Nick, unser heutiger Tanzsong:
https://www.youtube.com/watch?v=TDJBr3G0Guw
Allerdings hat nur Nick getanzt, ich muss damit noch eine Weile warten. Dennoch merke ich, wie Theater einfach immer ein Wohlfühlort ist, auch wenn ich nur zuschaue.

Hier ein interessanter Artikel über die Entwicklung eines eigenen Ökosystems der Ungeimpften. Das Design des Artikels und die sich verändernde Hintergrund-Grafik find ich ziemlich cool: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/welt-der-ungeimpften-e790098/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE



Mittwoch:

Der Tag ging heute irgendwie so dahin und war dann doch weniger erschöpfend als befürchtet.
Morgens habe ich ewig bei der Ärztin im Wartezimmer gesessen und nach 1:45 h Wartezeit wurden endlich die Fäden an meinen Narben gezogen. Nächste Woche muss ich nochmal hin.
Es fühlt sich an wie ein ewiger Rattenschwanz, der an dieser OP dranhängt.
Aber ich bin stolz: Ich war das erste Mal seit der OP allein zu Fuß unterwegs, zur Ärztin hin und wieder zurück. Also insgesamt etwa 30 min Laufweg. Mein Kreislauf hat nicht geschwächelt, aber ich bin auch ganz langsam und in Ruhe gelaufen.
Ich würde gern am Wochenende ans Meer fahren. Deshalb muss ich jeden Tag ein bißchen laufen, um mich darauf vorzubereiten.

Mittags kam meine Mutter für wenige Stunden vorbei, die Verwandte in Mecklenburg-Vorpommern besucht hat. Das war schön und ganz entspannt.

Abends dann der richtige Kursstart mit meiner neuen Online-Theatergruppe. So eine Gruppe habe ich mir schon länger gewünscht, aber vor der Pandemie war es ganz unmöglich, für so ein Projekt ausreichend interessierte Amateurspieler*innen zu finden. Jetzt erst nach zwei Jahren Corona ist das in der Form möglich geworden. Ich hatte zwar schon eine grandiose Online-Gruppe mit Online-Inszenierung im September letzten Jahres, aber das waren alles Berliner*innen mit dem Ziel, später analog weiterzumachen.
Die neue Gruppe ist wirklich nur online aktiv, dafür aber aus verschiedensten Regionen. Deutschland ist mit verschiedenen Bundesländern vertreten und eine Teilnehmerin lebt in Südafrika!
Und obwohl ich momentan noch schnell müde und erschöpft bin durch die OP, spüre ich so langsam das motivierende Kribbeln einer neuen Produktion und merke, wie sehr mir das gefehlt hat. Endlich wieder ein neues Stück suchen, gemeinsam ein Inszenierungskonzept entwickeln, Rollenarbeit, Kostüme, Bühnenbild, Technik usw. Das ist genau mein Ding!
Die Aufführungen sind für Ende November geplant. In Zoom!



Donnerstag:

Heute war ein ganz entspannter Tag. Komplett verregnet und deshalb nur drinnen. Soviel zum Thema Laufen-Üben. Muahaha.

Vorspiel-Probe abends wieder online, ein paar pausierende Spieler*innen sind wieder dabei und das fühlt sich total schön an. Wir sind Bühnenbild und Textänderungen und die Planung für's Probenwochenende durchgegangen und auch hier fühlt es sich wieder so an, als wenn endlich was passiert.



Freitag:

Letzter Tag der Arbeitswoche, komplett ohne Termine. Ein bißchen Homeoffice, leckeres Mittagessen und Zeit zum Lesen. Am Hafen war ich auch. Was will man mehr?

Ich merke, dass mir das Wenig-Arbeiten gerade recht gut tut.

Mal eine Frage zum Buch-Lesen:
Ich schaffe es ja seit über einem Jahr regelmäßig zu lesen, im Schnitt 1-3 Bücher pro Monat. Allerdings nie lange. Früher als Kind habe ich stundenlang lesen können, manchmal ein Buch direkt in einem Rutsch. Heute sind meist 10 Seiten das Maximum, das ich am Stück schaffe. Die Konzentration und der Fokus fehlen mir. Am leichtesten fällt mir das Lesen, wenn ich unterwegs bin, z.B. in der S-Bahn. Zuhause auf dem Sofa ist es deutlich schwieriger. Da fallen mir noch tausend To-Dos ein, die mich dann nicht mehr loslassen.
Wie ist das bei euch mit dem Lesen? Wie funktioniert das für euch? (FALLS ihr lest natürlich)