Freitag, 29. Januar 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 46





 

Montag:

Guten Morgen!
Ich wollte den Tag ganz fröhlich tanzend verbringen, denn ich bin ja beim digitalen Tanzlabor dabei. Nach 2,5 Songs war der Akku von meinem Bluetooth-Kopfhörer alle. Of course. Also lade ich den jetzt erstmal auf und sitze im Homeoffice. Obwohl ich mir den Tag freigehalten hatte. Weiß aber auch grad nix anderes mit mir anzufangen.
Hab grad mal in den Kalender geschaut: Seit etwa einem Vierteljahr arbeite ich nur noch online. Krass. Seit Anfang November hatte ich keine Präsenz-Arbeitstermine mehr.
Privat ging und gehe ich ab und zu mit jemandem spazieren, gehe etwa zweimal die Woche in den Supermarkt und/oder zur Drogerie (Katzenstreu ... der Krampf der Nation!). Ein Weltwunder war das Gebärdensprach-Wochenende Mitte November, das als Präsenzveranstaltung stattfand.
Bis etwa Mitte Dezember konnte ich meine Oma noch im Heim besuchen. Könnte ich jetzt zwar auch (wenn ich mich vorher testen lasse), aber der Weg durch die Stadt ist super weit, ich will nicht so lang mit den Öffentlichen fahren und ich habe auch Schiss vor dem Test, denn der soll ja sehr unangenehm sein (meine Arztangst und so ...). Meine Mutter ist aber regelmäßig dort. Die habe ich auch ein paar Mal besucht in den letzten Monaten. Und meinen Vater.
Mittlerweile finde ich den Lockdown deutlich anstrengender, so nach einem Vierteljahr. Am meisten vermisse ich es, mit Freunden im Restaurant zu sitzen. Kino vermisse ich auch (mehr als Theaterbesuche ... sorryyyy!). Und CSD wär toll. So eine richtige Riesenveranstaltung mit tausenden Menschen.

So viele Tote mittlerweile. Der Tagesspiegel hat eine Gedenkseite gestaltet:
https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/den-toten-der-coronapandemie/?fbclid=IwAR2cJOCnDbdv69t-56cKpSmZj42yuToAGU_cfT0yucsybvef3Bv6xsgU668

Nachmittags hatte ich heute ein unglaubliches Tief. Vom Wochenende, an dem ich gerade mal 4 oder 5 große Kleidertaschen aus dem Keller geholt, sortiert und wieder runtergebracht habe, habe ich Muskelkater in den Oberarmen. Und ab 15 Uhr heute war irgendwie die Luft raus. Mir tat gefühlt alles weh und ich wollte gar nichts. Nicht arbeiten, nicht essen, nicht online sein, nicht basteln, nicht lesen, nicht stehen, nicht tanzen, nicht spazieren ... nichts. Mein Mann kam aus dem Wohnzimmer und ihm ging es ganz genauso. Also haben wir uns ins Bett gekuschelt und sind für ein Stündchen eingeschlummert. Danach war ein winziger Funken mehr Energie da. Schwarzer Tee, Apfel und Schokomandeln sowie eine Folge "The Pottery Throw Down" sorgten dafür, dass überhaupt wieder irgendwas ging.
Und dann hatte ich noch einen gemütlichen Abend mit meiner Freundin Carmen. Per Zoom haben wir zusammen den Film "Emma" geguckt. Eines der Dinge, die man aus der Ferne zusammen machen kann.


Dienstag:

Morgens wieder Unterricht mit Nick. Heutiger Tanz-Song:
https://www.youtube.com/watch?v=GtUVQei3nX4

By the way: ich habe es immer noch nicht geschafft, die Tanzaufgabe des Tanzprojekts zu erfüllen. Fühle mich heute schlapp und kränklich. Immerhin scheint die Sonne.

Abends: Basis-Seminar mit meinen Kolleg:innen Marion und Michael.


Mittwoch:

So langsam werde ich wieder etwas entspannter. Das könnte mit dem Sonnenschein zusammenhängen, der jetzt ab und zu mal da ist.

Spazieren war ich heut, und es kamen zwei Päckchen mit Dingen, die ich mir bei Etsy gekauft habe. Konsum ist keine Lösung, aber dennoch manchmal einfach schön.

Getanzt habe ich heute auch, ihr wisst ja, das digitale Tanzlabor.

Abends Probe mit meiner neuen Gruppe. Nächste Woche verteilen wir die Rollen. Whoop whoop!


Donnerstag:

Meine neue Theatergruppe ist sehr süß. Sie fühlen sich wohl miteinander und sind glücklich, dass es die Gruppe gibt. Das freut mich wahnsinnig. Gerade jetzt in der Krise ist so eine feste soziale Gemeinschaft echt wichtig. Ich bin gespannt, wie sich die Rollenverteilung in der nächsten Woche gestaltet. Vielleicht gibt es da ein paar Knirschereien. Wär ja auch spannend.

Die Probe mit den Vorspielern fällt heut aus.



Freitag:

Motivation is rising. Habe mich sogar geschminkt!

Werde vormittags Mark Kitzig für seinen Podcast interviewen und abends findet wieder unser Basis-Seminar "Theaterpädagogik ONLINE" statt.

Hab mal wieder nur "Kanadisches" Katzenstreu mit Babypuder-Duft bekommen. WTF??? Wieso ist es kaum noch möglich, normales Klumpstreu zu kaufen?

Und ich habe heute eine Buch zuende gelesen. Kann es kaum fassen. Es ist "Der futurologische Kongress" von Stanislaw Lem. Abgefahren, seeeehr abgefahren. Ein reiner Drogentrip.

Zum Abschluss des Tages mal wieder unser Basis-Seminar "Theaterpädagogik ONLINE".

Morgen tagsüber LAG, aber dann – dann! – Wochenende!

Mittwoch, 27. Januar 2021

#monthlyfavourites – Januar-Lieblinge





Es ist wieder Zeit für die Lieblinge des aktuellen Monats - die #monthlyfavourites im Januar!



Zum Arbeiten & Freizeiten

 

Einer meiner Lieblingsmomente ist immer der Wechsel zu einem neuen Notizbuch. Diese leeren, verheißungsvollen Seiten motivieren mich sehr. Dieses Mal hat es zufällig genau gepasst, dass ich zu Jahresbeginn ein neues Notizbüchlein anfangen konnte. Natürlich wieder von Field Notes, is ja klar.

Zu Weihnachten habe ich von meinem Vater einen richtig guten Kugelschreiber bekommen, der wunderbar leichtgängig schreibt und sogar meinen Namen eingraviert hat.

Endlich kommt auch der Kalender von Dan Pop zum Einsatz. Hier seht ihr das Januar-Blatt.

Und Mond-Sticker mussten sein ... für meinen Kalender, für Briefe, Postkarten, Geschenke etc.


Zum Aufhübschen



Kann man ein durchgängiges Thema in diesem Monat erkennen? ... vielleicht ...

Die Brosche mit dem Teleskop und dem schönen Gedicht-Zitat "I have loved the stars too fondly to be fearful of the night" war in meinem Adventskalender und schmückt zurzeit meinen Mantelkragen. Auch der orange Nagellack ist ein Adventskalendergeschenk gewesen. Beides auf Vinted gefunden.

Die Astronautenbrosche war ein Weihnachtsgeschenk von meinem Bruder, die türkise Strick-Stola mit passender Mütze hat mir meine Mutter geschenkt. Die Farbe ist in echt viel schöner. Auf dem Foto wirkt beides grau, aber eigentlich ist es ein wunderhübsches, pastelliges Mintgrün.

Ein Geschenk von mir an mich selbst sind die Alien-Ohrringe von Vinca USA, die schneller ankamen als ich vermutet hatte.



Zum Lesen




Ein bißchen habe ich gelesen. Weiter in "Vor Rehen wird gewarnt" und "Erebus", die in den letzten #monthlyfavourites vorgestellt wurden. Und komplett gelesen habe ich "Die erste Frau im Weltall" über Walentina Tereschkowa, das ich in einem öffentlichen Bücherschrank gefunden habe.
Ein Teilnehmer meiner Theatergruppe Vorspiel hat mir "Der futurologische Kongress" von Stanislaw Lem empfohlen, und es ist vermutlich das psychedelischste Buch, was ich bis jetzt gelesen habe. Weeeiiird!



Zum Essen


Diesen Monat habe ich quasi alles gern gegessen, was in dieser hübschen Schale war, denn die habe ich von meinem Bruder zu Weihnachten geschenkt bekommen. Besonders gern: Nashi-Birne, Baisers, Walnüsse, gebrannte Mandeln ... und viele Süßigkeiten von Zuckerberg.
Dazu gab es schwarzen Tee mit selbstgemachtem Orangensirup, den ich auch zu Weihnachten verschenkt habe.



Zum Stöbern


Dieses Mal nur ein Artikel. Ich war etwas lesemüde, was Meldungen angeht:

Über den Begriff der Verschwörungstheorien


Zum Hören

Ein bißchen Jazz durfte es diesen Monat sein:
https://www.youtube.com/watch?v=Wf02V8AtMag

Und die Titelmusik von "Godless", s. unten.



Zum Anschauen

Hier wie immer Tipps zum Anschauen.


Ich habe "The Queen's Gambit" geguckt. Eine Serie, an der es wirklich nix zu meckern gibt (... gut, vielleicht manchmal die etwas übertriebenen 3D-Hintergründe). Aber ernsthaft: Schauspieler top, Story top, Kostüme OMG!
https://www.youtube.com/watch?v=CDrieqwSdgI

Noch eine kurze, wirklich geile Serie, die mich nachhaltig beschäftigt: "Godless" auf Netflix. Statt des Trailers gibt es hier mal die wunderbare Titelmusik:
https://www.youtube.com/watch?v=FAcnmhCAMo4

"The Great Pottery Throw Down" ist wieder da! Hier ein Ausschnitt, bei dem Keith (mal wieder) weint. Unter anderem deshalb liebe ich diese Show so sehr:
https://www.youtube.com/watch?v=tELleN0pmso

Auch "Staged" ist zurück, mit einer zweiten Staffel (auf BBC):
https://www.youtube.com/watch?v=DmVF3u0_T30

Falls es mal ein Film sein soll. Bitteschön – "Emma" (kaufbar u.a. auf Youtube):
https://www.youtube.com/watch?v=qsOwj0PR5Sk

Freitag, 22. Januar 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 45


 

 

Montag:

Ich starte die Woche mit einem Snack-Tipp für alle, die Kinoatmosphäre vermissen:
Die "Bugles Nacho Cheese"-Chips schmecken so wie Kino riecht. Irgendwie eine Mischung aus Popcorn und Nachos. Und meine Kollegin sagt jetzt bestimmt wieder: "Bei dir im Corona-Tagebuch geht's nur um Essen.". So true! 😂
Das Wochenende war sehr entspannt. Viel Nichtstun. Habe mir den Film "Emma" auf Youtube gekauft und schon angeguckt. Nice! Ich mag ja Jane Austen Filme. Dieser hier hatte nochmal eine gewisse Frische und war bei den Kostümen und Frisuren gar nicht so weit weg von historischer Korrektheit.
Habe Sonntag den ganzen Tag versucht, eine Urinprobe von meiner Katze zu bekommen, für den Tierarzt. Da sie die letzten zwei Wochen überraschend viel getrunken hat (für ihre Verhältnisse), wollten wir das mal untersuchen lassen. Heute ist der Termin und ich habe immer noch keine Urinprobe. Sie haut immer ab, wenn ich mich dem Klo nähere und geht dann heimlich, wenn wir es nicht mitbekommen.

Fühle mich momentan oft gleichzeitig unruhig und erschöpft. Lockdown halt. Sobald ich bei der Arbeit wieder Menschen sehe und interessanten Austausch habe, bin ich deutlich entspannter. Manchmal sterbe ich gefühlt vor Langeweile. Mir fallen dann natürlich Dinge ein, die ich tun könnte, aber ich kann mich nicht aufraffen. Es fehlt der Anreiz. Stattdessen neige ich dann dazu, irgendwie Geld ausgeben zu wollen. Um nicht nur Müll anzuschaffen, spende ich dann immer mal an verschiedene Organisationen, Theaterinitiativen u.ä. Hat ja auch was für sich.

Hatte heute einen fröhlichen, exklusiven Workshop "digital theatral" mit Lehrer*innen eines Theater-Gymnasiums in Köln.
Ein paar Teilnehmende der Theaterakademie Köln hatten mich nämlich weiterempfohlen. Und die Theaterakademie Köln hat jetzt auch Onlinekurse im Angebot. Ich glaube, es gibt noch ein paar freie Plätze:
https://theaterakademie-koeln.de/schauspieltraining/

Entwarnung: Meine Katze ist kerngesund. Mein Mann war mit ihr bei der Tierärztin, ich werde dann demnächst mal mit ihrem Bruder einen Termin machen, zur Impfung.



Dienstag:

Morgens wieder Unterricht mit Nick. Heutiger Tanz-Song:
https://www.youtube.com/watch?v=_r4sBv4m0aI

Achja, wo wir grad beim Tanzen sind. Meine Kollege Frederic Gülbeyaz hat mit einer Kollegin ein tolles asynchrones Tanztheaterlabor entwickelt, für das ich mich angemeldet hab. Am Freitag geht's los. Wenn euch das auch interessiert und ihr in den nächsten 10 Wochen ein bißchen mehr Bewegung im Leben haben wollt, einmal hier entlang:
https://www.facebook.com/photo?fbid=10157889477156526&set=pcb.10157889479411526
Es gehen jetzt immer mehr Online-Angebote an den Start. Das freut mich sehr!

Werde bald ausnahmsweise mal einen Workshop für junge Menschen geben. Also sehr junge Erwachsene. Heute war ich kurz im Planungstreffen und bin schon gespannt.

War draußen und habe mir Schawarma gekauft. Was für ein Luxus! Ein Essen, das eine andere Person für mich zubereitet hat (also außer mein Mann ;) ). Außerdem noch FFP2-Masken (hatte noch nie eine auf, bin gespannt) und neue Briefmarken besorgt.
Der Tag ist verschneit (Schneeregen) und trübe. Die Stimmung müde. Wenn schon müde, dann eben richtig gechillt. Diese Stimmung kann man doch noch mehr zelebrieren, oder? Deshalb hab ich Briefe an Freunde geschrieben, mir eine Kerze auf den Schreibtisch gestellt und eine Jazzplatte aufgelegt. Wenn ihr auch mithören wollt:
https://www.youtube.com/watch?v=Wf02V8AtMag

Kleiner Tipp, um mal was anderes zu sehen: Irgendwo in der Wohnung auf den Boden legen, auf den Rücken. Und dann den neuen Blickwinkel genießen und sich umschauen.

Abends steht noch LAG auf dem Plan. Bin heute in der Beobachter-Rolle bei der Anleitung einer Teilnehmerin. Thema: Clownerie.


Mittwoch:

Hab den ganzen Vormittag ohne Laptop verbracht. Hab die Spülmaschine eingeräumt, gelesen und gekocht. Nach dem Mittagessen dann ein Spaziergang durch die Stadt, mit meiner Freundin Carmen. Von Yorckstraße bis Potsdamer Platz. Ich habe den Potsdamer Platz noch nie so leer gesehen.
Außerdem wieder Briefe verschickt. Immer noch mein liebstes Corona-Hobby.

Heute abend steht noch Probe mit meinem neuen Theatergruppenkurs an. Es ist immer eine Freude, sie wiederzusehen. Ich glaube, heute machen wir mal ein WarmUp mit Energieleveln.

Noch ein Tipp: "werther.live" geht in die Verlängerung. Auf der Website gibt's neue Termine!
http://www.werther-live.de/




Donnerstag:

Tag begann mit Yoga (whoop whoop!) und dann Homeoffice. Habe Periodenschmerzen und bin matt, müde und lustlos. Habe zum Glück erst heut abend wieder einen Arbeitstermin und kann den Vormittag mit gemütlichem Homeoffice und Trash-TV im Hintergrund verbringen. Momentan: "Der Bachelor".

Bemerkenswert: die Sonne scheint heute! Wenn das Wetter öfter so ist in den nächsten Wochen, dann wird der verlängerte Lockdown ganz okay. Grundsätzlich kann eh gut mit dem Lockdown leben. Sagt mein Kopf. Mein Körper ist da leicht anderer Meinung.
Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass Mitte Februar wieder großartige Lockerungen kommen. Bis dahin sind doch niemals die Zahlen entsprechend runter. Realistisch geschätzt rechne ich mit meinen ersten Präsenz-Arbeitsterminen ab April/Mai 2020. Wobei vermutlich zuerst die LAG dran ist (als Fortbildungsinstitut) und dann später Outdoor-Termine für meine Privatkunden dazukommen, denn das ist ja Freizeitbereich. Wie es mir damit geht? Aus Arbeitssicht sehr gut. Ich mag es, Planungssicherheit zu haben. Und momentan plane ich nur online. Das finde ich deutlich angenehmer als in einem Wartemodus zu hängen. Die Online-Arbeit macht mir eh Spaß.
Aus Freizeitsicht finde ich es anstrengend. Ich würde gern mal wieder andere Dinge sehen, möchte aber gerade nicht soviel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren bei der aktuellen Viruslage. Und die Wege in Berlin sind lang. Alles im einstündigen Laufradius ist schon zum Großteil abgegrast. Auch Kino vermisse ich, aber ich bin ehrlich: Letztes Jahr bin ich auch nicht hingegangen, weil mir das trotz Hygienekonzepten nicht geheuer war. Würde ich vermutlich erst nach einer Impfung machen.
Im Restaurant sitzen wäre auch ein Traum. Einfach mal wieder mit Freunden Essengehen.

Habe mir jetzt vorsorglich doch noch was vorgenommen für 2021. Ich würde gern mind. ein Buch pro Monat lesen. Egal wie klein und dünn und funzelig es ist. Ich weiß noch nicht, ob ich das schaffe, aber es wäre ein großer Erfolg, wenn ich am Ende des Jahres zwälf Bücher gelesen habe.

Okay, das hier sollte ich defintiiv üben:
https://www.spektrum.de/news/gleichgewicht-warum-wir-immer-oefter-hinfallen/1816727

Bei den Vorspielern geht's heut später los. So is das manchmal.:P


Freitag:

Periodenschmerzen.

Merke immer wieder, warum ich so arbeite wie ich arbeite. Nämlich am liebsten allein, mit meinen eigenen Workshops und Kursen. Sobald ich für Institutionen jeglicher Art arbeite, wird es oft kompliziert – mit den Terminen, mit der Bezahlung, mit der Mehrwertsteuer, mit den Inhalten, mit den Werbetexten, und und und ... Ich find das meistens dann so nervig, dass ich ganz schnell keine Lust mehr hab. Manchmal mache ich es trotzdem. Fragt mich nicht, warum. Vermutlich, weil ich mich dann geschmeichelt fühle. Oder ab und zu auch, um aus meiner Komfortzone rauszukommen.
Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen. Nicht jede Institution ist so. Es gibt richtig, richtig tolle! Wo die Menschen, die das organisieren, auf Zack sind, sich in eine Person, die Unternehmer/in ist, hineinversetzen können oder es sogar selbst sind. Win-win!

Die beiden Gruppendynamik-Workshops heute abend waren ein absolutes Highlight. Interessierte Teilnehmende, ganz entspannt und neugierig. Das hat wirklich Spaß gemacht. Und am Schluss noch ein Gespräch mit einem Teilnehmenden, der ebenfalls Trekkie ist. Besser kann der Abend ja kaum enden. Aber dennoch freue ich mich jetzt auf drei (!!!) freie Tage, denn ich habe mir auch den Montag im Kalender freigehalten, weil ich mal ein bißchen Zeit zum Ausspannen brauche.

Wochenendeeee!

Freitag, 15. Januar 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 44


 


Montag:


Vor mir liegt wieder eine volle Woche mit ganz vielen Workshops, Seminaren und Proben. Wochenziel: Trotzdem ab und zu an die frische Luft kommen.
Hab ich heute auch erfüllt und sogar morgens 20 min Yoga gemacht. Kann es kaum glauben.

Die Infektionszahlen sind weiterhin erschreckend hoch.

Dienstag:

Morgens wieder Unterricht mit Nick. Wir haben seit ein paar Wochen ein neues Ritual beim WarmUp: Nick wünscht sich einen Song, den ich dann aus Youtube abspiele. Dazu tanzen wir, mal mit unterschiedlichen Vorgaben, manchmal aber auch einfach nur so, ganz frei. Heutiger Song:
https://www.youtube.com/watch?v=MnkspIm5tU0

Der Tag ist heute recht entspannt, ich fühle mich aber nicht so fit. Morgens gingen die Heizungen nicht richtig und es war schweinekalt. Jetzt am Abend ist alles wieder gut.
Basis-Seminar läuft heute sehr smooth und wir sind sogar im Zeitrahmen. Whoop whoop!

Mittwoch:

Müder Tag, der Lockdown zehrt ... nur so ganz dezent im Hintergrund, ganz leise. Aber er zehrt.

Abends Theaterprobe mit meiner neuen Gruppe. Wir steigen jetzt ins ausgewählte Stück ein.


Donnerstag:

Morgens eine Stunde Yoga online, kurz danach noch ein Spaziergang im Park. Fühle mich ja geradezu stolz.

Das Nachmittagstief hat heute echt reingehauen. Konnte aber mit meiner Oma sprechen, weil meine Mutter bei ihr im Heim war und meinen Bruder und mich per Jitsi dazugeschaltet hat. Das war toll!

Abends Vorspiel-Probe in kleiner Runde. Wir waren produktiv und haben jetzt unser Script fertig. Jetzt geht's an Textproben und dann nehmen wir unser Hörspiel auf ... vermutlich jede*r für sich zuhause. Haben am Schluss noch eine Weile gequatscht, das war sehr lustig. In meiner Gruppe ist auch eine Journalistin, die schon hat anklingen lassen, dass vermutlich noch stärkere Beschränkungen. Ist für mich persönlich jetzt auch egal, ich mach ja eh schon nix außer ab und zu mal zum Supermarkt oder spazieren gehen.


Freitag:

Früh aufgestanden. Müde.

Der Workshop "digital theatral" am Vormittag war munter und austauschreich, die Machtspielchen-Workshops am Abend ebenso.

Diese Woche bin ich wortkarg, ich weiß. Freue mich auf zwei freie Tage mit "Nichtstun". Die nächsten Wochen sind nämlich auch wieder voll.
Hab ein paar Aufführungen, die ich am Wochenende gern gucken möchte:
1. https://www.facebook.com/events/470350733966776/
2. https://www.schaubuehne.de/de/produktionen/index-2.html?ID_Vorstellung=4443
3. https://dringeblieben.de/videos/onkel-wanja

Und jetzt alle im Chor: Wochenendeeeee!

Freitag, 8. Januar 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 43


 


 

Montag:

Happy New Year! Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen.

Zwischen Weihnachten und Silvester war ich ziemlich müde und durch, aber jetzt hab ich wieder neue Energie und saß die letzten beiden Tage bereits am Rechner, um neue Termine zu planen und online zu stellen. Ab Mitte Februar wird es wieder einen neuen Basiskurs geben und ick freu mir wie Bolle!

Zum Start in die Woche einen interessanten Artikel:
https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-12/verschwoerungstheorien-corona-krise-wort-des-jahres-2020

Heute ist es trübe und dunkel. Dennoch war ich kurz draußen und habe ein Päckchen vom Kiosk abgeholt. Homeoffice ist heute dran, besonders die Buchungen vom letzten Quartal (ich bin ja umsatzsteuerpflichtig). Hab ich Lust drauf? Nein. Muss ich es trotzdem machen? Ja. Nebenbei höre ich Filme und Podcasts, die ich mir vor Ewigkeiten abgespeichert hab. Irgendwann muss man das ja alles mal "weghören".

Highlight heute: Ich habe eine Mail von meinem Vergangenheits-Ich bekommen, die ich vor 3 Jahren an mich selbst geschickt habe, über FutureMe. Damals stand ich kurz vor meiner ersten Geschäftsreise, nach Hamburg. Sehr coole Sache, diese Mails aus der Vergangenheit, kann ich nur empfehlen:
https://www.futureme.org/letters/new

Weiteres Highlight: Der Kollegiale Austausch. Und jetzt bin ich echt durch für den Tag.

Dienstag:

Nach dem Schauspielunterricht mit Nick am Vormittag habe ich gefühlt nur Mails beantwortet. Ok, ich hab auch Mittag gegessen und war kurz einkaufen, aber ansonsten: Mails, Mails, Mails. Jetzt ist es abends und ich hab das Mailprogramm erstmal zugemacht, weil ich den Workshop für morgen "updaten" will: da gebe ich meinen Workshop "digital theatral" für die Theaterpädagog*innen der Theaterakademie Köln. Ich freu mich drauf und bin auch ziemlich aufgeregt.

Bin mit der Arbeit für heute durch und hab mir alte Facebook-Videos von mir angeguckt, vor Corona. Das hier z.B.: https://www.facebook.com/173404419361717/videos/770406543374634
Was für eine Selbstverständlichkeit es noch war, in einem Probenraum zu arbeiten. Und vor allen Dingen in diesem kleinen, engen Probenraum, den ich aufgrund seiner Gemütlichkeit immer sehr geliebt habe. Ist jetzt komplett undenkbar, dort zu arbeiten. By the way: Ich bin weiterhin Untermieterin dort (obwohl ich gerade nix zahle, weil ja auch nix stattfindet), auch wenn ich in dem Video gesagt habe, dass ich nur noch bis Ende des Jahres drinbleibe. Das hatte sich dann geändert, weil die Mieterin ihren Mietvertrag verlängert hat. Aber seit März habe ich den Raum nicht mehr betreten.

Mittwoch:

Wow, der Workshop heute hat richtig viel Spaß gemacht. Die Kölner Theaterpädagog*innen waren echt eine tolle Gruppe mit vielen Fragen und viel Freude dabei. Danke, danke, danke!

Abends Thema Status bei meiner neuen Theatergruppe. Ich liebe das Thema immer noch heiß und innig. Und morgen gibt es am Vormittag gleich noch einen Live Talk mit Mark Kitzig auf Facebook – zum gleichen Thema.


Donnerstag:

Was ist denn bitte in den USA los??? Kapitol erstürmt??? Alter Verwalter. Ich hab mir schon gedacht, dass 2022 noch viele böse Events für uns bereit hält. Das Jahr geht ja bombig los ...

Der Tag heute teilweise recht zäh und anstrengend. Seit dem Aufstehen war ich müde, hatte aber Spaß beim Live-Talk (er heißt jetzt "Donnerstags-Talk") und mit meiner Mutter beim Ausprobieren der Lernplattform mit BigBlueButton-Videochat für ihre Schüler*innen. Am späten Nachmittag war ich mit der lieben Ille, die ich aus dem Kollegialen Austausch kenne, und meinem Mann ein Stündchen spazieren, was mir wieder ein bißchen Energie gegeben hat, um mich den Buchungen für die Umsatzsteuer zu setzen, an denen ich seit Tagen rumdoktere. Das letzte Quartal lief sehr gut für mich, was mich total glücklich macht, weil es zu Beginn der Krise ja eher sehr mau aussah.
Die vielen Termine sind gleichzeitig aber ganz schön heftig. Ich habe momentan mehr Workshops und Proben und Netzwerktermine pro Woche als vor Corona, eben weil ich mir den Arbeitsweg spare und somit mehr Zeitfenster zur Verfügung habe. Sind ja auch so Sachen, wo das Homeoffice einen Vorteil hat.


Freitag:

Mal wieder müde, mal wieder dunkel draußen. Bin dennoch in Vorfreude auf morgen, denn da spiele ich mit den Vorspielern ein Krimi-Dinner. Meine Rolle heißt "Teophil Taubnessel", ein katholischer Pfarrer. Weiter entfernt von mir könnte die Rolle kaum sein. Muahaha!

Heute habe ich schon yogisiert (wie man Mann sagen würde), heißt: Yoga gemacht, und mit einer Kollegin für ihr Projekt gebrainstormt.

Jetzt lausche ich meiner Kollegin Marion Bachmann während ihres dritten Blocks unseres gemeinsamen Seminars "Theaterpädagogik ONLINE".

Habt ein wunderbares Wochenende!