Corona-Theatertagebuch – Woche 43


 


 

Montag:

Happy New Year! Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen.

Zwischen Weihnachten und Silvester war ich ziemlich müde und durch, aber jetzt hab ich wieder neue Energie und saß die letzten beiden Tage bereits am Rechner, um neue Termine zu planen und online zu stellen. Ab Mitte Februar wird es wieder einen neuen Basiskurs geben und ick freu mir wie Bolle!

Zum Start in die Woche einen interessanten Artikel:
https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-12/verschwoerungstheorien-corona-krise-wort-des-jahres-2020

Heute ist es trübe und dunkel. Dennoch war ich kurz draußen und habe ein Päckchen vom Kiosk abgeholt. Homeoffice ist heute dran, besonders die Buchungen vom letzten Quartal (ich bin ja umsatzsteuerpflichtig). Hab ich Lust drauf? Nein. Muss ich es trotzdem machen? Ja. Nebenbei höre ich Filme und Podcasts, die ich mir vor Ewigkeiten abgespeichert hab. Irgendwann muss man das ja alles mal "weghören".

Highlight heute: Ich habe eine Mail von meinem Vergangenheits-Ich bekommen, die ich vor 3 Jahren an mich selbst geschickt habe, über FutureMe. Damals stand ich kurz vor meiner ersten Geschäftsreise, nach Hamburg. Sehr coole Sache, diese Mails aus der Vergangenheit, kann ich nur empfehlen:
https://www.futureme.org/letters/new

Weiteres Highlight: Der Kollegiale Austausch. Und jetzt bin ich echt durch für den Tag.

Dienstag:

Nach dem Schauspielunterricht mit Nick am Vormittag habe ich gefühlt nur Mails beantwortet. Ok, ich hab auch Mittag gegessen und war kurz einkaufen, aber ansonsten: Mails, Mails, Mails. Jetzt ist es abends und ich hab das Mailprogramm erstmal zugemacht, weil ich den Workshop für morgen "updaten" will: da gebe ich meinen Workshop "digital theatral" für die Theaterpädagog*innen der Theaterakademie Köln. Ich freu mich drauf und bin auch ziemlich aufgeregt.

Bin mit der Arbeit für heute durch und hab mir alte Facebook-Videos von mir angeguckt, vor Corona. Das hier z.B.: https://www.facebook.com/173404419361717/videos/770406543374634
Was für eine Selbstverständlichkeit es noch war, in einem Probenraum zu arbeiten. Und vor allen Dingen in diesem kleinen, engen Probenraum, den ich aufgrund seiner Gemütlichkeit immer sehr geliebt habe. Ist jetzt komplett undenkbar, dort zu arbeiten. By the way: Ich bin weiterhin Untermieterin dort (obwohl ich gerade nix zahle, weil ja auch nix stattfindet), auch wenn ich in dem Video gesagt habe, dass ich nur noch bis Ende des Jahres drinbleibe. Das hatte sich dann geändert, weil die Mieterin ihren Mietvertrag verlängert hat. Aber seit März habe ich den Raum nicht mehr betreten.

Mittwoch:

Wow, der Workshop heute hat richtig viel Spaß gemacht. Die Kölner Theaterpädagog*innen waren echt eine tolle Gruppe mit vielen Fragen und viel Freude dabei. Danke, danke, danke!

Abends Thema Status bei meiner neuen Theatergruppe. Ich liebe das Thema immer noch heiß und innig. Und morgen gibt es am Vormittag gleich noch einen Live Talk mit Mark Kitzig auf Facebook – zum gleichen Thema.


Donnerstag:

Was ist denn bitte in den USA los??? Kapitol erstürmt??? Alter Verwalter. Ich hab mir schon gedacht, dass 2022 noch viele böse Events für uns bereit hält. Das Jahr geht ja bombig los ...

Der Tag heute teilweise recht zäh und anstrengend. Seit dem Aufstehen war ich müde, hatte aber Spaß beim Live-Talk (er heißt jetzt "Donnerstags-Talk") und mit meiner Mutter beim Ausprobieren der Lernplattform mit BigBlueButton-Videochat für ihre Schüler*innen. Am späten Nachmittag war ich mit der lieben Ille, die ich aus dem Kollegialen Austausch kenne, und meinem Mann ein Stündchen spazieren, was mir wieder ein bißchen Energie gegeben hat, um mich den Buchungen für die Umsatzsteuer zu setzen, an denen ich seit Tagen rumdoktere. Das letzte Quartal lief sehr gut für mich, was mich total glücklich macht, weil es zu Beginn der Krise ja eher sehr mau aussah.
Die vielen Termine sind gleichzeitig aber ganz schön heftig. Ich habe momentan mehr Workshops und Proben und Netzwerktermine pro Woche als vor Corona, eben weil ich mir den Arbeitsweg spare und somit mehr Zeitfenster zur Verfügung habe. Sind ja auch so Sachen, wo das Homeoffice einen Vorteil hat.


Freitag:

Mal wieder müde, mal wieder dunkel draußen. Bin dennoch in Vorfreude auf morgen, denn da spiele ich mit den Vorspielern ein Krimi-Dinner. Meine Rolle heißt "Teophil Taubnessel", ein katholischer Pfarrer. Weiter entfernt von mir könnte die Rolle kaum sein. Muahaha!

Heute habe ich schon yogisiert (wie man Mann sagen würde), heißt: Yoga gemacht, und mit einer Kollegin für ihr Projekt gebrainstormt.

Jetzt lausche ich meiner Kollegin Marion Bachmann während ihres dritten Blocks unseres gemeinsamen Seminars "Theaterpädagogik ONLINE".

Habt ein wunderbares Wochenende!



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