Donnerstag, 24. Juni 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 67




Montag:

So ganz langsam scheint mein Körper mit der Hitze etwas besser umgehen zu können. Ein ganz kleines bißchen besser. Aber ich habe heute erstmal ausgeschlafen und war dann einkaufen: Pfirsische, Schokolade, ganz viele Chips und eine arschteure Mandarinen-Limo von Lindner, die ich dort schon seit ein paar Tagen im Schaufenster bewundert hab.
Nun sitze ich wieder mit Laptop im Bad und merke, dass zwei Arbeits-Wochenenden hintereinander dafür sorgen, dass ich jetzt NULL in Arbeits-Stimmung bin. Vielleicht lese ich gleich erstmal ne Runde.
Für euch lasse ich noch einen Sommer-Song da:
https://www.youtube.com/watch?v=wvsP_lzh2-8

Mein Kollege Nils Holst hat endlich eine Website und unsere gemeinsamen Fortbildungs-Angebote werden nun über ihn "abgewickelt".;) Dazu morgen mehr.
https://www.nilsholst.de/

Abends chille ich eine ganze Weile in unserem Wasserzuber auf dem Balkon und nehme danach am Workshop "Der Messenger als Bühne" der TSB teil und feiere es sehr ab, dass zwei angehende Spielleiter*innen der LAG sowie eine ehemalige Teilnehmerin meiner eigenen Workshops dabei sind. Die digitale Welt ist kleiner als man denkt.;)
https://www.theaterberatung-bw.de/fort-ausbildung-theater-spielberatung-baden-wuerttemberg/workshops-theater-spielberatung/workshop-theater/



Dienstag:

Die Hitze ist von einem Tag auf den anderen verschwunden! Habe ich gestern vor dem Schlafengehen noch im Wasserzuber rumgehangen, lief ich heute früh plötzlich eingepackt mit Trenchcoat und Halstuch am Tegeler See entlang. Nick und ich haben uns eine kleine Strecke am Wasser ausgesucht und unsere Textideen für den Audiowalk notiert. Beim nächsten Treffen stoppen wir die Wegzeiten.

Müde bin ich aber heute. Richtig müde. Sitze an meinen #monthlyfavourites und versuche mich wachzuhalten.

Abends findet ein Online-Info-Workshop für die neue Grundlagenbildung der LAG statt, die im Oktober startet. Ich bin schon gespannt wie ein Flitzebogen, welche von den anwesenden Teilnehmenden tatsächlich dabei sein werden.

Absolutes Ober-Highlight des Tages: Während unsere Teilnehmenden sich grad in Breakout-Rooms kennenlernten, erreichte mich eine Arztpraxis telefonisch, die Impfnachrücker*innen suchen. Und ich habe jetzt schon ganz schnell einen Impftermin, nämlich schon nächsten Donnerstag. Whoop whoop! Keine Sorge, den anderen sage ich natürlich ab.



Mittwoch:

Heute ist die Sonne wieder da, aber ich habe sie gar nicht wirklich vermisst. Die #monthlyfavourites sind online (https://theaterberlin.blogspot.com/2021/06/monthlyfavourites-juni-lieblinge.html) und ich habe Lust, irgendwas kreativ-handwerkliches zu machen, weiß aber nicht was. Allerdings habe ich auch genug am Rechner zu tun. Ich starte gleich mal mit der Weiterarbeit am Magazin meiner Theatergruppe, das ist ja auch sehr kreativ-künstlerisch.

Nach nem Glas Limo und nem schwarzen Tee geht es so langsam wieder ... Nebenbei gucke ich "Der große Rudolph", ein deutscher Film, inspiriert von Rudolph Moshammer. Sehr unterhaltsam!
https://www.ardmediathek.de/video/filme/der-grosse-rudolph/one/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTg0YTE3ZWMzLThiMDMtNGNkMS1iNWY5LTRmMTZjZTViNTlhYw/

Abends ist wieder Draußen-Probe mit meiner Theatergruppe und das Wetter ist perfekt. Kühl, aber nicht ZU kühl, und trocken. So kann man sich locker und leicht im menschenleeren Park bewegen.

 

Donnerstag:

Es ist für den ganzen Tag Regen angekündigt. Er kommt ab und zu ein bißchen, aber es ist immer nur ein leichtes Nieseln. Und es ist SEHR schwül.

Mit den Vorspielern findet die Probe deshalb online statt. Wir hören einen Teil der für das Hörbuch geschnittenen Kapitel gemeinsam und sammeln alles, was noch geändert und neu geschnitten werden muss. Da habe ich noch ein bißchen was zu tun. Zum Glück haben wir keine Deadline.;)
Nächste Woche wollen wir bei gutem Wetter in die Draußenproben für die Live-Lesung im September starten. Ich drück die Daumen, dass das auch alles so wie geplant klappt. Es ist ein sehr kurzfristiges Projekt, aber ich habe richtig Lust drauf!

Weil ich morgen und am WE nicht arbeiten will (so langsam wird's mal Zeit für ein Wochenende), mache ich jetzt schon Schluss. Feierabend!!!!


Mittwoch, 23. Juni 2021

#monthlyfavourites – Juni-Lieblinge




Es ist wieder Zeit für die Lieblinge des aktuellen Monats - die #monthlyfavourites im Juni!



Zum Arbeiten:



Im Juni wurde eingetaucht ... in die analoge Arbeit! Gefühlt von jetzt auf gleich ging es wieder nach draußen und dort brauche ich einige wichtige Dinge. Mit am wichtigsten sind Sonnencreme und eine Bauchtasche, damit ich meine Wertsachen direkt am Körper tragen kann, wenn ich im Park probe. Letztes Jahr habe ich ja zum Geburtstag eine wunderschöne Bauchtasche von Paprcuts geschenkt bekommen. Über Vinted habe ich noch ein Zweit-Modell gefunden, das schon ein paar Monate im Flur rumliegt, aber erst jetzt zum Einsatz kam. Dem Wal-Motiv konnte ich einfach nicht widerstehen.

Schnell-Tests waren ebenfalls wichtig. Jetzt kamen sie mal zum Einsatz, nachdem sie solange im Schrank gewartet haben.



Zum Aufhübschen


Neue Ohrringe braucht das Land ... NICHT. Ich hingegen schon! Dieses mal Korallen ... aus Acryl, also keine Sorge.

Ansonsten war es einfach nur heiß und ich war froh, ein neues T-Shirt mit im Schrank zu haben, vom nachhaltigen Label TwoThirds.

Secondhand über Vinted sind ein paar neue/alte Sommerkleider dazugekommen. Diesen Monat in der krassen Hitze habe ich am liebsten das weiteste von ihnen getragen, weiß mit einem petrolblauen Palmen-Print. Wohl ursprünglich mal aus einer Sonder-Edition von H&M (Desmond & Dempsey).

Außerdem habe ich einen neuen Nagellack, vegan und mit meinem Namen!



Zum Lesen


Es gibt Bücher, bei denen wünsche ich mir beim Lesen, sie wären eine Serie. Wenn die Bilder und Charaktere so ausführlich beschrieben sind, dann entsteht vor meinen Augen ein Film. Und bei einem so umfangreichen Buch eben eher eine Serie. Ich bin dafür: "Manhattan Beach" bitte als Serie! Das Buch liegt seit bestimmt fast zwei Jahren schon bei mir rum, aber wie das mit Lesestapeln so ist: sie werden nicht kleiner. Durch meine diesjährige Lese-Challenge (jeden Monat mind. 1 Buch) wird endlich mal ein bißchen was weggelesen (auch wenn immer mal was dazukommt ... *räusper*). So war nun dieses Buch an der Reihe, was wegen des gelben Schriftzugs auf blauem Grund für mich sehr sommerlich daherkam. Ich mag es, wenn ein Buch optisch zu meiner Stimmung passt. Und das war jetzt genau das richtige.
Worum es geht: Eine junge Frau arbeitet während des 2. Weltkriegs in Manhattan auf der Werft und misst dort kleine Maschinenteile. Eines Tages sieht sie einen Taucher und in ihr entsteht der Wunsch, ebenfalls Marine-Taucherin zu werden. Gleichzeitig grübelt sie immer noch über das Verschwinden ihres Vaters, der eher zwielichtige Jobs hatte und plötzlich von einem Tag auf den anderen weg war.

Ganz frisch angefangen habe ich "Kalmann" von Joachim B. Schmidt, das sich in der vorletzen Büchergilde-Abobox befand. Ein Krimi, der in Island spielt, und mich somit von kühlerem Wetter träumen lässt.


Zum Essen



Ich habe mir eine sehr teure Mandarinen-Limonade bei Lindner gekauft ... und sie ist lecker! Dazu ein paar Pfirsische und die Sommerstimmung ist perfekt.



Zum Stöbern


Wie immer ein paar interessante Links zum Stöbern:

Über unsere Erinnerungen

Tipps für unbedenkliche Sonnencremes

Zur aktuellen Gefühlslage 

Über das erste analoge Aufeinandertreffen nach einer langen Zeit der reinen Digitalität (Englisch)


Zum Hören

Dieser Song, rauf und runter ... und immer wieder!
https://www.youtube.com/watch?v=jKAA_INzDGo




Zum Anschauen

Hier wie immer ganz viel zum Anschauen!

Irgendwie ging an mir vorbei, dass es neue Staffeln DRUCK gab. Habe sie also mal ganz fesch in der heißen Juni-Woche weggebingt. Das ist einfach eine so verdammt gute deutsche Serie für Jugendliche, ich kann sie gar nicht oft genug loben!
https://www.youtube.com/channel/UCr5zglOqHZAEfCcAx_nw1dQ

Auf Netflix gucke ich grad die neue Staffel "Feel Good":
https://www.youtube.com/watch?v=Mo6IF6qbYPE

Ebenfalls auf Netflix gibt es die 13. (!!!) Staffel von RuPauls Drag Race. Whoop whoop!
https://www.youtube.com/watch?v=XhX6HJMwDiI

In der ARD-Mediathek gibt es einen unterhaltsamen Film über Rudolph Moshammer:
https://www.ardmediathek.de/video/filme/der-grosse-rudolph/one/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTg0YTE3ZWMzLThiMDMtNGNkMS1iNWY5LTRmMTZjZTViNTlhYw/

Ansonsten habe ich die üblichen Sachen weitergeguckt, die schon seit einer Weile am Start sind: Star Trek Enterprise, Battlestar Galactica, Great British Sewing Bee, Glow Up und The Office.

Für meine Verhältnisse ist diese Kategorie diesmal ganz schön leer, aber die analoge Arbeit nimmt soviel mehr Zeit in Anspruch als die digitale (Immer etwa insgesamt 2 Stunden Fahrzeit pro Termin), da ist nicht viel Zeit zum Seriengucken. Leider. Aber ich habe versucht, es durch Lesen zu kompensieren.

Sonntag, 20. Juni 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 66




Sonntag:


Eigentlich hätte ich das Tagebuch der letzten Woche heute enden lassen können. Oder das neue gestern starten können. Egal. Ich entscheide mich diesmal für den Sonntag als Beginn der Woche, weil ich heute gearbeitet habe. Gestern auch, aber heute noch mehr.
Das Magazin für die "neue" Theatergruppe und das Hörspiel der Vorspieler sind gerade die Haupt-Themen im Homeoffice ... neben Emails, Workshopplanung, Absprachen etc.
Mit dem Hörspiel bin ich fast fertig. Die Kapitel habe ich alle einzeln geschnitten, um sie ggf. einfach korrigieren oder überarbeiten zu können. Eine riesige Monsterdatei wäre mir einfach zu viel.
Für das Magazin sind die Steckbrief-Vorlagen für die einzelnen Rollen fertig geworden. Sagt euch jetzt nichts, aber ihr werdet es sehen, wenn es soweit ist.
Die kommende Woche wird ziemlich aufregend. Ich treffe meinen Theatergruppenkurs zum allerersten Mal analog (was absolut CRAZY ist!!!) und die Vorspieler seit vielen Monaten auch endlich wieder. Außerdem die ganze LAG-Gruppe ... vermutlich. Falls wir nicht doch mit einem Teil der Gruppe online sind. Ich weiß es grad nicht, was das Wochenende bringen wird.
Ich weiß aber, dass die Woche ab der Hälfte wahnsinnig heiß wird. Da habe ich jetzt schon Angst vor. Das klingt vermutlich albern, aber Hitze finde ich wirklich sehr anstrengend und belastend. Also versuche ich mich mental schonmal auf die kommende – sehr volle – Woche einzustimmen. Ich werde kein Wochenende haben, aber dafür war ich heute vormittag am Wannsee, was sehr kalt und windig, aber superschön war. Ich komme wieder! Es scheint dort einen Kleist-Audioparcours zu geben. Aber momentan wohl nicht anhörbar:
https://www.hoerspielpark.de/website/titel/kleist-denkmal

Momentan tasten wir uns alle ja wieder an analoge Treffen heran, und manche überfordert das mehr als andere. Hier ein passender Artikel dazu:
https://witanddelight.com/2021/06/returning-to-the-richness-of-gathering/



Montag:

Der Morgen beginnt wie jeder Morgen der letzten zwei Wochen mit entzückendem Niesen (Allergie olé!).

Ich habe gestern abend wirklich allen Ernstes alle Kapitel für das Hörspiel der Vorspieler fertig geschnitten! Vielleicht kommen noch Korrekturen, und ich muss es auch noch zu einem Gesamtwerk zusammenpacken, ABER alle Kapitel sind durch. Jetzt muss ich mir noch ein Plakat- bzw. Cover-Motiv überlegen ...

Nach einem Spaziergang mit meiner Kollegin ist abends noch einmal der Workshop "Laufen, Hören, Sehen – Audio- und Videowalks auf die einfache Art" dran. Erst mit drei Teilnehmden, nach einer Stunde dann wegen eines Notfalls mit zweien. Aber es geht auch in kleiner Runde und ich tippe das hier, während die beiden Teilnehmenden in einem Breakout-Room einen eigenen Audiowalk kreieren.



Dienstag:

Die Hitze schleicht sich ganz langsam heran und die Allergie rastet aus.

Meine Kollegin Vera und ich planen vormittags die nächsten LAG-Termine und am späten Nachmittag finden die letzten Online-Workshops für diesen Sommer statt, zu den Phasen der Gruppendynamik und dem Riemann-Thomann-Modell. Auch hier bröckelt es mit den Teilnehmenden, man merkt also, dass das Sommerloch da ist und der analoge Stress zurückkehrt.




Mittwoch:

Praktischerweise werde ich vormittags im Pflegeheim getestet, beim Besuch meiner Oma. Somit bin ich gerüstet für den Abendtermin.

Auf den langen Bahnfahrten zum Heim hin und zurück lese ich den Roman "Manhattan Beach" zuende. Whoop whoop! Das Ende ist mir fast zu realistisch, ich wollte irgendein kitschig-unrealistisches Filmende. Aber wer hört schon auf mich?

Abends treffe ich zum ersten Mal meine "neue" Theatergruppe analog. Auf dem Weg zu dem kleinen Park, in dem wir proben wollen, habe ich Flashbacks zu meiner Zeit des Online-Datings. Genauso fühlt es sich nämlich an. Das sagen dann vor Ort lustigerweise fast alle. Etwas ungläubig haben wir uns angestarrt, aber eigentlich beschämt, weil man das Gegenüber nicht mustern will. Eine absurde und lustige Situation. Wir hatten auf jeden Fall einen lustigen Abend und werden auch nächste Woche draußen proben.
Auf dem Rückweg habe ich Kopfschmerzen und merke, wie sehr mich der Einstieg in die analoge Arbeit anstrengt. Letztes Jahr ging das recht entspannt, weil es nur 2 Monate Lockdown und Online-Arbeit waren. Dieses Mal waren es aber 7 Monate ... das ist eine ganz andere Hausnummer! Plötzlich nimmt man die Menschen wieder in Gänze war, und damit auch alle Emotionen und kleinen Regungen und Äußerungen. Man muss viel aufmerksamer sein, die Antennen ausfahren. Und das ist – zumindest für mich – erstaunlich anstrengend.


 
Donnerstag:

Jetzt wird die Hitze immer stärker und mein Hirn schmilzt dahin, kann kaum noch klare Gedanken fassen. Bemühe mich am späten Nachmittag zumindest für eine Weile am Netzwerktreffen des Mecklenburgischen Staatstheaters teilzunehmen, das auch sehr viel Spaß macht.

Abend geht es dann auf's Tempelhofer Feld, erstes analoges Treffen mit den Vorspielern seit Oktober. Krass, krass, krass. Aber mit den Vorspielern ist es sofort wieder vertraut, wir kennen uns ja auch schon so viele Jahre.
Gemeinsam beschließen wir eine Live-Lesung von "Das Gespenst von Canterville", draußen im Grünen ... vorausgesetzt, das ist dann möglich.



Freitag:


Zum Planungstreffen mit meiner Kollegin Vera sitze ich heute im Bad, der einzige Raum, der noch annehmbar ist von der Temperatur her.
Ich zerfließe.

Am späten Nachmittag geht eine Ära zuende: Ich gebe den Raumschlüssel für das "Studio in Bewegung" ab und kündige den Mietvertrag. Mehrere Jahre habe ich dort bis zu drei Kurse pro Woche gehabt, sowie immer mal wieder kleine Workshops oder Extra-Proben. Ich liebe den Raum noch immer, aber er ist seit Corona-Beginn einfach viel zu klein für meine Gruppengrößen. Da ich wegziehen möchte, weiß ich auch nicht, wann ich den Raum wieder brauche. Das war jetzt einfach die sinnvollste Entscheidung.

Abends noch ein kurzer Austausch mit dem Magazin-Team der neuen Theatergruppe. Wir sind beide Dachgeschoss-Bewohner*innen.

Achso: Gucke seit Tagen die letzten beiden Staffeln DRUCK. Die Serie ist einfach Hammer. Warum gab es die noch nicht als ich Teenie war? ... achja, da gab's ja auch noch kein Youtube.;)



Samstag:


Es ist HEISSSSSSSSS!!!
Der lange Tag mit der LAG war anstrengend, aber auch sehr interessant. Mehr kann ich nicht sagen. Muss ins Wasser.



Sonntag:


Wieder Hardcore-Hitze, dazu Müdigkeit.
Der heutige LAG-Tag hat uns einen großen Schritt weitergebracht und Vera und ich haben der Gruppe gegen Ende unsere Idee für einen dramaturgischen Bogen vorgestellt, in dem wir die Ideen und Wünsche der Gruppe eingearbeitet haben. Excited!

Freitag, 11. Juni 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 65




Montag:

Die Woche beginnt mit der Aufhebung der Impfpriorisierung! Ich habe mich heute früh eine Weile nervenaufreibend durchgeklickt und einen Impftermin ergattert. Am 21. Juli ist es soweit, kann es kaum glauben.
Gleichzeitig bin ich momentan sehr genervt von den ganzen Lockerungen und den Testpflichten etc. pp., die damit zusammenhängen. Ich verstehe, dass alle gern raus wollen, Menschen treffen und so. Aber ich muss das halt organisieren und abklären und alle informieren. Und mich natürlich dementsprechend auch selbst testen lassen. Von mir aus dürfte es gern alles online weitergehen, weil das soviel einfacher und entspannter ist. Aber das ist natürlich nicht in jedermans Interesse. Vielleicht will ich aber auch einfach nur rumnörgeln. ;)

Spontan habe ich mich heute noch mit meinem Freund Nils Holst zusammengezoomt und eine neue kleine Fortbildungsreihe geplant. Mehr dazu erfahrt ihr ganz bald.


Dienstag:

Der Tag begann analog (!) mit Nick in Tegel. Wir haben uns in den letzten Monaten an einem Krimi-Theaterstück abgearbeitet, ein bißchen Rollenarbeit gemacht und sind zu zweit das komplette Stück durchgegangen. Heute haben wir den Schluss gelesen, draußen am See, und im Anschluss als neues Projekt erste Ideen für unseren neuen Audiowalk gesammelt. Am Tegeler See gibt es übrigens kanadische Wildgänse, ich war ganz verliebt.

Meine Allergie macht mich derweil fertig, die Gräser stehen in voller Pollen-Blüte.

Abends steht ein weiterer Termin an, hybride Arbeit auf dem Tempelhofer Feld. Zwei LAG-Teilnehmende führen heute ihre eigene Anleitung durch. Da noch nicht alle analog dabei sind, arbeiten sie auch auf dem Feld hybrid. Bin ganz gespannt wie das abläuft und werde berichten.




Mittwoch:

Der gestrige Abend hat einfach GEKLAPPT! Wahnsinn! Ich bin ganz begeistert, auch diese Erfahrung gemacht zu haben. Außerdem durfte ich gestern mitspielen und habe meine Rolle (Peggy, 47, Ranch-Besitzerin, die in einer Bar arbeitet) sehr genossen.

Ich glaube nur, mein Körper war von der schlechten Ernährung des gestrigen Tages und der neuen analogen Situation, der Hitze etc. etwas überfordert und mein Darm hat heute den ganzen Tag rebelliert.
Es ist jetzt eine Phase der Umgewöhnung dran, sowohl an den Sommer, was mir körperlich immer schwerfällt, weil ich Hitze HASSE, als auch an die neue Arbeitssituation, die jetzt wieder viel analoger wird. Der heutige Tag ist sau-anstrengend und ich bin echt durch.

Heute ist aber nur Homeoffice angesagt, mit meiner Gruppe findet die Probe online statt und sie sind total lieb und akzeptieren, dass ich mich nach der WarmUp-Runde (die heute von zwei Gruppen-Teilnehmenden angeleitet wurde!) rausziehe.

Ein sehr interessanter Artikel über Erinnerungen:
https://www.nzz.ch/gesellschaft/wie-wir-uns-laufend-neu-erfinden-ld.1627838?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE





 
Donnerstag:

Boah, nach dem gestrigen Horror-Tag geht es mir heute so langsam wieder besser. Klopf auf Holz! Die Hitze macht mich auch wirklich richtig fertig. Hier ein passender Comic:
https://www.facebook.com/photo?fbid=331268358367823&set=a.219859032842090

Mittags ist partielle Sonnenfinsternis. Mein Mann hat in einen Pappkarton oben einige winzige Löcher gestochen. So können wir das Spektakel als kleines Bild auf der Innenseite des Kartons sehen.

Und ein interessanter Artikel zur aktuellen Gefühlslage:
https://www.spiegel.de/kultur/gegen-den-post-corona-burnout-a-23dad8e3-257c-49e5-b7ad-9d16bc6dfd9e
Mir geht es ja genauso, mir ist das alles noch zuviel. Ich will grad weder ins Freiluftkino, noch zu Theatervorstellungen, noch in Ausstellungen. Ich will grad keine Tests machen, um irgendwo reinzudürfen. Das ist mir alles zu anstrengend und aufwendig. Ich taste mich lieber ganz langsam voran. Morgen gehe ich mit meinem Mann in den Botanischen Garten. Dort spazieren und picknicken wir.

Wo wir bei Botanischer Garten sind: Ich habe ja überhaupt keinen grünen Daumen, aber fand diesen Artikel über Zimmerpflanzen sehr erhellend:
https://www.fluter.de/zimmerpflanze-geschichte-zeitstrahl
Schön ist aber, dass mein Mann totaler Pflanzenmensch ist, und wir auf dem Balkon eine Blumenwiese im Mini-Format haben. Außerdem wachsen gerade kleine Kürbisse und Tomaten heran und Kräuter gibt es auch jede Menge.
 
In der größten Hitze mache ich jetzt schon mal Werbung für eine Winter-Veranstaltung. Ich habe die Ehre, Anfang Dezember für das Multiplik-Fortbildungsprogramm des Bundesverbandes Theaterpädagogik (BuT) ein Workshop-Wochenende zu geben. Rein digital (ihr könnt also von überall aus teilnehmen – juhuuu!) und zum Thema "Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens. Ich freu mich drauf und fänd es grandios, wenn viele von euch Lust haben, dabei zu sein. Anmelden könnt ihr euch hier:
https://www.butinfo.de/fortbildung/6-die-geister-die-ich-nicht-rief-eine-weihnachtsgeschichte-in-zoom

Nachricht des Tages: Der Veranstaltungsort für unsere Abschlussinszenierung der LAG steht fest! Ich freu mich total auf den Ort und werde noch mehr berichten.




 


Freitag:


Die Freuden der Selbständigkeit: sich vormittags eine Auszeit im Botanischen Garten nehmen können. Momentan kommt man nur mit Terminvereinbarung rein und hat dann ein Zeitfenster von vier Stunden. Dadurch ist es gerade wunderbar leer. Große Empfehlung!

Zum Arbeiten war es dann aber eigentlich auch zu warm. Ich habe nur Kleinigkeiten im Homeoffice erledigt und ansonsten gelesen.

Am Wochenende soll es kühler werden, da will ich dann einiges nachholen, für das die Hitze die letzten Tage zu groß war. Magazin und Hörspiel stehen weiterhin auf dem Plan.

Ich wünsche euch ein entspanntes Wochenende!



Freitag, 4. Juni 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 64


 

 

Montag:

Ich beginne diesen Tagebucheintrag direkt am Abend, denn heute ist Grund zum Feiern: mein Kollege und einer meiner engsten Freunde Nils Holst und ich haben endlich zum ersten mal zusammen gearbeitet. Heute fand unser Workshop "Immer, Nie und Sowieso! – Status meets Transaktionsanalyse" statt. Wir hatten eine lustige, fröhliche Gruppe am Start und hatten wirklich viel Freude mit den Teilnehmenden und miteinander. Wir wollen den Workshop gern nach dem Sommer wieder online anbieten, dann aber etwas länger, weil wir gestern gemerkt haben, dass die Zeit wahnsinnig schnell verflogen ist und wir eigentlich gern noch mehr mit den Teilnehmenden ausprobieren möchten.
Einer der größten Gewinne der digitalen Theaterarbeit ist für mich (und für die Teilnehmenden, denn das melden sie auch zurück) die Möglichkeit sehr unkompliziert überregional und sogar international zu arbeiten. Gestern trafen sich im Workshop der Raum Kassel mit Köln, Peine und Berlin. Wann fährt man in echt mal eben durch Deutschland, um für 3 Stunden an einem Workshop teilzunehmen? Seltenst. Ist ja auch sehr zeitaufwendig und klimatechnisch auch eher suboptimal.
Ich genieße es also sehr, den digitalen Raum nun zusätzlich (!) zum analogen Raum zu haben. Der eine ersetzt nicht den anderen, sondern vergrößert den allgemeinen Spielraum.


Dienstag:

Wo es gestern um den digitalen Raum ging, ging es heute um den analogen. Meine Kollegin Vera und ich haben heute gemeinsam die erste Räumlichkeit besichtigt, die evt. für unsere Abschlussinszenierung bei der LAG in Frage kommt. So einen Termin, die vor Corona standard war, hatte ich schon sehr lange nicht mehr. Es hat Spaß gemacht, auch der gemeinsame Spaziergang danach, auf dem wir uns noch weiter austauschen konnten.

Jetzt bin ich müde und kann mich nur schwer zum Homeoffice aufraffen. Aber ein bißchen was möchte ich heute noch an dem Magazin werkeln, das meine Theatergruppe gerade gestaltet. Bzw. eigentlich ist das Magazin ein bißchen auf einen Nebenplatz gerückt, denn die Gruppe hat sich ja für eine Online-Inszenierung entschieden. Dennoch ist das Magazin als Begleitung zum Stück gedacht, als eine Art umfangreicheres "Programmheft", das der Gruppe Raum für kleine künstlerische Spielereien gibt, die mit ihren Rollen im Stück zu tun haben.

Und nochmal zurück zum digitalen Raum:
Im Dezember (ich weiß, eeeeeewig hin!) habe ich die Ehre einen Wochenend-Workshop für das Multiplik-Programm vom Bundesverband Theaterpädagogik (BuT) zu leiten.
Das tolle daran: Es können auch Nicht-BuT-Mitglieder teilnehmen (wie ich z.B. ... hihi) und es wird ein Wochenende lang gespielt. Wir haben uns für ein Format entschieden, bei dem die Selbsterfahrung, also des Selbst-Spielen und Ausprobieren im Fokus steht. Menschen, die im Bereich Theaterpädagagogik arbeiten, nehmen natürlich aus dem Wochenende lauter Spielideen mit, die sie in ihrer eigenen Arbeit umsetzen können. Aber was ich eigentlich sagen wollte: Das allertollste ist, dass es an dem Wochenende um "Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens geht. Es können also alle schauspielerisch in die Geisterwelt der Weihnachtsgeschichte eintauchen. Woohooo! Ich freue mich sehr drauf, auch wenn es noch ewig hin ist.
Und wenn ihr interessiert seid, könnt ihr euch hier dafür anmelden. Vorerfahrung braucht ihr nicht, es sind alle willkommen:
https://www.butinfo.de/fortbildung/6-die-geister-die-ich-nicht-rief-eine-weihnachtsgeschichte-in-zoom



Mittwoch:

Gestern abend habe ich noch bei der ersten Forrest-Yoga-Stunde von Marie-Theres Schwinn geschwitzt. Herausfordernd, aber auch gut. Ich drücke mich ja meist vor sportlicher Betätigung und war dann am Schluss doch stolz, dass ich mitgemacht habe. Wenn ihr auch Lust habt – hier entlang:
https://www.unterhaltungsmatrosin.de/yoga/

Diese Woche ist voll, voll, voll. Heute vormittags bei meiner Oma im Heim gewesen. Habe ihr aus dem neuen Roman vorgelesen, den ich gerade angefangen habe: "Manhattan Beach" von Jennifer Egan. Mal wieder ein Buch einer AutorIN, was bei mir wirklich selten war bisher. Nicht absichtlich, aber männliche Autoren fallen eben eher in den Blick, leider. Dieses Buch hat mir meine Mutter geliehen, schon vor 2 Jahren oder so. Jetzt endlich habe ich angefangen. Die Geschichte hat mich richtig gepackt, ich freue mich total auf alles, was darin noch passieren mag. Es ist ein richtig dicker Wälzer und ich bin ganz froh, dass ich die deutsche Übersetzung lese, das geht mir dann doch leichter von der Hand. Mit der Buch-Challenge (jeden Monat mind. ein Buch) komme ich voran und habe es bis jetzt jeden Monat geschafft. Manchmal waren es sogar zwei Bücher. 

Abends mit der Theatergruppe Magazin-Update (es wird, es wird) und Diskussionen über die Art wie die Geschworenen in der Online-Inszenierung abstimmen. Denn es gibt ein paar Personen, die im Stück zwei Rollen spielen, also bei Abstimmungsrunden sich rein theoretisch zweimal melden müssen. Ist noch nicht ganz geklärt, aber es wurden alle möglichen Optionen durchgesprochen.


Donnerstag:

Der vollste Tag der Woche: Yoga, Live-Talk auf Facebook (hier geht's lang: ), Besichtigung eines möglichen Spielortes für die Abschlussinszenierung der LAG, kurzer Besuch bei meiner Freundin, die neben diesem Spielort wohnt, Telefonat und dann Theatergruppe Vorspiel.
Solche Tage mag ich aber auch ganz gern, wenn ich mir gleich von vornherein klar mache, dass ich Homeoffice-Aufgaben gar nicht erst anfangen brauche.

Der besichtigte Spielort war ein Traum und danach saßen meine Kollegin und ich noch lange auf der Terrasse meiner Freundin Eva und quatschten über Theater und gemeinsame Kontakte. Das habe ich sehr genossen, mal wieder Zeit dafür zu haben und dank niedriger Inzidenzen, ersten Impfungen und einem negativen Testergebnis am Tag vorher deutlich entspannter miteinander umzugehen.

So langsam drängt es alle Gruppen nach draußen, auch mit den Vorspielern und der "neuen" Theatergruppe geht es in den nächsten Wochen raus.
 
 
Freitag:

Der Tag heute ist größtenteils Freizeit. Ich habe meine Freundin Katja besucht, mit ihr draußen bei Flammkuchen und Kokos-Schoko-Tarte vor einem Café gesessen und auf der langen S-Bahn-Fahrt viel gelesen.

Zuhause angekommen, muss noch einiges im Homeoffice erledigt werden. Durch die Lockerungen entsteht gerade ganz viel Organisationsarbeit. Wann besichtigt man was? Wann gehen wir raus? Was sind die aktuellen Bestimmungen? Wer bringt was mit? Was kommt alles ins Magazin? Haben wir schon alle Kapitel für's Hörbuch aufgenommen? Welche Möbel und Gegenstände will ich loswerden? Warum sind die Menschen bei ebay-Kleinanzeigen so anstrengend? ... usw.

Noch bin ich ein bißchen im Lockdown-Kokon, aus dem ich mich nur langsam herauswage. Mir ist noch gar nicht nach vielen Unternehmungen. Auch das Testen schreckt mich ehrlich gesagt ab. Ich habe zwar Selbsttests zuhause, aber für die habe ich ja keinen Nachweis. Das heißt, ich müsste in ein Testcenter, aber da reiße ich mich auch nicht so drum. Das ist irgendwie alles so umständlich, "nur" für ein kulturelles Event. Wie geht es euch damit?

Weiter darüber sinnierend gehe ich so langsam ins Wochenende, das dieses Mal frei ist. Juhuu!