Sonntag, 22. September 2013

Das Himbeerreich - Deutsches Theater Berlin

"Das Himbeerreich", eine Inszenierung von Andres Veiel, stand schon lange auf meiner Muss-ich-angucken-Liste. Aber die Termine lagen ungünstig, dann war Sommerpause und ich vergaß es ein bißchen. Meine Theatergruppe Vorspiel startet nun mit "Top Dogs" von Urs Widmer in eine neue Spielzeit. In "Top Dogs" geht es um entlassene Manager. Also von den Bankern in "Das Himbeerreich" nicht weit entfernt. Und zack, war die Inszenierung wieder in meinem Fokus. Und wie es der Zufall will, hatte bei Facebook jemand eine Karte abzugeben und ich schrie sofort "Hier!".
Gestern abend war ich dort und war begeistert.
Die Inszenierung riss mich mit. Eindringliche und interessante Texte, die Aufmerksamkeit fordern. Ein großartiges Bühnenbild, metallisch und kühl, mit Glas-Fahrstühlen. Aufzüge auf der Bühne, ich war begeistert! Die Schauspieler in grauen Anzügen, je dunkler, desto machtvoller. Ein Fahrer in Blau, der Insider, der die Situation "von außen" mitbekommt.
Ulrich Matthes wie immer grandios. Er verfügt über eine beeindruckende Gelassenheit und Selbstsicherheit auf der Bühne, die mich jedes Mal fesselt, toll auch in "Ödipus Stadt" und "Kabale und Liebe". Und es ist sogar Susanne Wrage dabei, die in der Uraufführung von "Top Dogs" mitwirkte. Somit schließt sich der Kreis.
Unbedingt angucken!


Bilder: http://www.deutschestheater.de/spielplan/spielplan/das_himbeerreich/

Mittwoch, 18. September 2013

Die Hamletmaschine - Deutsches Theater Berlin

Eine Inszenierung von und mit Dimiter Gotscheff, ein Text von Heiner Müller. Eine Freundin fragte mich, ob ich "Die Hamletmaschine" mit ihr gucken wolle. Ich sagte zu, auch wenn mich Titel und Inhalt nicht ansprachen. Aber ich finde es wichtig, immer wieder neues auszuprobieren, auch Dinge anzuschauen, die einem im ersten Moment nicht zusagen. Schon oft wurde ich in solchen Situationen positiv überrascht.
Leider nicht dieses Mal. Ich bin ein sehr aufmerksamer Theaterbesucher, der sich immer bemüht, einer Inszenierung konzentriert zu folgen, sich aktiv auf das Bühnengeschehen einzulassen und den Agierenden somit auch Respekt zu zollen. Aber ich habe es einfach nicht geschafft. Ich habe mich bei einer Inszenierung noch nie so gelangweilt wie bei dieser.
Dimiter Gotscheff war der Meinung, den Großteil dieser 70 Minuten allein auf der Bühne stehen zu müssen. Aber Gotscheff ist kein Schauspieler. Auf der Bühne passiert nichts. Er geht mal von links nach rechts, von rechts nach links, von vorne nach hinten, von hinten nach vorne. Er spielt mit seinen Haaren, die er anscheinend sehr mag, lässt sie immer wieder ins Gesicht hängen, versteckt sich dahinter. Und redet. Und redet. Und redet. Anstatt ein bißchen Text an die beiden Schauspieler abzugeben, die zwei kürzere Passagen in der Inszenierung haben, trinkt er lieber zwischendurch mal Wasser (Gehört das zur Inszenierung? Ich kann es nicht sagen.) und liest die letzten 10 Minuten den Text ab (Ist das auch Inszenierung? Ich weiß es nicht.).
Heiner Müllers Text strengt dabei an und ist schwer verständlich. Alexander Khuon gibt seinen Textpassagen am Anfang und am Ende der Inszenierung mehr Pfiff. Wenn er spricht, bin ich sofort wacher. Im Vergleich Khuon und Gotscheff merkt man es wieder: Khuon ist Schauspieler, Gotscheff nicht.
Nach zwei Dritteln darf auch Valery Tscheplanowa auf die Bühne. Als sie anfängt, bin ich mir sicher: sie ist nur gekommen, um mich zu quälen. Gefühlte 5 Stunden (in Wirklichkeit etwa 10 Minuten) schreit sie ihren Text - von lautem, ächzendem Atmen unterbrochen - auf Zehenspitzen stehend, den Kopf zurückgelehnt in das über ihr hängende Mikro. Ich wünsche mir einen Knopf, um sie abzuschalten. Was sie dort tut, ist der Wahnsinn. Auf jeden Fall eine herausragende Leistung - aber kein Genuss.
Ganz am Schluss beendet sie dann auch die Inszenierung mit einem - zum Glück stummen - Schrei.

Mein persönliches Highlight in den 70 Minuten: eine blaue Scheinwerferfolie, die langsam von der Decke ins Publikum schwebt. Wunderschön - aber wohl nur ein Versehen.

Vielleicht ist diese Inszenierung nur etwas für Theaterwissenschaftler und/oder Gotscheff-Anbeter. Für mich leider einfach nur langweilig.

Bilder: Website Deutsches Theater

Tea for two - Ralf Evertz

Eine neue Videoreihe: Tea for two. In den Videos stelle ich Bekannte, Freunde und vielleicht auch irgendwann mir vorher noch Unbekannte vor - ihre Berufe, ihr Leben.
Mein guter Freund Ralf Evertz macht den Anfang:


Montag, 9. September 2013

Montag, 2. September 2013

Weiße Katze

Im Moment arbeiten mein Kollege Torsten Nassall und ich an unserem ersten Zwei-Mann-Stück "Weiße Katze".

Das Theaterstück ist komplett aus unserer Feder und wird in den nächsten Monaten entstehen. Berlin 1928, ein Nachtclub. Die Besitzerin: eine junge Witwe. Ihr Assistent: ein Freund ihres Mannes. Und: ein Auftritt auf der Bühne des Clubs.

Um den Entstehungsprozess zu begleiten und alle Interessierten bis zur Premiere am 17./18. Januar 2014 auf dem Laufenden zu halten, haben wir eine Facebookseite erstellt. Und auf meinem Vlog werden auch ab und zu passende Videos veröffentlicht. Den Anfang macht dieses Video, in dem wir unsere Rollen nicht wirklich spielen, uns aber für unser Plakatfotoshooting ein bißchen in die Thematik "reinquatschen":