Sonntag, 30. Mai 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 63

 



Dienstag:

Wenn eine Woche einen Tag später beginnt, bin ich immer total verwirrt. Aber dafür hatte ich ein paar sehr entspannte freie Tage mit Freundin-Besuch, Spaziergängen, Vogelsichtungen und lecker Essen.

Also startet die Woche dieses Mal mit Nick und Tanzeinlage:
https://www.youtube.com/watch?v=5LFOsUArlbI

Zum Mittagessen hat mein Mann selbstgemachte Pommes serviert und für meine Portion zwei kleine Dinos, einen Mond und einen Stern geschnitzt. Bester Mensch ever!!!

Mit meinem Freund Nils Holst noch ein Planungstreffen für unseren Workshop "Immer, Nie und Sowieso" – Status meets Transaktionsanalyse, den wir am Montag zusammen geben. Wir sind schon sehr aufgeregt und hoffen auf noch ein paar Teilnehmende.
Abends schaffe ich dann auch noch den digitalen Theaterbesuch bei der Abschlussinszenierung des TPZ Ruhr. Viele poetische Momente und dazu Raffaelo. Besser geht's ja nun nicht.


Mittwoch:

Diese Woche ist irgendwie viel zu tun. Ich tue mich manchmal schwer, strukturiert zu denken, dann fliegt einfach alles durcheinander durch den Kopf. Deshalb übe ich gerade wirklich eine Sache nach der anderen zu machen statt zehn Sachen gleichzeitig. Man kriegt ja so doch mehr geschafft.

Mit Vera bespreche ich unser LAG-Wochenende und somit den Start in die Abschlussinszenierung. Am Wochenende soll nämlich "das Schiff" auf die Schienen gelegt werden ... um dann ins Wasser gleiten zu können. Ich bin total gespannt, wie es wird. Die Raumsuche läuft noch.

So langsam tut sich auch mehr in Sachen Magazin bei meiner Mittwochs-Theatergruppe. Die ersten Beiträge trudeln ein und wir machen Pläne für's Layout und Design. Grafik ist ja voll mein Ding und ich freue mich sehr auf's Rumbasteln.

Freude des heutigen Abends: Wir haben eine Reise nach Rostock gebucht! Seit fast einem Jahr waren wir nicht dort und ich freue mich total, endlich wieder zwei Tage in meiner hoffentlich baldigen neuen Heimat zu verbringen.


Donnerstag:

Der Tag startet brav mit Yoga, auch wenn ich zu wenig geschlafen habe. Auch heute muss ich mich immer wieder zu Struktur und Nacheinander zwingen.

So langsam geht es auf in Richtung analoge Arbeit. Ich bin noch ein bißchen scheu und allzuviel darf man ja auch noch nicht, aber ab Juni werde ich mit Nick wieder draußen proben. Vielleicht machen wir dann noch einen weiteren Audiowalk ...?! Ich hätte Lust drauf und könnte mir das als Sommerprojekt durchaus vorstellen.
Ich kann mir vorstellen, dass es diesen Sommer viele Outdoor-Theaterprojekte geben wird. Bei mir allein vermutlich schon zwei bis drei. Mal sehen, was die Kolleg*innen alles so anstellen. Macht ihr etwas outdoor?

Kleine Erinnerung:
Der Live-Stream vom "Digital Accessibility Summit" ist noch online und sehr informativ.
https://digital-accessibility-summit.de/Webs/DAS/DE/AS/livestream/livestream-GBS-Schrift-buehne-2/livestream_node.html#stream
 
Gefühlt sind alle außer mir schon geimpft.😂 Aber ab 7. Juni fallen ja die Priorisierungen weg. Dann hoffe ich, irgendwie einen Impftermin ergattern zu können.
 
 
Freitag:

Wenn ihr heute Lust auf eine Herausforderung habt, empfehle ich euch das hier:
https://freddiemeter.withyoutube.com/
Ihr könnt testen, wie nah ihr stimmlich an Freddie Mercury herankommt. Hat mir viel Spaß gemacht und den Vormittag versüßt. Mein Highscore beim Singen von "Bohemian Rhapsody" war 69%.


Samstag:

Mit unseren angehenden Spielleiter*innen haben wir heute viel gebrainstormt und Ideen für die Abschlussinszenierung gesammelt. Als die Ideen vorgestellt wurden, entstanden bei mir gleich Bilder und Verknüpfungen im Kopf. Ich freue mich sehr auf das gemeinsame Inszenieren und bin gespannt auf alles, was jetzt entsteht.
Momentan arbeiten wir noch hybrid, ich im digitalen und meine Kollegin Vera im analogen Raum, die Gruppe nach eigenem Interesse und eigenen Möglichkeiten aufgeteilt in die "Roomies" und "Zoomies".


Sonntag:

Zweiter Ausbildungstag voller Ausprobieren und Testen der gestern entstandenen Ideen. Müde, aber auch neugierig gehe ich in das Restwochenende und freue mich auf's Weiterarbeiten mit dem gesammelten Material.

Mittwoch, 26. Mai 2021

#monthlyfavourites – Mai-Lieblinge




Es ist wieder Zeit für die Lieblinge des aktuellen Monats - die #monthlyfavourites im Mai!



Zum Arbeiten/Freizeiten:

Diese Kategorie muss diesmal ohne Bild auskommen, denn ich habe einen HulaHoop-Reifen gekauft, der zwar zusammenfaltbar, aber dennoch zu groß für das Foto ist. Eine Minute schaffe ich schon (Muahaha), aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Es macht aber Spaß und ich bleibe dran.
https://www.hula-hoop-shop.eu/Faltbarer-Anfaenger-Hula-Hoop-Reifen-R90-95-100-105cm



Zum Aufhübschen



Die Culotte-Jeans habe ich schon länger, aber diesen Monat besonders gern getragen. Da es ein recht kühler Mai war, waren noch immer viele Pullis am Start, u.a. dieser riesige, knallorange Strickpullover, secondhand von Vinted.

Ihr wisst ja, Ohrringe und so ... Mit der Annährung des Sommers wird es bei mir stets fruchtig am Ohr, diesen Monat mit Trauben und Pfirsischen.

Wer noch nach einem festen Shampoo sucht, dem kann ich das von Alverde empfehlen. Schäumt extrem stark und die Haare fühlen sich gut an.



Zum Lesen



Diesen Monat habe ich an dem kleinen Büchlein "Birdsong in a Time of Silence" von Steven Lovatt ganz schön geackert. Es geht um Vogelgesang, besonders in Zeiten der Pandemie. Da ich das Buch auf Englisch gelesen habe, war ich von den ganzen Vogelnamen total überfordert. Ich kenne ja noch nichtmal die deutschen Namen. Also habe ich nebenbei Vokabellisten geschrieben und jeden Vogel gegoogelt. Hier ein paar Namen, die ich mir gemerkt habe:
wren = Zaunkönig
jackdaw = Dohle
blackbird = Amsel
blue tit = Blaumeise
heron = Reiher
thrush = Drossel
Aber ich habe das Buch sehr genossen! Es ist  eher für Leser*innen geeignet, die vogelbegeistert sind und mehr über einzelne Vogelarten erfahren wollen. Der Autor beschreibt seine Spaziergänge und die Vögel, die er dabei beobachtet und hört. Zudem beschäftigt er sich hauptsächlich mit dem Gesang der Vögel. Bonus: Das Buch hat einfach ein wunderschönes Cover!

Frisch gestartet habe ich mit Thomas Meyers "Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit einer Spionin", das in meiner ersten Büchergilde-Abobox war, die ich letztes Jahr im Spätsommer bekommen habe. Ja, es lag also schon eine Weile rum, aber nach dem anstrengenderen Ornithologen-Buch war mir der Sinn nach einer flinken, leichten Lektüre auf Deutsch. Und genau das erfüllt das Buch mit einer etwas absurden Geschichte über den jungen Motti Wolkenbruch, der von seiner jüdischen Familie rausgeschmissen wurde und nun von Gleichgesinnten aufgenommen wird. Ich bin noch ganz am Anfang und kann deshalb noch nicht viel mehr sagen. Aber das knallige Cover und die handliche Größe sowie die Illustrationen von Samuel Glättli machen beim Lesen seh viel Spaß. Generell finde ich die illustrierten Büchergilde-Ausgaben wirklich beeindruckend. Das Lesen gewinnt noch mehr Leichtigkeit mit Illustrationen – auch und gerade bei Erwachsenen-Lektüre.



Zum Essen




Dieser Keks sieht vielleicht nicht so schön aus, aber dass er der letzte seiner Art ist, beweist, dass sie extrem lecker waren. Genau genommen handelt es sich um Schoko-Erdnuss-Cookies. Selbst gebacken und in Monstermengen gegessen.



Zum Stöbern


Wie immer ein paar interessante Links zum Stöbern:

Über Rassismus an deutschen Theatern

Wie die Berichterstattung über Menschen mit Behinderung Gewalt an ihnen nachvollziehbar macht

Über Ableismus

Brainteaser im Vorstellungsgespräch



Zum Hören

Hört mal in Birgit Axler-Cohnitz' Podcast rein. In dieser Folge bin auch ich kurz zu hören. Vielen Dank für die Ehre, Teil dieser schönen Folge zu sein:
https://www.podcast.de/episode/579106195/du-ich-das-atelier-episode-19

Ich mag ja Elton John. Und ich mag Lady Gaga. Beide zusammen habe ich erst jetzt auf Youtube entdeckt:
https://www.youtube.com/watch?v=jKAA_INzDGo
Achja, und wenn Lady Gaga einen Song von Elton John singt, ist das natürlich auch grandios (und das Kostüm erst!!!!):
https://www.youtube.com/watch?v=OAuIY_eaL5U



Zum Anschauen

Hier wie immer Tipps zum Anschauen. Aber Achtung: Diesen Monat ist es KRASS viel! Ich habe mehr Abende und ganze Tage frei gehabt, die ... äh ... mit Serien und Filmen gefüllt wurden. Enjoy!


Sehr berührt und erschüttert hat mich die Dokumentation "Charité Station 43". Triggerwarnung: Es werden die Themen Trauer, Tod, Intensivpatienten (Covid 19), Burnout und Covid-Erkrankungen gezeigt.
https://www.ardmediathek.de/sendung/charite-intensiv/staffel-1/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvY2hhcml0ZS1pbnRlbnNpdg/1/

Filme gucke ich gar nicht mehr so oft, aber diesen Monat haben sind drei Filme dabei! Zum einen "Grosse Pointe Blank", ein Klassiker, den ich eigentlich mal auf die Bühne bringen müsste:
https://www.youtube.com/watch?v=9ccms6dQxwo

"The Color of Money" habe ich zum ersten Mal gesehen und gleich gemocht:
https://www.youtube.com/watch?v=k7gmrKAFshE

Eigenartig, albern, aber für Katzenliebhaber wirklich super ist "That Darn Cat":
https://www.youtube.com/watch?v=QfqVYCRdtdc

Ebenfalls empfehlenswert ist "Forty Year Old Version" auf Netflix:
https://www.youtube.com/watch?v=RRpGNnaDzeE

Eine Doku ist auch noch dabei, und ich muss jetzt unbedingt in die Schorfheide:
https://www.ardmediathek.de/video/erlebnis-erde/tausend-moore-hundert-seen-und-ein-wald/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2VybGVibmlzIGVyZGUvMzk5OGY1ODAtMTBjZC00MDQxLWEwM2QtZGQyMmUzNTllNWEy/


Weiter geht's mit den Serien. Für mich ganz neu ist "Battlestar Galactica":
https://www.youtube.com/watch?v=64Ae2AJRshI

Von "Master of None" gib es eine neue Staffel – sehr ruhig und intensiv:
https://www.youtube.com/watch?v=BQqh6yZaRNI



Mehrere Mini-Serien habe ich durchgebingt. Begeistert war ich von "The Bisexual" auf BBC:
https://www.youtube.com/watch?v=wg_0M26x0bg

ABSOLUTER HAMMER ist "Halston" auf Netflix!!!!
https://www.youtube.com/watch?v=yCgdWHwEnrg

Weird und nicht ganz einordbar, aber durch Andrew Scott einfach trotzdem gut ist "The Pursuit of Love" auf BBC. Und Freddie Fox ist auch dabei, whoop whoop!
https://www.youtube.com/watch?v=PHPPfLSCLs8

Regisseur Benjamin Gutsche hat die erste Serie mit schwulen Hauptcharakteren im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen gedreht. Allein das verdient schon Applaus ohne Ende:
https://www.ardmediathek.de/sendung/all-you-need/staffel-1/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2FsbCB5b3UgbmVlZA/1/



Ansonsten habe ich endlich wieder "The Office" (die amerikanische Version) geguckt, sowie lauter Competition-Shows:



Donnerstag, 20. Mai 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 62

 

Bildbeschreibung: eine Hand hält eine weiße Blüte

Montag:

Die Woche startet, aber so richtig los geht's bei mir noch nicht, denn ich besuche heute meine Oma im Heim und danach meine Mutter. Dafür habe ich gestern einen neuen Basiskurs für den Herbst geplant:
http://www.theaterkurse-online.de/#kurse

Ich verbringe den Abend entspannt mit BBC und Channel4 im Bett und lasse euch noch dieses wichtige Interview mit Simone Dede Ayivi über Rassismus am Theater hier:
https://m.tagesspiegel.de/kultur/rassismus-an-deutschen-buehnen-wir-spielen-mit-den-traeumen-von-menschen/27195674.html?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F&fbclid=IwAR2SXEr3QLn0CxtoFjQtirejHzP_v_DEgvfQwpa_zk3l84VZWHbjCMIGbHI

Meine Kollegin Birgit Axler-Cohnitz, deren Podcast ich schon einmal vorgestellt hatte, wird online in der Inszenierung des TPZ Ruhr zu sehen sein. Ich kann es kaum erwarten!
https://www.consoltheater.de/?p=14603&future=true&fbclid=IwAR2pTLVcwG2vYHNeWN_0oIcPtAtCLelgbNH09WWZ97kYwu6jr8GcJNmKJCM


Dienstag:

Nick hat wieder einen Tanzsong ausgesucht:
https://www.youtube.com/watch?v=BkKDSFYvxKU
Unbedingt empfehlen kann ich auch diese wunderbare Version von Lady Gaga:
https://www.youtube.com/watch?v=-huNrHAou-E

Heute ist ein klassischer Homeoffice-Tag. Bringe alle Termine auf meinen Websites auf den neuesten Stand und bereite somit schon mal die zweite Jahreshälfte vor. Meine Kurse und Workshops plane ich erstmal weiter online, weil ich ehrlich gesagt vermute, dass es im Herbst nochmal eine vierte Welle geben wird. Zudem habe ich mittlerweile viele Teilnehmende aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz (und teilweise auch aus anderen Ländern) gehabt, die nach weiteren digitalen Angeboten fragen. Ich finde diese gemischten Gruppen sehr interessant. Natürlich gab es in meinen bisherigen analogen Gruppen in Berlin kaum "Ur-Berliner". Fast alle waren Zugezogene. Aber dennoch ist das anders als mit Menschen, die eben nicht in Berlin wohnen.

Gestern war internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Trans-, Inter- und Asexualitätsfeindlichkeit. Eine interessante Sendung mit schönen Interviews findet ihr hier:
https://www.youtube.com/watch?v=ESCqOPCEIds



Mittwoch:

Momentan ist alles ruhiger und gemütlicher. Mit den ersten Corona-Lockerungen und dem nahenden Sommer nimmt die Nachfrage bei den Online-Workshops ab. Das Sommerloch hält also so langsam Einzug.

Vor einer Weile haben mein Mann und ich gesagt: Boah, wir müssen unbedingt mal wieder ins Aquarium, das ist so toll! Aber jetzt habe ich dieses Video gesehen und ringe sehr mit mir:
https://www.youtube.com/watch?v=x-bdL3ajKL0

Man, bin ich heut produktiv! Habe 4 (!!!) Kapitel für das Hörspiel der Theatergruppe Vorspiel geschnitten, darunter auch das längste Kapitel. Uff!
Zum Entspannen jetzt ein Gute-Laune-Song:
https://www.youtube.com/watch?v=QNCoLPPXN-A



Donnerstag:

Ein sehr informativer Tag neigt sich langsam dem Ende zu.

Habe den ganzen Tag über dem Digital Accessibility Summit gelaucht und kann euch insbesondere die Trainings sehr ans Herz legen. Ihr findet das Live-Stream-Video noch für ein paar Tage hier:
https://digital-accessibility-summit.de/Webs/DAS/DE/AS/livestream/livestream-GBS-Schrift-buehne-2/livestream_node.html#stream
 
Am Abend werden die Vorspieler und ich noch weiter Kapitel für das Hörspiel aufnehmen. Da ich jetzt endlich Zeit zum Schneiden habe, kann ich mich intensiver damit beschäftigen und denke, dass wir bald online gehen können. Und dann könnt auch ihr reinhören. Tagsüber ist ein weiteres Kapitel fertig geworden.

Ansonsten suchen wir für die LAG noch nach einer passenden Location für die Abschlussinszenierung unseres Grundlagenkurses. Ich frage gerade in verschiedenen Jugendclubs, Theatern usw. an.
Es fühlt sich zurzeit so an wie im letzten Jahr zur gleichen Zeit, als die ersten Lockerungen kamen und ich auf einmal erschrocken festgestellt habe, dass ich mich schon total in der Online-Arbeit eingerichtet hatte. So geht es mir auch jetzt gerade.
Gleichzeitig habe ich eine Art irrationale Angst, dass ich viel weniger schaffe, wenn ich irgendwann wieder analog arbeite, weil ich ja dann wieder Stunden über Stunden in Bussen und Bahnen verbringe. Aber eigentlich kann ich es auch anders sehen: Ich habe dann wieder mehr Zeit, um Podcasts und Hörbücher zu hören.
Aber ganz ehrlich, ich muss mich wirklich erst wieder an den Gedanken an analoge Arbeit gewöhnen. Auch wenn ich das auf gewisse Weise vermisse, so ist es doch wieder eine Veränderung. Und Veränderungen kosten immer Kraft und Mühen. Manchmal hätte ich am liebsten gar nichts zu tun, und an anderen Tagen bin ich wieder total happy, wenn viel passiert.
Dabei habe ich total Lust auf Aufführungen und das Inszenieren, das hat mir wirklich gefehlt. Wenn ich mit den Vorspielern vielleicht im September irgendwo eine Live-Lesung machen könnte, wäre das höchst erfreulich.
Meine "neue" Theatergruppe hat sich gestern darauf festgelegt, auf eine Online-Inszenierung hinzuarbeiten, die im Herbst Premiere feiern soll. Unter den aktuellen Umständen war das die sinnvollste Lösung, und vor allem eine sichere Entscheidung, denn die digitale Bühne wird es mit großer Sicherheit auch im Herbst noch geben. Wie das mit analogen Bühnen dann aussieht, ist nicht klar. Zudem kennen sie sich bisher nur über den digitalen Raum und proben dort schon eine Weile.

Also gerade wieder eine Zeit, in der Gewissheit und Ungewissheit aufeinander prallen, und wie schon seit über einem Jahr ist weiterhin die gute Ambiguitätstoleranz gefragt ist.

Ich will schon ab morgen ein paar Tage frei machen und verabschiede mich deshalb jetzt schon mal so grob ins Wochenende.

Donnerstag, 13. Mai 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 61

 


Montag:

Willkommen in der 61. Corona-Woche. Die Woche beginnt nervig mit Hinfallen vor der Haustür, wobei ich nicht mal wirklich hingeFALLEN, sondern einfach nur mit dem Fuß ausgerutscht und langsam zu Boden geglitten bin. Und mir dabei das Knie aufgeschlagen habe. Und das, als ich gerade mit meinem Kater in unserem Katzenrucksack (Ja, sowas gibt's, sehr praktisch!) auf dem Rücken auf dem Weg zu seiner jährlichen Impfung bei der Tierärztin war. Mannoman.
Nach einem extremen Nachmittags-Tief bin ich so langsam bereit für den abendlichen Workshop "Laufen, Hören, Sehen". Habe beschlossen, ihn auch am 14. Juni wieder anzubieten.

Und ich selbst habe mich auch mal wieder für eine Fortbildungsveranstaltung angemeldet, das "Digital Accessibility Summit". Vielleicht auch was für euch? Ist kostenfrei und klingt sehr interessant:
https://digital-accessibility-summit.de/


Dienstag:

Juten Morgen! Vorstellungsgespräche finde ich persönlich ja ziemlich schlimm. Ich erinnere mich noch, dass ich mal beim Vorstellungsgespräch für ein Büro-Praktikum bei StudiVZ (jaaaa, lange her) gefragt wurde, was ich zur politischen Situation in Polen sage. WTF?!
Wie ich darauf komme? Durch diesen Artikel:
https://t3n.de/news/vorstellungsgespraech-brainteaser-fragen-1376708/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Zitat:
"Für Aufsehen hat in dem Zusammenhang auch eine Studie der Louisiana State University gesorgt. Forschende um den Psychologen Don Zhang fanden 2019 heraus, dass in den meisten Fällen keine sinnvollen oder arbeitsrelevanten Fähigkeiten durch eingesetzte Brainteaser messbar waren. Darüber hinaus waren Jobsuchende sogar eher abgeschreckt vom Unternehmen, wenn die Fragen als irrelevant empfunden wurden. Denjenigen, die sie zusammenhangslos stellten, haben die Forschenden sogar ein erhöhtes Maß an Narzissmus und Sadismus nachgewiesen. So gaben sie in einem Artikel für Psychology Today an, dass vielen Interviewenden die Antwort oft völlig egal gewesen sei, sie wollten lediglich Macht ausüben und Bewerbende mal so richtig schwitzen sehen."

Tanz-Song des Tages, von Nick ausgesucht:
https://www.youtube.com/watch?v=oPQ3o14ksaM

Abends meine beiden Machtspielchen-Workshops mit sehr motivierten Teilnehmenden. Seit einer Weile hat sich online das etabliert, was ich vorher im Offline-Bereich hatte: Es kommen immer mal wieder Menschen zu den Workshops, die schon einmal da waren. 



Mittwoch:

Lange geschlafen, aber trotzdem ein bißchen müde.

Was ich noch teilen wollte:
Meine Kollegin Melanie Gaug bietet einen Austausch zum Thema "Theater mit Senior*innen im digitalen Raum" an:
https://www.facebook.com/events/1473884152951446/

Noch ein kleiner Artikel über die eigentlich höreren Corona-Todeszahlen im Jahr 2020:
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_89991268/tausende-corona-tote-in-deutschland-wurden-2020-nicht-gezaehlt.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Schneide Hörspiel-Kapitel und merke, dass wir einige Aufnahmen wiederholen müssen wegen Störgeräuschen. Merkt man leider nicht immer sofort.

Abends steht ein Treffen mit dem Layout-Team der "neuen" Theatergruppe an, denn das Magazin soll ja so langsam in den Gang kommen. Im Anschluss werden wir eine besonders lange Probe machen, denn wir wollen endlich mal einmal ohne Unterbrechung das gesamte Stück lesen, um ein Gefühl für die Zeit zu bekommen.



Donnerstag:

Heute ist Feiertag und ich trödele so langsam ins Wochenende. Habe weiter an den Hörspiel-Kapiteln der Vorspieler geschnitten und mit Nils Holst ein Planungstreffen für unseren gemeinsamen Workshop gehabt.

Da ich morgen freimache, entlasse ich euch mit zwei amüsanten Songs ins Wochenende:

https://www.youtube.com/watch?v=G3C6rSRQpcI

https://www.youtube.com/watch?v=NSrU2kK4m5s

Sonntag, 9. Mai 2021

Corona-Theatertagebuch – Woche 60




Montag:

Neue Woche, neues Glück!
Und wenn jemand gerade am Hadern ist, wozu denn all die Einschränkungen so notwendig sind, lege ich euch diese Doku ans Herz, die mich richtig getroffen hat. Was in den Krankenhäusern passiert, ist so weit weg, wenn man selbst nicht betroffen ist oder dort arbeitet. Umso dankbarer bin ich, dass es diese Möglichkeit des Einblicks gibt. Mein Kollege Mark hat mich darauf hingewiesen eine Triggerwarnung dazuzuschreiben, deshalb hier der Hinweis: in der Dokureihe sind die Themen Covid19-Patient:innen, Intensivstation, Tod, Sterben, Krankheit, Trauer, BurnOut und psychische Überlastung enthalten.
https://www.ardmediathek.de/sendung/charite-intensiv/staffel-1/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvY2hhcml0ZS1pbnRlbnNpdg/1/

Ich hoffe, alle halten die Maßnahmen noch eine Weile aus, um die Krankenhäuser nicht noch mehr zu belasten. Die Doku-Reihe ist vom Winter 2020/21, bevor die 3. Welle da war. Die jetzige Situation ist darin noch gar nicht erfasst. Bleibt tapfer, wir stecken alle zusammen in einer Ausnahmesituation.

Und wo wir gerade bei wichtigen Themen sind, hier auch noch ein Artikel über behindertenfeindliche Sprache in Berichterstattungen: https://uebermedien.de/59531/der-gefaehrliche-versuch-gewalt-gegen-menschen-mit-behinderung-nachvollziehbar-zu-machen/?fbclid=IwAR3s2CDD8PZvrp8rJ76u5LEt6kj-3jEdgT8pLHH19WEUxzlActGh84N0QjI

Und trotzdem das jetzt alles schwere Themen waren, sehe ich Licht am Horizont. Trotz Ermüdung ist weiterhin Pioniergeist in der Luft, kommen neue Ideen zusammen, werden Dinge ausprobiert.
Abends im Kollegialen Austausch ging es um die Frage, ob und wie sich die Wirkung der Theaterpädagogik nach Corona verändert. Werden die Leute wieder sofort Freude an physischer Begegnung und Berührung haben? Wird es zögerlichere Menschen geben? Werden wir ein neues Bewusstsein für einen Wunsch nach Distanz haben, auf den wir auch Rücksicht nehmen? Das ist etwas, woran ich arbeiten möchte. Zwar schon Berührung als eine Art Ziel immer im Hinterkopf haben, aber viel mehr von einem stärkeren Distanzwunsch ausgehen und mit vielen Varianten und Optionen von Übungen arbeiten.
Auch der Wunsch nach einer stärkeren und solidarischeren Gemeinschaft wächst. Die erreichen wir nur, wenn wir inklusiv denken, Diversität als Tatsache akzeptieren und die Selbstverständlichkeit von Diversität leben.
Es war ein sehr wohltuender Austausch, bestärkend und Mut machend. Mein Kollege Alexander Kaffenberger sagte am Schluss, dass wir zu denen gehören, die voranschreiten. Und mein Gedanke war, dass wir dadurch auch die Möglichkeit haben, andere mitzunehmen und anzustoßen. Mut zu machen, zu inspirieren.

Auch ganz praktisch passiert Neues: Mit meinem Kollegen Nils Holst plane ich gerade einen neuen Workshop: "Immer, Nie und Sowieso!" – Status meets Transaktionsanalyse.
Er findet am 31. Mai statt, 18-21 Uhr, Teilnahmebetrag 50 €. Natürlich online, per Zoom. Es sind noch Plätze frei. Wer daran interessiert ist, findet hier genauere Infos:
http://www.theaterkurse-online.de/#fortbildungen


Dienstag:

Gestern kam ich mir vom Wetter verarscht vor, weil es viel sonniger war als angekündigt. Heute ist es so regnerisch wie die Woche eigentlich sein sollte. Bin jetzt besänftigt.

Hier wieder die Musik aus der Probe mit Nick. Er sagte heute, ich solle einen Song aussuchen, und weil ich am Wochenende den Film "Grosse Point Blank" geguckt habe, fiel die Wahl hierauf:
https://www.youtube.com/watch?v=YoDh_gHDvkk



Mittwoch:

Ein erschöpftes Erkältungsgefühl bestimmt den Vormittag und ich arbeite einfach im Bett ... zumindest ein bißchen. Ansonsten genieße ich den Luxus der Selbständigkeit und dödel vor mich hin, lese und
gucke Competition-Shows.

Komme zurzeit beim Lesen nicht so voran. Lese gerade ein wunderschönes Buch über Vogelgesang, den man zu Lockdown-Zeiten stärker wahrnimmt, aber da es auf Englisch ist, muss ich viele Wörter nachgucken. Schreibe mir nebenbei eine Liste mit den englischen Vogelnamen. Ist also diesmal etwas mühsamer und langsamer ... sehr "aktives" Lesen.



Donnerstag:

Weiß auch nicht so recht was zum heutigen Tag zu sagen. Müde.
In 20 Minuten Live-Talk auf Facebook.
https://www.facebook.com/Zirkusundtheaterpaedagogik/videos/130779422409116

Manchmal langweile ich mich selbst mit diesem Tagebuch. Immer die gleiche Leier. Aber ich habe mir vorgenommen, das bis zum Ende der Pandemie durchzuziehen ... wie auch immer das Ende definiert ist. Vielleicht wenn alle Maßnahmen weggefallen sind und man sich wieder ohne Maske anfassen darf. Hm ... oder wenn ich einfach keine Lust mehr habe.

Ich bin ja immer sehr interessiert an New Work, zukünftiger Arbeitsplatzgestaltung u.ä. Und auch wenn Google jetzt nicht das tollste Unternehmen der Welt ist, so finde ich einige dieser Ideen hier ziemlich nice, z.B. das Outdoor-Office und das Videochat-Rondell:
https://www.nytimes.com/2021/04/30/technology/google-back-to-office-workers.html

Heute war voll der Konsum-Tag, drei Pakete kamen an. Und ich bin ehrlich: Wenn man sonst nichts unternehmen kann, macht mich ein Pullover in einer schon lange ersehnten Farbe oder ein lustiges Paar Ohrringe, eine Zeitschrift oder ein neues Buch sehr glücklich. Zum Großteil versuche ich Dinge secondhand zu erstehen, aber manchmal verliebe ich mich dann doch in etwas, was ich nicht aus zweiter Hand bekomme. Dieses Mal habe ich immerhin mal bei einem nachhaltigen Label bestellt. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

Wer auch ein Fan von Natur-Dokus ist, dem empfehle ich diese Dokumentation über die Schorfheide, gesprochen von meinem Lieblings-Sprecher Stefan Kaminski:
https://www.ardmediathek.de/video/erlebnis-erde/tausend-moore-hundert-seen-und-ein-wald/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2VybGVibmlzIGVyZGUvMzk5OGY1ODAtMTBjZC00MDQxLWEwM2QtZGQyMmUzNTllNWEy/



Freitag:

Planungstreffen mit meiner Co-Dozentin Vera, danach noch kurz vor Einsetzen des Regens schnell in den Supermarkt.

Den Podcast "du & ich – das Atelier" meiner Kollegin Birgit Axler-Cohnitz hatte ich ja schon mal erwähnt, und in der neuesten Folge durfte ich einen kleinen Beitrag zusteuern. Hört mal rein:
https://linktr.ee/coaching_kunst_kommunikation?fbclid=IwAR1bQjPxL1_liaUJMiOon3yGfXr3Q3x3fXTey7Y9n_vtP6f_RVwlCwBtjbU

Bin stolz auf mich, denn ich habe zum ersten Mal etwas geschafft, was ich mir schon ewig vorgenommen habe: Direkt nach einem Monat die Buchungen für eben diesen machen! Seit letztem Sommer arbeite ich mit einem Buchungsprogramm und durch die Seminare und Workshops, die ich seit November gebe, habe ich noch mehr kleine Einzelbuchungen als ich früher eh schon hatte. Wenn ich mich dann erst jedes Vierteljahr für die Umsatzsteuervoranmeldung an die Buchungen setze, dauert das ewig. Aber jetzt habe ich schon den April fertig. Jajaaaa!


Samstag:

Heute und morgen LAG-Wochenende. Heute mit Gastdozentin Verena Lobert zum Thema Stadtspaziergänge, kleine Mutproben inklusive.;)



Sonntag:

Heute Anleitung von zwei unserer Teilnehmenden. Ich schaue diesmal zu und werde jetzt aber noch schnell ein Bad nehmen bevor es los geht und bevor es heute heiß wird. Denn es soll heute 26 Grad werden. WTF??!!!

Vor ein paar Jahren haben ein paar Teilnehmende von zwei meiner Theatergruppen bei einem Kinder-Kurzfilm als Zombies mitgewirkt. Die Spielschauerin und jetzt Vorspielerin Andrea Hansen hatte das organisiert. Der Regisseur Benjamin Gutsche hat nun für die ARD eine Serie gedreht. Und nicht nur irgendeine, sondern die erste deutsche Serie, in der schwule Männer die Hauptprotagonisten sind. Krass, dass das so ein Novum ist. Erschreckend und lange überfällig. Ich mag die Serie sehr und habe gesehen, dass Andrea Script Supervisor war. Und es gab sogar einen Intimacy Coach. Großartig! Es sind bis jetzt nur fünf kurze Folgen, schaut doch mal rein:
https://www.ardmediathek.de/sendung/all-you-need/staffel-1/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2FsbCB5b3UgbmVlZA/1/

Highlight des Abends: Einläuten der Freiluftkino-Saison auf unserem Balkon mit Battlestar Galactica und RuPauls Drag Race Australia. Zwischendurch konnten wir unser Vogel-Paradies beobachten. Im Baum vor unserem Balkon Blaumeisen, Tauben, Spatzen und Stare, über unseren Köpfen Krähen und Mauersegler.

Und auf in eine neue – diesmal etwas kürzere – Woche.