Freitag, 27. November 2020

Corona-Theatertagebuch – Woche 37



Sonntag:

Heute war ich eine Taube. Das hat Spaß gemacht. Bei der LAG fand die erste eigene Online(!)-Anleitung von zwei angehenden Spielleiter*innen statt. Funktioniert. Und wird eine wichtige Fähigkeit für unseren Berufsstand werden. Beziehungsweise ist es das schon jetzt.

Gucke gerade einen Fernsehbeitrag über die aktuelle Theatersituation. Ich weiß auch nicht. So sehr mir meine Kolleg*innen leid tun und ich es richtig schlimm finde, wie mit der Kultur- und Veranstaltungsszene umgegangen wird, so sehr strengt es mich aber auch an, mich damit zu beschäftigen. Aber vermutlich ist das normal, weil es ein kräftezehrendes Thema ist.

Montag:

Der Tag begann mit einem weiteren Workshop "digital theatral" mit vielen interessanten Fragen der Teilnehmenden. Es hat Spaß gemacht und ich habe gnadenlos überzogen, aber hey ... manchmal ist es so.

Heut abend wieder Kollegialer Austausch. Und zwischendrin Homeoffice, Workshopplanungen, Präsentation üben uvm.

Eine sehr, sehr lustige Tweet-Sammlung:
https://www.twitterperlen.de/thread-wenn-ihr-denkt-2020-war-hart-dann-wartet-erst-mal-die-deutschen-filme-ab-die-in-den-naechsten-jahren-erscheinen-werden/?fbclid=IwAR2-gaSJ4UasAS93iI1JikDcwP2rAH-plJxK75HE193NYLIi-n-vce4IsZI

Dienstag:

Morgens Online-Unterricht mit Nick inklusive Entschluss, das auch im Dezember so fortzuführen ... bedingt durch die Verlängerung des Lockdowns.

Nachmittags ein Spaziergang mit Lydia von Büronymus und meinem Mann, den sie gerade erst für ihren Blog interviewt hat. Wir waren bei wunderschönstem Nachmittags-Sonnenschein im Schlosspark Charlottenburg.

Mittwoch:

Schade, dass die Fortbildung schon zu Ende ist. Es war eine motivierte Stimmung heute beim letzten Termin. Alle haben in Präsentationen ihre Pläne für die Umsetzung des Erlernten in ihren Unternehmen vorgestellt. Das hat Mut gemacht. Auch wir bei der LAG sehen das Thema digitale Kompetenzen in der Theaterpädagogik als wichtig an. Dieser Bereich wird in den nächsten Monaten und Jahren noch wichtiger werden.
 
Abends Probe mit meinem neuen Theatergruppenkurs und vorläufige Stückauswahl. Vorläufig deshalb, weil wir erstmal beim Verlag anfragen müssen. Es bleibt spannend ...


Donnerstag:

Manchmal beginnt ein Tag mit so vielen Anfragen und Mails auf einmal, dass mein Gehirn gefühlt wie ein Flo im Kopf hin und her springt. So ein Tag ist heute.

Nachmittags zu meiner Oma ins Heim. Was ist denn bitte mit den Leuten in der Bahn los? Kaum einer trägt seine Maske richtig. Bei der Hälfte der Leute hängt sie unter der Nase oder schlabbert irgendwie lose in Gesichtsnähe herum. Wir haben die höchsten Zahlen ever und die Leute tun so als wär nix ...


Freitag:

Schöner Tag. Wieder ein Spaziergang mit Kollegin und abends das zweite Basis-Seminar "Theaterpädagogik Online" mit Marion und Michael. Und so hab ich quasi den ganzen Tag mit meiner Clique aus dem Kollegialen Austausch verbracht. Love it!

Und jetzt: ENDLICH ein freies Wochenende!

Mittwoch, 25. November 2020

#monthlyfavourites – November-Lieblinge

Es ist wieder Zeit für die Lieblinge des aktuellen Monats - die #monthlyfavourites im November!



Zum Arbeiten / Freizeiten





Diesen Monat fand der zweite Gebärdensprachkurs statt. Und dafür hab ich mein Vokabelheft wieder ausgekramt und intensiv genutzt.

Meine Mutter hat Kugelschreiber für ihre Klasse bedrucken lassen. Als Abschiedsgeschenk, weil es ihre letzte Klasse war, die sie als Klassenlehrerin betreut hat. Auch ich habe einen dieser Kugelschreiber geschenkt bekommen. Das Coole daran: das gummierte Ende kann zur Bedienung von Touchpads, Handyoberflächen etc. genutzt werden. Diesen Monat ging meine Fortbildung zur Transferqualifizierung zu Ende. Abschlussaufgabe war ein digitaler Kurzvortrag, für den wir nach Möglichkeit eine für uns neue Präsentationsform nutzen sollten. Ich wollte schon immer mal Sketchnoting ausprobieren. And so I did! Mit dem Kugelschreiber konnte ich ziemlich gut auf dem Touchpad meines Laptops zeichnen.



Zum Aufhübschen



Huch, ich habe euch ja noch gar nicht meine neue Lieblingshose vorgestellt. Eigentlich trage ich sie schon seit Anfang Oktober ständig. Eine dunkelblaue Herren-Cordhose von Uniqlo.

Zwei warme Pullis von Kleiderkreisel (heißt jetzt Vinted!) sind jetzt auch neu im Kleiderschrank – der eine mit Kranich-Stickerei, der andere mit einer Kanadischen Gans drauf. Wurde ich zu sehr vom "Gut zu Vögeln"-Podcast beeinflusst? Vielleicht ...

Achja, und die Mütze, die ich euch letzten Monat in Orange gezeigt hab, hängt auch noch in einem dezenten Dunkelblau an meiner Garderobe. Endlich ist es draußen auch kalt genug.

Außerdem sind neue Lippenstifte eingezogen. Aus einer aktuellen Limited Edition von Alverde. Die Farben heißen "Granat" und "Achat".

Kleiderkreisel alias Vinted ist auch eine gute Quelle für Kosmetik. Dort habe ich neues/altes Augenbrauenpuder gekauft, "BrowPow" von theBalm, einer meiner Lieblings-MakeUp-Marken.



Zum Lesen

 

Ich bin ein paar Seiten weiter vorgerückt in "Erebus" von Michael Palin.




Zum Essen 


 


Dominosteine!!! Achja, und nicht im Bild sind die Dinge, die ich schon im ersten Lockdown geliebt und im neuen Lockdown wieder gekauft habe: Donauwelle, Kellogs Frosties und gesalzene Pistazien. Wobei letztere eigentlich schon ein Standard in unserem Haushalt sind.



Zum Stöbern


Interessante Artikel:


Zum Hören

Mein Song des Monats – wenn nicht gar Jahres! – ist dieser schöne Song. Und das hat gar nichts mit dem Text zu tun, mich catcht einfach nur die Melodie und der Rhythmus. Aber der Text ist natürlich auch schön.
https://www.youtube.com/watch?v=UQU4sIn96M4

Mein Künstlerkollege (Man, ich lehne mich heute ja mal wieder weit aus dem Fenster 😂) Daniel Malheur hat eine Retter-Aktion für sein Monokelpop Entertainment ins Leben gerufen. Wenn euch seine Musik gefällt, bestellt Alben und andere Produkte vor, kauft Downloads oder Flohmarkt-Artikel oder spendet einfach so. Ich habe ein bißchen eingekauft und liebe dieses Album sehr:
https://www.monokelpop-entertainment.de/produkt/salontenor-daniel-malheur-download/
 
Mein Highlight des Monats war, meinen Bruder in einem Podcast zu hören, denn er wurde im Späti-Podcast zur aktuellen Lage der Berliner Clubs befragt. Hört unbedingt rein:
https://open.spotify.com/episode/0b0YLFYDGjnafBg5z7uw8G?si=_JU-0UEqTkOeprmHSsZXeg&fbclid=IwAR2VsWwv-KNxe6RlPnedRjhPnbJf2ghcwghsnDErZ8axkU7wnqBUM1JRCsM



Zum Anschauen

Hier wie immer Tipps zum Anschauen.

Seit meiner Kindheit faszinieren mich Mumien und ägyptische Beerdigungskultur. Dementsprechend begeistert bin ich von der Netflix-Dokumentation "Die Geheimnisse der Grabstätte von Sakkara":
https://www.youtube.com/watch?v=77_UeHKMB-I

Ich bin einer neuen Serie verfallen: "For All Mankind". Läuft auf Apple TV (ich weiß, hilft jetzt nicht jedem weiter, aber vielleicht kann man sie auch woanders gucken/kaufen). Es geht um eine alternative Realtität, in der die Russen in den 60er Jahren als erstes auf dem Mond waren. Das Wettrennen mit den USA startet. Ganz schnell geht es um Feminismus und Gleichberechtigung, queeres Leben und viel mehr. Fantastisch gespielt, mitreißend und spannend. Hammer!
https://www.youtube.com/watch?v=HZS9M52Bd_w

Wo wir gerade bei Mond-Missionen sind, lege ich euch die Inszenierung "Apollo 13 – The Dark Side of The Moon" ans Herz. Teilweise zu Hause gefilmt und direkt für's Netz produziert – von einer britischen Theater-Kompanie. Clever gemacht:
https://originaltheatreonline.com/productions/4/apollo-13-the-dark-side-of-the-moon
Und hier der passende Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=UD0-h8dnl-g

Die BBC hat vor ein paar Jahren die Sendung "Back in Time" produziert, in der eine Familie in die Lebenswelt vergangener Jahrzehnte eintaucht. Ihr findet die Videos aus Youtube. Toll und sehr informativ ist auch die Sendung "Back in Time in Brixton":
https://www.youtube.com/watch?v=F9B1qevOK8U

"Somebody Feed Phil" ist mit einer neuen Staffel auf Netflix online! Hab ich natürlich gleich verschlungen. Macht mir einfach immer gute Laune.:)
https://www.youtube.com/watch?v=6pqKsA6FQVc

Und am Schluss noch ein bißchen Trash TV. Für einen Monat habe ich mir ein TVNow-Abo gegönnt, um "Prince Charming" gucken zu können. Läuft bei mir. Ich find's sehr unterhaltsam.
https://www.youtube.com/watch?v=AUt264ethVA

Freitag, 20. November 2020

Corona-Theatertagebuch – Woche 36




 

Montag:

Puh, das Wochenende war voller Input. Mein zweiter Gebärdensprachkurs liegt hinter mir. Ich fühle mich jetzt etwas sicherer im Sprechen, also hab mich mehr an Unterhaltungen mit den anderen Kursteilnehmenden rangetraut. Das war richtig schön. Allerdings ist es durchaus schwierig, die unterschiedlichen Sprachlevel bei verschiedenen Dozent*innen zu machen. Dadurch waren Dinge, die als Level-1-Inhalte wiederholt wurden, total neu für mich und einiges von den neuen Inhalten von Level 2 kannte ich schon. Ich habe meine Freundin gefragt, die Übersetzerin ist, und sie meinte, dass generell Sprachkurs-Inhalte recht willkürlich sind – und bei jeder Institution/jede*r Dozent*in anders. Hm ... Dennoch liebe ich die Gebärdensprache noch immer und möchte auf jeden Fall damit weitermachen. 

Ein bißchen obsessed bin ich gerade mit den kurzen Videos von Dr. Johannes Wimmer, die er für die Techniker Krankenkasse aufnimmt. Ich find den toll!
https://www.facebook.com/watch/?v=282849799783480

Merke gerade wieder sehr stark, WIE priviligiert ich bin. Ich kann im Homeoffice arbeiten, kann wirklich im Lockdown sein und so das Ansteckungsrisiko für andere und mich deutlich verringern. So viele Menschen können das nicht. Sie müssen jeden Tag raus, arbeiten in systemrelevanten Berufen, müssen sich selbst permanent einem Ansteckungsrisiko aussetzen oder haben mit Risikogruppen zu tun und der Angst, dass sie diese anstecken. Es ist doch verflixt ungerecht.

Habe einen neuen Workshop online gestellt: "digital theatral" für Menschen, die online Theater unterrichten wollen und dafür Input und Austausch suchen:
http://www.theaterkurse-online.de/#workshops

Heute abend ist wieder Planungstreffen mit meinen Kolleg*innen Michael und Marion für unser Basis-Seminar, das wir am Freitag das erste Mal veranstalten werden. Aufregung!!!

Dienstag:

Obwohl ich lang geschlafen habe, bin ich heute ein bißchen müde. Könnte auch daran liegen, dass ich seit langem mal wieder meine Augen geschminkt habe und die dadurch etwas überfordert und tränig sind.

Die Krise hat natürlich auch einen Einfluss auf Freundschaften. Dieser Artikel beschreibt das ganz gut:
https://www.thisisjanewayne.com/news/2020/11/17/unbequeme-wahrheiten-das-virus-und-die-freundschaft/
Auch ich sehe wirklich nur noch sehr wenige Menschen in natura. Ich habe eine Handvoll etwas engere Freunde, mit denen ich halbwegs regelmäßig schreibe. Treffen tue ich davon aber momentan kaum jemanden. Dann einige Bekannte und losere Freund*innen, von denen ich 2-3 ab und zu mal treffe – auch jetzt in der Krise. Es gibt auch so Freunde, die ich eh nur einmal im Jahr treffe. Die habe ich dieses Jahr zum Beispiel gar nicht gesehen. Der Kreis ist irgendwie enger geworden. Ich finde es okay und kann damit gut leben. Ich vermute, dass sich durch die Krise viele Freundschaften langfristig verändern werden. Manche rücken näher zusammen, andere verlieren sich. Aber so ist es ja in jeder (Lebens-)Krise.

Habe meine Oma heut im Heim besucht und direkt einen neuen Termin für nächste Woche vereinbart. Ich glaube, momentan kümmert sich das Personal nicht viel um sie. Vielleicht sind sie alle überfordert.

Mittwoch:

Sehr früh aufgestanden. Müde. Bin kurz vor 8 mit einer Bekannten, die ich beim Kollegialen Austausch kennengelernt habe, zu einem Morgenspaziergang aufgebrochen. Perfekter Start in den Tag.
Plan für den Tag: nachmittags das erste Mal mein Workshop "digital theatral" (Aufregung!!!) und abends wieder Probe mit meinem neuen Theatergruppenkurs.

Workshop lief gut. Aber man ... das ist echt viel Input, den ich da wegquatsche. Ich schau mal, wie ich das vielleicht noch ein bißchen runterbrechen und vereinfachen kann. Die Teilnehmenden haben gesagt, dass sie jetzt Lust haben, es selbst auszuprobieren, und das freut mich sehr!

Meine neue Theatergruppe hat heute die Stückvorschläge konsensiert und wir haben ein paar Stücke rausgeschmissen, gegen die es viel Widerstand gab. Jetzt wird die kleinere Auswahl online konsensiert (über acceptify) und wir gucken uns nächste Woche die Ergebnisse an. Bin vom systemischen Konsensieren immer wieder begeistert.


Donnerstag:

Kann mir mal jemand sagen, was das für ein Ding mit "Nicht über Geld sprechen" ist? Habe mit einem Kollegen zu dem Thema geschrieben und ich weiß bis heute nicht, warum über Verdienst soviel geschwiegen wird. Ich weiß, Geld ist Macht, aber ich finde es schade, dass wir uns so wenig darüber austauschen, wieviel wir verdienen, wie unsere Stundensätze sind, wieviel wir für was ausgeben ... Ich glaube, wir brauchen da dringend mehr Transparenz. Vor allen Dingen Transparenz ohne Wertung. Im Frühjahr gab es dazu mal eine hitzige Diskussion in meiner Facebookgruppe. Wie seht ihr das?

Apropos Ausgaben: ich habe mir einen wunderschönen kleinen Wandkalender für 2021 gekauft. Vom Künstler Dan Pop, auf Etsy:
https://www.etsy.com/de/listing/903075905/strange-planet-tourist-dan-pop-kalender?ref=shop_home_feat_1&frs=1
Kalender für's nächste Jahr zu benutzen, hat irgendwie etwas beruhigendes. Es geht ja doch irgendwie alles weiter. Wie auch immer ...
Momentan merke ich, dass mir im Lockdown die Bewegung fehlt. Ich habe viele Online-Termine, habe viel Arbeit. Das finde ich super. Aber ich muss mehr in Bewegung kommen. Heute vormittag hatte ich Yoga. Immerhin. Gleichzeitig habe ich Lust auf Urlaub. Auch gern zuhause. Zeit zum Lesen, zum Basteln, zum Sortieren und Rumliegen. Diese Unruhe im Körper, die ich auch im ersten Lockdown hatte, ist wieder da. Faszinierend wie der Körper immer ähnlich reagiert.

Vorspiel-Probe heute in ganz kleiner Runde. Und recht produktiv. Lustig ist es mit den Vorspielern sowieso immer.

Freitag:

Bin aufgeregt. Heute das erste Basis-Seminar "Theaterpädagogik ONLINE" mit meinen Kolleg*innen Marion & Michael. Den ganzen Tag nicht viel gemacht außer ein bißchen in das Thema Sketchnoting reingeschnuppert. Ich überlege, meine Abschlusspräsentation für die Transferqualifizierung zu "sketchnoten". Wir wurden ermutigt, mal eine für uns neue Präsentationsform zu nutzen.

 Unser Seminar war lustig, stressig, ermunternd, aufschlussreich und – finde ich zumindest – durchaus gelungen.:) Wir haben auch eben noch ein ganz tolles Feedback bekommen:

"
Ich bin total euphorisiert 😉 Das war so motivierend, klärend und aufschlussreich für mich… Wirklich! Ihr habt mich total abgeholt und mein bisher recht massives „Brett vorm Kopf“ was dieses Thema betrifft, habt Ihr mir mit Eurer Leichtigkeit und den super Vorschlägen einfach abgenommen…"

Wochenendeee!


Freitag, 13. November 2020

Corona-Theatertagebuch – Woche 35


 


Montag:

Grauer Morgen.
Am Samstag war ich allein unterwegs: erst mal ganz klassisch Bummeln und Shoppen in der Wilmersdorfer Straße und dann spazierte ich einfach immer weiter. Irgendwann habe ich in der Ferne das Schloss Charlottenburg gesehen und bin spontan dort ein bißchen durch den Schlosspark gestromert. Zurück dann mit dem Bus. Das habe ich mal wieder gebraucht, so richtig Wochenend-Stimmung.

Das Basis-Seminar, das ich mit meinen Kolleg*innen Marion und Michael geben werde, war nach einem Tag ausgebucht. Wir setzten am Wochenende einen zweiten Termin an – ebenfalls schon ausgebucht. Jetzt habe ich alle Menschen auf der Warteliste über unseren dritten Termin informiert – bevor ich den überhaupt online stelle. Ich habe zwar vermutet, dass die Nachfrage groß sein könnte, aber SO groß – das haut mich echt um. Und freut mich sehr! Weil ich für den Online-Unterricht brenne und mich freue, wenn ich ein bißchen von dieser Freude weitergeben und vielleicht bei dem einen oder der anderen einen Funken entzünden kann.

Das Heim, in dem meine Oma wohnt, hat neue Besucherregelungen und ich hab mich gefühlt, als wolle ich einen Zahnarzttermin ausmachen:
"Oh, Donnerstag ... hm ... da ist es schon ganz eng, also da könnte ich Ihnen nur 13 Uhr oder 18 Uhr anbieten ..."
Hab für nächste Woche Dienstag einen Termin ergattert ... ich Glückspilz!

Abends müüüdeee. Zwei Zoom-Besprechungen stehen noch an. Packe schon mal ein paar Weihnachtsgeschenke ein und gucke die Bachelorette.

Dienstag:

Seit 5 Uhr morgens ist draußen ein Autoalarm an. Es ist jetzt 8:59 Uhr. Bin müde.

Draußen wieder grau. Online-Stunde mit Nick, bei der ich echt ins Schwitzen kam.

Abends bei der LAG das Thema Objekttheater – online in Zoom.


Mittwoch:

Wisst ihr was? Heute ist es GRAU! 😀

Vorletzten Termin der Transferqualifizierung gehabt. In zwei Wochen dann der Abschluss. Uff. Fühlt sich fast komisch an nach mehreren Monaten.

Nachmittags Spaziergang mit meiner Kollegin Claudia Hoppe am Lietzensee. Das war zwar kühl, aber trotzdem richtig schön. Claudia hatte Kuchen gebacken (Danke!) und ich habe Tee in der Thermoskanne mitgebracht. Damit saßen wir dann auf der Bank und haben es uns trotz trüben Himmels gut gehen lassen, über Improtheater und Online-Unterricht, Menschen mit extrem niedrigem Klopapierverbrauch und die eigene Stimmung geprochen.

Abends Austausch über die bisherigen Stückvorschläge in meinem Theatergruppenkurs. Noch ein paar Termine, dann haben wir unser Stück gefunden.


Donnerstag:

Graaaaauuuuuuuu.

Mittags wollen wir Essen vom Restaurant gegenüber holen. Freu mich jetzt schon!
Vorher noch ein FB-Livetalk auf Marks Seite und viel Homeoffice.

Meine Freundin Eva macht ihre Rücken-Yogastunde momentan immer donnerstags früh um 8:30 Uhr per Zoom. Eine Stunde kostet 10 €, ihr könnt das Geld per Überweisung zahlen. Wenn ihr mitmachen möchtet, meldet euch doch gern direkt bei ihr: mail(at)eva-guenther.de
Ihr braucht keine Yoga-Erfahrung und wir sind alle keine Fitnessbolzen, sondern ganz gemütlich drauf.:D

By the way: Von unserem Basis-Seminar sind jetzt schon drei Termine ausgebucht, Termin vier füllt sich langsam. 

Nachmittags ein bißchen Sonne!

Abends Vorspiel-Probe.

Freitag:

Vorhin war etwas Licht, jetzt ein hübsches Hellgrau.

Morgen und übermorgen nehme ich an einem weiteren Gebärdensprachkurs teil: Level 2. Also werde ich heute den ganzen Tag nutzen, um Level 1 aufzufrischen und wieder reinzukommen.

Heute ist Freitag der 13.. Vor 8 Monaten, ebenfalls an einem Freitag den 13., ging die Krise richtig los. Acht Monate schon. Wahnsinn. Und wenn man bedenkt, dass so eine Pandemie meist um die zwei Jahre dauert ... da haben wir evt. noch einiges vor uns.
Aber um gut gelaunt ins Wochenende zu starten, lasse ich euch ein bißchen Beschäftigung für's Wochenende da. Vielleicht wollt ihr ja auch ein paar Gebärden lernen:
https://www.youtube.com/watch?v=UpNnIo80V8M&list=PLyK_5IH-xMKQOhKpKb2Qsj_BdA5INzGjo&index=11

Freitag, 6. November 2020

Corona-Theatertagebuch – Woche 34


Montag:

Hui, was für ein Wochenende! Bei der LAG haben wir erstmalig hybrides Arbeiten ausprobiert bzw. das gleich zum Thema des Wochenendes gemacht. Ein Experimentierraum um auszutesten, was hybrid funktioniert und was nicht. Eine Hälfte der Gruppe war ganz klassisch präsenzmäßig im Probenraum dabei, die andere Hälfte per Zoom – mit Beamer an die Wand gestrahlt. Am zweiten Tag waren es dann online mehr Personen als offline. An Bild- und Tonqualität müssen wir noch schrauben, auch an der Organisation und Einbindung beider Gruppen. Aber ich finde diese hybride Form total interessant und auch sehr herausfordernd. Nicht nur technisch, sondern auch methodisch. Welche Übungen funktionieren gemeinsam in dieser Konstellation? Wann werden die Online-Teilnehmenden müde und brauchen eine Pause, wann die Teilnehmenden vor Ort? Man muss viel koordinieren und irgendwie alle im Blick haben. Eine neue Herausforderung, der wir uns momentan wegen Corona stellen müssen ... und auch wollen! Der zweite Tag lief auch schon deutlich flüssiger als der erste. Es gab berührende Szenenmomente, dir mir in Erinnerung bleiben werden ... und ja vielleicht in der Abschlussinszenierung wieder auftauchen?!
Wie oft wir ab jetzt hybrid unterrichten werden und wann wir lieber auf reinen Online-Unterricht zurückgreifen, wird sich die nächsten Wochen zeigen.

Samstagabend habe ich außerdem mit meinem Mann und einer lieben Freundin Halloween gefeiert! Wir haben uns in Schale geschmissen, ein kleines Buffett gezaubert und bis Mitternacht gequatscht. Ein toller Abend, der endlich mal wieder eine Art "Event"-Charakter hatte. Sowie ein Grund, mal wieder ein Kostüm zu tragen ... seit einem halben Jahr.
Ich finde ja, ein Dresscode macht selbst einen einfachen Abend mit Freunden gleich zu etwas besonderem. Unser Dresscode war "Elegant Halloween meets Gothic".😂

Heute beginnt eine Woche, in der ich für keinen Termin das Haus verlassen muss. Also muss ich selbst darauf achten, regelmäßig an die frische Luft zu kommen. Challenge accepted!

Den Tag mit einem Podcast-Interview für Mark Kitzigs Podcast gestartet. Dieses Mal passenderweise mit Tipps für den theaterpädagogischen Online-Unterricht.

Ein Freund hat mir einen Link zur Digitalprämie Berlin geschickt: ein Zuschuss für KMUs und Solo-Selbständige. Vielleicht für jemanden von euch interessant?
https://www.ibb-business-team.de/digitalpraemie-berlin

Good to know:
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-10/corona-infektionen-kontaktpersonen-quarantaene-gesundheitsamt-neukoelln?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Eigentlich wollten sich heute mehrere aus meinem Gebärdensprachkurs im Sommer online treffen und gemeinsam üben. Aber dann waren nur eine andere Teilnehmerin und ich da. War aber auch okay, wir haben viele Vokabeln wiederholt bzw. versucht zu rekonstruieren.

Abends dann noch Kollegialer Austausch mit unserer "Clique". Ist IMMER schön!



Dienstag:

Schauspielunterricht mit Nick diesen Monat wieder online. Dafür jede Woche eine Stunde statt alle zwei Wochen zwei Stunden.

Bin heute sehr müde und erschöpft. Die Periode haut zusätzlich rein.

Zur Entspannung hab ich mir schöne Musik gekauft – von Daniel Malheur! Wie viele andere Künstler auch hat er wegen des erneuten Lockdowns finanziell zu knabbern. Ihr könnt ihn durch Käufe und Spenden unterstützen. Dafür einfach hier entlang:
https://www.monokelpop-entertainment.de/retter/
--> Dort könnt ihr Produkte vorbestellen, die im Laufe von 2021 herauskommen. Ich habe bei einem der Alben und dem Groschenroman zugeschlagen und mir zusätzlich noch das Album "Salontenor Daniel Malheur" gekauft. Ich bin auch riesiger Fan der Alben "Mephistopolis" und "5 Uhr Tee bei Familie Krause". Hört mal rein, vielleicht könnt ihr euch auch für seine Musik begeistern.


Mittwoch:

Heute mal etwas länger geschlafen. Wenn auch gefühlt nicht genug. Bin momentan dauernd müde. Aber die Sonne scheint ... immerhin. Trotz Anschlag in Wien, trotz US-Wahl, trotz genereller Weltlage, trotz Corona.

Ich vermisse meine Adobe-Programme am neuen Rechner. Werde wohl nicht um ein Abo herumkommen.

So, und jetzt verrate ich euch, was bei meinen Kolleg*innen und mir im Busch war:
Am 20. November bieten Marion Bachmann, Michael Kallweitt und ich einen Basis-Workshop zum Thema "Online-Theaterunttericht" an. In drei Stunden teilen drei Dozent*innen mit euch die wichtigsten Basics. Eine Stunde zu den technischen und räumlichen Voraussetzungen, eine Stunde zum Einstieg in den synchronen und asynchronen Online-Unterricht und eine Stunde zum Thema Bewegung und Körpererfahrung online. Der dreistündige Workshop kostet 50 € / Person und findet per Zoom statt. Er ist noch nicht auf unseren Websites online, aber ihr könnt euch bei mir melden, wenn ihr interessiert seid:
https://www.sarah-bansemer.de/kontakt.html

Mein neuer Theatergruppenkurs hatte heute die zweite Stückvorstellungsrunde. Nächste Woche switchen wir dann so langsam in die Stückauswahl rein. Systemisches Konsensieren olé!



Donnerstag:

Es ist irgendwie draußen etwas trübe heut – obwohl die Sonne scheint.

Morgens Yoga per Zoom gemacht, dann Einkaufen, dann leckeres Mittagessen und "Creative Time", wie mein Mann und ich Zeit zum Basteln, Kram ausprobieren etc. nennen. 

Bin den ganzen Tag sehr müde und unmotiviert. Wenn man ein Wochenende durcharbeitet, rächt sich das immer gegen Mitte/Ende der darauf folgenden Woche ...

Abends sehr lustige Vorspiel-Probe gehabt, mit vielen albernen Ideen und Videos.



Freitag:

Im Schlafanzug mit einem Kännchen Jasmintee direkt am Laptop in den Tag gestartet. Jetzt ist das Seminar endlich online:
http://www.theaterkurse-online.de/index.php#workshops
Und auf Facebook findet ihr es auch:
https://www.facebook.com/events/475120920131484/

Heute ist es wieder grau draußen. 

Am Nachmittag überschlagen sich die Mails. Komm zu nix, aber bin total happy, dass unser Seminar so gut ankommt. Es gibt nur noch wenige freie Plätze! Das ging echt schnell. Holla!

Von Daniel Malheur (hab ich weiter oben erwähnt als rettenswerten Künstler) habe ich eine ganz tolle Dankeschön-Mail bekommen.
Gleichzeitig kam noch eine Anfrage, von der ich ein andermal mehr erzähle, sowie eine spontane Anmeldung für meinen Status-Workshop heut abend. Und dazu noch neue Post vom Projekt Un-Endlichkeit. Hach Mensch, soviel los!

Abends ein kleiner, feiner Status-Aufbauworkshop, bei dem ich viel gelacht habe. Ich habe eben ein sehr berührendes Feedback von einem Teilnehmer bekommen. Er sagte, dass man mir anmerkt, dass ich mich in dem Online-Medium wohlfühle und eine Art Präsenz reinbringe, die er sonst eher aus Präsenzworkshops kennt. Er meinte, mit mir fühlen sich Online-Workshops anders an.
Für dieses Feedback bin ich sehr dankbar, denn genau das möchte ich meinen Teilnehmenden auch vermitteln und ermöglichen.

Wochenendeeeee!

Mittwoch, 4. November 2020

Liebesbriefe an Serien: "Star Trek"

 

Bildquelle: https://www.dailydot.com/wp-content/uploads/2018/08/captain-picard-show-e1534499930547.jpg


Liebstes "Star Trek",

solange begleitest du mich noch gar nicht, aber dennoch kann ich mir ein Leben ohne dich nicht mehr 
 vorstellen. Ich WILL es mir nicht vorstellen!
Mit dir ist alles schöner, trostreicher und hoffnungsvoller. Nur du schaffst es immer wieder ein Vertrauen ins eigene menschliche Vermögen zu erschaffen und aufrecht zu erhalten.

Wie machst du das? Ich glaube, Science Fiction hat schon immer die großen gesellschaftlichen Themen im Fokus gehabt: Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Rassismus, Sexismus, Ableismus, Inklusion, Werte, kulturelle Unterschiede, Völkerverständigung, Liebe, Krieg und Hass. Noch stärker als in historischen Stoffen, die immer Parallelen zur heutigen Zeit herstellen, hat Science Fiction die Möglichkeit, alternative Szenarien zu zeigen ... und zu verdeutlichen, wie weit wir schon gekommen sind – und wo wir noch hinwollen.

Natürlich hast du dich mit der Zeit verändert. Immerhin bist du nicht die jüngste Serie. Wenn man überhaupt von EINER Serie sprechen kann. In Wirklichkeit ist "Star Trek" ja dein Familienname, der mehrere Generationen umspannt. Alle Familienstämme kenne ich noch nicht, aber jeder, den ich bisher kennengelernt habe, ist mir ans Herz gewachsen. Wegen der Looks, wegen der Themen, aber vor allen Dingen wegen der Familienmitglieder. Jede Star Trek Serie, die ich beginne, stellt mir neue Familienmitglieder vor, von denen es immer ein paar in meine Favoriten-Liste schaffen. So gibt es nicht DAS eine liebste Familienmitglied, sondern ganz schön viele.

Du entführst uns in ferne Welten, auf fremde Planeten, in andere Galaxien. Deine wunderschöne Musik zieht mich zu Beginn jeder Folge in den Bann. Du zeigst uns, wie schwer Inklusion ist, aber dass wir nie aufhören sollten, daran zu arbeiten. Du zeigst uns, wie verschieden Lebewesen sind, und dass sie sich gerade wegen ihrer Unterschiedlichkeit so gut ergänzen. Nirgendwo funktioniert Teamarbeit so gut wie bei dir. Zu keinen Crews möchte man so gern gehören wie zu deinen. Und wenn alle Firmen so arbeiten würden wie die Crews auf deinen Raumschiffen, wäre unsere Erde ein besserer Ort. Deine Captains sind die genialsten Chefs der Welt! Es gibt wirklich keine besseren Vorbilder für Führungskräfte und Menschen in leitenden Positionen.
Manchmal fallen Sätze, die ich mir sofort notieren muss. Die jeder für sich gerahmt an die Wand gehangen werden können – als Inspiration für jeden Tag. Für unser aller Zusammenleben.

Oft bringst du mich zum Weinen ... sehr oft! Auch zum Lachen, zum Stirnrunzeln, zum Aufregen. Du berührst mich stets auf's Neue ... auf eine warme Weise.

Du bist immer da, wenn ich Trost brauche. Wenn ein Tag beschissen war, machst du ihn wieder gut. Du bist die warme Decke und die Tasse Tee ("Tea, Earl Grey, hot."), die mir ein wohliges Gefühl geben.

Du bist der Traumpartner, den man immer gesucht hat. Wir sind in einer festen Beziehung, du und ich. Für immer. Mit dir möchte ich den Rest meines Lebens verbringen. Du hast nicht um meine Hand angehalten, ich habe einfach so Ja gesagt. Danke, dass du bei mir bist, dass du mich lernen und wachsen lässt, mich ermunterst, mich tröstest, mich inspirierst und immer wieder neue Gedanken anregst. Ich freue mich auf all unsere gemeinsamen Jahre.

Danke! Ich liebe dich!

Deine Sarah



Steckbriefe

 

TNG

Titel:
"Star Trek: The Next Generation"

Erscheinungsjahr: 1987

Staffeln: 7

Lieblingsfiguren:
  • Jean-Luc Picard
  • Data
  • Guinan
  • Wesley Crusher
  • Deanna Troi
  • Geordi La Forge 
  • Q




DS9

Titel: "Star Trek: Deep Space Nine"

Erscheinungsjahr: 1993

Staffeln: 7

Lieblingsfiguren:
  • Benjamin Sisko
  • Julian Bashir
  • Quark
  • Kira Nerys
  • Jake Sisko
  • Gul Dukat
  • Elim Garak
  • Vic Fontaine

 


Voyager
 
Titel: "Star Trek: Voyager"

Erscheinungsjahr: 1995

Staffeln: 7

Lieblingsfiguren:
  • Kathryn Janeway
  • Neelix
  • Tom Paris
  • The Doctor
  • Chakotay
  • Seven of Nine 

 

 

Discovery

Titel: "Star Trek: Discovery"

Erscheinungsjahr: 2017

Staffeln: bis jetzt 3

Lieblingsfiguren:
  • Michael Burnham
  • Saru
  • Ash Tyler
  • Paul Stamets
  • Jett Reno

 

 

Picard

Titel: "Star Trek: Picard"

Erscheinungsjahr: 2020

Staffeln: bis jetzt 1

Lieblingsfiguren:
  • Jean-Luc Picard
  • Raffi Musiker
  • Data
  • Seven of Nine
  • Deanna Troi