Corona-Theatertagebuch – Woche 35


 


Montag:

Grauer Morgen.
Am Samstag war ich allein unterwegs: erst mal ganz klassisch Bummeln und Shoppen in der Wilmersdorfer Straße und dann spazierte ich einfach immer weiter. Irgendwann habe ich in der Ferne das Schloss Charlottenburg gesehen und bin spontan dort ein bißchen durch den Schlosspark gestromert. Zurück dann mit dem Bus. Das habe ich mal wieder gebraucht, so richtig Wochenend-Stimmung.

Das Basis-Seminar, das ich mit meinen Kolleg*innen Marion und Michael geben werde, war nach einem Tag ausgebucht. Wir setzten am Wochenende einen zweiten Termin an – ebenfalls schon ausgebucht. Jetzt habe ich alle Menschen auf der Warteliste über unseren dritten Termin informiert – bevor ich den überhaupt online stelle. Ich habe zwar vermutet, dass die Nachfrage groß sein könnte, aber SO groß – das haut mich echt um. Und freut mich sehr! Weil ich für den Online-Unterricht brenne und mich freue, wenn ich ein bißchen von dieser Freude weitergeben und vielleicht bei dem einen oder der anderen einen Funken entzünden kann.

Das Heim, in dem meine Oma wohnt, hat neue Besucherregelungen und ich hab mich gefühlt, als wolle ich einen Zahnarzttermin ausmachen:
"Oh, Donnerstag ... hm ... da ist es schon ganz eng, also da könnte ich Ihnen nur 13 Uhr oder 18 Uhr anbieten ..."
Hab für nächste Woche Dienstag einen Termin ergattert ... ich Glückspilz!

Abends müüüdeee. Zwei Zoom-Besprechungen stehen noch an. Packe schon mal ein paar Weihnachtsgeschenke ein und gucke die Bachelorette.

Dienstag:

Seit 5 Uhr morgens ist draußen ein Autoalarm an. Es ist jetzt 8:59 Uhr. Bin müde.

Draußen wieder grau. Online-Stunde mit Nick, bei der ich echt ins Schwitzen kam.

Abends bei der LAG das Thema Objekttheater – online in Zoom.


Mittwoch:

Wisst ihr was? Heute ist es GRAU! 😀

Vorletzten Termin der Transferqualifizierung gehabt. In zwei Wochen dann der Abschluss. Uff. Fühlt sich fast komisch an nach mehreren Monaten.

Nachmittags Spaziergang mit meiner Kollegin Claudia Hoppe am Lietzensee. Das war zwar kühl, aber trotzdem richtig schön. Claudia hatte Kuchen gebacken (Danke!) und ich habe Tee in der Thermoskanne mitgebracht. Damit saßen wir dann auf der Bank und haben es uns trotz trüben Himmels gut gehen lassen, über Improtheater und Online-Unterricht, Menschen mit extrem niedrigem Klopapierverbrauch und die eigene Stimmung geprochen.

Abends Austausch über die bisherigen Stückvorschläge in meinem Theatergruppenkurs. Noch ein paar Termine, dann haben wir unser Stück gefunden.


Donnerstag:

Graaaaauuuuuuuu.

Mittags wollen wir Essen vom Restaurant gegenüber holen. Freu mich jetzt schon!
Vorher noch ein FB-Livetalk auf Marks Seite und viel Homeoffice.

Meine Freundin Eva macht ihre Rücken-Yogastunde momentan immer donnerstags früh um 8:30 Uhr per Zoom. Eine Stunde kostet 10 €, ihr könnt das Geld per Überweisung zahlen. Wenn ihr mitmachen möchtet, meldet euch doch gern direkt bei ihr: mail(at)eva-guenther.de
Ihr braucht keine Yoga-Erfahrung und wir sind alle keine Fitnessbolzen, sondern ganz gemütlich drauf.:D

By the way: Von unserem Basis-Seminar sind jetzt schon drei Termine ausgebucht, Termin vier füllt sich langsam. 

Nachmittags ein bißchen Sonne!

Abends Vorspiel-Probe.

Freitag:

Vorhin war etwas Licht, jetzt ein hübsches Hellgrau.

Morgen und übermorgen nehme ich an einem weiteren Gebärdensprachkurs teil: Level 2. Also werde ich heute den ganzen Tag nutzen, um Level 1 aufzufrischen und wieder reinzukommen.

Heute ist Freitag der 13.. Vor 8 Monaten, ebenfalls an einem Freitag den 13., ging die Krise richtig los. Acht Monate schon. Wahnsinn. Und wenn man bedenkt, dass so eine Pandemie meist um die zwei Jahre dauert ... da haben wir evt. noch einiges vor uns.
Aber um gut gelaunt ins Wochenende zu starten, lasse ich euch ein bißchen Beschäftigung für's Wochenende da. Vielleicht wollt ihr ja auch ein paar Gebärden lernen:
https://www.youtube.com/watch?v=UpNnIo80V8M&list=PLyK_5IH-xMKQOhKpKb2Qsj_BdA5INzGjo&index=11

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