Freitag, 24. Februar 2017

Verlässlichkeit - Blogreihe #wertekatalog

Es ist Value-Friday und es geht weiter mit der Blogreihe #wertekatalog,

Der dreiundvierzigste Wert ist:


VERLÄSSLICHKEIT


Wikipedia sagt ... nicht viel. Aber das Yoga-Wiki hat mal wieder eine ganz brauchbare Definition:
Verlässlichkeit bedeutet, dass man sich auf jemanden oder etwas verlassen kann. Verlässlichkeit kann sogar ein mathematischer Begriff in der Statistik sein, ein technischer Begriff z.B. in der Materialkunde. Vor allem aber ist Verlässlichkeit eine Tugend, eine Charaktereigenschaft. Jemand besitzt Verlässlichkeit, der seine Versprechen hält, der seiner Verantwortung gerecht wird, der seine Aufgaben erfüllt. [...] (http://wiki.yoga-vidya.de/Verlässlichkeit)

Verlässlichkeit ist ein Wert, der rar gestreut ist. Dabei ist es so ein schöner Wert, ja man kann sagen eine Tugend.


Für die Arbeit ist Verlässlichkeit natürlich ein absolutes Muss. Unsere Kunden müssen sich auf uns verlassen können und wir uns auf sie. Ebenso ist es mit Mitarbeitern. Wenn in der Zusammenarbeit die Verlässlichkeit fehlt, steht Geld auf dem Spiel. Je nach Beruf oder Situation auch das Wohlergehen von Lebewesen.

Im Privatbereich ist vielen dann aber Verlässlichkeit zu anstrengend. Denn sie erfordert Disziplin und Durchhaltevermögen. Das ist anstrengend. Doch unsere eigene Verlässlichkeit wird belohnt - durch die der anderen.

Wenn wir unser Leben teilen wollen, dann geht das nun mal am einfachsten mit Menschen, die verlässlich sind. Und das nicht nur räumlich oder zeitlich, sondern auch mental und emotional. Wir müssen uns darauf verlassen können, dass sie uns trösten, wenn wir traurig sind, uns unterstützen, wenn wir Hilfe brauchen, mit uns lachen, wenn wir uns freuen.

Gerade die emotionale Verlässlichkeit ist für ein angenehmes Zusammenleben sehr wichtig. Wenn wir als Kind mit Eltern leben, deren Reaktion wir nicht einschätzen können, verursacht das Stress und kann dafür sorgen, dass wir Probleme haben, anderen zu vertrauen. Wie sollen wir das auch lernen, wenn wir nicht wissen, in welchen Situationen uns welche Reaktion erwartet? Wenn wir nicht wissen, ob unsere Mutter wegen einer Nichtigkeit wütend wird und bei wirklich schlimmen Aktionen nur die Schultern zuckt?

Wir brauchen diese Verlässlichkeit auf emotionaler Ebene für unsere eigene Ruhe. Wir können nur entspannt sein, wenn wir wissen, was uns erwartet. Noch besser ist es, wenn wir uns eines sozialen Netzes gewiss sein können, wenn wir es brauchen.
Um dieses Netz zu bauen, müssen wir selbst Verlässlichkeit zeigen. Niemand wird uns auffangen wollen, wenn wir unserem Gegenüber nicht das gleiche Recht gewähren.
Das heißt nicht, dass eine verlässliche tiefe Bindung erst entstehen kann, wenn wir die schlimmsten Dinge miteinander erlebt haben. Es reicht vollkommen, wenn wir im normalen Alltag verlässlich sind, wenn wir auch bei schönen Erlebnissen für den anderen da sind und die Freude mit ihm teilen.



Zudem beobachten Freunde und Familie unser Verhalten anderen gegenüber. Ich weiß aus Erfahrung, dass meine Freunde schon andere Freunde aufgefangen und unterstützt haben. Und auch wenn ich selbst noch nicht in einer Notlage war, bin ich mir sicher, dass sie im Ernstfall für mich da sind.

So sehr es für uns wichtig ist, Spontanität zu leben und offen für Neues zu sein, so sehr brauchen wir als Anker Stabilität und Verlässlichkeit. Die eigene Verlässlichkeit ist dabei nicht nur für andere ein Gewinn - sondern auch für uns selbst. Sie festigt unsere eigenen Wertvorstellungen und das Leben nach diesen Werten.


Dieses Mal schließe ich mich John Steinbeck an:

Foto: "DREAMS INC.", Theatergruppe Vorspiel: https://www.facebook.com/TheatergruppeVorspiel

Mittwoch, 22. Februar 2017

#monthlyfavourites - Februar-Lieblinge




Es ist wieder Zeit für die Lieblinge des aktuellen Monats - die #monthlyfavourites im Februar!




Zum Arbeiten

Bei den Vorspielern fahre ich schon seit vielen Jahren die Technik bei den Aufführungen, deshalb ist momentan mein Laptop das wichtigste Arbeitsutensil.

Neu hinzugekommen ist ein Prägegerät von Dymo, mit dem ich endlich die Rücken meiner Notizbücher beschriften kann. Mein Mann hat ihn schon liebevoll mit einem Etikett beklebt, auf dem "Phaser" steht.



 
Zum Aufhübschen

Februar ist ja der Faschingsmonat und da mag ich es gern auffällig. Deshalb stehen kräftige Lippenstiftfarben bei mir gerade hoch im Kurs, besonders Lila-, Rot- und Bordeauxtöne.

Bordeaux, links: 01 "Red Romance" - aus einer Limited Edition ("Dark Romance") von essence
Knallrot, mittig: 551 "Christina´s Red", Lip affair von L.O.V
Dunkellila, rechts: 01 "It wasn´t me!" - aus einer Limited Edition ("good girl BAD GIRL") von essence
Lila, hinten: 070 "Plum & Base", Ultimate Stay von Catrice

Tipp: Solltet ihr euch in ein Produkt einer Limited Edition vergucken, empfehle ich, bei Kleiderkreisel danach zu stöbern. "Red Romance" gibt es z.B. hier und "It wasn´t me!" hier.



Zum Lesen

Meine Schiffskatzen-Obsession hat im letzten Monat begonnen (s. Monthly Favourites vom Januar) und hört nicht auf. Im Buch vom letzten Monat wurden weitere Bücher erwähnt, in denen es um Schiffskatzen geht, eines davon ist "Die Schiffskatze Mira" von Heinz Rieder. Nicht nur die wunderbar gestalteten Zeichnungen machen beim Lesen Spaß, sondern auch die sehr realistischen Beschreibungen, die das harte Leben eines jungen Straßenkätzchens beschreiben. Die Geschwister werden in einem Sack im Meer versenkt, die Katzenmutter von fiesen Kindern (!!!) auf der Straße gesteinigt. Wenn die Katzen ein Spatzennest finden, sprechen sie nicht freundlich mit den Spatzenjungen - wie es in modernen Kinderbüchern der Fall wäre -, sondern fressen das ganze Nest leer. Generell können die Tiere im Buch nicht sprechen, sondern handeln einfach. So ist die Geschichte erfrischend lebensnah und zeigt wie das Leben einer Schiffskatze wirklich abgelaufen sein könnte.

Zudem habe ich mal wieder meine Liebe zu "Ein Schüler namens Ottokar" von Ottokar Domma entdeckt, das ich schon als Kind gern gelesen habe. Hauptfigur Ottokar ist Grundschüler und Pionier (ja, es handelt sich um DDR-Literatur), der auf sehr humorige Art seine Lehrer, Mitschüler, das Schulsystem und das Verhältnis zwischen Kindern und Erwachsenen beschreibt. Das Buch ist noch immer sehr aktuell, intelligent und wahnsinnig unterhaltsam.



Zum Essen

Irgendwann kommt die Phase im Leben eines jungen Menschen, in der zum ersten Mal allein die Stadt erkundet, Cafés besucht und Dates hat. Mein 18-20-jähriges Ich hat dann immer gern im "An einem Sonntag im August" in der Kastanienallee in Berlin Prenzlauer Berg rumgehangen, das damals noch deutlich schöner gestaltet war. Man konnte damals dort Tee und Kaffee mit Sirup seiner Wahl bestellen und ich kam eines Tages auf die Idee, einen schwarzen Tee mit Kokossirup zu bestellen. Davon war ich so unglaublich begeistert, dass ich mir Jahre später, als das Café sein Konzept änderte, den Sirup einfach selber kaufte und mir nun immer mal wieder dieses leckere Getränk selbst kredenze. Aber ich warne vor: es ist verdammt süß! Man sollte von weiterem Zucker / Honig unbedingt absehen, ein Schluck Sirup reicht. Momentan habe ich wieder besonders oft Lust auf diese Tee-Variante, deshalb wandert der Kokos-Sirup von Monin in die Monatsfavoriten.

Und - wie so oft - sind auch mal wieder Kekse dabei. Die Schokoladen-Sablés sind selbstgebacken und gehören zu meinen Lieblingskeksen, die Walnusskekse habe ich in der Berliner Kaffeerösterei erstanden. Sie schmecken wie Walnusseis in Keks-Form.



Zum Stöbern

Lydia Krüger alias Büronymus hat mich für ihren Blog zum Thema "Arbeit und Theater" interviewt. Das Ergebnis könnt ihr hier lesen:
"Auf der Arbeit darf man nicht spielen"

Noch mehr Interviews (auch mit Lydia!) gibt es in meinem Spielzeit-Magazin:
http://sarah-bansemer.de/sarahbansemer/magazin



Zum Hören

Absoluter Hörfavorit und Ohrwurm ist der Werbejingle, den Florian von den Vorspielern und ich zusammen für das neue Stück "DREAMS INC." geschaffen haben ... ein neues DJ-Duo!
Den gibt´s natürlich live zu hören, letzte Gelegenheit ist am 17./18. März im Theater Verlängertes Wohnzimmer.



Zum Anschauen

Auf Netflix gibt es eine wunderbare neue Dokureihe über verschiedene Designer. Die einzelnen Episoden sind sehr stimmungsvoll und kreativ gestaltet und spiegeln die spezifische Persönlichkeit des Portraitierten wunderbar wider:




Ebenfalls interessant ist die Reihe "Further back in time" auf BBC, in der eine Familie innerhalb weniger Tage jeweils ein Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts durchlebt. In stilechter Kleidung und Umgebung liegt der Fokus besonders auf dem Essen und Alltagsleben der Zeit. Einige Folgen gibt es auch auf Youtube, hier der Trailer:




Montag, 20. Februar 2017

"Wer viel macht, macht auch Fehler"

Foto: Guido Much
Auf dem LifeWorkCamp im November lernte ich Businesscoach Michael Weyl aus Braunschweig kennen. Er nahm an meinen Energizer- & Statussessions teil, ich an seinen tollen QiGong-Sessions. Wir blieben in Kontakt und Michael war bereit, sich für mein Spielzeit-Magazin interviewen zu lassen. Dieses Interview hat aber natürlich auch einen Extraplatz im Blog verdient.


Du bist Businesscoach in Braunschweig. Was genau macht ein Businesscoach und wer sind deine Kunden?
Ich betreibe einen Beruf, der nicht geschützt ist und den es eigentlich nicht gibt. Ich bin Coach, also Trainer. Speziell im Business-Umfeld. Ich kenne mich gut in Business-Dingen aus und war auch lange als Unternehmensberater tätig. Da habe ich bis zum Top-Management hinauf beraten. Ein Unternehmensberater nimmt sich eines Problems an, analysiert es und entwickelt einen einsatzfähigen Lösungsvorschlag. Im Idealfall ist er dann auch noch für die Realisierung zuständig. Der Business Coach macht fast das gleiche, nur liefert er keinen fertigen Lösungsvorschlag, sondern bietet Hilfe zur Selbsthilfe.


Hilfe zur Selbsthilfe klingt so, als würden Ratschläge erteilt, für deren Umsetzung der Coach nicht zuständig ist. Ist das so?

Verkürzt kann man das so sagen. Das trifft aber nicht den Kern der Sache. Ein guter Business Coach analysiert umfänglich die Problemlage und das Umfeld. Dann führt er den Klienten dahin, wo dieser sich mit eigener Kraft eine maßgeschneiderte Problemlösung selbst zusammenbauen kann. Bei diesem Prozess lässt der Coach ihn nicht alleine, sondern bietet Hilfestellungen, Anregungen und zeigt wie diese Lösungen auf Funktionalität getestet werden können.


Zu welchen Problemen berätst du?

An erster Stelle konzentriere ich mich auf Problemlagen aus der Arbeitswelt. Und da dieses Feld unheimlich groß ist, biete ich Leistungen zum Stressmanagement, zur Burnout-Prävention und Aktivierung der Work-Life-Balance an, mit dem Fokus auf Führungskräfte und Selbständige.


Warum gerade diese Zielgruppe?

Da habe ich die meisten Erfahrungen. Ich weiß was Führungskräfte drückt und beschäftigt. Meine erste Stelle als Abteilungsleiter bekam ich 1983. Ich war auch schon Geschäftsführer und Vorstand einer AG. Ich kenne die Spannungsfelder auf fast jeder Stufe der Leitungshierarchie aus eigenem Erleben. Und ich kenne die spezielle Lage der Selbständigen, die zwischen Freiheit, Hingabe zu ihrer Beschäftigung, der Sorge um notwendige Umsätze und familiärem Bezug hin und her gezerrt werden. Ich glaube fest daran, dass ein Coach nicht wie ein Blinder von der Farbe reden soll. Deshalb meine klare Konzentration.  


Du hattest ja schon eine Karriere in klassischen Unternehmen hinter
dir bevor du in die Selbständigkeit gewechselt hast. Welche Erfahrungen hast du in deiner vorherigen beruflichen Laufbahn gemacht und warum bist du dann Coach geworden?

(lacht) Wenn ich jetzt darauf antworte, klingt das, als ob Opa vom Krieg twittert. Meine Selbständigkeit fing Ende der 80er Jahre damit an, dass ich Teilhaber einer Firma wurde. Das ist so etwas wie ein festangestellter Selbständiger. Irgendwann wollte ich dann meine eigene Sache machen und gründete Unternehmen.
Das war Ende der 1990er Jahre und da schwappte der Gründer-Hype hoch. Das war eine schöne, erfolgreiche, aber stressige Zeit.


Daher also Deine Verbindung zum Stress-Thema?

Nicht wirklich! Um ehrlich zu sein, ich habe bezüglich Stress aus dieser Zeit nichts gelernt. Der große Knall kam 2015, als mich ein Schlaganfall von den Füßen holte.


Wie kam es dazu?

Das wussten die Ärzte zunächst auch nicht. Um es schön einfach zu machen, schob man alles den Zigaretten zu und dass ich nicht regelmäßig Sport trieb. Schöne, einfache Welt. Dann braucht man sich nicht mit so schwierigen Themen wie Stressbelastung und Burnout beschäftigen.
Ich war auf drei unterschiedlichen Schienen unternehmerisch tätig. Jede Nacht schlief ich nur 4 Stunden. Keine Zeit. Es sollte nur voran gehen. Und wer viel macht, macht auch Fehler. Die Fehler haben mein Stressniveau weiter in die Höhe getrieben. Dazu Zigaretten und nicht immer ausgewogene Ernährung. Und weil ich in Schwung war, habe ich an vielen Wochenenden Workshops abgehalten. Dann zog mein Körper die Notbremse. Heute wundere ich mich, dass er das rund fünfzehn Jahre mitgemacht hat. Stress ist tückisch. Es geht lange gut, bis der große Knall kommt.


Bist Du so zum Business Coaching gekommen?

Ja. Die Ärzte konnten mir keine Antworten geben, also habe ich selbst gesucht und geforscht. Ich habe über 18 Monate gebraucht, um mich von meinem Knall zu erholen. Genügend Zeit für die Fortbildung, neben dem eisernen Training. Bald wurde die Suche nach den Ursachen zur wichtigsten Beschäftigung. Ich wollte wissen, was mich in die Knie gezwungen hat. Aus der Ursachenforschung wurden Lösungspakete und daraus der Business Coach.
Ich habe am eigenen Leib erfahren, was man vermeiden sollte. Work-Life-Balance ist kein hohles Geschwätz, auch wenn man macht, was man will und liebt.


Du beschäftigst dich viel mit dem Arbeit 4.0 bzw. der Zukunft der Arbeit. Wie funktioniert Arbeit heute in klassischen Unternehmen und was wird sich deiner Meinung nach in den nächsten Jahren verändern?

Die vierte industrielle Welle rollt bereits. Ich finde das äußerst spannend. Arbeitszeiten werden flexibel und man kann den Arbeitsort dort wählen, wo man will. Das klingt zunächst einmal gut. Man denkt, das ist doch nur von der Technik abhängig. So schwierig wird das nicht sein, weil wir heute alle mit PC und Handy umgehen können.
Genau hier liegt der Trugschluss! PC und mobile Telefonie werden Basistechnologien sein. Aber ihre Nutzung wird vielfältiger. Diese Techniken sind heute schon verfügbar. Was fehlt, sind zum Beispiel Nutzungsregeln und Organisationsregeln, Anwendungsstrukturen und Ergebnisstrukturen, Kooperationsmodelle und Kommunikationsmodelle, Verhaltensmuster und Statusmuster.

 

Sarah: Statusmuster? Verhaltensmuster? Das interessiert mich. Status ist doch Verhalten ...
Alles greift ineinander. Das Kommunikationsmodell hängt mit dem Statusmuster zusammen. Wie Kommunikation stattfindet, hängt mit dem Status der Gesprächspartner zusammen und verbindet sich mit dem Verhaltensmuster. All diese Faktoren werden auf unterschiedlichen Ebenen wirksam, verbal, non-verbal, optisch und im Extremfall durch das Klimpern von Euro-Stücken. Arbeit 4.0 wird vieles in den virtuellen Raum ziehen und dort gibt es keine greifbaren Fakten, an denen wir die Echtheit und den Wahrheitsgehalt einer Aussage messen können.
Alles kann, nichts muss. Es wird eine Mischung aus klassischen und digitalen Abläufen geben. Wichtig ist, dass alle Erwerbstätigen begreifen, dass das Modell „Arbeit 4.0“ wie eine zweite Fremdsprache gelernt werden kann. Dies bedeutet, der Erwerbstätige der Zukunft muss „klassisch“ und „4.0“ beherrschen.


Bringt das nicht erhebliche Unsicherheit und Belastungen?

Genau das interessiert mich an der vierten industriellen Welle. Ich betreibe diese Projekte nicht, weil sie so schön modern, bunt und technisch sind. Mein Augenmerk gilt den Belastungsfaktoren der Zukunft. Ständige Erreichbarkeit, Verlust der Ortsfixierung, losgelöstes Zeitmanagement mit nicht beeinflussbarer Terminierung. Diese Dinge nicht zu beherrschen, bedeutet von ihnen belastet zu werden.
Hier beginnt der Zukunftsdruck. Mit Arbeit 4.0 wird von jedem Erwerbstätigen die volle Selbstverantwortung verlangt. Dies bedeutet, dass er sich selbst im von ihm zugelassenen Rahmen einbringt, um eine Tätigkeit zu leisten. Es kommt einzig und alleine auf die Erfüllung der Aufgabe an. Wie, wann und wo spielen keine Rolle. Und ich habe die ganze Zeit von Erwerbstätigen gesprochen und nicht von Mitarbeitern. Arbeit 4.0 ist nicht auf abhängig Beschäftigte angewiesen. Die Aufgabenerfüllung kann jeder erbringen, der die Aufgabe annimmt und in der geforderten Qualität erbringt. Es bildet sich ein Markt von Erwerbsfähigen, die durch Einzelbeauftragung zu Erwerbstätigen werden. Das ist nur eine Facette, die in diesem Szenario vorstellbar ist. So wird zum Beispiel - durch die VR-Technologie getrieben- ein Chirurg, der sich in Botswana aufhält, eine Herzoperation in Berlin durchführen können. Solche Systeme stehen dicht vor der Serienreife. Es verändert sich also fast alles, was wir in unserem heutigen Modell der Arbeitserbringung kennen.


Gibt es dann noch Führungskräfte?

Oh ja, Führungskräfte werden mehr denn je benötigt. Nur deren Führungsinstrumentarium wird um ein Vielfaches größer sein. Sie werden nicht nur Leitungs- und Weisungsbefugnis über abhängig Beschäftigte ausüben, sondern auch Einsatz-, Verhandlungs- und Umgangsgeschick mit fremden Personen mitbringen müssen. Im Extremfall ist der Fallerlediger kein Mensch, sondern eine künstliche Intelligenz, deren Einsatz von den technisch initialisierten Weisungen einer ansonsten nicht involvierten Instanz ausgehen.
Es ist nicht die Frage, wann es Realität wird, sondern wie sehr die Übergangsphase die Belastung des Einzelnen in die Höhe treibt. Unseren heutigen Cocktail der Stressoren wird es in Zukunft auch geben, nur wird die Mischung härter. Wer heute lernt damit umzugehen, wird viele dieser Belastungen abbauen können. Wir alle kommen um intensive Lernprozesse nicht herum. Ein wichtiger Bereich ist die Kommunikation und das Wissen um Status und Verhaltensalternativen.

 


Alle Infos und Michaels interessanten Blog findet ihr auf:
www.coach-braunschweig.de





Im März nehmen Businesscoach Michael Weyl und ich auf einem zweitägigen Workshop die Teilnehmer mit auf eine Erfahrungstour in die Arbeitswelt 4.0.
Der Workshop richtet sich an (angehende) Führungskräfte und beschäftigt sich mit dem Thema Status im Business-Kontext.
Mit Hilfe von Methoden aus dem Improvisationstheater, wird Status-Verhalten praktisch ausprobiert, analysiert und verändert. Erleben und Erfahren der Karriere-Kommunikation ist eine Vorbereitung auf veränderte Führungsaufgaben im Zuge von Arbeit 4.0.

Termin: Freitag, 24. (14-21 Uhr) & Samstag, 25. März 2017 (10-17 Uhr)
Ort: Ludwigstraße 5B, 38106 Braunschweig
Preis: 260 € (inkl. MwSt.)
Buchungslink: http://shop.coach-braunschweig.de/produkt/workshop-karriere-kommunikation-maez2017/

Alle weiteren Informationen auf www.sarah-bansemer.de

Freitag, 17. Februar 2017

Ordnung - Blogreihe #wertekatalog

Es ist Value-Friday und es geht weiter mit der Blogreihe #wertekatalog,

Der zweiundvierzigste Wert ist:


ORDNUNG


Wikipedia sagt:

Ordnung oder Einordnung steht für:

  • Sortierung, den Zustand zielführender Abfolge
  • Aufgeräumtheit, siehe Haus- und Familienarbeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Ordnung)

Ordnung ist das halbe Leben!
Das Genie liebt das Chaos!
Ordnung machen ist nicht schwer, Ordnung halten aber sehr!
Wir haben in unserer Sprache viele Sprichwörter zu diesem - wie ich finde - sehr deutschen Wert. Ordnung ist uns wichtig. Wir sind ein gewissenhaftes und regeltreues Volk, das sich mit neuen Ideen und Entscheidungen schwer tut ... bei der letztendlichen Umsetzung dann aber alles ganz genau regelt.

Ich mag Ordnung auch. Aber ich bin nicht besonders gut im Ordnung-Halten. Ich besitze sehr viele Dinge und ich benutze sie auch ständig. Dadurch wandern sie von Ort zu Ort und sind selten dort, wo sie hingehören - wenn sie denn überhaupt einen "eigentlichen" Platz haben.
Mein Traum wäre eine Wohnung, in der jeder Gegenstand seinen spezifischen Platz hat. Ein Zustand, den ich jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit nie wirklich erreichen werde.
Mir stehen da nämlich meine Verhaltensweisen im Weg:
Etwas an einem bestimmten Ort aufzufinden, finde ich wunderbar. Es verhindert lästiges Suchen. Das Objekt aber nach der Benutzung wieder an den Ort zurückzupacken, ist für mich unglaublich nervig.

Warum eigentlich?

Ich vermute, es liegt an der Zielsetzung. Es gibt eine Vorfreude, die mit dem Benutzen eines Objektes einhergeht. Ich habe damit etwas vor, das Ziel liegt noch vor mir, ich bin motiviert und freue mich, ein nützliches Werkzeug / eine Zutat / einen Rohstoff für ein Projekt zur Verfügung zu haben. Ich mache mich an die Arbeit und werkele so lange bis das Ergebnis fertig ist.
Und hier ist die Krux: In dem Moment der Fertigstellung ist das Ziel für mich abgeschlossen. Im Kopf hake ich es als "erledigt" ab und denke bereits an eine neue Aufgabe. Die benutzten Sachen wieder zurückzuräumen gehört zu meinem Projektablauf nicht dazu.

Das Wegräumen ist ja auch nicht das natürliche Ergebnis einer Sache.
Wenn ich koche, ist mein Ziel nicht der Abwasch danach.
Wenn ich einen neuen Job annehme, freue ich mich nicht auf die Buchhaltung im Anschluss.
Wenn ich ein Theaterstück inszeniere, fiebere ich nicht dem Bühnenabbau nach der Aufführung entgegen.

Warum aber schaffen es dann andere Menschen, immer Ordnung zu halten?
Ich denke, es hängt mit den verschiedenen Persönlichkeitstypen zusammen. Ich selbst bin eher ein distanzierter, sachbezogener Typ. Die Sache steht für mich im Vordergrund, deshalb ist das Ergebnis immer auf Platz 1 meiner Prioritätenliste.
Es gibt aber auch ordnungsliebende Persönlichkeiten, bei denen ein geregelter Ablauf oberste Priorität hat. Diesen Menschen wird es deutlich leichter fallen, nach der Arbeit aufzuräumen, weil es eben zum geregelten Ablauf dazugehört.

Davon möchte ich mir gern eine Scheibe abschneiden. Ich übe bereits und mache Mini-Fortschritte. Mittlerweile schaffe ich es immer öfter, nach dem Backen die Arbeitsfläche wieder freizuräumen und abzuwaschen. Für mich eine Errungenschaft!

Aber nicht nur in der Wohnung sehne ich mich nach mehr Ordnung, sondern auch im Geist. In meinem Beitrag zum Thema Zeit berichtete ich, dass es mir schwerfällt, mich zu konzentrieren. Und ich denke, ich bin da nicht die einzige meiner Generation. Die Digitalisierung ist ein Segen, fordert uns aber durch ständige Erreichbarkeit dauernd heraus. Darunter leidet auch die Konzentrationsfähigkeit und das Stresslevel steigt.
Mittlerweile mache ich tagsüber immer öfter mein Mailprogramm aus und schließe Facebook. Ich bemühe mich, nicht gleichzeitig an zwei Blogposts, einem Flyer und einer Xing-Veranstaltung zu arbeiten, sondern Aufgaben nacheinander zu erledigen. Das ganz simple "One thing at a time".

Ordnung, Fokus und Konzentration sind neben Networking meine großen Themen für 2017.

Wie steht es bei euch mit dem Thema Ordnung? Braucht ihr sie? Fällt sie euch leicht?



Kurt Tucholsky sagt es wunderbar schlicht:

Foto: "Meister und Margarita", Theatergruppe Vorspiel: https://www.facebook.com/TheatergruppeVorspiel

Mittwoch, 15. Februar 2017

Recap/Preview #4


Ein neues Jahr hat mit Pauken und Trompeten begonnen! Zeit für Recap #4!

Arbeit ist das halbe Leben ...

... und deshalb ist es auch eines der Topthemen in der ersten Hälfte des Jahres. Arbeit 4.0 wird immer präsenter, die Zukunft der Arbeit wird den Mitarbeiter mehr in den Mittelpunkt rücken und durch flachere Hierarchien und bessere Kommunikation Arbeit auf Augenhöhe ermöglichen. Es wird noch eine Weile dauern und wir alle müssen aktiv mitwirken, um die Arbeit in Zukunft angenehmer und befriedigender zu gestalten. Alle, die bei der Kommunikation mit ihren Kollegen anfangen wollen, sollten unbedingt bei Lydias und meinem ersten Workshop der Reihe "Überleben im Job" vorbeischauen, wenn wir uns gemeinsam dem Thema "Konflikte" widmen. Passend dazu hat mich Lydia interviewt, schaut mal rein: https://bueronymus.wordpress.com/2017/02/01/auf-der-arbeit-darf-man-nicht-spielen/

Aber auch diejenigen, die in Führungspositionen aktiv sind oder bald sein werden, können von Theatermethoden profitieren, im zweitägigen Workshop "Karriere-Kommunikation 4.0" in Braunschweig, den ich zusammen mit Businesscoach Michael Weyl leite.
Im Spielzeit-Magazin gibt es Interviews mit beide.

Und wie kann man die Arbeit zu Hause, als Selbständige, noch schöner gestalten? Vielleicht mit Hoffice oder Jelly, beides Formen des CoWorkings im eigenen Zuhause. Mein Mann und ich machen das quasi seit Jahren und profitieren sehr davon ... allerdings noch mehr auf einer privaten Ebene, weil wir auf diese Weise auch tagsüber viel Zeit miteinander verbringen können.
Im Februar habe ich erstmalig mit meiner Freundin eine Hoffice-Teststrecke gestartet, wir werden berichten.


Traumfirma

Ob DREAMS INC. als Traumfirma bezeichnet werden kann, müssen die Zuschauer entscheiden ... ich denke, MIR würde die Arbeit dort Spaß machen! Die Aufführungen der Vorspieler rücken immer näher, am 17. Februar ist die Premiere. Mehr Infos gibt´s in diesem Post und im neuen Spielzeit-Magazin.


Lesestoff!

OMG! Es gibt ein neues Spielzeit-Magazin mit vielen Bildern, Texten und Ankündigungen. Schaut mal rein: Klick!



Gruppendrang at it´s best!

Die Spielschauer, entstanden in meinem zweiten Gruppendrang-Kurs, standen gerade auf der Bühne und haben "Gerüchte, Gerüchte" von Neil Simon gerockt! Im Spielzeit-Magazin findet ihr ganz viele Bilder von der Premiere (inkl. Backstage-Galerie)

Seit September ist der dritte Gruppendrang-Kurs am Start und jetzt hat die Gruppe sogar einen Namen: Tiger-Alien-K(r)uh! Der Name wurde inspiriert von einem Spiel und ist so herrlich absurd, dass ich ihn jetzt schon liebe. So langsam geht es bei der Gruppe so richtig los und wir sind schon in die "richtigen" Proben gestartet, nach einer Menge Vorarbeit. Ihre Inszenierung "Suite Dreams" präsentieren sie im April und Mai auf der Bühne. Mehr dazu - wie immer - im Spielzeit-Magazin.

Für alle, die auch mal in einer Gruppe mitspielen wollen: im September startet Gruppendrang-Kurs #4! Infos und Anmeldung hier: http://sarah-bansemer.de/theaterspielen/theatergruppen
Wer vorher noch ein bißchen Übung braucht oder noch gar nicht weiß, ob Theater überhaupt was für ihn ist, der ist herzlich zum SUMMERTIME-Theaterkurs willkommen, schaut mal rein:
http://sarah-bansemer.de/theaterspielen/kurseworkshops


Let´s come together!

Schon eine ganze Weile gab es kein MeetUp mehr. Nachdem das vierteljährliche Zusammenkommen nicht so gut besucht war wie gehofft, habe ich ein halbjährliches Treffen daraus gemacht.
Am 07. April ist es also wieder so weit! Gastgeber ist wie immer die WerkStadt und alle Theaterinteressierten sind eingeladen zu einem gemütlichen Sit In zum Netzwerken und Austauschen, Projekte planen und Mitspieler suchen und finden.
Alle Infos hier: http://sarah-bansemer.de/theaterspielen/meetup

Montag, 13. Februar 2017

Tipps gegen Lampenfieber

Momentan ist wieder Aufführungssaison und es wird Zeit für ein paar Tipps gegen das uns allen bekannte Lampenfieber. Manche befällt es Tage oder Wochen vorher, bei anderen entsteht es erst Stunden, Minuten oder Sekunden vor dem Auftritt und bei wieder anderen im Moment des Auftritts selbst. So unterschiedlich wie sich das Lampenfieber zeigt, so unterschiedlich kann man mit ihm umgehen.
Aus meiner eigenen Bühnenerfahrung und den Beobachten der letzten Jahre habe ich meine fünf besten Tipps zusammengestellt.
Diese gelten natürlich nicht nur für´s Theaterspielen, sondern für jeden Auftritt vor Publikum, sei es ein Vortrag auf einer Konferenz oder die Rede auf Opas 80. Geburtstag.



1. Üben, üben, üben!

Es klingt so doof, aber es hilft einfach am besten: Üben! Je besser wir uns auf einen Vortrag vorbereiten und je öfter wir ihn üben, desto sicherer fühlen wir uns auf der Bühne.
Wir können vor dem Spiegel üben, in der Badewanne, beim Abwasch ... überall, wo wir einen Moment Ruhe zum Sprechen haben. Auch ein Testlauf vor kleinem Publikum (ein guter Freund, die Familie ...) hilft uns, sich an zuschauende Augen zu gewöhnen.


2. Text in verschiedenen Stimmungen / Dialekten / ... sprechen

Wir wissen, was wir sagen wollen, wir haben es schon einige Male geübt, aber so richtig entspannt sind wir nicht. Um für Entspannung zu sorgen, ist eine meiner Lieblingsübungen mit dem Vortrag oder Text spielerisch umzugehen und beim Üben verschiedene Dialekte, Akzente, Tempi oder Stimmungen auszuprobieren. Sprich den Vortrag doch mal wütend, sexy, verliebt oder gelangweilt. Mal im Schnelldurchlauf, mal ganz langsam. Oder auf Bayrisch, Sächsisch oder Berlinerisch.
Wenn wir den Text mit Spaß und Freude verbinden, werden wir lockerer und entspannen unsere Stimme.



3. In den Bauch atmen

Wenn der Moment gekommen ist, wir gleich die Bühne betreten, nehmen wir uns am besten noch einmal kurz Zeit für die Atmung. Nervosität lässt uns oft in die reine Brustatmung verfallen, der Atem wird flach und schnell, wir haben das Gefühl nicht richtig Luft zu bekommen.
Kurz vor unserem Auftritt können wir die Augen schließen und langsam in den Bauch einatmen und ebenso langsam auch wieder ausatmen. Das lässt sich einfach testen, indem wir unsere Hand auf den Bauch legen und beobachten wie die Bauchdecke sich wölbt und senkt.


4. Bühnentest

Sollte es die Möglichkeit geben, die Bühne schon vor dem Auftritt auszuprobieren, wenn noch keine Zuschauer da sind, sollten wir sie unbedingt nutzen! Wir können die Bühne abschreiten und entweder den ganzen Vortrag oder zumindest ein paar Sätze in den leeren Zuschauerraum sprechen. So verliert die Bühne ein wenig von ihrem Schrecken und wird zu einer vertrauteren Umgebung.



5. Über das Publikum hinweg schauen

Beim Auftritt in die Augen des Publikums zu schauen, kann einen sehr nervös machen und schnell dazu führen, dass man sich verhaspelt oder abgelenkt ist. Dennoch ist der Blick ins Publikum wichtig, damit sich die Zuschauer angesprochen fühlen. Wir können jedoch unseren Blick knapp über die Köpfe des Publikums gleiten lassen, ohne ihnen direkt ins Gesicht zu schauen. So sprechen wir zu ihnen, vermeiden aber direkten Blickkontakt.


Foto aus "Meister & Margarita", Theatergruppe Vorspiel: https://www.theatergruppe-berlin.de/TheatergruppeVorspiel

Freitag, 10. Februar 2017

Optimismus - Blogreihe #wertekatalog

Es ist Value-Friday und es geht weiter mit der Blogreihe #wertekatalog,

Der einundvierzigste Wert ist:


OPTIMISMUS


Wikipedia sagt:

Optimismus (von lat.: optimum, „das Beste“) ist eine Lebensauffassung, in der die Welt oder eine Sache von der besten Seite betrachtet wird; er bezeichnet allgemein eine heitere, zuversichtliche und lebensbejahende Grundhaltung sowie eine zuversichtliche, durch positive Erwartung bestimmte Haltung angesichts einer Sache hinsichtlich der Zukunft. Ferner bezeichnet sie eine philosophische Auffassung, wonach die Welt die beste aller möglichen Welten ist, in der Welt alles gut und vernünftig sei oder sich zum Besseren entwickelt. Die gegenteilige Auffassung ist der Pessimismus. (https://de.wikipedia.org/wiki/Optimismus)

Yeah, Optimismus! Mein Freund und Helfer in allen Lebenslagen! Ein schöner Wert, der für mich quasi selbstverständlich ist.

Optimismus ist eine innere positive Einstellung, die davon ausgeht, dass sich immer alles zum Guten wenden wird. Pessimismus hingegen geht vom Gegenteil aus.
Aber warum sind manche eher Optimisten und manche eher Pessimisten? Und kann man die jeweils andere Einstellung lernen?

Ich denke: ja. Sowohl Optimismus als auch Pessimismus sind erlernte Sichtweisen. Wir kriegen sie als Kind vorgelebt und anerzogen. Wenn uns unser Umfeld stärkt und herausfordert, dafür sorgt, dass wir mit Freude und Zuversicht ungewohnte Aufgaben angehen, entwickeln wir eher eine optimistische Sichtweise. Wurden uns Ängste und (übertriebene) Vorsicht eingeredet, unsere Ideen und Vorhaben schon von vornherein kritisiert, dann ist es wahrscheinlicher, dass wir pessimistisch denken.

Einfach runtergebrochen ist Optimismus Selbstvertrauen. Wenn wir uns selbst viel zutrauen, vertrauen wir in unsere Fähigkeiten und sind wagemutiger. Wir werden beharrlicher und lassen uns durch Fehlschläge und schlechte Erfahrungen nicht demotivieren. Natürlich hat ein optimistischer Mensch auch negative Empfindungen. Er ist nicht immer glücklich, er kennt Trauer und Schmerz. Aber er hat eine stärkere Resilienz-Fähigkeit, kann also Krisen einfacher meistern.
Er weiß, dass alles auch wieder besser wird - und dieses Wissen gibt ihm Kraft.
Das schöne ist: es wird wirklich immer alles wieder besser. Die Natur und alles in ihr sind einem stetigen Kreislauf unterlegen, einem stetigen Auf und Ab. Und nach einem tiefen Tal folgt somit immer ein hoher Berg.

Ich bin Optimist. Ich war es schon immer.
Pessimisten bezeichnen Optimisten gern als Traumtänzer, als realitätsfern. Sie gehen lieber vom schlimmsten Fall aus, um nicht enttäuscht zu werden.
Das habe ich oft in meinem Leben versucht. Ich hatte die Hoffnung, dadurch wirklich Enttäuschungen verhindern zu können.
Aber es hat nicht funktioniert. So sehr ich mich auch bemüht habe, mit einem negativen Ergebnis zu rechnen, hat mein tiefstes Innerstes immer Hoffnung gehabt. Tief in mir drin habe ich einen Kern, der es nicht hinbekommt, alles negativ zu sehen. Er ist stets positiv. Gegen ihn komme ich nicht an.
Und mittlerweile will ich auch nicht mehr dagegen ankommen. Ich freue mich, dass er da ist.

Ja, er lässt mich enttäuscht sein. Er verursacht Schmerz, er verursacht Trauer und Unglück. Aber ich weiß, dass er mir hilft, mich durch diese Emotionen zu tragen.
Und meine Erfahrung weiß: es wird immer wieder besser.


Charlie Rivel sagt dazu:

Foto: "Ernst", Theatergruppe Vorspiel: https://www.facebook.com/TheatergruppeVorspiel

Mittwoch, 8. Februar 2017

"Die Arbeitswelt ist völlig anders als die Welt da draußen"

Foto: Nils Hasenau, www.nilshasenau.de
Die Kommunikationsberaterin, Verlegerin & Bloggerin Lydia Krüger lernte ich beim Barcamp Arbeiten 4.0 kennen und uns beide verbindet u.a. das Interesse an New Work und dem Wandel, der nach und nach durch die Unternehmen geht.
Es wurde also Zeit für ein Interview! Zuerst veröffentlichte ich es im Spielzeit-Magazin, nun auch hier im Blog.



In deinem Shop Fonski verkaufst du satirische Produkte, die die Arbeitswelt auf´s Korn nehmen. Was sind die Erfahrungen, die dem zu Grunde liegen?


Ich habe schon ganz früh gearbeitet, habe viele Schülerjobs gemacht, ganz unterschiedlich, von Apotheke bis Schlüpfer Verkaufen im Wäschehaus, Backwarenkombinat … Ich habe immer total gern gearbeitet, auch während des Studiums verschiedene Jobs gemacht: im CD-Laden, im Kino, in einer Kneipe. Und dann bin ich irgendwann zum Fernsehen gekommen. Ich war zwischendurch mal angestellt, mal selbständig.
Als ich auf Fernsehen keine Lust mehr hatte, habe ich eine PR-Ausbildung gemacht und in Agenturen gearbeitet. Dann bin ich Pressesprecherin einer Krankenversicherung geworden. Das war super spannend, weil es etwas komplett Neues war und weil ich es faszinierend fand, so ein Unternehmen mal komplett kennenzulernen. Aber ich habe dann gemerkt, wie die Strukturen, die Hierarchien und die Unternehmenskultur mir immer mehr zu schaffen gemacht haben.




Inwiefern?

Ich war ja als Pressesprecherin auch verantwortlich für die interne Kommunikation - sprich Unternehmenskultur. So stand ich immer zwischen allen Stühlen und war die, die auch kritische Fragen gestellt hat, die ja auch von außen an mich herangetragen wurden. Ich bin immer mehr an die Grenzen des Systems gestoßen und habe gemerkt: Nicht ich verändere hier das System, sondern das System verändert mich – und ich gehe da irgendwann bei drauf. Einer der Punkte, die mich am meisten geschockt haben, war die Kommunikation, besonders die zwischenmenschliche. Die Führungskräfte-Meetings waren der Horror. Ich habe erstmal gar nicht verstanden, worum es geht. Ich kam ja aus dem Journalismus, wo man man immer bestrebt ist, klar und deutlich und einfach zu formulieren. Und dann kam ich in eine Welt, wo man bestrebt war, sich möglichst viele Hintertürchen offenzuhalten und sich so schwammig wie möglich auszudrücken. Das war für mich sehr anstrengend. Ich habe immer noch eine Abneigung gegen diese Sprache, diesen Business-Bullshit.
So ist die Idee entstanden, das aufs Korn zu nehmen. Zum einen die Charaktere, die sich in so einem System zwangsläufig herausbilden, die ich im Kollegen-Quartett  „Kampf der Abteilungen“ verewigt hab. Dann die Buzzword-Bingos, in denen es um diese Sprache geht, für verschiedene Bereiche wie HR, Management oder Marketing. Und die Totschlagargumente waren mir einfach ein wichtiges Anliegen, weil ich das vorher gar nicht kannte. Ich war vorher gewohnt, dass ich irgendwo mit einer Idee hingehe und man sich dann damit auseinandersetzt. Auf einmal wurde ich aber jedes Mal abgebügelt und es waren immer dieselben Argumente, wie „Das ist gerade ein ganz schlechter Zeitpunkt.“ oder „Das hatten wir schon mal.“


Gab es Probleme in Unternehmen, die dir immer wieder begegnet sind bei deinen verschiedenen Arbeitplätzen?

Die waren sehr unterschiedlich und so richtig Hierarchie habe ich erst bei der Krankenversicherung kennengelernt. Und diese HORGs, also Hierarchie-Organisationen, sind am problematischsten.
Da gibt es zum einen das fast schon sozialistisch-autoritäre, was besonders bei mir etwas ausgelöst hat, weil ich aus der DDR bin. Es gab Tabus, die man nicht ansprechen durfte, der Oberhäuptling wurde angehimmelt und was mich am meisten gestört hat, war die Unmenschlichkeit in bestimmten Punkten. Mitarbeiter wurden bei wichtigen Entscheidungen übergangen, wie z.B. Standortschließungen. Das waren Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, das fand ich einfach heftig. Wenn man das immer wieder mit Leuten macht, erzieht man sie sich zu leidenschaftslosen Mitarbeitern, die sich für die Firma kein Bein mehr ausreißen.
Mein Job war, den Mitarbeitern Entscheidungen schmackhaft zu machen, die ich selbst nicht vertreten konnte. Das war einfach ein Wertekonflikt für mich, mit dem ich irgendwann nicht mehr klargekommen bin.


Und dann hast du in der Krankenversicherung aufgehört?


Ja, das war ein sehr, sehr langer Prozess der Loslösung.


Das ist ein guter Punkt: Es ist ein langer Prozess. Du hast gesagt, dass diese Strukturen die Mitarbeiter gleichgültig machen. Was sind weitere Auswirkungen?


Es kann sogar dazu führen, dass Leute sabotieren. Es gibt eine wissenschaftliche Theorie dazu, die Ungerechtigkeitstheorie: Wenn Leute sich ungerecht behandelt fühlen, fangen sie an zu kompensieren, indem sie im leichtesten Fall einen Kugelschreiber mit nach Hause nehmen und im schlimmsten Fall ihren Job nicht mehr machen – oder zumindest nur noch das Allernötigste, was sie davor bewahrt, gefeuert zu werden. Solche Kandidaten hatten wir auch in der Firma, bei denen man merkte, dass sie so desillusioniert sind, dass man sie für nichts mehr begeistern kann. Ich kann ihnen das auch nicht vorwerfen, denn es spricht eigentlich für die Leute.
Und was ich sowohl am eigenen Leib erlebt als auch von anderen Leuten gehört habe: Das System macht dein Selbstbewusstsein kaputt, es zerstört deinen inneren Kompass, weil du die ganze Zeit so „gebrainwasht“ wirst mit Sachen, die angeblich normal und richtig sind. Deine eigenen Werte werden übergangen und plattgewalzt, und das schwächt deine Persönlichkeit. Das war das Problem, weshalb ich so lange brauchte, um rauszukommen. Ich hatte kein Selbstbewusstsein mehr, ich wusste nicht, was ich kann und wo ich hin will. Deshalb ist es gefährlich, so lange in so einem Job zu bleiben. Ich schreibe gerade ein Buch darüber, wie ich es trotzdem geschafft habe rauszukommen.


Gibt es Auswege? Momentan ist Arbeit 4.0 ein großes Thema, wie siehst du die Änderungen in Zukunft?


Bei den HORGs bin ich sehr skeptisch, weil ich erlebt habe, wie unglaublich zäh und widerstandsfähig sie gegen Neuerungen sind. Meine Hoffnung ist eher auf der Bewusstseinsebene, also dass das Bewusstsein der Leute ansteigt. Ich glaube, das passiert auch gerade. Das Bewusstsein der Leute steigt und immer mehr sagen: Moment mal, wieso ist die Arbeitswelt so völlig anders als die Welt da draußen?

Da draußen habe ich die völlige Freiheit in dieser Gesellschaft und dann komme ich in so einen Betrieb, in dem ich eine Zeitreise in die 50er Jahre mache und alles ganz anders funktioniert. Auch die Meinungsfreiheit: Wieso habe ich draußen Meinungsfreiheit und sobald ich das Gebäude betrete, darf ich meine Meinung nicht mehr sagen? Ich hoffe und glaube, dass immer mehr Leute das erkennen. Meine Erfahrung ist, dass man das Unternehmen nicht durch Kleinigkeiten ändert, wie einen Tischkicker oder eine Betriebssportgruppe. Damit verändert man nicht die Strukturen. Vieles, was sonst noch an sinnvollen Ideen und Methoden hineingetragen wird, wird vom Immunsystem des Unternehmens abgestoßen oder so verfremdet, dass am Ende etwas dabei herauskommt, was man nicht mehr wiedererkennt. Besonders die kreativen Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen, werden das erkennen und das nicht mehr mitmachen.
Zudem denke ich, dass die Selbständigkeit zunimmt. Gerade in kreativen Berufen braucht es nicht viel für die Selbständigkeit, ein Laptop reicht. Viele Unternehmen in Deutschland haben noch gar nicht verstanden, was Digitalisierung eigentlich bedeutet, dass das tiefgreifende Veränderungen mit sich bringt, wie beispielsweise bei der Anwesenheitspflicht. Warum muss ein Programmierer vor Ort im Büro sitzen? Der kann auch von Thailand aus am Strand arbeiten.


Genau diesen Themen widmen wir uns in der Workshopreihe „Überleben im Job“. Wie bist du auf die Idee gekommen, deine Erfahrungen und Ideen mit Improvisationstheater zu kombinieren?


Ich finde es immer spannend, Leute auf einer anderen Ebene anzusprechen als auf der Flipchart-Powerpoint-Ebene, die nur über die Augen und den Kopf geht. In einem Trommel-Workshop habe ich zum Beispiel tolle Erfahrungen gemacht. Das war für mich ein Erweckungserlebnis, weil ich gemerkt habe: Da wird irgendwas anderes angesprochen in den Leuten. Da passiert ganz viel, man weiß nicht, was es ist, wie auch bei Musiktherapie. Du hast ein Erfolgserlebnis, du hast Selbsterkenntnis - wenn du das willst. Du hast auch einfach Spaß durch die spielerische Komponente. Und ich glaube, nach meinen eigenen Erfahrungen mit Impro, dass das auch ein Tool ist, worüber man Leute packen kann. Es ist außerhalb von „Ich stehe vorne und erzähle euch was“. Davon sind die Leute nämlich übersättigt und das Frontale bringt auch oft nicht viel, weil man es schnell wieder vergisst.


Der erste Workshop ist zum Thema „Konfikte“. Warum genau dieses Thema?

Ich glaube, dass Konflikte jeden beschäftigen. Was macht das Arbeiten so stressig? Eben dass wir immer mehr Beziehungsarbeit machen. Weil ja alles, was Routine ist, mittlerweile von Computern übernommen wird. Wir beschäftigen uns den ganzen Tag mit anderen Menschen, Vorgesetzten, Kunden, Mitarbeitern. Durch diese Auseinandersetzungen haben wir ständig kleinere und größere Konflikte. Die Voraussetzung, um bewusst damit umgehen zu können, ist, diese Konflikte frühzeitig zu erkennen.




In ihrem Blog schreibt Lydia regelmäßig über die Arbeitswelt:
www.bueronymus.wordpress.com
Ihre satirischen Produkte findet ihr in ihrem Onlineshop: www.fonski.de
Und wenn ihr mal eine Texterin braucht: www.kruegertext.de




Im Februar starten Lydia und ich unsere Workshopreihe „Überleben im Job“, die mit den Mitteln des Improvisationstheaters arbeitet. Gleich der erste Workshop ist einem Thema gewidmet, das viele Menschen bewegt: Konflikte.
Durch spielerische Übungen und spontan entstehende Szenen nähern sich die Teilnehmer dem Thema. Sie erarbeiten sich gemeinsam Erkenntnisse zu diesen Fragen:
Was sind Konflikte?
Wie entstehen Konflikte? Was passiert dabei?
Was kann ich tun, um Konflikte zu verhindern, bevor sie entstehen?
Und wie gehe ich am besten mit Konflikten um, wenn sie nun mal da sind?

Termin: Samstag, 25. Februar 2017, 10:00 -14:00 Uhr (4h)
Ort: ANTON & LUISA - Rooms & Creative Space, Wöhlertstraße 20, 10115 Berlin
Preis: 115,94 € (inkl. MwSt.), Ticketlink: http://bit.ly/2ixC7Sr

Alle weiteren Informationen auf www.sarah-bansemer.de

Montag, 6. Februar 2017

Spielzeit-Magazin 2016/17


Whoop whoop! Da neue Magazin ist da, prall gefüllt mit allem, was die Theaterarbeit schön macht:
  • Premierenbilder
  • Infos zu aktuellen Stücken, Projekten und Workshops
  • Vorstellung meiner Kollegin Sylvia Tazberik
  • Vorstellung der neuen Gruppe Tiger-Alien-K(r)uh
  • Interviews mit Kommunikationsberaterin Lydia Krüger und Business Coach Michael Weyl
  • Probenfotos
  • Zitate
  • ...
Nehmt euch einen Kaffee oder Tee oder euren Mittagssnack und blättert euch durch. Hier findet ihr das neueste und alle vorherigen Magazine:
http://www.sarah-bansemer.de/theaterspielen/magazin

Viel Spaß!

Freitag, 3. Februar 2017

Objektivität - Blogreihe #wertekatalog

Es ist Value-Friday und es geht weiter mit der Blogreihe #wertekatalog,

Der vierzigste Wert ist:


OBJEKTIVITÄT


Wikipedia sagt:

Objektivität (von lateinisch obiectum, dem Partizip Perfekt Passiv von obicere: das Entgegengeworfene, der Vorwurf oder der Gegenwurf) bezeichnet die Unabhängigkeit der Beurteilung oder Beschreibung einer Sache, eines Ereignisses oder eines Sachverhalts vom Beobachter beziehungsweise vom Subjekt. Die Möglichkeit eines neutralen Standpunktes, der absolute Objektivität ermöglicht, wird verneint. Objektivität ist ein Ideal der Philosophie und der Wissenschaften. Da man davon ausgeht, dass jede Sichtweise subjektiv ist, werden wissenschaftlich verwertbare Ergebnisse an bestimmten, anerkannten Methoden und Standards des Forschens gemessen.(https://de.wikipedia.org/wiki/Objektivität)

Das ist mal ein interessanter Wert! Vor allem finde ich interessant, dass dieser Begriff in einem Wertekatalog für´s Leben auftaucht. Ich glaube nicht, dass viele Leute bei den Werten, nach denen sie leben, "Objektivität" nennen.
Vermutlich eben auch deshalb, weil - wie in der Definition so schön gesagt - eine absolute Objektivität gar nicht möglich ist.
Aber ist Objektivität erstrebenswert? Ich finde ja. Sie hilft, eine Situation neutral zu betrachten - zumindest so neutral wie es möglich ist.
Gerade in der aktuellen Zeit geht die Objektivität schnell verloren, werden wir von Emotionen mitgerissen. Die richtige Wortwahl in einer Überschrift, ein herzzerreißendes Bild und unsere Objektivität gerät ins Wanken. Das ist absolut normal und menschlich, hilft uns aber nicht immer aktuelle Geschehnisse zuerst einmal wertfrei zu betrachten und zu analysieren.

Und genau das finde ich an Objektivität faszinierend: sie bedeutet auch immer eine Art Wertfreiheit. Und diese Wertfreiheit ist eine der schwierigsten menschlichen Haltungen. Sie hat mit Respekt und Zurückhaltung zu tun, mit Beobachtungsgabe und Unvoreingenommenheit. Alles Eigenschaften, die in der Regel einen langen Lernprozess erfordern - und deshalb nur so selten vorkommen.
Schnell neigen wir dazu, Menschen, die sich um Objektivität bemühen, Meinungslosigkeit vorzuwerfen. Und das klingt, als wäre das etwas schlechtes. Dabei ist es absolut legitim keine Meinung zu einem Sachverhalt zu haben. Und eigentlich sogar eine logische Folgerung, wenn man die Fakten nicht ausreichend kennt, um sich eine richtige Meinung bilden zu können.

Aber das Problem, das die Leute mit der Objektivität, mit der Meinungslosigkeit, mit der Neutralität eigentlich haben: sie ist immer "dazwischen". Wenn jemand sich nicht positioniert, können wir die Person nicht einordnen. Wir wissen nicht, ob derjenige Freund oder Feind, also in unseren Augen "gut" oder "böse" ist. Wir können uns dem anderen gegenüber nicht höher positionieren, denn er gibt uns keine Angriffsfläche. Das macht uns schwach, weil wir den tieferen Status haben. Und das fühlt sich einfach unangenehm an.

Wir Menschen sind aber sowieso nicht in der Lage, 100% neutral zu sein. Das können nur Maschinen. Und ich denke, genau das erklärt auch die Abneigung vieler Menschen gegen Maschinen und Computer. Diese treffen eine logische Entscheidung - im Gegensatz zu uns. Sie treffen die für alle sinnvollste Entscheidung - und nicht die populärste oder für mich als Individuum angenehmste. Das ist schwer zu ertragen.



Auch wenn Objektivität schwer und dem natürlichen menschlichen Verhalten eher artfremd ist - ein bißchen mehr davon würde uns nicht schaden. Sie schärft die Beobachtungsgabe und das Verständnis für fremde Sichtweisen. Und das ist immer von Vorteil.


Dazu mal gleich ein Zitat von Schopenhauer:

Foto: "Republik Vineta", Theatergruppe Vorspiel: https://www.facebook.com/TheatergruppeVorspiel