Corona-Theatertagebuch – Woche 87


 

Montag: 

Das Wetter ist heute trübe und aufgrund des Regens waren wir morgens nicht am Hafen. Dafür dann nachmittags.

Mit jedem Schritt erledigter Wohnungseinrichtung kehrt ein kleines bißchen Motivation für die Arbeit zurück. Ich habe mich entschieden, endlich mal wieder für die Gründungswoche Deutschland einen Workshop zu geben. Habt ihr Lust, dabei zu sein? Hier entlang:
https://www.gruendungswoche.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender/detail/event/workshop-alle-an-bord-vom-umgang-mit-unterschiedlichen-persoenlichkeitstypen/

Abends wieder SNACK-Workshop mit Nils. Es war eine super angenehme Runde und wir haben es sehr genossen. Dieses Online-Kurzformat ist perfekt für uns beide. Wir fühlen uns miteinander wohl und die Rückmeldungen der Teilnehmenden sind positiv. Für den nächsten SNACK-Abend im Dezember gibt es noch freie Plätze! Thema: Aktives Zuhören.

 
Dienstag:

Es ist kurz nach 16 Uhr und die Sonne geht schon unter. Hier am Meer sind die Tage im Winter noch kürzer und im Sommer noch länger.

Plan für die nächsten Monate: morgens und vormittags raus und viel Licht tanken! Morgen geht es gleich morgens Richtung Meer. Wie macht ihr das in der dunklen Jahreszeit?

Die Inzidenzen explodieren derweil weiter und ich habe heute bei Rossmann noch einen 5er-Pack Schnelltests gekauft. Eventuell braucht man die in nächster Zeit öfter, z.B. bei der Ausbildung.
Ich war die ganze Zeit der Überzeugung, dass die Pandemie bis etwa Frühjahr 2022 andauert und wir auch dieses Jahr im Herbst wieder strengere Maßnahmen haben werden. Im Sommer habe ich dann aber ein bißchen daran gezweifelt, weil sich alles so "frei" angefühlt an, fast schon unheimlich. Aber wie man jetzt sieht, war dieses Freiheitsgefühl eine Täuschung.

Abends mit unserer neuen Ausbildungsgruppe zum ersten Mal online. Ich glaube, auch die Zweifler hatten Spaß. Sie haben zumindest zurückgemeldet, dass sie positiv überrascht waren, was im digitalen Raum alles möglich ist.





Mittwoch:

Ich bin heute so unendlich müde. Vermutlich hatte ich letzte Nacht nicht ausreichend Schlaf. Aber: Ich war heut schon am Meer! Direkt nach dem Aufstehen ging es los nach Warnemünde, dort sagten wir dem Meer Hallo, ich testete meine neuen Gummistiefel (sind dicht!) und fuhren weiter zum Baumarkt, um Wandfarbe und Holzbeize zu kaufen. Nach einem veganen "Fisch"brötchen zum Mittag (viele vegane "Ersatz-"Produkte finde ich mittlerweile echt gut) startete ich dann sehr langsam und gemächlich ein bißchen in die Arbeit.


Donnerstag:

Diese Woche kriege ich irgendwie wenig von dem auf die Reihe, was ich eigentlich geplant hatte. Und ich weiß nicht genau, ob ich das richtig schlimm finde, oder ob mich das einfach nur stresst – aus Gewohnheit. Ich mag es, Dinge zu erreichen, das fühlt sich gut an. Und wenn ich To-Dos ständig von einem Tag auf den anderen schiebe, ist das lästig.

ABER: Mit den Vorspielern habe ich zum ersten Mal hybrid gearbeitet und es hat funktioniert! Sie haben mich (und eine andere Spielerin, bei der es auf der Arbeit Impfdurchbrüche gab und die deshalb nicht vor Ort war) über Handy zugeschaltet und es so im Raum platziert, dass ich sie sehen konnte. So konnte ich WarmUp-Übungen leiten und Regie-Anweisungen geben. Mir hat es Spaß gemacht, ich hoffe, der Gruppe auch.



Freitag:

So langsam starten jetzt die Überlegungen, wie wir mit den hohen Inzidenzen umgehen. Ich bin ja die ganze Zeit der FFP2-Maske treugeblieben und nie auf die OP-Masken umgestiegen. Jetzt bin ich ganz froh drum. Vielleicht hätte ich mich sonst schon angesteckt.

Ein bißchen Sorge habe ich vor nächster Woche. Da arbeite ich innerhalb weniger Tage mit zwei Gruppen zusammen und habe zwei mindestens dreistündige Busfahrten vor mir sowie mehrere lange Bahnfahrten innerhalb Berlins. FFP2-Masken sind am Start, Schnelltests werde ich auch mitnehmen.

Meint ihr, es kommt nochmal ein Lockdown?

Der morgendliche Spaziergang am Hafen hält immer Überraschungen bereit. Heute hatte die Bundeswehr ein Riesen-Aufgebot und irgendeine Art Aktionstag. Inklusive U-Boot-Hüpfburg.
Außerdem steht seit ein paar Tagen der Hafen-Parkplatz voller Schaustellerwagen. Ich glaube, da wird bald ein großer Weihnachtsmarkt aufgebaut.

Heute war ich gegen Abend zum ersten Mal in Rostock allein im Kino (Film: "Lieber Thomas") und bin vor Scham im Boden versunken als eine Frau im Dunkeln zu mir kam und mir sagte, mein Chips-Geknusper höre man im ganzen Saal, sie halte das für unpassend bei einem so ernsten Film. Also habe ich aufgehört mit Chips-Essen, das Gefühl der Scham zelebriert und mich damit gedanklich beschäftigt. Gerade weil es ein Gefühl ist, das ich eher selten habe.

Was positives: Die Einrichtung im Arbeitszimmer geht weiter voran. Ich habe jetzt für meine künstlerischen Hobbies eine Art Arbeitstisch mit Metallablagen und Körben an der Wand – für alle Materialien und Utensilien.




Samstag:

Noch eine erfolgreiche Sache: Erster Anstrich in der Küche ist fertig, Wandfarben und -gestaltung für Bad und Flur geplant. Andere Leute wären glaube ich schon längst fertig mit der Wohnung, aber unsere Gestaltungswut braucht mehr Zeit.😃

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