Corona-Theatertagebuch – Woche 92


Montag: 

Obwohl ich bis etwa 8 Uhr geschlafen habe, bin ich müüüde. Aber das ist normal nach den Berlin-Wochenenden.
Heute stehen ein paar To-Dos auf der Liste, aber der Tag ist entspannt im Homeoffice. Das habe ich vermisst.

Abends fand der nächste SNACK-Workshop statt. Dieses Mal etwas chaotisch, weil die Breakoutrooms plötzlich nicht mehr funktioniert haben, aber unsere Teilnehmenden waren wohlwollend und gut drauf. Was wünscht man sich mehr?

Das hier hat mich gerade sehr berührt:
https://www.twitterperlen.de/thread-wir-wissen-was-kommt/?fbclid=IwAR05EcBuTz5aZNzR57QXTY_tj5gmQJslHUnCmg1cxEsfpf4R5pZrgTvntRM

 
 
Dienstag:

Morgens Online-Stunde mit Nick, unser heutiger Tanzsong:
https://www.youtube.com/watch?v=6jJkdRaa04g

Während ich in Berlin war, hat mein Mann als Überraschung einen Großteil der Regale in meinem Zimmer aufgehangen. Bin total happy und habe sie gleich eingeräumt. Man ey, ich hab soviel Scheiß.😂 Und das, obwohl ich schon so einiges abgegeben habe vor dem Umzug. Aber in einer kleinen Wohnung, in der kaum Schränke sind, merkt man es noch viel stärker.
Gleich mal noch zwei Bücher aussortiert, die beim nächsten Ausflug in einen öffentlichen Bücherschrank wandern.

Habe ein faszinierendes Video einer riesigen Phantomqualle gesehen:
https://www.mbari.org/products/creature-feature/giant-phantom-jelly



Mittwoch:

Nach einem Tag Homeoffice (inkl. üblicher Hafenspaziergang) war abends der letzte Termin meines Online-Basiskurses. Ich bin ein bißchen traurig, dass dieses kleine Trüppchen in genau der Konstellation nicht so schnell wiedersehe, aber ein paar von ihnen haben sich für meine Online-Theatergruppe angemeldet, die im Januar starten soll.
Wir haben gestern noch eine kleinen Szenencollage gespielt, mit Charakteren, die im Laufe des Kurses entstanden sind. Das ganze wurde von mir aufgenommen und an die Teilnehmenden geschickt, als Erinnerung.


 
Donnerstag:

Heute war zum ersten Mal seit Ewigkeiten Sonnenschein in Rostock! Also haben wir Thermoskanne und Kekse eingepackt und sind nach Warnemünde gedüst. Dieses Mal sind wir ein gutes Stück gelaufen, bis zur Steilküste. Dort ist der Strand steiniger und menschenleerer. Auf dem Waldweg oben lief Modedesigner Tim Labenda an uns vorbei und ich fühlte mich plötzlich wieder ganz urban, wie in Berlin-Mitte. 
Die Natur war natürlich unglaublich bezaubernd, und ich konnte es mal wieder gar nicht fassen, dass ich jetzt hier wohne und das jederzeit haben kann. Wahnsinn.

Schwieriger ist es gerade beim Thema Geld. Anfang des Jahres hatte ich gut verdient, momentan ist es eher so meh. Zugleich hatte ich durch den Umzug sehr viele Ausgaben, und auch durch die ganzen Tierarzt- und Tierklinikbesuche meines Katers. Aber es wird auch wieder Geld reinkommen. Es ist ja ein ständiges Auf und Ab.
Update zum Kater: Er frisst ordentlich, hat deutlich zugenommen und fühlt sich viel gesünder an. Er spielt wieder und rennt wild durch die Wohnung. Es ist so schön zu sehen! Am Montag fahre ich mit ihm wieder in die Tierklinik, um die Blutwerte zu checken. Drückt mir die Daumen, dass sie besser sind.

Abends ist das letzte Vorspiel-Treffen online nur in kleiner Runde. Statt Proben wird gequatscht und zu Weihnachtsliedern geschunkelt. So muss es auch mal sein.

Corona rückt wieder näher. Immer mehr Fälle aus dem Umfeld werden bekannt und ich merke, wie ich selbst immer vorsichtiger werde. Geboostert werde ich erst Ende Januar.
In Rostock ist mittlerweile ganz viel geschlossen. Theater zu, Kinos zu, Museen zu, Weihnachtsmarkt zu. Ein paar Restaurants sind glaube ich noch auf, aber nur mit 2G+. Es ist quasi Lockdown Light. Ich fühle mich dennoch freier als in Berlin. Ich kann jeden Tag an den Hafen,



Freitag:

Vielleicht sollte ich meine Heizung aufdrehen, denn nach den warmen Tagen wird es jetzt langsam wieder kühler.
Gestern abend habe ich noch "The Quiet American" fertig gelesen. Fand ich richtig gut! Jetzt wandert es in einen öffentlichen Bücherschrank. Dieses Kommen und Gehen von Büchern genieße ich sehr. Nur wenn ein Roman ganz großen Eindruck auf mich gemacht hat oder mich für Theaterprojekte inspiriert, darf er in meinem Regal bleiben. Ich habe natürlich auch noch viele andere Bücher (Kinderbücher, Sachbücher, Erzählungen, Märchen, alle Krimis von Petros Markaris und ganz viele Bücher von Erich Kästner ...), aber an besagten beeindruckenden und/oder auf die Bühne wollenden Romanen befinden sich gerade nur folgende im Schrank:
"Inland" – Téa Obreht
"Lolly Willowes" – Sylvia Townsend Warner (der ist recht neu und wandert bestimmt irgendwann weiter ...)
"Terror" – Dan Simmons
"Arc de Triomphe" – Erich Maria Remarque
"Die Pest" – Albert Camus
"Dr. Mabuse" – Norbert Jaques
"Herr Lehmann" – Sven Regener
"The Catcher In The Rye" – J. D. Salinger
"The Fountainhead" – Ayn Rand

Eine weitere Kategorie sind auch Bücher, die mit dem Meer zu tun haben. Im nächsten Jahr werde ich zum ersten Mal Theaterwochenenden am Meer anbieten. Jeweils zwei Tage lang beschäftigen sich die Teilnehmenden dann spielerisch mit einer literarischen Vorlage, die mit dem Meer in Verbindung steht. Im Juli geht es um Ibsens "Die Frau am Meer", im Herbst dann um Siegfried Lenz' "Das Feuerschiff". Ich bin voller Motivation und hab richtig Lust drauf. Natürlich hoffe ich, dass auch andere Leute Lust drauf haben, sonst hab ich keine Teilnehmenden. Hier findet ihr alle Infos: https://www.sarah-bansemer.de/kurseworkshops/kurse

Und noch eine Geschenkidee: Ihr könnt bei mir Gutscheine für meine Kurse und Workshops (gelten für digitale und analoge Angebote) kaufen. Dafür einmal hier entlang:
https://www.sarah-bansemer.de/kurseworkshops/GUTSCHEINE

Heute fand der letzte Vorglühen-Workshop in diesem Jahr statt, zum Thema "Objekttheater". Das mag ich ja sehr, dieses Thema. Ich habe meinen ursprünglichen Ablauf heute tagsüber komplett überarbeitet und neue Übungen mit reingenommen. Hat geklappt, war interessant und macht Lust auf mehr.

Jetzt: Wochenendeeee!



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