Corona-Theatertagebuch – Woche 88



 

Montag: 

Neue Woche und trübes, dunkles Wetter. JETZT ist der November wirklich da!

Heute war der Tag irgendwie trotzdem sehr leicht und beschwingt. Ich hatte das Gefühl, wirklich etwas zu schaffen. Neben ein bißchen Homeoffice vor allen Dingen einen großen Teil der geplanten Postkartenwand in unserer Küche. Seit Ewigkeiten haben wir Postkartenwände. Zuerst in meiner WG in Kreuzberg, dann war sie kurz weg, aber kam in der zweiten gemeinsamen Wohnung mit meinem Mann wieder. Ab da in jeder Wohnung, die wir gemeinsam bezogen, immer in der Küche.
Dafür klebe ich Postkarten dicht an dicht und fülle damit eine ganze (kurze) Wand. Dieses Mal die Fensterwand. Es ist quasi meine Reminiszenz an die 00er-Jahre in Berlin. Damals gab es in jedem Café Postkartenständer mit ungewöhnlichen Karten zum Mitnehmen. Gibt es teilweise jetzt auch noch, aber ich sehe das immer weniger. Und die Designs werden auch immer uninteressanter. Aber coole Karten habe ich jedes Mal massenhaft mitgenommen, so dass eine ordentliche Sammlung anwuchs. Daraus kann ich nun kaputte Karten immer mal ersetzen. Zudem kommen stetig neue Karten hinzu, z.B. wenn Freunde mir Postkarten schreiben. Und ich kaufe auch wahnsinnig gern Postkarten.

 
Dienstag:

Die hohen Inzidenzen beschäftigen mich. Für die grafische Darstellung in der Deutschlandkarte mussten schon Lilatöne eingeführt werden, weil die Rottöne nicht mehr ausgereicht haben. Am liebsten würde ich gar keine Gruppen treffen die nächsten Wochen, aber Arbeitstermine sind halt da. Also schaue ich mal, wie ich am besten damit umgehe. Voraussichtlich zusätzlicher Test + Maske (letzteres zumindest bei mir selbst, mich stört sie nicht). Zum Glück sind alle komplett geimpft, mit denen ich arbeite. Das macht mich sehr glücklich!


Mittwoch:

Ein schöner Tag war das heut. Entspannt und amüsant. Zwei Dinge, die ich an der digitalen Arbeit mag:
- Arbeitstreffen sind schnell und unkompliziert möglich
- man kann sich als Theatergruppe auch über Messenger verbinden und durch das Teilen von Fotos in andere Ecken reisen
Und natürlich noch viel mehr, aber das sind zwei Dinge, an denen ich heute besonders große Freude hatte.

Nachts hab ich noch einen Schnelltest gemacht. Negativ. Also kann ich morgen halbwegs unbesorgt nach Berlin fahren.


Donnerstag:

Berlin hat mich mit Regen und Dunkelheit empfangen. Also so eher semi-geil. Mit Hipster-Jogginganzug, dickem Parka mit Kapuze, Bauchtasche und Döner in der Hand, habe ich dann das Berlin-Game auch durchgespielt, würde ich mal sagen.

Mit den Vorspielern war ich dieses Mal im Raum der LAG, das war auch ganz schön, auch wenn den Großteil der Zeit Corona-Gespräche Thema waren. Die Lage ist grad wieder heftig und das beschäftigt alle.


Freitag:

Freier Tag mit Besuch bei meiner Oma im Heim, Mittagkochen für die Familie und abendlichem Spaziergang allein in der Stadt, weil alle Freund*innen abgesagt haben. Aber so hatte ich nochmal das pure Berlin-Feeling.



Samstag:

Wochenende bei der LAG, 1. Tag. Thema Improtheater und Akzeptieren/Blockieren. Ich glaube, die Teilnehmenden haben einiges mitgenommen, auch emotional wurde es. All das gehört zur Ausbildung dazu.

Der Abend dann mit meiner liebsten Freundin Carmen im Restaurant "Mädchen ohne Abitur". So ein geiler Name! :D Das Essen war köstlich, die Einrichtung bezaubernd und die Menschen hübsch zum Anschauen. Ich bzw. wir kommen wieder!


Sonntag:

LAG, 2. Tag. Thema Projektarbeit. Wahnsinnig viele, diverse Projektideen gab es. Es haben sich glaube ich auch schon Teams gefunden, die gern zusammenarbeiten möchten. Fühlt sich gerade heimelig und vertraut und motiviert an. Ich bin super gespannt, wie es bei allen weitergeht.
Im Anschluss konnte ich meine neue Kollegin Katti näher kennenlernen. Passt! Ich freu mich auf die Zusammenarbeit bei der LAG!

Nach der Busfahrt wollte ich nachts in Rostock noch ein Bad nehmen, dabei hörte plötzlich der Durchlauferhitzer auf, seinen Job zu machen. Also erstmal Hausverwaltung kontaktieren, um irgendwann wieder warmes Wasser im Bad zu haben.

Kein Wochenende. Aber wieder zuhause.:)

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