#freitagsgedanken – Zum letzten Mal


Zum letzten Mal

Ein Jahr lang habe ich die #freitagsgedanken geschrieben.
Nachdem der #wertekatalog letztes Jahr zu Ende ging, wollte ich ein neues Thema für den freitäglichen Blogartikel finden. Die #freitagsgedanken waren da perfekt, weil sie auf einmal ganz offen waren, ohne Themenvorgabe. Die ersten Monate war das großartig, ich konnte über vieles schreiben, was im #wertekatalog keinen Platz hatte.
Aber wie das so ist, mit der Kreativität: ohne Einschränkung erlahmt sie.

Ein Jahr ist deshalb für mich die perfekte Länge und die #freitagsgedanken sind mit diesem Post abgeschlossen.
Es hat Spaß gemacht, in den eigenen Gedanken zu kramen, auch mal viel mehr persönliches zu schreiben.
Den allermeisten Spaß hatte ich aber an der Gestaltung der Titelbilder, die mir durch die offene Form eine riesige Freiheit bot. (Fast) jeden Freitag in Photoshop und Illustrator herumzubasteln ... das war wunderbar!

Ich habe noch einmal durch alle #freitagsgedanken gestöbert, das letzte Jahr vorbeifliegen lassen und möchte hier meine liebsten Posts mit euch teilen:

Zeitfresser Social Media


"Es waren die produktivsten neun Tage seit langer Zeit.
Am Anfang war es noch ungewohnt. Ich erschrak, wenn ich morgens nach dem Abrufen der Mails automatisch Facebook im Browser öffnete. Zum Glück hatte ich mich zu Beginn der Woche ausgeloggt. Immerhin eine kleine Barriere, die mich immer wieder erkennen ließ, was ich da gerade gemacht habe.
Nach ein paar Tagen war dieser Impuls weg."


Fehler & Status




"Denn es ist doch eigentlich so, dass wir alle Dinge tun, die mal klappen und mal nicht. Das ist normal, das ist natürlich, das nennt man Entwicklung. Und es ist vor allen Dingen enorm wichtig, dass Dinge schief laufen – für alle Beteiligten. Denn nur so kann eine Veränderung stattfinden, nur so können Bedürfnisse erkannt und kommuniziert werden."



Freunde? Muss nicht sein.


"Für mich ist das wichtigste: a good team gets shit done!
Man arbeitet in einem Team, um ein Ergebnis zu erzielen, ein Projekt auf die Beine zu stellen, gemeinsam etwas umzusetzen. Wenn dabei ein gutes Ergebnis rauskommt, ist das auf jeden Fall schon mal mindestens die halbe Miete.
Wenn am Schluss dann auch noch alle am Leben gelieben sind und nicht die Hälfte des Teams flöten gegangen ist, umso besser."



Auffangbecken


"Aber die eigentliche Arbeit und der eigentliche Gewinn für meine Spieler ist meine Funktion als Auffangbecken. Als Schwamm für all die Stimmungen, für die Missverständnisse, für Unzufriedenheiten, für Spaß, für Albernheiten, für Trauer, für Angst und für Verzweiflung.
Ich fange all das auf und gebe all dem Platz. All die Emotionen gehören zum Menschsein dazu und Theater bietet den Raum, die Maske des Alltags abzulegen und sich fallenzulassen."



Schaffensdrang


"Und mit der Ruhe kam der Schaffensdrang. Der taucht immer dann auf, wenn ich Zeit habe, richtig Zeit zum Denken.
Mein Schaffensdrang begleitet mich seit meiner Kindheit, mal mehr, mal weniger stark. Neben meiner Arbeit, die ich liebe, in der ich aber bei den Projekten immer nur dabei bin, immer als Coach helfe und gemeinsam mit einer ganzen Gruppe ein Projekt erarbeite, brauche ich noch zusätzlich Projekte, in denen ich mich künstlerisch austoben kann."


Eine andere Welt


"Ich saß im Bad auf den schwarzen Fliesen, an die mit silber-glitzernden Minikacheln besetzte Wand gelehnt, und weinte.
Es tat gut und ich war dankbar für dieses kleine, kühle Reich, das ich als Rückzugsort hatte, dieses blaue Zimmer mit der hellblauen Satinbettwäsche, die mir jede Nacht vom Körper rutschte.
Ich hatte diese Welt liebgewonnen, sie war für kurze Zeit mein Zuhause geworden."



Komfortzone


"Ein Schauspieler soll auf der Bühne oder im Film das menschliche Handeln und die menschliche Emotionswelt so realistisch wie möglich darstellen.
Der erste Gedanke ist, dass er diese Empfindungen einfach sehr gut spielt.
Aber ganz so einfach ist es nicht. Um eine Emotion wirklich ergreifend rüberbringen zu können, reicht bloßes Spiel nicht aus. Der Schauspieler erlebt diese Emotionen."



Was ist Theater?


"Dennoch hadere ich damit, einen Satz mit "Für mich ist Theater ..." zu beginnen. Denn Theater ist ein so unglaublich allgemeiner Begriff, dass alle möglichen Formen der Darstellung auf der Bühne mit hineingezählt werden können: Sprechtheater, Improvisation, Tanz, Gesang, Pantomime, Varieté, Revue, Schwank, Regietheater, Playbacktheater, Onlinebühnen, Figurentheater, Objekttheater, Drag ... die Liste ist lang und wird noch länger werden."



Meine Ängste und ich


"Panik macht sich in mir breit. Ich gucke sie entsetzt an und sage: "Äh, das geht nicht."
Sie fragt warum und ich sage, dass ich zuviel Angst davor habe und dachte, dass ein Pricktest gemacht wird. Sie meint, mit einer Blutabnahme UND Pricktest hat man ein genaueres Ergebnis.
Ich denke: "Maaaaaan, weißt du, wieviel Überwindung es mich gekostet hat, überhaupt hierher zu kommen? Ich hatte einen Fanfarenzug und Konfetti dafür erwartet! Und ein genaues Ergebnis ist mir doch wurscht, ich will nur wissen, ob Birke und/oder Gräser!!!!'" "




Es war mir ein Fest mit euch und den #freitagsgedanken und ich freue mich auf die nächste Woche, in der ein neues Kapitel startet: Das Theatertagebuch.
Stay tuned!

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