#freitagsgedanken – Schaffensdrang
Schaffensdrang
Eine Stunde später stand ich endlich auf, schnappte mir meinen Rechner und notierte mir das Konzept für ein dreiteiliges Mini-Theaterprojekt. Anschließend erstellte ich mir ein geheimes Pinterestboard und füllte es mit unzähligen Bildern, Kostümideen, Plakatinspirationen und viel mehr.
Einen Tag später durchforstete ich meinen Bücherschrank wütete auf ebay, auf der Jagd nach der perfekten Perücke und weiterer Literatur.
Es ist ein Projekt, das ich ganz allein realisieren kann und mit dem ich somit sofort starten kann.
Das Thema ist eines meiner allerliebsten Themen, eines, das ich schon immer auf die Bühne bringen wollte. Es wird Texte aus Stücken und Geschichten beinhalten, die schon ewig auf meiner Inszenierungsliste stehen. Eine Welt, die nach ruhigen Bildern schreit und mystisch-kraftvolle Texte bereithält. Eine aufregende, eine dunkle, eine geheimnisvolle Welt voller Freiheit.
Diese Idee hat mich überrollt, komplett aus dem Nichts. Die letzten Wochen waren anstrengend, manchmal zäh und kräftezehrend. Nicht umsonst war ich im Schlafmodus, habe viel Zeit in Ruhe zu Hause verbracht – immer dann, wenn ich eben ein paar Stündchen zu Hause hatte.
Die kleinen Pausen reichten, um die Akkus aufzuladen. Aber nicht, um die große Maschine anzuschmeißen.
Nun hatte ich einen ganzen Sonntag in Ruhe, ja fast ein ganzes Wochenende. Ich war seit Ewigkeiten mal wieder im Kino, am Sonntagvormittag, bei "Kedi – von Katzen und Menschen". Ein wunderschöner Film by the way.
Und mit der Ruhe kam der Schaffensdrang. Der taucht immer dann auf, wenn ich Zeit habe, richtig Zeit zum Denken.
Mein Schaffensdrang begleitet mich seit meiner Kindheit, mal mehr, mal weniger stark. Neben meiner Arbeit, die ich liebe, in der ich aber bei den Projekten immer nur dabei bin, immer als Coach helfe und gemeinsam mit einer ganzen Gruppe ein Projekt erarbeite, brauche ich noch zusätzlich Projekte, in denen ich mich künstlerisch austoben kann.
Mit der Genossenschaft haben wir eine meiner liebsten Inszenierungen geschaffen, das Live-Hörspiel "Eins, Zwei, Drei". Und noch immer habe ich nicht genug davon, ich könnte es jederzeit wieder aufführen, soviel Spaß macht das Spiel und Zusammensein und Erschaffen mit meiner kleinen Genossenschaft.
Doch dieses Grüppchen illustrer Menschen pausiert gerade, da ein Baby dazugekommen ist.
Wohin nun mit meinem Schaffensdrang? Klar: Basteln, Stricken, Stempelschnitzen ... all das könnte ich machen, aber es ist nicht das gleiche, es ist nicht komplex genug.
Ein eigenes Theaterprojekt – und sei es auch noch so klein – hat genau die richtige Komplexität. Ich inszeniere wahnsinnig gern, und das am liebsten im großen Stil. Das heißt, dass ich nicht nur das Bühnengeschehen kreieren will, sondern auch und vor allem alles andere drumherum. Quasi die CI des Theaterstücks, inklusive Kostüme, Bühnenbild, Licht, Musik, Text und Flyer.
Ich liebe es, wenn alles aus einem Guss ist – und wenn alles genau so ist, wie ich es mir wünsche.
Jetzt seid ihr neugierig, ne? Aber ich werde (noch) nichts erzählen. Ganz einfach, weil einem alle reinreden, sobald man erwähnt, was man machen möchte. Das ist lieb gemeint, aber mit jeder Nachfrage und jeder Assoziation, die jemand hat, verändert sich das Projekt in eine andere Richtung – oder meine Motivation verändert sich, je nachdem. Also beiße ich mir erstmal noch auf die Zunge. Aber bald erfahrt ihr mehr, versprochen!
Schon mal soviel: Es sollen drei kleine Theaterstückchen à 15-20 Minuten werden, die ich gern einzeln auf Veranstaltungen wie "Theater à la carte" in der WerkStadt oder beim "Theatertaster" im Fincan spielen möchte. Ich werde allein spielen. Und wenn ich das irgendwann mal geschafft habe und es mir immer noch Spaß macht ... dann gibt´s vielleicht auch mal alle drei Stückchen an einem Abend als Trilogie.
Ach, und am ungewöhnlichsten ist: es wird ausnahmsweise mal keine Komödie!
Jetzt lasse ich mich weiter von meinem Schaffensdrang ziehen ... bis bald!
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