Freitag, 29. Dezember 2017

Jahresrückblick 2017



Ganz traditionell blicke ich am Ende des Jahres noch einmal zurück auf alles, was passiert ist.

Das Jahr 2017 begann schrecklich. Am 08. Januar starb meine Katze, in meinen Armen. Die Trauerarbeit war intensiv und anstrengend und dauerte Monate. Auch jetzt gibt es ab und zu Situationen, in denen ich an sie denken muss und die Tränen kommen. Aber das ist das Leben. Es ist nur dann erfüllt, wenn es auch Schmerz enthält.

Wenn ich jetzt in den Kalender schaue und auf den Januar 2017 gucke, bin ich ganz überrascht, was alles fast zeitgleich stattfand und dass das Leben dennoch einfach weiterging.

Es war ein Jahr mit Premieren:
  • für die Vorspieler kreierten Florian und ich erstmalig einen eigenen Musiktrack, unseren Werbe-Jingle für die fiktive Firma "Dreams Inc."
  • erstmalig machte ich eine Woche "Arbeitsurlaub", also quasi Workation an der Ostsee – Großartig!
  • zum ersten Mal wurde ich für einen Blog interviewt, bei der lieben Lydia von Büronymus – und interviewte sie ebenfalls
     
  • ich hielt meinen ersten Vortrag in diesem Jahr (Thema "Lampenfieber") – und vor wenigen Wochen gleich meinen zweiten (Thema "Statusverhalten in der digitalen Welt")

Somit vertieften sich auch gleich die ersten Netzwerkkontakte, die ich auf Barcamps gesammelt hatte. Es wurde einander besucht, interviewt und gemeinsame Workshops geplant. Endlich entstand die Art von Netzwerk, die ich mir gewünscht habe.

Insgesamt würde ich es das Jahr des Netzwerkens nennen. Ich fand heraus, welche Netzwerkformate mir am meisten Spaß machen und besuchte zuerst intrinsify.me Meet Ups, wo ich den wunderbaren Michael Schiller kennenlernte, einen meiner liebsten Kontakte in 2017.
Weiterhin war ich bei den Powerfrauen, hatte Spaß beim "Salz in der Suppe" im Meeet, wo ich Sylvia von Froreich traf, mit der ich immer mal wieder gern im Café sitze und über Selbstverantwortung rede.
Als letztes und gleichzeitig intensivstes Netzwerkevent kam das Business Netzwerken Berlin dazu.
Hier lernte ich so viele tolle Leute kennen, wie z.B. Barbara Fischer, Felix Behm, Dorothea Hegele und Karin Rasmussen, mit der ich vielleicht im neuen Jahr zusammenarbeite. Ich sah auch Nils Wiemer Wiemers wieder (, den ich vom Barcamp Berlin schon kannte) und freue mich jedesmal, wenn er dabei ist.
Wie schon im Jahr davor war ich wieder beim LifeWorkCamp alias NewWorkCamp dabei, schaute bei der Gründermesse rein und spazierte bei Johanna Madraschs Walk und Talk im Grunewald mit.

Ich habe das Gefühl, meine Art des Networkings gefunden zu haben, eine Art Routine und eine neue Offenheit. Es entwickeln sich gerade großartige Kooperationen für 2018, auf die ich mich wahnsinnig freue, wie der Workshop "Machtspielchen auf Augenhöhe?" für intrinsify.me.

In meinem Blog startete ich nach dem Ende der #wertekatalog-Reihe die neue Serie #freitagsgedanken. Die werde ich noch eine Weile in 2018 fortführen und dann mal schauen, auf was ich als nächstes Lust habe.

Wie immer dachte ich, zu wenig Theaterstücke besucht zu haben, aber bin beim Nachzählen doch auf zwölf Stück gekommen. Wow!
Hinzu kommen natürlich noch die eigenen Inszenierungen: Anfang des Jahres traten die Spielschauer mit "Gerüchte, Gerüchte" auf, es folgten die Vorspieler mit "DREAMS INC." und im Frühjahr war der Gruppendrang-Kurs #3 dran mit "Suite Dreams". Im Herbst hatten die Spielschauer dann ihr neues Stück parat – "Die Schule der Diktatoren", mit Michael Schiller an der Technik (wie schnell das Netzwerken doch Früchte trägt ... Danke Michael!). Gleichzeitig startete der mittlerweile schon vierte Gruppendrang-Kurs.
Zwischendurch stand ich auch kurz zweimal selbst auf der Bühne, mit einer "Not-Lesung" bei André Schneider in der WerkStadt und mit zwei meiner Genossen, beim Theater-Taster im Fincan – natürlich mit einem Hörspiel-Theaterstückchen.

Dieses Jahr wurde unglaublich von all den Lebewesen um mich herum bestimmt. So viele neue Kontakte, die mir schnell ans Herz wuchsen, aber auch liebe Freunde, Bekannte und Kunden, die mich in diesem Jahr begleiteten, zum Lachen brachten, ablenkten und überraschten.
Meine Freundin Carmen besuchte mich an der Ostsee, Katja überraschte mich mit einem Ausflug in die Katjes-Fabrik und das Maria-Stuart-Team feierte mit mir in meinen Geburtstag rein. Kudamm-Bummel, Theaterbesuche, Picknicks, gemeinsame Dinner und lustige Hoffice-Tage sorgten für ausgelassene Stimmung.
Die meiste Zeit verbrachte ich jedoch mit zwei ganz neuen Mitbewohnern: G'Kar und Londo, meine Katzen. Im März wurden sie geboren und im Mai zogen sie bei uns ein – noch ganz klein und unglaublich niedlich. In den letzten Monaten sind wir zusammengewachsen, lernen uns immer besser kennen, verstehen einander und entwickeln Routinen und Rituale. Ich freue mich auf all die gemeinsamen Jahre, die noch kommen werden, und will mir ein Leben ohne diese beiden Rabauken gar nicht mehr vorstellen.









 

 

Meine Favoriten 2017



Meine drei liebsten Blogartikel:

"Ich bin kein Sexist, aber ..."

#wertekatalog – Top Ten

#freitagsgedanken – Meine Ängste und ich



Meine Theaterinszenierung des Jahres:

Biografie: Ein Spiel im Deutschen Theater



Mein Foto des Jahres:
























Die Werbespotszene aus DREAMS INC. der Gruppe Vorspiel.



Meine Top 3 Songs des Jahres:

Den ganzen Sommer über hatte ich den Song ständig im Ohr, wenn ich durch die Straßen lief. Und auch jetzt findet er sich noch in regelmäßigen Abständen auf meinem iPod. I love it!





Der hier gehört zur gleichen Kategorie: erfrischend, schnell und immer auf dem iPod mit dabei. Damit läuft es sich gleich viel schwungvoller durch die Stadt.





Meine Freundin Eva wirkte im Sommer in einer Performance mit, aus der dieser Song als Ohrwurm hängenblieb (sie sangen ihn allerdings mit einem deutschen Text):






Meine Top 3 Filme des Jahres:


Zuerst mal ein kleine Überraschungsperle, die ich auf Netflix entdeckt habe. Die Hauptfigur ist einfach nur wahnsinnig symphatisch, der Film hat keine Angst vor Konsequenzen und es spielt Elijah Wood mit. Braucht es mehr Argumente?






Dann hätten wir noch den bildgewaltigen Blade Runner 2049. Ein langer, ruhiger Film, der einen einfach nur ganz viel Sehen und Staunen lässt.


 



Und ganz frisch in die Top 3 gerutscht: "Star Trek – The Last Jedi". Weil er modern und gleichberechtigt ist und erstaunlich witzig.





Meine Top 3 Serienentdeckungen des Jahres:

Auf Platz 1 ist ganz klar "Star Trek – The Next Generation". Die perfekte Serie, wenn man mal einen schlechten Tag hatte und Menschen hasst. Einmal Captain Picard und Data sehen, schon keimt wieder neue Hoffnung auf.
Dieser funky Trailer ist so ... wie Trailer eben mal waren ...
By the way: Die neue Serie "Star Trek Discovery" (Netflix) ist auch sehr geil!





Eine rundum absolut gelungene Serie ist "Dirk Gentlys Holistic Detective Agency". Wirklich tolles Schauspiel, witzige und absonderliche Figuren und genau das richtige Timing. 2018 wird eine zweite Staffel folgen. Ick freu mir!





Nicht zu vergessen natürlich der Kracher "Glow"! Die Serie war erfrischend anders und die 80s-Optik ist ein Augenschmaus!







Mein Lieblingsessen des Jahres:

Dieses Jahr ist es kein Essen, sondern etwas zum Trinken. Ich hing besonders an drei fantastischen Teesorten, die sich zu meinem Standard-Repertoire gemausert haben:


Fortbildung des Jahres:

Na da nenne ich doch einfach mal die Meisner-Technik – wenn es auch nur ein Vormittag war.





Auf 2018 blicke ich voller Vorfreude. Lasst die Spiele beginnen!


Donnerstag, 28. Dezember 2017

Spielerischer Jahresrückblick – eine Linksammlung



Was macht ihr an Silvester? Schon entschieden? Oder wartet ihr noch auf die Einladung zur ultimativen, grandiosen mindblowing Party? Kleiner Tipp: die kommt vermutlich nicht mehr ... ;)

Wo auch immer ihr an Silvester herumschwirrt, vielleicht blickt ihr auch so gern auf das vergangene Jahr zurück wie ich.
Ich blättere gern in meinem Kalender herum, stöbere in den Fotos auf meinem Handy und schreibe an meinem großen Jahresrückblick für den Blog.

Für den Silvesterabend, den ich meist mit meinem Mann oder in kleiner Runde mit Freunden verbringe, drucke ich mir gern ein paar Kärtchen mit Fragen zum Reflektieren aus.
Vielleicht ist das auch etwas für euch, eure Kinder, Freunde und Familie?
Da könnte man auch ein Trinkspiel draus machen.;)

Hier mal ein paar Links zu netten Printables für den Jahreswechsel:


24 Fragen auf Deutsch gibt es bei gifts of love:
http://giftsoflove.de/spannendes-spiel-fuer-deine-party-zu-silvester/


Bei "Alice and Lois" gibt es 15 Kärtchen mit knackigen Sätzen auf Englisch:
http://www.aliceandlois.com/new-years-game-free-printable/#more-3344


Noch mehr Auswahl gibt´s bei artsy fartsy mama – 36 Kärtchen auf Englisch:
http://www.artsyfartsymama.com/2016/12/printable-new-years-eve-reflection-questions.html

Intensiver und eher für kleine Runden, Pärchen oder nur für euch selbst ist dieses PDF mit 5 tiefergehenden Fragen geeignet (auf Englisch):
https://www.wholeheartedwoman.org/blog/5-questions-to-help-you-reflect-on-2017


Ich wünsche euch ein knallermäßiges Silvester und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Freitag, 22. Dezember 2017

#freitagsgedanken – Weihnachten



Weihnachten

Übermorgen ist es soweit: Weihnachten.
Ein Fest, das immer eines meiner liebsten Feste war – und auch immer noch ist. Ich liebe die Stimmung und die Lichter, die ganze Deko, die Gemütlichkeit und das leckere Essen.

Schon im August habe ich in der Regel meinen ersten Weihnachtsrausch, dann kommen mir – weil es so heiß ist und ich mich nach Kälte sehne – die ersten Ideen für die Weihnachtszeit. Was für Adventskalender ich basteln könnte, wie ich die Geschenke dieses Jahr einpacke und was überhaupt tolle Geschenke wären. Ich mache den Großteil der Geschenke stets selbst, weil mir nie einfällt, was ich einer Person kaufen könnte, ich aber wahnsinnig gern DIY-Kram mache und ich persönlich Selbstgemachtes immer besonders schätze.

Im Oktober etwa folgt dann der zweite Schub und die Ideen werden konkreter. Bis Anfang Dezember nimmt die Schubhäufigkeit dann ständig zu und pünktlich zum 1. Dezember ist die Wohnung dekoriert. Wobei ich da recht zurückhaltend bin, bei mir gibt es keine bunt-blinkenden Weihnachtssterne im Fenster oder Weihnachtsmänner, die sich vom Balkon abseilen.
Meist ein bis zwei Sträuße aus Ästen, mit Lichterketten und vielleicht ein paar Kugeln verziert, Kerzen in Wohnzimmer und Küche und drei bis vier Dekoelemente wie meine Weihnachtsschneekugel, einen Papiertannenbaum oder eine kleine Figur (dieses Jahr das kleine Auto, das in meinen Monthly Favourites vorkam).

Danach genieße ich dann die Deko, das tägliche Öffnen des Adventskalenders und meine monströs lange Christmas Playlist auf dem iPod. Klingt ja erstmal gut.

Es gibt nur ein kleines Problem: durch meine extreme Vorfreude ist dann spätestens am zweiten Weihnachtsfeiertag aber auch Schluss. Dann kann ich die Deko nicht mehr sehen und nehme alles, was explizit weihnachtlich aussieht, wieder ab.
Wenn ich einen Weihnachtsbaum oder einen Strauss aus Tannenzweigen habe, wird der pünktlich zu Silvester umdekoriert, damit nichts mehr an Weihnachten erinnert. Stattdessen tummeln sich dann Luftschlangen und kleine Fliegenpilze in den Zweigen. Silvester ist für mich ein völlig eigenständiges Fest, das bitteschön ganz von Weihnachten getrennt sein soll.
Traditionell gesehen bleibt glaube ich der Weihnachtsbaum bis in den Januar hinein stehen, aber man muss sich ja nicht an alle Traditionen halten.

Überhaupt Traditionen. Jetzt in der letzten Woche hatte ich alle letzten Arbeitstermine, habe mit meinen Gruppen gefeiert und Freunde gefragt, wie sie Weihnachten verbringen. Die meisten sind Heiligabend bei den Eltern, kaum einer feiert allein oder nur mit dem Partner.
Da nunmal meine Verwandten MEINE Verwandten sind, haben mein Mann und ich vor ein paar Jahren etabliert, dass wir Heiligabend stets allein sind, in unserer Kleinfamilie sozusagen, nur wir zwei (und die Katzen). Am ersten Feiertag gehts dann zu meiner Mutter.
So klappt es recht gut und mir selbst ist erstaunlicherweise alles relativ egal, wenn Weihnachten wirklich da ist. Mir ist die Vorfreude besonders wichtig, wichtiger als das eigentliche Fest.

Über die Jahre haben wir zwei unsere eigenen Traditionen entwickelt. Neben Traditionen, die man als Kind vermittelt bekommt, liegen mir besonders diejenigen, die man selbst startet, am Herzen.
So gehen wir seit Jahren meist an Heiligabend ins Kino, in eine Nachmittagsvorstellung. Zum Glück läuft ja jedes Jahr irgendein Blockbuster in der Weihnachtszeit, den man gesehen haben muss.
Als wir mit der Tradition starteten, schauten wir Sherlock Holmes, dann kamen die nächsten Jahre die Hobbit-Filme, dann Star Wars. Auch dieses Jahr wird es Star Wars sein und die Vorfreude auf Sonntag ist groß.


Danach gibt es meist Würstchen mit Kartoffelsalat. Dieses Jahr schwanken wir, ob es nicht mal Raclette sein sollte, so zur Abwechslung.

Am ersten Feiertag geht es nach dem mittäglichen Festessen bei meiner Mutter wieder nach Hause, um dort eingekuschelt das Doctor Who Christmas Special zu schauen. Auch eine liebgewonnene Tradition. Dieses Jahr werde ich schrecklich weinen, weil sich der aktuelle Doctor verabschiedet, den ich – wie alle anderen zuvor – wahnsinnig ins Herz geschlossen habe.

Und der zweite Feiertag ist in meinem Kopf dann schon fast nicht mehr Weihnachten. Man erfreut sich an Geschenken, isst die Reste vom Vortag und lässt alles so langsam ausklingen.

So ist jeder anders und ich bin ganz fasziniert von all den verschiedenen Traditionen und Bedeutungen, die Weihnachten für jeden hat.

Wie läuft denn euer Weihnachten ab? Erzählt mir von euren Traditionen!

Und habt alle frohe und entspannte Feiertage!

Mittwoch, 20. Dezember 2017

#monthlyfavourites - Dezember-Lieblinge






Es ist wieder Zeit für die Lieblinge des aktuellen Monats - die #monthlyfavourites im Dezember! 




Zum Arbeiten

Letzten Monat habe ich die Meisner-Technik kennengelernt (Klick!) und mir gleich das dazu passende Buch bestellt, in dem die Technik ausführlich beschrieben wird. Ich bin immer etwas faul, was das Lesen von Fachliteratur angeht, habe aber eine gute Lösung gefunden: jeden Abend liest mir mein Mann ein paar Seiten daraus vor. Er übt damit seine Vorlese-Technik und ich muss nicht selber lesen. Perfekt!
Hier könnt ihr das Buch erwerben: http://www.studio-ab.de/

Vor Jahren zog albernerweise in unseren Haushalt eine kleine, rot-leuchtende USB-Lichterkette ein, als Adventskalendergeschenk für meinen Mann. Dieses Jahr habe ich sie für mich aus der Kiste gekramt und ihr einen Platz am Schreibtisch eingeräumt. Meine Katzen sind im Moment etwas anstrengend und sorgen öfters dafür, dass ich schon zu sehr früher Stunde am Rechner sitze, wenn es draußen noch dunkel ist. Die Lichterkette spendet in diesen Momenten eine gemütliche Stimmung.


 
Zum Aufhübschen

Was Düfte von Kosmetikprodukten angeht, bin ich ein Kleinkind. Wenn etwas nach Süßigkeiten riecht, bin ich dabei! Und wenn mein Verpackungsopfer-Syndrom dann auch noch durch nostalgisch-angehauchte Verpackungsdesigns getriggert wird, ist der Ofen endgültig aus und ich werde zum Lemming. So konnte ich vor einer Weile beim Adventskalenderinhalte-Shopping nicht an diesem Set von TKMaxx vorbeigehen: zwei kleine Duschbäder, die nach Candy Apple und Toffee Apple riechen, sowie eine Seife mit Popcorn-Duft. Wie geil ist das bitte???!!!

Meine Lippenpflege von Yves Rocher, die noch im Oktober zu den Favoriten gehörte, ist nun aufgebraucht. Der Ersatz kam aus der aktuellen Weihnachtskollektion der Marke. Dieses Mal ist es ganz simpel eine Vanille-Version.

Bling Bling geht bei mir ja immer, in der Weihnachtszeit aber ganz besonders. Den Sternenschmuck habe ich schon seit letztem Jahr, jetzt ist er wieder häufiger im Einsatz.
Die großen roten Creolen mit Pailletten-Blüten habe ich bei H&M vor kurzem im Schlussverkauf ergattert und mag sie gar nicht mehr ausziehen.

Natürlich hübsche ich in der Weihnachtszeit nicht nur mich selbst auf, sondern auch meine Wohnung. Neu eingezogen ist ein Weihnachtsbaum-Anhänger in Form eines Autos mit Tannenbaum auf dem Dach, gefunden bei Rahaus.
 


Zum Lesen

Der Vorlese-Deal mit meinem Mann ist natürlich beidseitig. In meinem Adventskalender entdeckte ich vor einigen Tagen das Buch "A Street Cat Named Bob" als Geschenk von ihm. In den letzten Favoriten stellte ich den Film dazu vor, jetzt kann ich auch das Original lesen. Und jeden Abend revanchiere ich mich mit dem Vorlesen einiger Seiten dieses unterhaltsamen kleinen Werks, um somit auch gleichzeitig mein Englisch zu üben. Achtung: nur für absolute Katzenliebhaber geeignet!



Zum Essen

Plätzchen! Mit Mutter und Bruder habe ich Plätzchen gebacken und reichlich verziert. Einige Waldtiere sind zu einer russisch-kommunistischen Märchenversion geworden. Zumindest nenne ich sie so. Mal sehen, wie lange sie noch überleben ... muahaha!

Etwas schlichter sind die Vanille-Monde, die ich aus Vanillekipferl-Teig ausgestochen habe. Aber sie sind nicht minder lecker!



Zum Stöbern

Anfang Dezember war ich für eine Woche Kuratorin auf der Facebookseite "Wir retten das Spiel". Was ich dort jeden Tag gepostet habe, könnt ihr hier nachlesen:
https://www.facebook.com/dasspielretten/


Zum Hören


Erstmalig ist die Kategorie "Zum Hören" mit einem Foto in den Favoriten vertreten! Nämlich in Form einer Schallplatte. Ich mag englische Weihnachtssongs gern, besonders die Oldie-Varianten von Frank Sinatra und ... ja, Elvis Presley.

Wenn ich nicht zu Hause beim Basteln Elvis-Songs höre, lausche ich gespannt Stefan Kaminskis grandioser Stimme in dem Hörbuch "Niemalsland" von Neil Gaiman. Ich mag es, wenn ich in Geschichten tief eintauchen kann und sie wie ein Film vor meinem geistigen Auge ablaufen. Stefan Kaminski schafft es mit seinen witzigen Stimmen immer wieder, mich zum Lachen und Staunen zu bringen. Das Hörbuch gibt´s auf audible:

https://www.audible.de/pd/Fantasy/Niemalsland-Hoerbuch/B01LXRJ4PI/ref=a_search_c4_1_1_srTtl?qid=1513231122&sr=1-1



Zum Anschauen

Es wird oft gesagt, dass wir mehr über das Weltall wissen als über die Tiefen unserer Meere. Wer die "Blue Planet II"-Reihe auf BBC guckt, wird dem nur zustimmen können. Wirklich wunderbare Dokumentationen, die einen ganz neuen, spektakulären Einblick in die Unterwasserwelt bieten. Jeder Teil widmet mich sich einem besonderen Gebiet.
Die Aufnahmen sind unglaublich und teilweise atemberaubend. Es werden Tiere, Phänomene und Verhaltensweisen vorgestellt, von denen ich nie zuvor gehört habe.
Absolut sehenswert und perfekt für gemütliche Stunden in der Adventszeit.




Wo wir gerade bei Neil Gaiman waren: habt ihr schon die Serie "American Gods" gesehen? Nein? Gucken!!! (auf Amazon Prime)





Im letzten Jahr hat H&M sich selbst übertroffen und ein wunderbares kleines Filmchen unter der Regie von Wes Anderson kreiert, das von seinem Reiz nichts verloren hat. Adrien Brody spielt die Hauptrolle – mehr Argumente braucht es eigentlich nicht.





Einer der schönsten Filme seit langem ist "A Monster Calls". Nein, es ist kein Gruselfilm. Nein, es ist kein Kinderfilm. Nein, es ist kein Fantasyfilm. Es ist ein Film über einen Jungen, der mit der Krebserkrankung seiner Mutter umgehen lernen muss. Hartes Thema, tolle Story, tolle Ideen und unglaublich ergreifend. Ich musste sehr, sehr weinen am Schluss.





Die jüdischste Serie, die ich kenne, ist "Transparent", obwohl es eigentlich um das Thema Transsexualität geht. Zumindest ist das der Aufhänger, doch erzählt wird die Geschichte einer Familie, in der alle Familienmitglieder ein bißchen "durch" sind. So emotional gesehen. Ich habe die ersten Staffeln gesehen und nun auch noch die vierte hinterhergeschoben. Ihr findet die Serie auf Amazon Prime.







Freitag, 15. Dezember 2017

#freitagsgedanken – Netzwerk-Liebe



Netzwerk-Liebe

Diese Woche war ich ein bißchen aufgeregt. Vor einer Weile hatte ich beim Business Netzwerken Berlin den ersten beruflichen Vortrag meines Lebens gehalten mit Tipps gegen Lampenfieber (welch Ironie!) und nun hatte sich durch meine Mitgliedschaft im Powerfrauen-Netzwerk und den Kontakt zur Juristin Dorothea Hegele, die in meinem letzten Status-Workshop dabei war, die Gelegenheit ergeben, wieder einen Vortrag zu halten.
Dorotheas und mein Thema: "Status-Verhalten in der digitalen Welt".

Schon lange beschäftigt mich das Thema mental, ist doch das Status-Verhalten, das wir aus dem realen Leben kennen, nicht groß anders als das in der Online-Welt. Ich hatte also eine Vorstellung und Ideen im Kopf, aber ein Vortrag ist eben kein Workshop. Bei einem Vortrag müssen die Worte mehr "sitzen", die Zuhörer probieren nicht soviel aus wie bei einem Workshop, ich muss also meine Gedanken irgendwie sinnvoll und kompakt vermitteln.

Tagelang habe ich überlegt und gebangt, dass ich irgendwas vergesse im Vortrag. Gebangt, dass es nicht so rüberkommt, wie ich es meine. Gebangt, dass es zu banal ist. Gebangt, dass es zu komplex wird.
Aber nach ein paar Mal improvisiertem Probesprechen kristallisierte sich so langsam eine Struktur für den Vortrag heraus, die ich mir stichpunktartig notierte und wiederholt durchsprach.

Ich hatte auf Facebook den Vortrag zwei- bis dreimal geteilt, aber nicht extra beworben. Umso überraschter war ich, als ich durch Kommentare bemerkte, dass da Menschen kommen, die ich schon kenne. Und zwar nicht nur aus dem Powerfrauen-Netzwerk, sondern auch vom Business Netzwerken. "Schreck lass nach!" mischte sich mit Vorfreude.

Beim Theater ist es bei mir schon immer so, dass ich aufgeregter bin, wenn im Publikum Menschen sitzen, die ich kenne.
Vollkommen Fremde? Kein Problem!
Bekannte und Freunde? Joah, na guuut.
Familie? Aaaaahhhhhhhhh!!!
Das konnte ja ein Spaß werden! So viele kompetente Menschen, die diesen Vortrag sehen werden. *schluck*

Als ich dann Donnerstagfrüh zum Frühstück kam, war ich glücklich so viele bekannte Gesichter zu sehen. Ich kannte alle bis auf eine Teilnehmerin (Hallo Anja!) und freute mich einfach.
Ich freute mich, dass dort Menschen sind, die unseren (und somit auch MEINEN) Vortrag hören wollen, die an dem Thema Status interessiert sind.
Der Vortrag machte Spaß und ich fand es großartig nach meinem Anfangsteil endlich Dorotheas Gedanken zu hören.
Wir bekamen schönes Feedback und ich fühlte die geballte Ladung "Netzwerk-Liebe". Eine Unterstützung, die sich einfach nur gut anfühlt und einen im eigenen Tun bestätigt.

Danke, liebe Netzwerkerinnen für diese wunderbare Erfahrung!





Freitag, 8. Dezember 2017

#freitagsgedanken – Konzentration, bitte!



Konzentration, bitte!

Flow ist das eine, Konzentration das andere. Die fehlt mir diese Woche, da bin ich ganz ehrlich.
Noch ehrlicher: die fehlt mir dauernd. Stundenlang in eine Aufgabe vertiefen? Das krieg ich schon recht lange nicht mehr hin.

Oft hilft es zumindest ein bißchen, wenn ich mein Handy außerhalb meines Blickfelds lagere.
Tja, was mach ich stattdessen? WhatsApp auf dem Desktop anmachen. Seufz.

So genial es ist, mit vielen Menschen Kontakt zu haben, so sehr stören sie die Konzentration.
Momentan sind die Menschen im Fokus und meine Konzentration tanzt nackig im Garten – mit einem Cocktail in der Hand.

Eigentlich will ich seit Ewigkeiten neue Blogartikel schreiben. So einige Themen brennen mir unter den Nägeln, aber so richtig kann ich mich nicht aufraffen. Irgendeine Mail oder irgendwas Organisatorisches kommt ständig dazwischen und hält mich davon ab, mich in Ruhe zum Schreiben hinzusetzen.
Immerhin schaffe ich es, diese #freitagsgedanken zu schreiben. Das ist schon mal ´ne Leistung, alle Achtung!

Wer mich kennt, der weiß: ich schreibe nicht gern. Den Blog habe ich, um genau das Schreiben zu üben. Es motiviert mich mehr, wenn ich die Texte für andere schreibe. Für mich selbst würde ich gar nichts schreiben.
Ein Prinzip, das sich durch mein Leben zieht. Für Mathearbeiten üben? Come on! Wozu Übungsaufgaben lösen, wenn es dafür gar keine Note gibt? Fand ich unnötig und wurde für diese Geisteshaltung mit einer regelmäßigen Note 4 belohnt.
Aus dem gleichen Grund bin ich übrigens Theaterfan, kann aber mit LARP nichts anfangen – da spielt man ja nur für sich, ohne Publikum. Und DAFÜR der ganze Aufwand mit Kostüm etc.? Wow! Hut ab!

Aber gut, ich komme vom Thema ab. Ihr seht schon: Konzentrationsmangel.


Mein Gehirn ist momentan einfach viel zu abgelenkt. Durch Kleinigkeiten. Hier noch ein Foto posten, dort noch eine Mail beantworten, hier noch ein kurzer Veranstaltungstext, dort noch Kostüme aus dem Keller holen. So Mini-Tätigkeiten, die in der Summe natürlich trotzdem Zeit brauchen. Und für Konzentration für die langen Aufgaben keinen Platz lassen.

Doch ich bin optimistisch. Die Kleinigkeiten werden die nächsten Wochen nachlassen. Die Feiertagsruhe kehrt nach und nach ein, die letzten Erledigungen für 2017 sind dann irgendwann fertig.
Spätestens wenn die ersten Leute in die Heimat fahren, ist hier Entspannung angesagt. Und vielleicht ist dann auch wieder Konzentration für die langen Aufgaben da ... und wenn es auch einfach nur Plätzchenbacken ist.

Im Jahr 2017 war Konzentration für mich einer der großen Übungsbereiche. Bisher hat sich noch nicht wirklich viel verbessert. Und wenn, dann immer nur kurzfristig. Also steht es 2018 wieder auf der Agenda. Ich bleibe optimistisch.






Mittwoch, 6. Dezember 2017

Recap/Preview #9



Advent, Advent, ein Lichtlein brennt ... Zeit für Recap #9!


Am Rande der Komfortzone
... war ich bei meinem Kurzausflug in die Meisner-Technik. Das passende Buch liegt schon auf meinem Nachttisch bereit.

Welche Komfortzonen die vier Persönlichkeitstypen des Riemann-Thomann-Modells haben, solltet ihr im November in meinem Gründerwoche-Workshop erfahren. Leider hatte mich eine Erkältung niedergestreckt, aber der Workshop wird voraussichtlich im Januar nachgeholt. Vorfreude!

Zudem bin ich gespannt, wie ich im Januar die Pflegekräfte bei einer Fortbildung zum Thema "Demenz" aus der Komfortzone locken kann. Zusammen mit dem Althausen-Institut werde ich in Hamburg eine zweitägige Fortbildung geben, Herr Althausen den theoretischen Teil, ich den praktischen, inklusive Status-Training. Meine erste Geschäftsreise, ich bin schon ganz aufgeregt!


Rettet das Spiel!
In meinen letzten Monatsfavoriten erwähnte ich bereits das tolle Buch "Rettet das Spiel" von Gerald Hüther. In dieser Woche habe ich zufällig die Ehre als Gast-Kuratorin auf der Facebookseite "Wir retten das Spiel" jeden Tag von meiner Arbeit und dem Einsatz von Spielen zu berichten. Schaut mal rein und werdet Fan!


Machtspielchen auf Augenhöhe?
Das ist die spannende Frage, der ich im Status-Workshop für das NewWork-Netzwerk intrinsify.me am 19. Januar nachgehen werde. Bald gibt es einen passenden Eventbrite-Link. Wer sich vormerken lassen möchte, kann das allerdings schon jetzt gern bei mir tun, einfach ne kurze Mail an mich: Klick!

Ob es Status in der digitalen Welt (z.B. in den sozialen Medien) gibt und wie er dort sichtbar wird, erklären Dorothea Hegele und ich in einem Kurzvortrag beim Powerfrauen-Frühstück am 14. Dezember. An alle Frauen in Berlin: Kommt vorbei!


Busy beim Business Netzwerken
... bin ich mittlerweile mindestens einmal im Monat. Ganze dreimal monatlich findet nämlich das Business Netzwerken Berlin statt und es macht einfach riesigen Spaß, regelmäßig neue Menschen kennenzulernen und alte Bekannte zu treffen. Jedes Mal erfährt man mehr voneinander, kann einander weiterhelfen und sich über die Arbeit, die Selbständigkeit oder das Netzwerken selbst austauschen. Ich bin Fan und freue mich, wenn auch ihr mal vorbeischaut.
Auf Facebook findet ihr alle Termine: Business Netzwerken Berlin



Freitag, 1. Dezember 2017

#freitagsgedanken – Im Flow



Im Flow

Den Dezember wollte ich mir freihalten. Viel Zeit für mich, zum Lesen, Basteln, Plätzchenbacken, Kuscheln mit den Kätzchen und Christmas Songs hören. Zeit für viel gemütliche Weihnachtsstimmung im trauten Heim.

Nunja, das hat so semigut geklappt. Ich schaute nur so in die Gegend und mit jedem Wimpernschlag kam ein Dezembertermin hinzu.
Ich chattete mit Freunden und schon gab es eine neue Verabredung. Neue Netzwerktermine tauchten auf und neue Menschen, die meine Bekanntschaft machen möchten (und ich ihre!). Es sind wunderbare Termine, die da auf mich warten, und ich freue mich auf jeden einzelnen.

Im Moment bin ich im Flow. Ich fliege durch die Tage, mal entspannt, mal müde, aber immer mit mindestens einem Erfolgserlebnis, auf das ich am Ende des Tages zurückblicke.

Eine neue Krone ist in meinem Mund, die Wohnzimmerwand ist endlich neu gestrichen, der Adventskalender hängt an der Wand, im Gruppendrang-Kurs wurden die Rollen verteilt, die Vorspieler haben einen neuen Probenraum und auf dem Herd köchelt ein Gulasch, das ich gleich mit lieben Freunden bei einem kleinen Adventsdinner genießen werde.

Entspannt und trotzdem busy – fühlt sich gut an. Es passiert etwas, Dinge geraten in Bewegung, sie fließen. Jeden Tag schreibe ich mit neuen, interessanten Menschen, freue mich über jede Bekanntschaft, die ich in den letzten Wochen und Monaten machen durfte. Ich merke, wie vernetzt all diese Menschen sind und wer von meinen neuen Kontakten bereits ältere Kontakte von mir kennt.
Die Welt ist so klein und Berlin ist ein Dorf.

Draußen ist es eisig und beißend, aber das tut dem Flow keinen Abbruch. Ich fliege im Moment auch durch die Straßen, eingepackt in Thermoleggings und Stulpen. Durch meinen Fahrkartenverlust bin ich viel gelaufen. Noch immer herrscht Sparzwang, was meiner Gesundheit durch die Fußstrecken zugute kam.

Ich genieße dieses Fließen, solange ich es hab, so lange es mich mitträgt. Eine Welle soll man reiten, wenn sie da ist, nicht wahr?!

Freitag, 24. November 2017

#freitagsgedanken – Sparmaßnahmen



Sparmaßnahmen

Ich verdiene nicht viel Geld. Das ist okay und ich freue mich, wenn mein Einkommen langsam wächst. Das tut es auch, mal mehr, mal weniger.

Die meiste Zeit komme ich gut mit meinem Geld hin, kann unterwegs mal eine Leckerei beim Bäcker kaufen, mal einen Saft am Kiosk, mit Freunden Essengehen, Zeitschriften und Bücher kaufen, ins Theater oder Kino gehen. All das ohne mir zu große Gedanken zu machen, ob das Geld bis zum Monatsende reicht.

Nun ist dieser Herbst etwas speziell. Als Mitglied der privaten Krankenversicherung habe ich mich vor Jahren für ein Versicherungsmodell mit Selbstbeteiligungsbetrag entschieden. Ich gehe sehr selten zum Arzt (ihr wisst schon ...) und hatte deshalb in all den Jahren nie ein Problem damit, dass ich alle Arztkosten selber trage, mit denen ich im Jahr unter meinem Selbstbeteiligungsbetrag liege. Die Kosten waren auch meistens deutlich drunter.

Doch diesen Herbst habe ich mich entschieden, etwas gegen meine Allergie zu tun. Ich machte einen Allergietest und startete eine sublinguale Hypersensibilisierung. Doch Schock: die dafür notwendigen Medikamente sind extrem teuer. Da hab ich erstmal geschluckt, meine Moneten zusammengekratzt und schweren Herzens den Preis bezahlt.
Mit einem Paket ist jedoch eine dreimonatige Behandlung nicht getan, ich brauche noch ein zweites. Ächz.

Dann war ich mal wieder beim Zahnarzt und es wurde eine Krone fällig. Ebenfalls eine sehr kostspielige Behandlung.
Ach, und habe ich erwähnt, dass ich mein Monatsticket für November verloren hab? Mitten IM November? Arrrggghhhh! Es kommt immer alles auf einmal, man kennt es. Bitte eine Runde Mitleid für mich!

Also ist seit einigen Wochen striktes Sparen angesagt. Jede kleine Ausgabe wird genau gegengecheckt, ständig rechne ich rum: wieviel kommt noch rein, wieviel werde ich brauchen ...

Und mir fällt jetzt so richtig auf, wieviel Geld ich normalerweise ausgebe. Für Nonsens. Weil ich´s kann. Die ganzen Alltäglichkeiten fallen weg.
Ich kaufe mir unterwegs nichts mehr zum Trinken, sondern halte mich strikt an die Flasche Wasser in meiner Tasche.
Süßkram und kleine Snacks nehme ich mir von zu Hause mit.
Vor der abendlichen Arbeit gibt es ein Abendessen am eigenen Küchentisch statt im Burgerladen.
Wenn ich in den Supermarkt gehe, halte ich mich an den Einkaufszettel und kaufe nicht noch irgendwas, was mir ins Auge sticht.
Der 300. Nagellack bei Rossmann bleibt einfach mal im Regal stehen.
Meine Lieblingszeitschrift kaufe ich nicht sofort beim Erscheinen, sondern warte ein paar Wochen bis ich wieder das Geld hab.
Ich habe mich entschieden, meine BGE-Spende und mein audible-Abo zu behalten, die Glossybox jedoch gekündigt.
Und genetzwerkt wird momentan nur noch in Laufnähe.

Natürlich nervt mich das. Es nervt mich an manchen Tagen sogar tierisch. Aber es ist für mich auch gerade ein fantastisches Training. Ein Training in Willensstärke und Achtsamkeit.
Was brauche ich wirklich? Worauf habe ich wirklich Appetit? Will ich den Kuchen jetzt aus Langeweile essen oder weil ich ihn wirklich will? Möchte ich das Produkt kaufen, weil es einfach nur hübsch ist, oder habe ich dadurch einen wirklichen Mehrwert? Wie oft werde ich es benutzen?

Alles, was ich konsumiere, stelle ich vorher auf den Prüfstand. Das ist anstrengend, aber im Moment habe ich keine Wahl. Ich merke an vielen Tagen: es tut mir gut, so wie es gerade ist. Ich lerne, mehr auf meinen Körper zu hören und meiner Intuition zu vertrauen.

Ich weiß, ab Januar/Februar wird es besser, dann sind die großen Rechnungen bezahlt.
Ich hoffe jedoch, ich behalte mir die neu trainierte Achtsamkeit – zumindest zeitweise – bei.

Mittwoch, 22. November 2017

#monthlyfavourites - November-Lieblinge




Es ist wieder Zeit für die Lieblinge des aktuellen Monats - die #monthlyfavourites im November! 




Zum Arbeiten


Ich nutze nun schon das zweite Jahr "Ein guter Plan" (letztes Jahr das Original, dieses Jahr die Pro-Variante) und vor einer Weile kam "Ein guter Plan Pro" für 2018 an. Im Herbst mehren sich die Termine für´s neue Jahr und ich trage sie schon fleißig in diesen wunderschönen Kalender ein.

Schon seit Jahren arbeite ich nur noch mit Notizbüchern, die ich für bestimmte Themen nutze. So habe ich für jeden Kurs eines, eins für Kooperationen, eins für Blogideen ... und auch eins für Fortbildungen. Während alle anderen Notizbücher einheitlich schwarz sind, fällt das für Fortbildungen aus der Reihe mit seinem "Phryné"-Aufdruck. Aber es ist wunderschön und leicht. Diesen Monat war es bei der Drop-In-Class zum Thema Meisner-Training im Einsatz. Hier habe ich davon berichtet: Klick!

Mit dem Thema "Fachliteratur lesen" kam ich die letzten Monate schwer voran. Jetzt endlich ist wieder mehr Zeit und da ich im Dezember Kuratorin auf der Facebook-Seite "Wir retten das Spiel" bin, bereite ich mich gerade mit dem Hörbuch "Rettet das Spiel" von Gerald Hüther vor. Dafür ist auf Bahnfahrten mein guter, alter iPod Shuffle im Einsatz. Ich bin so unglaublich begeistert von dem Hörbuch, dass ich es mir auch noch in der Buchvariante kaufen werde.


 
Zum Aufhübschen


Im grauen November bin ich immer in Mondstimmung. Der Schmuck mit den Mondmotiven ist nicht neu, sondern teilweise schon seit Jahren in meiner Schmucksammlung, aber ich trage die Stücke im Moment besonders gern.

Passend zu grauer Kleidung und Mond-Schmuck trage ich im November am liebsten dunkle Nägel. Einer meiner Favoriten ist der dunkelrote Glitzerlack "Moscow Nights" von Manhattan.

Als regelmäßige Baderin brauche ich genauso regelmäßig neues Schaumbad. Diesen Monat nutze ich von tetesept das "Mein Moment"-Schaumbad mit Kakaobutter, Vanille und Macadamia. Der Geruch ist wunderbar süß und stimmt schon ein bißchen auf die Plätzchenzeit ein.
 


Zum Lesen


In Warnemünde gibt es einen "Bücherbaum" im Stadtpark, in dem ich "Die Heiden von Kummerow" fand. Als mein Opa noch lebte, lag er mir zusammen mit meiner Mutter ständig in den Ohren, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Die Geschichte spielt in der Region meiner Großeltern in Mecklenburg Vorpommern. Nun endlich habe ich damit angefangen. Es ist lustig und ich stelle mir die Kindheit meiner Großeltern ziemlich genauso vor wie in dem Buch beschrieben.
Die Abneigung gegen Religionsunterricht waren bei meinem Opa und dem Hauptprotagonisten des Buchs auf jeden Fall gleich.



Zum Essen


Nougat ist bei mir grad groß im Trend. Diese kleinen Kügelchen mit Nougat- und Pralinéfüllung habe ich bei Aldi entdeckt bin großer Fan!

Endlich gibt es auch leckere Clementinen und Mandarinen. Jeden Tag wandern mindestens zwei in meinen Mund. So wird es die nächsten Monate vermutlich auch bleiben.



Zum Stöbern

Ich hatte diesen Monat ein bißchen mehr Zeit für mich und auch mehr Zeit zum Lesen im Netz. Hier einige wirklich tolle Artikel, die ich entdeckt habe:

Eine amüsante Kurzgeschichte über die berufliche Zukunft der aktuellen Hipster-Generation: http://www.amazedmag.de/short-cut-unterschaetze-nicht-das-mittelmass-eine-geschaeftsidee/

Warum Menschen trotz klarer Fakten immer noch Brexit und Trump unterstützen:
https://www.theguardian.com/science/brain-flapping/2017/nov/09/the-neuroscience-of-no-regrets-why-people-still-support-brexit-and-trump

Schwule Männer und Sexismus:
https://www.theguardian.com/commentisfree/2017/nov/09/gay-men-attitude-masculinity-sexuality-women



Zum Hören

Wie schon oben erwähnt, höre ich gerade "Rettet das Spiel" von Gerald Hüther. Es ist sooo gut! Wenn ihr mehr über die Wissenschaft hinter dem Spielen erfahren und lernen wollt, warum das Spielen für uns Menschen so wichtig ist, hört dieses Buch:

https://www.audible.de/pd/Freizeit-Leben/Rettet-das-Spiel-Weil-Leben-mehr-als-Funktionieren-ist-Hoerbuch/B073WV1VQX



Zum Anschauen

Im Moment haben wir mal wieder für einen Monat AmazonPrime und haben ein paar Filme geguckt, die ziieeemlich gut sind.

Zum einen "Trumbo" über den amerikanischen Drehbuchautoren Dalton Trumbo, der als Mitglied einer kommunistischen Partei auf der Blacklist landete und eine lange Weile nicht unter seinem eigenen Namen arbeiten konnte. Mit einem fantastischen Bryan Cranston in der Hauptrolle!





Für alle, die britischen Humor und britische Schauspieler lieben und nichts gegen Vampire haben, ist "Eat Locals" genau der richtige Film:





Katzenliebhaber werden "A Street Cat Named Bob" sicher schon kennen, aber ich habe ihn erst jetzt gesehen und am Schluss natürlich auch vor Rührung geweint:






Und natürlich darf "RuPauls Drag Race" Staffel 9 nicht fehlen, die jetzt auf Netflix verfügbar ist. Mit einem grandiosen Geheimauftritt von Lady Gaga!

Dienstag, 21. November 2017

Ich möchte kein dickes Fell haben.





Gestern Abend saß ich in meinem Flur auf dem Boden und stöberte in alten Notizbüchern von meiner Ausbildung zur Theaterpädagogin, auf der Suche nach vergessenen Übungen, die ich mal wieder in meine Proben oder Workshops einbauen könnte.
Auf den letzten beschriebenen Seiten fand ich das Feedback zu meinem Praktikumsbericht.

Für den Abschluss als Theaterpädagogin war ein Praktikum im Theaterbereich zwingend und ging mit einem Praktikumsbericht einher.
Um das Schöne mit dem Nervigen zu verbinden, hatte ich mir damals ein Praktikum in meiner Lieblingsstadt Wien besorgt. Vier Wochen in einem Sommertheater im Herzen der Stadt.

Das Praktikum entpuppte sich schon ab dem ersten Tag als unglaublich langweilig. Mir wurde bei der Bewerbung gesagt, dass sie sich über jede helfende Hand freuen, aber als ich dort war, gab es keinerlei Aufgaben für mich. Jeden Tag fragte ich nach, aber es gab nichts zu tun, außer ab und zu ein Getränk für irgendjemanden aus dem Kühlschrank zu holen. Oder das klassische Kaffeekochen. Diese zwei Aufgaben durfte ich mir zudem mit zwei weiteren Praktikantinnen teilen, die genauso unterbeschäftigt waren wie ich.
In den vielen Stunden, die ich einfach nur mit meinem Notizbuch in irgendeiner Ecke saß, hatte ich Zeit, die Strukturen und Verhaltensweisen des Teams zu beobachten. Es war ein kleines Team, bestehend aus einer Handvoll Schauspielern, dem Regisseur, dem kaufmännischen Leiter, einer Technikerin, einem Musiker und der Regie-Assistentin. Letztere hat 90% der Arbeit gemacht, sie wurde auch wie selbstverständlich mit allen Aufgaben überschüttet.
Der Regisseur war ein unangenehmer Mensch. Geltungsbedürftig, selbstgefällig und übergriffig. Ich sah, wie er ständig den Arm um die Frauen im Team legte, eine Schauspielerin auf seinen Schoß zog und ständig irgendwem Küsschen gab.
Belästigung, Sexismus, Ausbeutung und Machtmissbrauch standen auf der Tagesordnung, in netter und charmanter Verpackung daherkommend und deshalb ganz unauffällig.
Mir behagte das nicht. Ich selbst hatte Glück und wurde "verschont", aber ich hatte keine Lust, meine kostbare Zeit in diesem Theater totzusitzen und mir dieses unangenehme Arbeitsumfeld anzuschauen, ohne Aufgabe und ohne eine Möglichkeit, etwas zu lernen.

Wobei, ich hatte etwas gelernt: dass der Theaterbetrieb nicht mein Bereich ist und ich in so einem Umfeld nicht arbeiten möchte.
Nach anderthalb Wochen hatte ich keine Lust mehr, brach das Praktikum ab und suchte mir für den restlichen Zeitraum spontan zwei neue Praktika, Theater-Ferienangebote für Kinder.

In meinem Praktikumsbericht stand nichts von der Übergriffigkeit, nichts von Belästigung. Es brauchte Jahre bis ich verstand, was ich da gesehen hatte und es benennen konnte.
Aber ich hatte mich in meinem Bericht darüber beklagt, dass ich nichts zu tun hatte und dass die Aufgabenverteilung extrem ungerecht und der Regisseur nervtötend und anstrengend war. Dass mir all das keinerlei Freude bereitete und ich deshalb wechselte.

Meine beiden Dozentinnen kamen aus dem Theaterbetrieb und waren nicht zufrieden mit meiner Entscheidung, das Praktikum abzubrechen. Sie meinten, dass solche Erfahrungen eben dazu gehören, dass man da durch muss und wir ja genau deswegen das Praktikum machen sollen.
Sie sagten, dass ich halt eine andere Generation bin, aber dass man so kein dickes Fell entwickelt.


Damals wusste ich nicht so recht, was ich dazu sagen soll. Gestern abend beim Lesen der Feedback-Notizen wusste ich es:



Ich möchte kein dickes Fell haben.

Ich möchte auf Augenhöhe arbeiten, ich möchte Wertschätzung für meine Arbeit und ein ehrliches Umfeld.
Ich möchte keine Spielchen, keine Intrigen, keine Ausnutzung und keinen Sexismus bei der Arbeit ertragen müssen.
Ich möchte nicht "durch etwas durch müssen". Denn das "Da musst du durch"-Prinzip ist Bullshit.
Hindurch-Müssen impliziert, dass einen auf der anderen Seite etwas besseres erwartet. Etwas, das nicht so ist wie das, durch das ich "durch muss". Doch da gibt es nichts. Man kommt nirgendwohin, wo es schöner ist, wenn man sich ein dickes Fell zulegt.
Es wird immer gleich bleiben und vielleicht sogar schlimmer werden. Und je dicker das Fell ist, desto mehr nehmen sich die anderen heraus. Weil sie können. Und weil nie jemand sagt: nicht mit mir!

Wenn wir uns alle ein dickes Fell antrainieren, dann wird sich nie etwas ändern. Dann bleibt es einfach genauso scheiße wie es ist.
Genau deshalb wird es einem ja auch immer wieder vorgeschlagen. Weil keine Veränderung der Situation gewünscht ist. Weil bitte jeder an dem ihm angestammten Platz bleiben soll. Und weil jeglicher Aufstand eine Gefahr bedeutet. Dir passt etwas nicht? Dann bist du einfach zu sensibel und brauchst ein dickeres Fell. Das IST HIER EINFACH SO.

Anstatt zu fragen, warum jemand nicht bereit ist, etwas auszuhalten, sollten wir doch lieber fragen, warum er es überhaupt aushalten soll? Was hat er davon? Irgendwann in eine Position zu kommen, aus der heraus er sich für das erlittene Leid rächen kann? Auf Kosten der eigenen psychischen und phsyischen Gesundheit?
Das kann man machen. Muss man aber nicht.

Ich verzichte gern.
Ich möchte kein dickes Fell.

Oder wie einer meiner Kunden heute so schön sagte: "Ich bin mit meinem dünnen Fell ganz zufrieden."


Foto: Sarah Bansemer in "Weiße Katze"

Freitag, 17. November 2017

#freitagsgedanken – Krank


Krank

Letzten Samstagabend fing es an. Ich spürte ein leichtes Kratzen im Hals und wusste: das wird nicht gut enden.
Am Sonntag wachte ich mit noch kratzigerem Hals auf, trank viel Tee und machte mich dann dick eingepackt am Nachmittag auf zur Extraprobe der Gruppe Vorspiel.
Im Theater war ich abgelenkt und auf die Szenen konzentriert, aber auf dem Heimweg ging mir alles auf den Geist: jeder Mensch, jeder dumme Satz, den ich mithören musste, und vor allen Dingen jeder Geruch.
Zuhause erklomm ich mühsam den fünften Stock, denn einen Tag vorher war der Fahrstuhl ausgefallen.

Ja, und das war´s dann. Am nächsten Tag konnte ich mich als krank bezeichnen: erhöhte Temperatur, Schnupfen, Husten ... das volle Programm.
Mein Gründerwoche-Workshop musste ausfalllen und ich vegetierte vor mich hin.

Interessant ist ja, dass fast jeder eine Art immer gleichen Ablauf hat, wenn er krank wird. Aber jeder für sich individuell.
Bei mir ist es ungefähr so: erst Kratzen im Hals, dann häufiges Niesen, dann evt. Gliederschmerzen, Erschöpfungszustand, erhöhte Temperatur oder Fieber, Schnupfen, eine durchgeschwitzte Nacht, Temperatur niedriger, starker Schnupfen + erste Huster, eine zweite durchgeschwitzte Nacht, normale Temperatur, Schnupfen + Husten. Danach noch ein paar Tage langsam (manchmal seeehr langsam) ausklingender Schnupfen + Husten.
Bei meinem Mann hingegen ist der Fokus ganz stark auf dem Hals. Von Schnupfen ist er kaum betroffen, dafür aber extrem von Halsschmerzen geplagt.

So hat jeder Körper seinen ganz eigenen Erkältungs-"Style".

Und passend zum eigenen Style hat auch jeder seine ganz eigenen Wohlfühl- und Linderungsstrategien. Seine eigenen Go-To-Essentials. Bei manchen ist es Ingwer-Tee (Grusel!!!), bei anderen ist es die gute alte Hühnerbrühe.
Sobald ich krank werde, geh ich noch schnell einkaufen: em-eukal Kinder-Hustenbonbons, Kirschsaft (fragt mich nicht, wieso), Früchtetee (der mit sehr viel Honig getrunken wird), Taschentücher und Mandarinen. An motivierten Tagen noch Zutaten für eine Hühnersuppe, ansonsten einfach alles, was weich und lecker ist, wie Milchschnitten, Eis oder Apfelmus.

Wenn dann der Schnupfen richtig zuschlägt, brauche ich zu den Mahlzeiten Essen, das sehr intensiv schmeckt, also viel Salz und viel Fett enthält. Geht es euch aus so?
Was immer geht, ist Pizza. Immer! Auch, wenn ich nicht krank bin.
Die hat mein Mann mir dann zum Mittag gezaubert. Perfekt!

Nun ist auch er krank (natürlich!) und wir fröhnen gemeinsam der Ruhe und dem etwas langsameren Lebensstil.

Eine Erkältung zwingt uns immer ein bißchen in die Knie. Zurecht, wie ich finde. Der Körper weiß, wann man übertrieben hat. Stress schwächt das Immunsystem und lädt fröhlich alle Viren ein, sich bei uns auszubreiten.

Mit einer Erkältung wird man zur Ruhepause gezwungen.

Finde ich gar nicht so schlecht, ehrlich gesagt.

Freitag, 10. November 2017

#freitagsgedanken – Komfortzone


Komfortzone

Am Dienstag war ich in einer Schauspielschule. Genauer gesagt im André Boulouri Actors Space. Ein Bekannter, der Schauspieler ist, hatte auf Facebook von dem dortigen Kurs zur Meisner Technik geschwärmt und auf Nachfrage erfuhr ich, dass es eine Drop In Class gibt, an der jeder teilnehmen kann.

Nun bin ich ja keine Schauspielerin. Zwischen Amateurschauspiel und Schauspiel als Beruf liegt eine ganze Menge Luft. Und eine ganze Menge fehlender Technik sowie – und das habe ich am Dienstag gemerkt – ein emotionaler Puffer.

Ein Schauspieler soll auf der Bühne oder im Film das menschliche Handeln und die menschliche Emotionswelt so realistisch wie möglich darstellen.
Der erste Gedanke ist, dass er diese Empfindungen einfach sehr gut spielt.
Aber ganz so einfach ist es nicht. Um eine Emotion wirklich ergreifend rüberbringen zu können, reicht bloßes Spiel nicht aus. Der Schauspieler erlebt diese Emotionen.
Die Meisner-Technik unterstützt ihn bei diesem Erleben und schult ihn darin, auf sein Gegenüber einzugehen und somit emotionale Reaktionen zu erreichen.

Puh, soweit, so abschreckend. Also für jemanden wie mich, der sich mit Emotionen manchmal etwas schwertut.
Nicht mit dem Erleben oder Zulassen, sondern mit dem Haben. Besonders bei negativen Emotionen. Hab ich halt eher weniger.

Nichtsdestotrotz wollte ich die Meisner Technik kennenlernen. Aber vor Schauspieltraining hab ich immer Angst. Denn das bedeutet Ernsthaftigkeit. Da gehts nicht um Spaß. Im Gegenteil.

Ich fuhr also zum Moritzplatz, fand das Studio und stand dort etwas hilflos rum. An mir vorbei zogen gefühlt Scharen wunderschöner, junger Menschen. Elbenwesen aus einer anderen Welt. Einer Welt, in der die Leute Schauspiel sehr ernst nehmen. Eine Welt also, in der jemand, der das nur aus Spaß macht, keinen Zutritt hat.

Das ist natürlich Quatsch, aber so fühlte ich mich. Zum Glück sprach mich die Dozentin der Drop In Class an, erzählte mir ein bißchen Theorie zur Meisner Technik und dann ging es mit der einzigen anderen Teilnehmerin in den Nebenraum.
Bitte? Drei Stunden Training, nur zu zweit? Hilfeeee!
Kurz danach tauchte noch ein junger Mann auf. Glück gehabt. Immerhin zu dritt!

Nach der Aufwärmung starteten die beiden anderen mit der Übung des Tages, ich konnte erst einmal zuschauen. Es schien gar nicht so schwer, aber ich wusste aus Erfahrung, dass der Schein trügt.
Als ich dann selbst dort stand, mich auf mein Gegenüber, auf seine und meine Handlungen und Emotionen konzentrieren musste, war es ziemlich anstrengend. Manchmal zäh, manchmal gut, aber eben vor allem anstrengend.

Auf dem Heimweg grübelte ich. Über meinen Mangel an Wut (wo zaubern andere das her?), über die Unterschiede zwischen Schauspiel und Amateurtheater und Theaterpädagogik. Über das Spielen, das Erleben, die Realität.
Und über meine Komfortzone. Der Workshop war ein Schritt heraus aus dieser Komfortzone, ein Blick über meinen Tellerrand, der mir eine andere, recht fremde Welt gezeigt hat. Eine Selbsterfahrung, die mir überraschenderweise ganz viel über mich selbst verraten hat, mir gezeigt hat, wie sehr ich Komödie und Lachen liebe, wie ich in allem den Witz suche – und wie das in solch einem Kontext unpassend und wenig zielführend sein kann.

Die Übung war für meine Arbeit und mich sehr wertvoll und wird auf jeden Fall demnächst ausprobiert. Auch generell will ich mehr über die Meisner Technik herausfinden.

Meine Achtung vor dem Schauspielberuf ist an diesem Tag enorm gestiegen.
Wahnsinn, was dieser Beruf an emotionalem Input erfordert. Und wunderbar, wie sehr Schauspieler uns an dieser Gefühlswelt teilhaben lassen.

Freitag, 3. November 2017

#freitagsgedanken – Endlich kalt.


Endlich kalt.

Am Montag war es plötzlich kalt. Ich fuhr nach Tegel, wo ich einmal wöchentlich bei einem ehemaligen Gruppenmitglied Schauspielunterricht gebe, bekam zum Abschied selbstgemachten Nusskaramell geschenkt, konnte deshalb meine Handstulpen nicht anziehen und stand an der Bushaltestelle, die Hände frei im Wind. Und diese Hände waren binnen Sekunden saukalt.

Wo andere jedoch in Depressionen versinken, weil jetzt die kalte Jahreszeit beginnt, verfiel ich innerlich in Jubel. Endlich! Endlich beginnt so langsam meine liebste Jahreszeit: der Winter!

Ja, es ist noch Herbst, und auch der ist toll, aber das wichtigste ist: es wird kalt. Ich mag es, wenn es kalt ist. Wenn irgendwann der Moment gekommen ist, an dem man zum ersten Mal die Kälte richtig spürt, weiß ich: Miss Winter is coming ...

Ich mag die leicht melancholische Stimmung, die kahler werdenden Bäume, den Wind, die leeren Straßen. Das graue, trostlose und gerade dadurch auf ganz eigene Art wunderschöne Berlin.

Ich liebe die Kälte, weil ich in ihr nicht schwitze.
Endlich weiß ich, was ich anziehen soll: etwas Warmes. In der Übergangszeit ist man ständig zu warm oder zu kalt angezogen, im Hochsommer ist jedes Kleidungsstück sowieso zu viel. Aber im Winter ist es einfach: so warm wie möglich.
Und das kann ich. Wenn es eines gibt, was ich kann, dann ist es warm anziehen.

Die Wintermode finde ich auch immer viel schöner als die Sommermode. Man kann einfach so viel mehr Kleidungsstücke tragen. Modisches Kombinieren bekommt eine völlig neue Bedeutung: das Drinnenoutfit muss zur Draußenkleidung passen, zu jedem Outfit muss die passende Jacke oder der passende Mantel, sowie Handschuhe, Schal, Mütze und Schuhe herausgesucht werden. Eine fantastische Aufgabe!
Endlich kann ich mich auch wieder schminken. Was im Sommer einfach verläuft, bleibt nun endlich im Gesicht haften – und das den ganzen Tag.

Wenn es kalt wird, gehe ich auch öfter raus. Sogar gerne. Ich mag dann Spaziergänge durch die Stadt, eine abendliche Runde am Kudamm entlang und in der Mittagssonne auf einer Bank sitzen.

Mit der Kälte kommt auch wieder die Lust auf Kultur, auf Theater und Museen, auf Kino und Filmabende mit Freunden.

Neue Musik ist auf meinen iPod gewandert. Musik, die zur Dunkelheit passt, jazzige und herbstliche Töne wie "Element of Crime" oder Frank Sinatra.
Auch good old Robbie Williams mit seinen Sinatra-Covern ist dabei.

Und wenn ich im Dunkeln, einpackt in Mantel und Schal, die Straße entlanglaufe und dabei "One for my baby" in meinen Ohren klingt, blühe ich auf. Jetzt beginnt MEINE Zeit im Jahr.


Dienstag, 31. Oktober 2017

#theatreDIY - Blutkissen





Heute ist Halloween! Und damit wieder Zeit für ein #theatreDIY auf diesem Blog!

Im Amateurtheater ist stets Erfindergeist gefragt, wenn es um das Realisieren von Special Effects geht. Für die Inszenierung von Republik Vineta brauchten die Vorspieler eine Möglichkeit Schusswunden zu simulieren - und zwar direkt im Moment des Schusses, denn der fand auf der Bühne stand.

Blutkissen waren in diesem Fall die passende Wahl. Gefertigt aus dünner Folie und gefüllt mit Kunstblut, zerplatzen die kleinen Kissen unter physischem Druck.
Wird es im Moment des Schusses vom "Getroffenen" in der Hand gehalten, kann er es in seiner Hand zum Platzen bringen und sich gleichzeitig an die "angeschossene" Stelle fassen. Auf diese Weise fließt plötzlich dort Blut, wo vorher keines war.

Aber Blutkissen sind relativ teuer und bei mehreren Aufführungen und Proben, in denen der Effekt ja geübt werden muss, kommt da eine beachtliche Summe zusammen.

Also suchte ich nach einer Möglichkeit, Blutkissen selbst herzustellen ... und ich wurde fündig!
In einem Youtube-Video wurde ein Mini-Folienschweißgerät vorgestellt, das für diesen Zweck ideal war.
Und nach ein bißchen Rumprobieren habe ich eine gute Methode gefunden.

Ihr braucht:
  • Kunstblut (mein Favorit ist BLUAT, das komplett aus allen Textilien auswaschbar ist)
  • Hand-Folienschweißgerät (z.B. dieses)
  • dünne Plastikbeutel, z.B. Frühstücksbeutel 
  • Unterlage: Handtuch, Tiefer Teller, Schüssel o. Waschbecken

Schritt 1:
Fülle die gewünschte Menge Kunstblut in eine Ecke des Plastikbeutels. Wähle die Menge Blut je nach Wunschgröße des Blutkissens.
Tipp: Soll das Kissen relativ groß werden, ist es besser, etwas dickere Beutel zu wählen, z.B. Gefrierbeutel.

Schritt 2:
Falls die Tüte zu groß ist, schneide einen Teil des oberen Randes ab. Dann schweiße mit dem Gerät zuerst eine Seite zu, dann die andere offene Seite. Zur Sicherheit mache ich immer zwei Schweißnähte nebeneinander, um noch ein wenig überstehenden Rand zu haben. Schneide das Kissen mit ca. 5 mm Rand neben den Schweißnähten aus der Tüte aus.

Schritt 3:
Überprüfe das Kissen vorsichtig auf undichte Stellen und fahre gegebenenfalls noch einmal vorsichtig mit dem Folienschweißgerät über die Naht, um Löcher zu schließen. Wasche mit Wasser klebrige Blutreste ab und tupfe das Kissen mit einem Handtuch ab.



Fertig!


Extratipp:
Wenn du mehrere Kissen in einem Rutsch produzieren möchtest, kannst du mehr Blut einfüllen und mit dem Folienschweißgerät an den gewünschten Stellen die Tüte gleichzeitig schneiden und verschweißen, um z.B. mehrere Kammern zu bilden.



Und so sah es beim Einsatz auf der Bühne aus:


Freitag, 27. Oktober 2017

#freitagsgedanken – Stress lass nach!


Stress lass nach!

Ich bin ja grundsätzlich tiefenentspannt. Das wird jeder bestätigen, der mich kennt. Warum das so ist, kann ich nicht sagen, ich tippe mal auf niedrigen Blutdruck oder zu wenig Produktion von Adrenalin oder so. Keine Ahnung.
Diese Tiefenentspanntheit führt aber dazu, dass ich Stressoren schnell als EXTREM stressig empfinde. Beispielsweise viele Termine.

Ich arbeite jeden Tag im Homeoffice und an durchschnittlich drei Abenden in der Woche außerhalb (Proben, Aufführungen, Workshops ...).
Nach und nach kamen im letzten Jahr auch tagsüber Termine dazu. Ich habe mit dem Netzwerken begonnen und bevorzuge wegen meiner Abendarbeit am liebsten Termine tagsüber, z.B. Frühstückstreffen.
Seit kurzem gebe ich einmal die Woche auch privaten Schauspielunterricht, ebenfalls tagsüber. Soweit so gut.

Jeder einzelne Termin macht mir Spaß, aber jeder Termin bedeutet eine Unterbrechung von Ruhe und Konzentration. Jeder Termin schränkt die freie Zeitplanung ein. Und jeder Termin nimmt immer mehr Zeit in Anspruch als im Kalender steht. Denn für einen einstündigen Termin um 10 Uhr muss ich in Berlin schon um 9 Uhr aus dem Haus und bin um 12 Uhr zurück.

Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich viel weniger Termine habe als ein normal arbeitender Mensch. Also an Überarbeitung werde ich gewiss nicht sterben. Was aber auch daran liegt, dass ich sie permanent vermeide.
Folgt man den ganzen Achtsamkeitsratgebern, ist das total gut. Folge ich dem gesellschaftlichen Bild, habe ich ein schlechtes Gewissen. Weit entfernt vom Workaholic, wirft mich ein voller Terminkalender schnell aus der Bahn.
Denn er nimmt mir Freiheit.

Also versuche ich, Tage im Kalender freizulassen. Tage, an denen ich intuitiv im Homeoffice Neues kreieren oder ganz simple To-Do-Listen abarbeiten kann.
Manchmal kommt dann aber plötzlich ein ungewohnter Auftrag um die Ecke. Eine Website inkl. Logoentwicklung steht an. So ein Auftrag ist toll, aber der Blick in den Terminkalender versetzte mir einen kurzen Schreck. Ich hatte doch so schön lauter freie Zeiten eingeplant, die dann plötzlich weg sind. Zack, einfach belegt.

In solchen Momenten bleibt mir nur eine Möglichkeit: an meiner Einstellung schrauben. Die Aufgaben, die ich mir notiert habe, als Entspannung sehen.
Ich muss noch eine Wand in meiner Wohnung streichen und schiebe es schon ewig vor mir her.
Ich streiche extrem gern Wände, ich liebe es! Zumindest, wenn es um farbige Wände geht, ich streiche nicht gern Weiß, das ist öde. Vor dem eigentlichen Streichen muss der Raum aber erst umgeräumt, komplett abgedeckt und abgeklebt werden. Das dauert und nervt.
Aber gleichzeitig ist es auch eine sehr meditative Tätigkeit. Mit einem Hörbuch dazu wird daraus eine zwar anstrengende, aber sehr befriedigende Beschäftigung. Zumindest in meinem Kopf.

Die vor mir liegende Woche ist voll, aber gefüllt mit schönen Dingen. Mal sehen, ob ich es so sportlich nehmen kann, wie ich es mir vornehme.
Ich werde berichten.







Mittwoch, 25. Oktober 2017

#monthlyfavourites - Oktober-Lieblinge



Es ist wieder Zeit für die Lieblinge des aktuellen Monats - die #monthlyfavourites im Oktober! 




Zum Arbeiten


In Wien hatte ich endlich wieder einmal meine analoge Kamera mit, eine Minolta XG-1. Es war ungewohnt, ohne Zoom-Objektiv zu knipsen, aber die Fotos sind wunderschön geworden und werden garantiert ab und zu in meinen #freitagsgedanken-Posts auftauchen.

Ebenfalls eifrig im Einsatz ist mein selbstgemachter Visitenkartenhalter. Wenn ihr ihn nachbasteln wollt, hier gibt es meine Anleitung: Klick!


 
Zum Aufhübschen


Wie schön sind bitte diese Ohrringe, die mir meine liebe Freundin Anne geschenkt hat?! Ich liebe sie!

Dazu passen ein paar Neuzugänge im Schminkregal:
Die beiden goldenen Lippenstifte sind aus der letzten Limited Edition von Catrice, heißen "Melting Lip Color" und riechen lecker nach Schokolade. Der eine Ton ist ein unauffälliges Nude-Brown, das auf den Lippen ganz dezent ist, der andere ist ein glitzerndes, bräunliches Herbst-Rot.
Auf den Augenlidern trage ich momentan ständig den bronzefarbenen Creme-Lidschatten von Bang Beauty aus der letzten Glossybox. Im Sommer stelle ich ihn mir auch genial als Rouge vor.

Ihr wisst, ich bade gern und viel, deshalb kaufe ich auch regelmäßig verschiedene Schaumbäder und Badezusätze. Sprudelbäder finde ich immer lustig und ich freue mich schon darauf, das Honig-Sprudelbad von Dresdner Essenz auszuprobieren.

Zwei Favoriten aus dem Dezember letzten Jahres habe ich aus der Beautykiste geholt und nutze sie nun wieder täglich: eine Birnen-Schoko-Handcreme und einen Clementine-Gewürze-Lippenpflegestift aus der letztjährigen Weihnachtsedition von Yves Rocher.



Zum Lesen


Ich lese ein neues Buch!!! Ich kann es selbst kaum fassen, aber es ist wahr. Und ich habe es bald durchgelesen. So langsam wird das was mit der besseren Konzentration ...
Der Klassiker "The Catcher in the Rye" von J.D. Salinger ist witzig, unterhaltsam, kurzweilig und gibt einen Einblick in die Jugendkultur im New York der 40er Jahre. Die Ausgabe habe ich übrigens auch aus der Bücherbox am Leon-Jessel-Platz in Wilmersdorf.

Die neue flow ist da und besonders interessant finde ich den Artikel über "Job Crafting".



Zum Essen


Spekulaaaaatiuuus! Und dazu eine Menge Tee!

Herbstzeit ist außerdem natürlich Kürbiszeit. Diesen kleinen Speisekürbis habe ich im Supermarkt entdeckt und ich bin gespannt, wie er schmeckt. Auf dem Beschreibungsschild stand "Mikrowellenkürbis" ... sehr interessant ...



Zum Stöbern

Lydia vom Blog Büronymus hat gestern einen tollen Artikel darüber geschrieben, wie wertvoll Zeit mittlerweile geworden ist und was das mit der Veränderung der Arbeitswelt zu tun hat:
https://bueronymus.wordpress.com/2017/10/24/zeit-ist-das-neue-geld/



Zum Hören

Ich habe diesen Monat so einige Folgen des Hollywood-Podcasts "Happy Sad Confused" gehört. Der Interviewer ist für mich nicht grad der geistreichste und charmanteste, aber die Celebrities, die er interviewt, machen es wieder wett.
Meine Lieblingsfolge bis jetzt ist die mit Simon Pegg. I looooove Simon Pegg!!!

http://www.mtv.com/news/podcasts/happy-sad-confused/



Zum Anschauen

Auf Netflix hat vor kurzem "Star Trek: Discovery" gestartet. Und es ist guuuut! In alter Serienmanier erscheint nur einmal die Woche eine neue Folge und das Warten lässt einen die Serie anders wahrnehmen. Neben dem zunehmend spannender werdenden Plot begeistern die Schauspieler, besonders die (endlich mal!) weibliche Hauptfigur Michael Burnham.





Ebenfalls auf Netflix habe ich die ersten beiden Staffeln "The Killing" geguckt. Manchmal hat mich die Serie unglaublich genervt, aber ich MUSSTE dranbleiben, um zu erfahren, wer der Mörder ist. Wie das so ist bei Serien. Und die Hauptfigur Detective Linden ist halt auch einfach zu gut.





Das allerschönste Augenerlebnis war aber diesen Monat "Blade Runner 2049". Was für ein Film! Hammer!
Wenn ihr dieses Jahr noch ins Kino geht, dann muss es dieser Film sein! Punkt.





Ach übrigens:
Das ist meine Katze G'Kar!