Jahresrückblick 2023



Ganz traditionell blicke ich am Ende des Jahres noch einmal zurück auf alles, was passiert ist.

Viertes Jahr Pandemie ... äh .. Endemie.
Und mein zweites komplettes Jahr in Rostock, in dem hier immer mehr ein Alltagsgefühl einkehrte. Es fühlt sich weiterhin nicht so an wie Berlin, sondern eher mehr wie die Stadt, in der ich meine Ferienwohnung habe, in der ich den Großteil meiner Zeit verbringe. Ich glaube, das liegt auch daran, dass ich in Rostock bisher noch kein soziales Netz habe.
Dieses Jahr war aber das erste, in dem ich überhaupt hier "unter Leute" gegangen bin. Ab und zu gehe ich beim Business Women Walk mit, der einmal monatlich im Barnstorfer Wald stattfindet. Dort habe ich ein paar andere selbständige Frauen aus Rostock und Umgebung kennengelernt.
Außerdem habe ich dieses Jahr eine ehemalige Schulfreundin wiedergetroffen, die für ein paar Jahre in Rostock arbeiten wird. Auch das war eine sehr interessante Erfahrung, als Erwachsene wieder mit ihr ins Gespräch zu kommen.
Da ich weiterhin sehr auf Hygienemaßnahmen achte, bin ich selten auf Veranstaltungen mit vielen Personen. Stets die einzige Person mit Maske zu sein, ist herausfordernd und kostet Energie, die ich nicht immer aufbringen möchte.

Verstärkt aktiv bin ich jedoch dieses Jahr in der LAG Spiel & Theater Berlin e.V., in der ich nicht mehr nur Dozentin der Grundlagenbildung (und manchmal in der Aufbau-Fortbildung) bin, sondern mich seit Jahresanfang als Vereinsmitglied auch ehrenamtlich engagiere, besonders im Bereich Öffentlichkeitsarbeit.

Die Arbeit in der LAG hat mich dieses Jahr sehr gefordert und viel Raum eingenommen. Neben den üblichen Wochenenden und Einzeltagen habe ich zweimal längere Zeit in Berlin für die LAG gearbeitet. Im März fand die Intensivphase mit der Abschlussinszenierung der letzten Grundlagenbildung Theaterpädagogik BuT statt. Auch wenn ich einiges gelernt habe und die Gruppen- und Inszenierungsprozesse interessant sind, war die Woche für mich emotional und körperlich sehr anstrengend.
Im Oktober fand eine Workshopwoche der Aufbau-Fortbildung statt, in der ich als Gastdozentin dabei war. Ich habe die Arbeit sehr genossen, aber auch da festgestellt, dass diese intensiven Arbeitsphasen am Stück mich immer sehr schlauchen, weil ich keinerlei Zeit für mich selbst habe und dann zu Revenge Bedtime Procrastination neige, was die Arbeit tagsüber nicht besser macht. Schwierige Kiste. Ich glaube, ich bin beim Arbeiten mehr der Dauerlauf-Typ mit regelmäßigen kürzeren Terminen statt intensiven Sprint-Phasen.
Mit meinen beiden neuen Kolleg*innen Cora Guddat und Katti Geighardt habe ich zusammen die neue Grundlagenbildung geplant, Gastdozent*innen gebucht, Inhalte besprochen und viele, viele Mails geschrieben.
Im November startete endlich die Grundlagenbildung mit zwölf Teilnehmenden und lief fröhlich und bewegungsreich an. Ich freue mich darauf, die Gruppe zu begleiten und habe wirklich sehr viel Spaß mit meinen Kolleginnen.

Meine eigenen Workshops und Kurse liefen mal so, mal so. Die Online-Theatergruppe Kabelbrand führte direkt zu Jahresanfang ihre erste Inszenierung "Der Feind im Volke" auf. Es hat mich sehr glücklich gemacht, die Spielenergie auch im digitalen Raum zu spüren und ich freue mich, dass die Gruppe im Februar inveränderter Besetzung eine neue Inszenierung präsentiert.
Mit der Berliner Theatergruppe Vorspiel fanden im Sommer vier wilde Aufführungen von "Five Rooms" statt, die ich in vollen Zügen genossen habe. Ein Probenwochenende in Rostock gab es auch wieder!
Die Theaterwochenenden am Meer fielen dieses Jahr leider alle aus, mangels Teilnehmender. Vielleicht etablieren sie sich noch über die Jahre. Ich warte ab und bleibe dran.
Online-Workshops gab es auch, wenn auch hier der Teilnehmendenschwund zu merken war.
Zum ersten Mal seit Langem habe ich dieses Jahr wieder einen analogen Status-Workshop in Berlin gegeben. Das war ungewohnt und vertraut zugleich. Für den Februar 2024 ist ein weiterer geplant.

Das erste Vierteljahr verbrachte ich nebenbei mit Papierkram über Papierkram, um dann im Frühjahr endlich die Aufnahme in die Künstlersozialkasse zu feiern!
Das hieß auch, erstmalig von der privaten in die gesetzliche Krankenkasse zu wechseln. Bis jetzt funktioniert alles ganz gut und ich bin happy.
Ein weiteres Projekt war die Kündigung meines Sparkassen-Girokontos und vor allem meines Sparkontos dort. Monatelang musste ich darauf warten, um nach vielen Nachfragen und einem Termin in einer Berliner Filiale endlich an mein Erspartes zu kommen. Einen Teil habe ich zum ersten Mal in ETFs investiert und bin also quasi jetzt auch Aktionärin.

Es war also ein Jahr voller "Erwachsenen"-Themen. Vielleicht kam es mir deshalb oft zäh und stressig vor. Nervosität war ein Gefühl, das mich häufig begleitet hat.

Das Thema Netzwerken hat sich ein bißchen verändert. Fürt die LAG war ich bei mehreren Online-Netzwerktreffen und -Fortbildungen dabei und bin wie oben erwähnt, ab und zu beim Business Women Walk dabei.

Zum ersten Mal habe ich auch eine kurze Auslandsreise ganz allein gemacht. Bisher war ich nur in Begleitung im Ausland, aber dieses Jahr habe ich einen Gutschein meiner Online-Gruppe von vor zwei Jahren eingelöst und bin nach Helsingør gefahren. Hier könnt ihr meinen Reisebericht lesen:
https://theaterberlin.blogspot.com/2023/08/theaterreise-nach-helsingr.html

Ich hatte im Sommer Besuch von ein paar Menschen. Neben meinen Freundinnen Anne und Eva waren noch meine Kolleg*innen Vera Hüller und Gregor Ruttner hier in Rostock. Es hat Spaß gemacht, ein bißchen die Stadt zeigen zu können, gemeinsam in Restaurants zu sitzen und durch die Straßen zu ziehen.

Dieses Jahr war ich besonders oft im Wald und habe einen Online-Kurs zum Thema "Waldbaden" gebucht und schon ein paar Übungen ausprobiert.
Mit der Zeit im Wald konnte ich meiner Vogelliebe besonders fröhnen, habe mich ein bißchen in Kleiber verliebt und endlich endlich endlich Kolkraben gesehen!
Im Frühsommer durfte ich bei einer Vogelsammlung-Sichtung im Naturkundemuseum in Berlin dabei sein, eine Veranstaltung des Gut-zu-Vögeln-Podcasts. Es war ein toller Tag und ich habe mich viel mit einer anderen vogelbegeisterten Person unterhalten und bin mit ihr im Anschluss noch auf dem Friedhof auf kleine Vogeltour gegangen.

Neben viel Wald gab es auch viel Meer. Ich war im Sommer oft baden und bin zweimal auf einem Segelschiff mitgefahren. Die beiden Touren waren wunderschön und sind absolute Highlights des Jahres gewesen.

Ich habe auch in diesem Jahr in jedem Monat mindestens ein Buch gelesen, meist zwei oder mehr. Das behalte ich auf jeden Fall weiterhin bei.

Was ich von diesem Jahr mitgenommen habe?  Viele nervige Momente, zähe Wartezeiten, aber auch kleine sympathische Begegnungen und gemeisterte Herausforderungen.

Was ich mir für's neue Jahr wünsche? Reaktivierung bestehender und alter Ressourcen, Stöbern in meinem Theaterarchiv, 15 Jahre Theaterarbeit zelebrieren, viel Wald und Meer und Treffen mit Freund*innen. Und vielleicht auch wieder selbst auf der Bühne stehen.



Meine Favoriten 2023



Meine liebsten Blogartikel:

"Science Fiction/Double Feature" – Film-Klassiker aus dem berühmten Song der Rocky Horror Picture Show

Theaterreise nach Helsingør

Liebesbriefe an Serien – "For All Mankind"


Pinterest, my love



Meine liebstenTheaterinszenierungen des Jahres:

"Frivole Lieder" – Volkstheater Rostock

Clyde & Bonnie – Volkstheater Rostock

odysseus.live – Staatstheater Nürnberg

Clockwork Orange – Berliner Ensemble



Mein liebstes Foto des Jahres:

Dieses Bild habe ich auf meiner Reise nach Helsingør gemacht, in meinem kleinen, hübschen Hotelzimmer. Ich bin stolz, dass ich mich dieser Challenge gestellt habe.

 





 

Meine liebsten Filme des Jahres:

Tetris

Barbie

Tár

Triangle of Sadness

Asteroid City

Elemental 

Nimona  

Bottoms

Wild Men

The Lost King

Krähen

Außerdem habe ich meine Challenge geschafft, alle im Song "Science Fiction – Double Feature" erwähnten Filme anzuschauen. Eine sehr lustige Challenge. Ihr findet mehr dazu im oben verlinkten Blogartikel.



Meine liebsten Serienentdeckungen des Jahres:

Hello Tomorrow

Irgendwas mit Medien

Extraordinary

Black Mirror (6. Staffel)

Silo

Mrs America 

The Little Drummer Girl

Lessons in Chemistry 

Heartstopper


Meine liebsten Podcasts des Jahres:

Gut zu Vögeln

Das Hörspiel "Mia Insomnia"



Meine liebsten Songs/Musikstücke:

Diese Antwort fällt mir extrem leicht: "I'm just Ken" aus dem Barbie-Film. Ich LIEBE diesen Song und habe ihn gefühlt tausendmal gehört:
https://youtu.be/VDCnJHyMuyU?si=7jGaSYw6GV_V0iN3


Meine liebsten Bücher des Jahres:

"Vogel entdeckt – Herz verloren" – Phillip Juranek & Antonia Coenen

"Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden." – Raúl Aguayo-Krauthausen

"Elizabeth wird vermisst" – Emma Healy

"22 Bahnen" – Caroline Wahl

"Mindset" – Sebastian Hotz

"The Bee Sting" – Paul Murray

"Dracula" – Bram Stoker

"Eine Frage der Chemie" – Bonnie Garmus

"In die Wildnis" – Jon Krakauer



Fortbildung(en) des Jahres:

#nextlevel revisited  von der BAG Spiel & Theater

9. Paritätisches Netzwerk Neue Arbeitswelten



2024 darf jetzt kommen ... ich fühle mich gewappnet.;)

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