Tag der Theaterpädagogik – Was ist Theaterpädagogik?


 

 

Heute ist Bundesweiter Tag der Theaterpädagogik. Sogar mit 10-jährigem Jubiläum, denn heute vor 10 Jahren fand er zum ersten Mal statt. Mehr Infos dazu findet ihr hier:
https://www.butinfo.de/mehrdramababy

Heute und den ganzen Monat habt ihr die Gelegenheit, bei verschiedenen Veranstaltungen mit Theaterpädagog*innen ins Gespräch zu kommen, Theaterpädagogik praktisch kennenzulernen und einen Einblick zu bekommen.
Alle Veranstaltungen findet ihr hier:
https://mehrdramababy.de/

Ich möchte heute aber die Frage beantworten, was Theaterpädagogik eigentlich genau ist?

Theaterpädagogik ist eine eigenständige Disziplin zwischen Theater und Pädagogik.

Theaterpädagog*innen bringen Menschen beim und durch das Theaterspielen zusammen. Sie schaffen einen praktischen Erfahrungsraum, in dem die Teilnehmenden spielerisch miteinander in Interaktion und in Kommunikation kommen. Das Theaterspiels dient als Methode bzw. Vehikel.

Es geht in der Theaterpädagogik nicht nur um die reine Kunstform, sondern um die Prozesse, die durch diese Kunstform in die Wege geleitet werden: Selbsterfahrung, Persönlichkeitsentwicklung, Gruppendynamik, Teamfindung, Formulierung und Ausarbeitung kreativer Ideen und Impulse, Erweiterung der eigenen Komfortzone, Diskurs-Fähigkeit, Ambiguitätstoleranz, soziale und emotionale Kompetenzen.

Theaterpädagogik ist auch (und das sehr oft) Vermittlungstätigkeit. Über theaterpädagogische Methoden werden z.B. gesellschaftliche Themen verhandelt, Wissen vermittelt und Unterschiede und Gemeinsamkeiten thematisiert.

In der Theaterpädagogik steht ganz besonders das Thema Gemeinschaft, Gruppe und Miteinander im Fokus. Theaterpädagogik findet deshalb fast immer in Gruppenarbeit statt.

Theaterpädagogik hat viele Einsatzmöglichkeiten und dadurch auch viele Berufsfelder, z.B. im künstlerischen, sozialen, ökonomischen, pädagogischen oder therapeutischen Bereich.
Theaterpädagog*innen arbeiten also in Schulen oder KiTas, an Stadttheatern, im Freizeitbereich mit Amateurtheatergruppen, in Stadtteilzentren, in Unternehmen, in therapeutischen Einrichtungen oder Kliniken. Und in vielen anderen Feldern, die hier nicht aufgeführt sind. 

Der Beruf ist also so divers und vielfältig wie die Menschen, die ihn ausüben.

Was hilft, ist die Definition der Fähigkeiten, die Theaterpädagog*innen lernen:

  • Menschen dazu bringen, sich voreinander zu öffnen
  • Menschen helfen, Zugang zur eigenen Kreativität zu bekommen
  • ein Gruppengefühl entstehen lassen
  • Gruppen in's aktive Tun bringen
  • Vorurteile abbauen
  • Menschen wertfreier begegnen
  • Achtsamkeit schulen
  • Wissen / Sprache / Diskurse / Themen / ... spielerisch vermitteln
  • Menschen eine Stimme verleihen und ihnen eine Bühne geben
  • Themen sicht- und erfahrbar machen
  • neue Perspektiven eröffnen
  • ... und viel mehr

Beispiele für die unterschiedlichen Arbeitsbereiche von Theaterpädagog*innen findet ihr in meinen Spielzeitmagazinen. Einmal im halben Jahr stelle ich darin eine*n Kolleg*in vor:
https://www.sarah-bansemer.de/magazin


Der Bundesverband Theaterpädagogik hat vor einigen Jahren ein Theaterpädagogisches Manifest erstellt, in dem Forderungen für die Theaterpädagogik als Beruf und wichtige Disziplin stehen. Dieses Manifest ist weiterhin wichtig und relevant für die theaterpädagogische Arbeit. Hier findest du es:
https://www.butinfo.de/positionen/das-theaterpaedagogische-manifest

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