Corona-Theatertagebuch – Woche 151-154




Woche 151

Wettermäßig präsentiert sich diese Woche wie der April. Mal Regen, mal Gewitter, mal Sonnenschein, mal Sturm, ... und dann wieder von vorne. Das ist sehr unterhaltsam.

Eine reine Homeoffice-Woche hier in Rostock, mit einigen Online-Terminen.

Tanzsong mit Nick: https://youtu.be/6M6samPEMpM

Der Dienstagabend war aufregend, denn ich erlebte eine Fall-Böe live am Hafen. Wir sind nach Sonnenuntergang für ein Spaziergang rausgegangen, es war ziemlich windstill und gerade trocken. Plötzlich gab es Blitze und Donner und innerhalb von zwei Minuten stürmte und hagelte es mit ziemlicher Wucht. Wir suchten unter einer Treppe kurz Unterschlupf und kämpften uns in einem etwas weniger stürmischen Moment bis nach Hause. Wir waren klitschnass, aber auch extrem happy, dass wir das live erleben konnten.
Mittwoch haben wir dann in den Nachrichten gelesen, dass es leider viele Hagel- und Sturmschäden hier in der Umgebung gab.

Mittwochabend hatte ich den Abschlusstermin mit meiner Online-Theatergruppe. Gemeinsam haben wir das vergangene Jahr reflektiert und geplant, wie es weitergehen soll.

Ein bißchen Escapism kann nie schaden, deshalb lege ich euch dieses Video ans Herz: https://youtu.be/xuJMQW_Hfto

Die Fallböen-Freude hat ein jähes Ende genommen, als bei meinem Mann (vermutlich durch die Verkühlung) am Mittwoch eine Infektion mit Fieber einsetzte. Einen Tag später ging es dann zu meinem Hausarzt und er bekommt jetzt Antibiotika.

Nebenbei tagelang bei mir innerlicher Stress wegen Versicherungen. Mehr dazu in den nächsten Monaten. Ich versuche erstmal wieder ein bißchen zu entspannen und habe ein Beratungsgespräch gebucht, um alle meine Fragen (hoffentlich) beantwortet zu bekommen.

Woche fing also gut an, wurde richtig scheiße und war dann am Sonntag wieder ganz okay, denn da habe ich mich an meine neue Website gesetzt und bin mit meiner Film-Challenge vorangekommen. Dieses mal "Night Of The Demon": https://www.dailymotion.com/video/x817gd8



Woche 152

Mit der Arbeit an der Website starte ich in die neue Woche. Ich habe schon wieder so vieles verlernt, das macht mich irre.

Der montägliche Kollegiale Austausch war sehr gewinnbringend und unterhaltsam. Ich mag diese kleine monatliche Talkrunde immer sehr.

Tanzsong mit Nick: https://youtu.be/OJ62RzJkYUo

Mittwoch bin ich beim Barcamp Bildung Digital, das immer wieder interessante Inhalte bietet.

Donnerstag ging es wieder nach Berlin. Ich besuchte meine Freundin Eva, war allein Essen (das liebe ich!) und hatte abends Vorspiel-Probe. Freitagabend dann direkt noch eine Vorspiel-Extraprobe hinterher.
Samstag und Sonntag wieder Grundlagenbildung bei der LAG, wir steuern auf die Intensivphase zu und haben Ideen für Themen und Onboardings gesammelt.



Woche 153

Wie immer nach einem durchgearbeiteten Wochenende in Berlin ist der Start in die neue Woche etwas müde.
Montags hatte ich das Beratungsgespräch, das mir viele Fragen beantwortet hat.

Tanzsong mit Nick: https://youtu.be/YlUKcNNmywk

Nach einem Arzttermin am Mittwochvormittag sind erstmal die unangenehmsten Termine der Woche erledigt. Große Erleichterung macht sich breit!

Mittwochabend war dann Krimidinner-Time! Meiner Online-Theatergruppe habe ich als Premierengeschenk ein Krimidinner geschenkt. Und der Großteil hatte viel Spaß – mit Kostümen, Essen und den gleichen Hintergrundbildern in Zoom. Nicht für alle war das Krimidinner toll, es gab auch eine Teilnehmerin, die keine Freude daran hatte. Ich war froh, es relativ frühzeitig erkannt zu haben und ihr die Möglichkeit geben zu können, die Rolle abzugeben. Nicht für jede Person ist dieses Format geeignet, denn Krimidinner sind meist ziemlich verwirrend, man kriegt so gut wie nie wirklich den/die Mörder*in raus und rät am Schluss eher ins Blaue hinein. Das hat durchaus aus frustierende Seiten und ist auch überfordernd.

Donnerstag war meine Mutter zu Besuch in Rostock, wir verbrachten den Tag im Schwimmbad in Warnemünde, im Restaurant und in der Kunsthalle.
Die Vorspiel-Probe war abends dünn besetzt und fand ausschließlich per Zoom statt. An solchen Abenden beschäftigen wir uns meist mit Organisatorischem. Diesmal die Erstellung der Bühnenbild- und Requisitenliste.

Freitag endlich mal wieder Yoga gemacht und dann den ganzen Tag ein Online-Treffen mehrerer Theaterpädagogik-Weiterbildungsinstitute zum Thema "Qualitätsmanagement". War lang, aber interessant. Und manchmal auch lustig.

Am Wochenende stand viel Arbeit an, ich musste Unterlagen für Versicherungskram fertigstellen. Dennoch habe ich mich gezwungen, mir auch Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang durch Rostock zu nehmen, an der alten Gleisstrecke der Hafenbahn entlang.




Woche 154

Von Dienstag zu Mittwoch ging es für einen Abend nach Berlin zur LAG, inklusive Vor-Geburtstagsbesuch bei einer Freundin.

Donnerstag fühlte ich mich erschöpft, meine Periode verursachte Schmerzen (hallo Endometriose!) und ich mochte einfach nur gar nichts machen.
Deshalb zu Nicks Wunschsong (https://youtu.be/Yi5_fSv7qXk) auch nur im Sitzen getanzt.
Die Vorspieler sind gerade in einem Low, was die Anwesenheitszahlen betrifft. Dieses Low gibt es in jeder Inszenierungszeit, deshalb bin ich da relativ entspannt. Auch dieses Mal sind wir dennoch vorangekommen und haben am Text gearbeitet. Nebenbei suche ich bereits nach Kostümen.

Freitag war die erste Basiswerkstatt für die nächste Grundlagenbildung der LAG, die im Herbst startet. Es war sehr interessant, die ersten Interessent*innen kennenzulernen. Ich bin gespannt, welche Personen schlussendlich dabei sein werden.

Auch dieses Wochenende stehen ein paar Arbeits-To-Dos an. Ich vermisse arbeitsfreie Tage, an denen nichts erledigt werden muss. Ich weiß, dass diese wieder kommen werden, aber momentan ist es nicht so. Die heranrückende Intensivphase der LAG ist für mich eine herausfordernde Situation. Ich hänge sehr an meiner kleinen Familie und meinem Zuhause hier in Rostock. Ganze zwei Wochen nicht hier sein zu können, schmerzt mich sehr. Momentan sorgt die Aussicht auf zwei Wochen "weg sein" dafür, dass ich ziemlich schlechte Laune habe. Ich hoffe, das wird besser, sobald ich dann in Berlin bin. Oft bin ich dann durch die Arbeit abgelenkt, was ganz gut ist.

Mich ermüdet momentan auch das Thema Hygienemaßnahmen sehr. Also die Tatsache, mit dem Wunsch danach mittlerweile ziemlich allein dazustehen. Manchmal habe ich ein bißchen das Gefühl, dass die meisten die Veränderung der Welt ignorieren. Während der Hochphase der Pandemie war klar, dass es nie wieder so wird wie es einmal war. Wir können nicht einfach "zurück" zum vorherigen Zustand. Aber dennoch verhalten sich mittlerweile viele so. Als wäre nichts gewesen. Und währenddessen sterben täglich immer noch über hundert Menschen an Corona. Einfach so. Immer mehr Menschen infizieren sich ein zweites, drittes, viertes, fünftes Mal. Und mit jeder Infizierung kommen immer mehr Menschen dazu, die an Long Covid erkranken. Einer Krankheit, für die es (noch) keine Heilung gibt. Die Menschen teilweise arbeitsunfähig macht, sie wahnsinnig erschöpft. Ich weiß, dass ich damit der Party-Pooper bin, aber der Virus ist halt immer noch da. Ich sag's ja nur ...


Insgesamt vier Wochen voller Arbeit, einiges Unverhofftes und viele nervige To-Dos. Eher wenig Natur, nicht allzuviel Ausgleich. Es gab dennoch schöne Momente, z.B. der Besuch bei Freundinnen, viele WhatsApp-Gespräche, viele gemütliche Stunden mit meinen Liebsten und Post meiner Brieffreundin aus Köln, über die ich mich riesig gefreut habe.
Die nächsten vier Wochen werden anstrengend und voll. Aber auch das werde ich irgendwie schaffen.

By the way: Ich habe in meinen Gruppendrang-Netzwerk ein bißchen aufgeräumt. Habt ihr Lust, euch dort anzumelden und miteinander zu vernetzen? Es soll ein Ort für (Amateur-)Theaterinteressierte sein, die Lust darauf haben, andere kennenzulernen, interessante Links zu teilen, Mitspielende zu suchen und zu finden.
Bitte dafür einmal hier entlang: https://gruppendrang.mn.co/collections/99871

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