Corona-Theatertagebuch – Woche 104

 



Montag:

Wir starten in eine weitere Woche, in der weiterhin Krieg herrscht. Einen interessanten Artikel habe ich dazu mit im Gepäck:
https://www.welt.de/kultur/article237198075/Putin-und-die-Entartung-Kriegsgrund-Schwulenhass.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Gerade habe ich im Newsletter von femitale gelesen, dass der März der "Endometriose Awareness Month" ist. Ich gehöre ja jetzt (bzw. wohl schon immer) auch zu den Menschen mit Endometriose, auch wenn das in meinem Kopf nicht wirklich angekommen ist. Ich glaube, weil ich so sehr an Periodenschmerzen als Normalität gewöhnt bin, dass ich es nicht mit Krankheit verbinde. Vielleicht nehme ich es irgendwann anders war, momentan fühle ich mich noch, als wenn ich mir gar nicht erlauben dürfte, zum "Endometriose-Kreis" dazuzugehören, da ich nicht so starke Schmerzen und nicht so eine Leidensgeschichte hinter mir habe wie viele, viele andere Menschen mit dieser Erkrankung.
Dennoch finde ich es wichtig, dass mehr Forschung betrieben wird und dass mehr Menschen (auch die ohne Periode!) wissen, um was für eine Erkrankung es sich handelt und wie häufig sie ist. Hier gibt es einen Artikel dazu:
https://www.femitale.com/blogs/news/it-s-endo-march-was-du-uber-endometriose-wissen-musst

Den Nachmittag habe ich mit meinem Mann am Meer verbracht. Ich habe wieder einmal gemerkt, wie wichtig das Spielen ist, das Sich-im-Moment-verlieren. Ob am Meer beim Steine suchen und ins Wasser werfen oder beim Theaterspiel. Abschalten und eine Tätigkeit nur zum Selbstzweck machen, gedankenverloren. Das brauchen wir Menschen immer wieder.

Im Kollegialen Austausch abends war es mal hitzig, mal lustig und auf jeden Fall unterhaltsam.


Dienstag:

Irgendwie geht alles weiter. Nicht weit von uns ist Krieg und hier läuft irgendwie alles den normalen Gang. Eigenartig und eben das Leben. In einem Blogartikel habe ich heute folgendes Zitat gelesen:

"The fact that suffering, mundanity and beauty coincide is unbearable and remarkable."
Mari Andrew

 Mit Nick habe ich heute zu folgendem Song getanzt und weiter an einer Szene gearbeitet:
https://www.youtube.com/watch?v=bWcASV2sey0

Außer einem weiteren Arztbesuch mit B12-Spritze, die heut ganz schön wehgetan hat, weil sie aus Versehen ein Blutgefäß getroffen hat, war ich eher unproduktiv.



Mittwoch:

Ein interessantes Lernformat, das ich gern mal ausprobieren bzw. organisieren möchte, ist das hier:
https://ebildungslabor.de/blog/lernzeit/

Faszinierend finde ich die Entdeckung des Schiffswracks der "Endurance":
https://www.theguardian.com/world/2022/mar/09/ernest-shackleton-wrecked-ship-endurance-antarctic

Abends eine spannende Probe, in der wir die Konsensierung der Stückvorschläge angeschaut haben. Und wir haben es geschafft, uns ein Stück auszusuchen! Mehr dazu erfahrt ihr bald. Noch will ich es nicht verraten.;)
Aber ich lasse euch noch mal https://acceptify.at/ als Tipp zur Online-Entscheidungsfindung da.




Donnerstag:


Ein Luxus-Tag war das heute. Vormittags Homeoffice, nachmittags alleine für ein paar Stunden nach Warnemünde. Bücher in den öffentlichen Bücherschrank gebracht, im Gegenzug eines mitgenommen ("Das Molekular-Café – Geschichten von Robotern und Biomaten"), am Meer gesessen und mir Sand ins Gesicht wehen lassen, in Lieblingszeitschrift geblättert, in Buch gelesen ("Am Meer ist es wärmer" – Hiromi Kawakami"), Krähen gefüttert, Möwen beobachtet, Lieblingsessen gegessen und durch den Ort gebummelt.

Abends Vorspiel-Probe wieder hybrid. Sehr lustig und produktiv.

Während in der Ukraine Krieg herrscht, steigen hier wieder die Corona-Zahlen. Mecklenburg-Vorpommern ist Spitzenreiter!
Wie praktisch, dass ich hier noch niemanden kenne und auch nicht wirklich groß zu Events gehe. Das nächste mal hier unter Menschen bin ich nächstes Wochenende, wenn ich das erste Mal ins Volkstheater Rostock gehe.




Freitag:

Vielleicht kriege ich morgen Besuch! Das wäre das erste Mal, dass jemand aus meinem Freundeskreis hier in Rostock zu Besuch kommt.
Hab den Tag über also nur wenig gearbeitet, aber dafür mein Arbeits-/Gästezimmer aufgeräumt.

Euch allen wünsche ich ein entspanntes Wochenende!


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