Corona-Theatertagebuch – Woche 31




Montag:

Gestern noch ein kurzer LAG-Tag, heute Start in eine neue Arbeitswoche. Irgendwie ist die momentane Situation so surreal in ihrer Mischung aus Unsicherheit, keinerlei richtiger Planungsmöglichkeit, Acedia und gleichzeitig vielen ToDos. Was für eine neue, eigenartige Realität.

In den letzten Tagen habe ich die Rückmeldungen zum Schnuppertermin des neuen Theatergruppenkurses erhalten und ich habe die Mindestteilnehmerzahl erreicht! Juhuuu! Ich freue mich auf ein neues Abenteuer!

Konnte meine Oma heute ganz normal im Heim besuchen. Hatte erst die Befürchtung, dass es neue Besucherregelungen gibt, aber es ist stand heute noch alles so wie in den letzten Wochen.

Dieses Jahr hab ich irgendwie Bock auf Halloween. Ich plane eine kleine Party (keine Sorge: nur ich, mein Mann und eine Freundin). Diesen Artikel hier finde ich dafür sehr inspirierend:
https://witanddelight.com/2020/10/a-candy-less-costume-less-guide-to-feeling-the-halloween-spirit/
 
Was übrigens sehr, sehr lustig ist:
Ich hatte ja von dem Vogel-Podcast geschwärmt, den ich seit einer Weile höre. Am Wochenende habe ich zum ersten Mal die Namen von den beiden Podcaster*innen gelesen und realisiert, dass der Mann mal in meiner Theatergruppe Vorspiel mitgespielt hat. WTF???!!! Wie konnte ich die Stimme nicht erkennen??? WIE???????? Ich bin immer noch fassungslos ...



Dienstag:

Für meine Verhältnisse sehr früh aufgestanden, um morgens noch ein bißchen Homeoffice machen zu können. 
 
Auf dem Weg nach Tegel spontan Nick gefragt, ob wir bei dem schönen Wetter draußen proben wollen. Es war zwar sehr kalt, aber mit der Morgensonne und dem leichten Nebel über dem Tegeler See trotzdem ganz wunderbar. Wir standen am Wasser und haben Szenen improvisiert, z.B. zwei Ornithologen auf Forschungsmission. 
 
Nachmittags meiner Freundin bei ihren Umzugsvorbereitungen geholfen und beim Essenholen meinen ehemaligen besten Freund getroffen. Das war richtig schön.

Ich bin froh, dass sich in den letzten Monaten und Wochen neue Arbeitsstrukturen entwickeln konnten und ich weiterhin arbeiten kann. Nicht soviel wie vor Corona, aber ausreichend. Es hat Nerven und Zeit gekostet, und das tut es auch weiterhin. Ich bin sehr gespannt darauf, in meinem neuen Kurs das Online-Unterrichten weiter auszubauen und gemeinsam mit der Gruppe ganz viele Übungen und Methoden auszuprobieren, für die ich bisher noch nicht die Gelegenheit hatte.


Mittwoch:

Es regnet und mein Vormittagstermin ist abgesagt. Somit muss ich heute nicht raus.
 
Der zweite Schnuppertermin lief gut. Ich kann allerdings schwer einschätzen, wieviele Teilnehmende zusammenkommen. Die leichte Unruhe, die am Anfang eines neuen Gruppenstarts immer irgendwie da ist (Wie läuft das hier ab? Wie gehts mir mit den anderen? Wann suchen wir das Stück aus? Welches Stück wird es? Welche Rolle werde ich spielen? ...), scheint mir online fast noch stärker. Vermutlich weil so ein Online-Kurs einfach anstrengender ist.


Donnerstag:

Regen. Ich bin froh, denn die Dürre in Berlin ist ziemlich heftig. Deshalb ist Regen gerade immer super.

Vorspiel-Probe heute per Zoom. Die nächsten Donnerstage werden wir immer spontan entscheiden, je nachdem wie sich die Risikolage entwickelt.

Freitag:

Ausgeschlafen, Pappe in den Keller gebracht und einen Brief für das "Un-Endlich(keit)"-Projekt zurückgeschrieben. Plötzlich waren zwei Stunden um. Keine Ahnung, wie das passiert ist.

Hatte abends einen wirklich lustigen und lebendigen Online-Statusworkshop. Viel gelacht und tolles Feedback bekommen. Danke liebe Teilnehmende!

Und jetzt: Wochenendeeeeee.




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