Corona-Theatertagebuch – Woche 21

Montag:

Hier also der erste wöchentliche Tagebucheintrag.

Seit dem 13. März sind schon 21 Wochen vergangen. Die Zeit verschwimmt noch immer. Manchmal denke ich, es ist noch Frühjahr, aber die Natur zeigt, dass der Herbst bald kommt.

Diese Woche beschäftige ich mich gedanklich viel mit alternativen Kursangeboten. Was kann ich online machen, was draußen. Vor allen Dingen in der kalten Jahreszeit.
Vor Corona hatte ich jede Woche vier (!!!) Kurse sowie regelmäßig Seminare bei der LAG und für die Verwaltungsakademie, immer wieder Workshops und Aufführungen. Bin ins Theater gegangen (sowohl die großen Bühnen als auch Amateurtheater), war bei Netzwerkveranstaltungen etc.
Also wahnsinnig viele Events mit vielen Menschen.
Das geht momentan nicht. Und auch in den nächsten Monaten (oder Jahren) nicht.
Ich muss meine Kontakte weiterhin zwingend minimieren, um nicht zum Superspreader zu werden. Ich werde mit der LAG und den Vorspielern auf jeden Fall weiterarbeiten, also regelmäßig mit diesen Menschen zusammentreffen. Zwei Kurse pausieren noch, die irgendwann fortgeführt werden sollen. Den Basiskurs könnte ich auch an längeren Terminen draußen machen, im September, wenn es tagsüber noch warm genug ist. Der Schnellzünder-Kurs, der eigentlich im Mai auftreten sollte, ist schwieriger. Da warte ich erstmal noch die Entwicklungen im September ab. Online möchten sie nicht. Also bleibt notfalls nur weiter aufschieben oder eine andere Inszenierungsform finden.
Aber neue Kurse offline starten? Das sehe ich nicht für dieses Jahr.
Gern möchte ich Online-Kurse anbieten. Ich habe auch schon Ideen. Aber das Hauptproblem: Will das jemand? Bis jetzt nicht wirklich. Vielleicht beim nächsten Lockdown? Wenn allen dann richtig langweilig ist ...


Dienstag:

Ich liebe Dating-Shows. So ganz generell, ich finde sie einfach unterhaltsam. Viele sind grottenschlecht, manche eigenartig, aber ein paar wenige sind wirklich zauberhaft. Zur letzten Kategorie gehört "Liebe im Spektrum" auf Netflix. Wenn ihr Dating-Shows mögt, ist das eine ganz große Empfehlung!


Mittwoch:

Es wird so langsam heiß.

Ob der Outdoor-Workshop am Samstag stattfindet, ist noch nicht ganz klar. Von den acht Anmeldungen sind nur vier fest. Eine Person hat abgesagt, der Rest meldet sich nicht.


Donnerstag:

Ghosting von Kund*innen finde ich immer anstrengend. Ich würde mir einfach nur eine kurze Mail mit Absage wünschen, mehr muss es jar gar nicht sein. Einfach nur ein "Ich bin doch nicht dabei.".
Muss auf jeden Fall den für Samstag angedachten Outdoor-Workshop in Nassenheide leider absagen. Von den angemeldeten Teilnehmenden kommt die Hälfte nicht. Eine Person hat abgesagt, die anderen haben gar nichts mehr gesagt.


Samstag:

Ich bin ehrlich gesagt froh, dass der Workshop heute nicht stattgefunden hat. Es ist viel zu heiß draußen. Stattdessen werden wir einen Termin Mitte/Ende September ausprobieren. 

Bis dahin zerfließe ich in meiner Dachgeschoss-Wohnung. Verbringe den ganzen Tag mit Trinken, in kaltem Wasser liegen (wir haben einen Holz-Zuber auf dem Balkon) und Lesen. Später noch Freiluftkino auf dem Balkon: die letzten Folgen von "The Mandalorian".

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