Corona-Theatertagebuch – Donnerstag, 16. Juli 2020



12:25
Uhr:

Mitten in der Woche in den Urlaub zu fahren, sorgt oft für komplette Verwirrung, was die Tage anbelangt. Dass heute Donnerstag ist, will nicht so richtig in meinen Kopf.
Rostock war aber wirklich toll. Dieser Kurztrip hat sich noch einmal ganz anders angefühlt als der letzte im Januar. Im Januar wollten wir die Stadt erstmal ein bißchen besser kennenlernen. Uns Bezirke angucken, viel herumlaufen. Der damalige Trip war anstrengend, kalt und gleichzeitig sehr nah an einem Lebensalltag, der im Randbezirk stattfindet.
Dieses Mal hatten wir eine Pension mitten in der Stadt und das Gefühl war komplett anders. Rostock präsentierte sich von seiner schönsten Seite und wir verbrachten die Zeit mit Essen, Auf's-Wasser-gucken, Essen, Bummeln, Essen, Quatschen, Essen, Auf's-Wasser-Gucken, Essen, Schlafen, Museum, Essen, im Park sitzen, Essen, Museum, Essen und Auf's-Wasser-Gucken. Es fühlte sich an wie ein freier Tag in der eigenen Heimatstadt, auch wenn natürlich (noch) die Selbstverständlichkeit gefehlt hat, mit der man sich durch eine Stadt bewegt, wenn man das Verkehrsnetz in und auswendig kennt (so wie es in Berlin der Fall ist).
Erst hatte ich etwas Angst vor dem Umzug. Angst, viel zu verlieren, wenn ich von einer großen in eine kleinere Stadt ziehe. Aber mittlerweile sehe ich es andersrum. Ich bleibe ja trotzdem Berlinerin, hier sind meine Wurzeln und hier will und werde ich weiterhin auch immer wieder arbeiten. Aber ich vergrößere meinen Raum, ich nehme noch eine kleinere Stadt als Schaffens-, Wirk- und Lebensraum dazu. Wie eine Ferienwohnung, in der man sich dauerhaft aufhält. Natürlich möchte ich nicht täglich pendeln, sondern mein Haupteinkommen gern in Rostock verdienen und den Haupt-Lebensraum in Rostock haben. Ob und wie das mit Theaterkursen klappt, weiß ich jetzt noch nicht, das wird sich zeigen. Dennoch möchte ich auch immer wieder nach Berlin kommen, um hier (Theater-)Arbeit zu machen. Und auf jeden Fall möchte ich gern weiter online arbeiten ... denn das geht von überall aus.


13:24 Uhr:

Bin durch einen Blogbeitrag gerade auf einen neuen Podcast gestoßen. Könnte interessant werden:
https://open.spotify.com/show/3j3zDhxAVOqQclcZHi35kX


13:49 Uhr:

Sehr interessanter Artikel. Obwohl (oder weil?) ich gar nicht Auto fahre ...:
https://sz-magazin.sueddeutsche.de/auto-mobilitaet/beim-autofahren-hoert-der-verstand-auf-81520


16:11 Uhr:

Man, wo ist denn heute meine Motivation hin?
Immerhin sagt der Regenradar, dass es heut abend trocken bleibt. Endlich eine Vorspiel-Probe im Park!


22:21 Uhr:

Es war zwar eine sehr kleine Gruppe heute, aber das macht es nicht weniger schön. Jedes Wiedersehen mit den Vorspielern ist toll.

Feierabend.


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