Corona-Theatertagebuch – Montag, 25. Mai 2020



9:05
Uhr:

Das Wochenende war ruhig und entspannt. Samstag war ich den ganzen Tag zuhause (wo sonst ...) und habe mit meinem Mann zusammen "Halt and Catch Fire" zuende geguckt. Kennt ihr dieses traurig-schwere Gefühl, wenn eine Serie zuende geht, die ihr liebt? Wenn dann auch noch Figuren sterben oder weggehen, ist es noch schlimmer. Wenn ich mehrere Staffeln an einer Serie hänge, wachsen mir die Figuren sehr ans Herz – auch dann, wenn sie mich in der Geschichte oft nerven. Sie werden zu Bekannten oder Freunden und ihr Schmerz geht mir nah. Und das soll er ja auch, das heißt, dass die Schauspieler*innen ihren Job verdammt gut machen. Und der Abschied von dieser Serie ist wieder einmal hart. Ich habe geweint am Schluss. Aber es war okay, es war ein leichtes Weinen.
Es gab andere Serienabschiede, die haben mich noch viel mehr fertig gemacht. Die letzten Folgen "Babyblon 5" habe ich durchgeweint. Bei Doctor Who habe ich so so so oft geweint, nicht nur bei allen Abschieden des Doctors. Und ein auch sehr schlimmer Abschied war der letzte Film der Avengers-Reihe "Avengers: Endgame". Da habe ich laut schluchzend im Kino gesessen.
Da fällt mir die "Herr der Ringe"-Zeit ein. Schon beim Lesen der Bücher hatte ich am Ende des dritten Bandes geweint. Ich meine, wie kann Frodo einfach weggehen? Warum? WARUM?????
Als ich dann mit zwei guten Freundinnen bei Teil 3 im Kino saß, war der Abschied natürlich noch schlimmer. Meine Güte, was haben wir geweint. Als dann das Licht anging, fingen wir an zu lachen als wir unsere verheulten Gesichter sahen. Es war nicht nur der Abschied von einer Figur, sondern der Abschied von einem Teil des eigenen Lebens. Eine Saga, die einen Jahre begleitet hatte – in Foren, als Witze, in Gesprächen mit Freunden, in Schwärmereien –, war nun abgeschlossen.

Obwohl ich ausgeschlafen habe, bin ich grad etwas träge und schlapp. Vielleicht ist es das Wetter.


16:05 Uhr:

Ein Tag, der etwas träge dahinfließt. Ich habe "A Streetcar Named Desire" in einer Inszenierung mit Gillian Anderson angesehen:
https://www.youtube.com/watch?v=BJEpYaD3yTw


17:34 Uhr:

Soll ich Zoom-Workshops anbieten? Also welche Funktionen Zoom hat und wie man damit arbeiten kann. Hm ... warum nicht ...?!

Hier findet ihr übrigens die Trainings, die ich mit meinem Kollegen Christian Lippmann von structura mache:
https://structura.de/blog/102-online-meetings-aus-dem-home-office-ein-modulares-basistraining
Also falls ihr Menschen, Firmen, Institutionen kennt, für die das interessant sein könnte – wir freuen uns über eine Weiterleitung.


20:01 Uhr:

Der Kollegiale Austausch beginnt ... vielleicht. Bis jetzt ist noch niemand da.


20:10 Uhr:

Und es sind schon vier.


21:09 Uhr:

Der Austausch ist vorbei und ich mag diese neue Tradition noch immer sehr. Nächstes Treffen in zwei Wochen.


21:25 Uhr:

Jetzt hab ich auch endlich mal ne wiederkehrende Veranstaltung mit festen Zoom-Link für den Kollegialen Austausch erstellt. Ja, Gregor, du hast mich überzeugt.:D

Morgen zum ersten Mal Einzelunterricht live, draußen in Tegel. Ich hab ein bißchen Angst vor der weiten Strecke, wieder mit Bus und Bahnen unterwegs sein ... versuche das so oft wie möglich zu vermeiden. Allerdings wär es schon gut, mal wieder von Angesicht zu Angesicht zu proben ...

Ihr seht, ich bin in so nem nervigen untentschlossenen Modus. Trinke jetzt noch nen Tee und mache Feierabend.


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