Corona-Theatertagebuch – Freitag, 17. April 2020


9:38
Uhr:

Ich habe falsch gedacht: wenn etwas in den USA Eastern Time um 14 Uhr beginnt, dann ist das bei uns nicht 7 Uhr, sondern 21 Uhr! Das ist mir heut früh um halb 6 augefallen, als mein Kater mich geweckt hat. Also habe ich meinen Wecker umgestellt und einfach weiter geschlafen. Wenn ich heut um 21 Uhr noch fit genug bin, schalte ich mich bei Alexander Siddig dazu.

Gleich ist ein fröhliches Microsoft-Teams-Testen mit meinem Kooperationspartner und ein paar seiner Kollegen angesagt. Bevor wir nächste Woche einen Workshop mit dem Tool geben, wollen wir herausfinden, wie wir es am besten benutzen als Videochat.


10:44 Uhr:

Microsoft Teams ist wirklich eine Katastrophe. So wie so gut wie alles von Microsoft. Usability gleich Null, unnötig verwirrend und schlecht designt. Firmenintern soll es wohl gut funktionieren, aber als externer Teilnehmer ist man echt angenervt.
Nach einer Dreiviertelstunde sind immer noch nicht alle Leute mit im Chat und ich muss in 15 min wieder raus, ohne dass wir irgendwas ausprobiert hätten.


11:10 Uhr:

Nunja, immerhin haben wir jetzt eine grobe Vorstellung, wie wir nächste Woche mit Microsoft Teams arbeiten können. Finde trotzdem Zoom tausendmal besser.


12:49 Uhr:

Ich habe meine Kollegin Karolin Wunderlich per Zoom kennengelernt, mit der ich dieses Wochenende für die LAG zusammenarbeiten werde. Und was soll ich sagen: aus einem "kurzen" Austausch wurden fast anderthalb Stunden, weil wir einfach viel quatschen konnten. Danke Karolin, ich freu mich auf das Wochenende mit dir und den Teilnehmenden!


16:02 Uhr:

Meine Hände und Handgelenke sind hibbelig. Sie wollen nicht mehr am Rechner tippen.




17:12 Uhr:

Was bitte ist denn draußen los? Die Leute sind scharenweise auf den Straßen unterwegs, ich hab mich wie auf dem Jahrmarkt gefühlt als ich eben ein paar Gläser und Flaschen zum Glascontainer getragen hab.



17:57 Uhr:

Ich hab's gemacht. Ich hab meine Interessierten für den neuen Theatergruppenkurs, der Anfang Mai starten sollte, gefragt, ob sie online starten wollen ... mit der Option auf eine Online-Inszenierung, falls sich die Situation noch mehrere Monate hinzieht.



18:11 Uhr:

Ein erstes (und bisher einziges) "Ja" kam auf meine Mail zurück.;)



20:37 Uhr:

Ich bin überraschend aufgeregt wegen des Zoom-Chats mit Alexander Siddig.
Ich werde ihn bestimmt nichts fragen, ich kenne mich, da bin ich nicht der Typ für. Ich bin jemand, der grundsätzlich wenig Fragen hat. Ich lausche einfach nur. Aber ich bin aufgeregt, in einem Zoom-Chat mit einem Star-Trek-Schauspieler zu sein, dessen Rolle in Deep Space Nine ich sehr mag.

20:56 Uhr:

Hey, immerhin schon im Warteraum bei Zoom.


22:20 Uhr:

Alexander Siddig ist so nett, fröhlich, professionell und herzenswarm, es ist schön, einfach den Gesprächen zu lauschen.
Ein toller Feierabend.



 

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