Auf der Suche nach Nachhaltigkeit – im Bad
Die letzten zwei Jahre habe ich den Großteil meiner Körperpflege- und Reinigungsprodukte auf möglichst plastikfreie bzw. plastikarme Alternativen umgestellt. Das hat eine ganze Weile gedauert, weil ich viel herumprobieren musste, mit welchen Produkten ich gut klarkomme. Manche Produkte kaufe ich, andere mache ich selbst.
Hier meine aktuellen Pflegeprodukte:
Körperreinigung und -pflege (s. Bild ganz oben):
Als erstes musste vor Jahren schon jegliche Flüssigseife festen Seifenstücken weichen. Am liebsten kaufe ich feste Seife bei Alnatura. Günstig, bio und riecht gut. Die Seifenablage ist aus Travertin-Gestein. Bis jetzt für mich die beste Seifen"schale", die ich je hatte. Die Flüssigkeit wird vom Gestein aufgesogen und verdunstet dann mit der Zeit.
Wer Flüssigseife bzw. Duschbad bevorzugt, kann diese recht einfach herstellen, indem man vorher geraspelte Seife in Wasser auflöst und aufkocht.
Im Glas seht ihr schäumendes Badesalz, das ich regelmäßig aus Meersalz, SLSA (ein Tensid in Pulverform) und Duftöl herstelle. Man kann SLSA auch weglassen, wenn einem Schaum nicht so wichtig ist. Aber ich liebe es, wenn mein Badewasser schäumt. Problem bei SLSA: Palmöl. Es gibt wohl auch palmölfreie Alternativen, aber die schäumen nicht so stark. Mal gucken, wie ich das löse.
Tipp für die Erkältungszeit: Mit entsprechenden Duftölen wie Eukalyptus, Thymian, Minze, Kiefer u.ä. kann wird daraus ein Erkältungsbad.
Das feste Deo in der Metalldose mache ich selbst aus Bienenwachs, Kokosöl, Natron, Speisestärke, Zinkoxid und Duftöl. Das Zinkoxid kann man weglassen, aber meine Achseln reagieren auf das Natron manchmal etwas empfindlich und ich habe gemerkt, dass das Zinkoxid das ausgleicht und vor Entzündungen schützt. Das Deo verhindert kein Schwitzen (wie es bei aluminiumhaltigen Deos der Fall wäre), aber die Geruchsbildung.
In dem kleinen Gläschen ist Kokosöl, das ich bei kleinen Entzündungen oder rauen Hautstellen einsetze. Ich habe eher fettige Haut, die ich ungern eincreme, deshalb nutze ich keine Bodylotion oder ähnliches. Allerdings kann man sich sowohl feste als auch cremige Bodylotion super selbst herstellen.
Haarpflege:
Das weiße, runde Etwas ist festes Shampoo, das ich selbst herstelle. Wenn ich recht kurze Haare habe, funktioniert bei mir auch Haarseife sehr gut, z.B. die von der Dangaster Seifenmanufaktur.Der feste Conditioner links im Bild ist von Rosenrot. Für mich funktioniert er super, hält ewig und riecht extrem lecker nach Zitronenkuchen. Der Duft verfliegt allerdings sofort, im Haar riecht man davon nichts mehr.
Die Luffaschwamm-Scheiben gibt es ebenfalls bei Rosenrot und sind super geeignet, um darauf Seife und andere feste Waschstücke zu lagern.
Im Gläschen ist selbstgemachtes Trockenshampoo (Speisestärke und Zimt), das ich mit einem kleinen Puderpinsel auftrage. Es ist nicht optimal, da es trotz der durch Zimt getönten Farbe einen leichten Grauschleier hinterlässt. Aber es ist ja nur für Notfälle gedacht.
Gesichtsreinigung:
In dem Gläschen ist mein selbstgemachtes Gesichtspeeling aus Honig, Zucker und Öl (ich nutze meist Jojobaöl, aber es geht auch fast jedes andere Pflanzenöl).Nach dem Peeling wasche ich das Gesicht mit einer Salzseife oder einem Tonerde-Waschstück, beides von Rosenrot.
Zahnreinigung:
Ich nutze schon ewig eine elektrische Zahnbürste (nicht im Bild) und bleibe auch erst mal dabei. Auch bei Zahnpasta habe ich noch nicht umgestellt, sondern kaufe weiterhin Zahnpasta in Plastiktuben.Für Reisen habe ich aber Zahnputztabletten (gab es mal als Geschenk bei einer Bestellung bei Grüne Bude), die etwas ungewohnt, aber für unterwegs total praktisch sind.
Ich habe auch mittlerweile eine plastikfreie Zahnseide (die Marke heißt Chinchilla, gibt's Online, aber auch bei Alnatura im Laden ... oder zumindest eine ähnliche Variante). Die kleinen Seidenknäuel gibt es auch in plastikfreien Nachfüllpäckchen.
Achtung: die Zahnseide ist NICHT vegan, denn es handelt sich um echte Seide.
Wattestäbchen-Ersatz:
Statt klassischen Wattestäbchen nutze ich jetzt welche aus Silikon (habe ich beim bösen Amazon gefunden, aber es gibt auch andere Anbieter). Die kann ich nach Gebrauch reinigen und immer wieder benutzen.Allerdings haben wir noch Wattestäbchen zu Hause (plastikfrei, mit Papierstiel), da mein Mann die Silikonstäbchen als sehr unangenehm empfindet. Sie sind also nicht für jedes Ohr geeignet, muss man austesten.
Zum Abschminken:
Abschminken ist ein schwieriges Thema. Ganz früher habe ich Abschminktücher genutzt, die ich jetzt nur noch für ab und zu für Theateraufführungen kaufe.Zu Hause nutze ich waschbare Abschminkpads aus Baumwolle (hab ich vor Ewigkeiten online gekauft, kann man aber z.B. auch selbst nähen), zusammen mit einer Abschmink-"Lotion" (kleine runde Flasche) aus Jojobaöl, abgekochtem Wasser und einer Messerspitze Xanthan (Gelbildner). Es geht auch ohne Xanthan, man muss aber auf jeden Fall die Lösung vor Gebrauch immer stark schütteln.
Da ich Öl auf der Haut hasse (es will bei mir einfach nicht einziehen), nutze ich danach noch selbstgemachtes Heilerde-Gesichtswasser (abgekochtes Wasser mit nem Löffelchen Heilerde), das ich auch gut schüttel und dann mit der Rückseite des schon genutzten Abschminkpads auf die Haut auftrage.
Die Abschminkpads kann man in der Waschmaschine waschen, ich mache es aber einfach immer direkt nach Gebrauch mit Wäscheseife (hab ich bei Savion gefunden und nehme sie auch immer mit auf Reisen). Für unterwegs ist auch das pinke Mikrofaser-Abschminktuch perfekt, denn es funktioniert nur mit warmem Wasser, da kann ich meine Fläschchen gleich zu Hause lassen. Das doofe bei Mikrofaser: bei jedem Waschgang geht Mikroplastik ins Abwasser.
Aber: Um Nagellack zu entfernen habe ich noch Wattepads zu Hause.
Im Alltag:
Ich bin von Papiertaschentüchern wieder auf Stofftaschentücher umgestiegen, so wie in meiner Kindheit. Die Taschentücher sind auch noch aus Kindheitstagen, meine Mutter hat sie mir geschenkt.Da mein Mann kein Fan von Stofftaschentüchern ist, haben wir auch noch Papiertaschentücher zu Hause, aber der Verbrauch hat sich immerhin halbiert.
WICHTIG: In Zeiten von Corona wird von Stofftaschentüchern abgeraten. Man soll Papiertaschentücher nutzen und nach einmaligem Gebrauch wegwerfen. Mache ich persönlich zu Hause nicht, wollte es aber angemerkt haben.
Der (fast leere) Lipbalm ist ebenfalls selbstgemacht.
Für die Handpflege habe ich feste Handcreme gegossen. Unterwegs bewahre ich sie in einem kleinen Metalldöschen auf.
Weitere schon umgesetzte Dinge, die leider heute ohne Bild auskommen müssen:
- Periodenunterwäsche (z.B. von Ooshi oder Thinx) und Stoffbinden (meine sind von Kulmine) statt Einwegperiodenprodukten (Weitere Alternative: Menstruationstassen)
- selbstgemachtes Duschgel
- selbstgemachter Balsam für die Haut (da gibt es unzählige Varianten: juckreizlindernd, als Insektenschutz, kühlend, wärmend, gegen Entzündungen ...)
Für alle, die auch Lust haben, Körperpflege selbst herzustellen, gibt es eine riesige Rezepte-Sammlung auf meinem Pinterest-Board:
https://www.pinterest.de/sbansemer/salben-cremes-mehr/
Viele Zutaten hat man schon zu Hause oder bekommt man leicht im Supermarkt oder Reformhaus, z.B. Kokosöl, Sheabutter, Kakaobutter, ätherische Öle, Bienenwachs, Heilerde etc.
Einige der Zutaten habe ich hier gekauft:
https://www.ebay.de/str/biovio
Aus Nachhaltigkeitsgründen lohnen sich Großpackungen, die man dann z.B. mit Freunden und Familie teilt. Oder man macht einfach einige Tiegel und Produkte mehr und verschenkt sie weiter.
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