Corona-Theatertagebuch – Montag, 23. März 2020




8:52 Uhr:


Heute schon früh (für meine Verhältnisse) am Rechner, denn gleich habe ich ein Skype-Gespräch mit meiner Kollegin Inka, um weiter über unsere gemeinsame Website zu sprechen.

By the way: das Katzenstreu mit "Cashmere"-Duft riecht echt ätzend. Wie Parfum. Meine Katzen tun mir leid. Aber was soll man in der Krise machen ...


9:28 Uhr:

Das gemeinsame Website-Projekt wird noch eine Weile warten und damit kann ich auch gut leben. Alles zu seiner Zeit.



9:45 Uhr:

Ich teste mit meinem Mann in Zoom das Whiteboard (natürlich werden Penisse und Brüste gemalt ... wir sind sooo erwachsen 😂) und die Breakout-Sessions aus. In Ermangelung an Teilnehmern ist er natürlich erstmal allein in der Breakout-Session. Aber er hat's überlebt. Fühle mich immer mehr gewappnet für die ersten eigenen Seminare und Workshops.


13:32 Uhr:

In Jitsi warte ich auf meinen Kollegen Frederic (ebenfalls Theaterpädagoge) zum gemeinsamen Austausch.
Vorhin war ich im Kiosk, um Päckchen und Briefe aufzugeben und Briefmarken zu holen. Alle haben so gut es geht versucht, in dem engen Laden Abstand zu halten. Ein älterer Mann war extrem gereizt und ungeduldig. Dabei scheint er ja Zeit zu haben, wenn er mittags im Kiosk ist. Man, man, man ...


14:42 Uhr:

Das war ein sehr schönes Gespräch mit vielen interessanten Gedanken. Frederic meinte, ich soll einen Podcast machen. Die Idee habe ich ja schon seit längerem. Wird auf jeden Fall irgendwann gemacht!
Er hat mir auch einen Online-Workshop empfohlen, den ich gleich gebucht hab:
https://www.elanafishbein.com/remote-learning?fbclid=IwAR1ZXOjUjJ18dbprMaTsUFtlsracvYD50OKBomqhHRvwcgaLo8AqTVTvvNc


17:05 Uhr:


Man, bin ich müde! Das Nachmittagstief ist auf dem wirklich absoluten Tiefpunkt.


21:43 Uhr:

Der wöchentliche kollegiale Austausch in Zoom war toll und sehr interessant. Es bricht eine Zeit des Umdenkens an und ich freue mich, dass viele mitziehen und mit Lust und Neugierde in das unbekannte Terrain starten. Die ersten hatten jetzt schon Erfahrungen mit Online-Proben, die ziemlich positiv waren. Natürlich kann ich auch total verstehen, dass es für einige Kollegen abschreckend ist. Und dass viele (noch) in Schockstarre sind und nicht verstehen, was hier eigentlich gerade passiert. All das braucht jetzt Zeit und Raum. Und den haben wir, da es gerade für fast alle neu und ungewohnt ist. Außer für meinen Mann, der arbeitet weiter wie bisher (Programmierung, Grafik & 3D-Produktvisualisierung), dessen Hauptkunden zur Zeit Bestatter und Sanitätshandel sind. #keinscherzabertrotzdemlustig

Ich bin müde. Feierabend.

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