Corona-Theatertagebuch – Dienstag, 24. März 2020




09:43 Uhr:


Ein sonniger Morgen mit Ausschlafen. Perfekt. Die Sonne macht gute Laune, ich mache wieder 10 Minuten Yoga und lege für den Tag knallroten Lippenstift auf, passend zu meinem Spielzeug-Automaten-Pin, den ich heute zum ersten Mal trage.

Gestern abend habe ich noch eine Weile über ein Thema nachgedacht, dass Pablo in unserem kollegialen Austausch angesprochen hat: als Dozenten haben wir eine Verantwortung für unsere Teilnehmenden. Zum einen die Verantwortung zur positiven Hoffnung, aber auch zur Sicherheit und Stabilität. Und ich war gestern sehr gerührt, als ich von Kollegen gehört habe, die ohne Bezahlung weiter mit ihrem Teilnehmenden (Jugendliche, Studenten, etc.) Online-Meetings und -Proben machen, weil sie ihnen einfach am Herzen liegen. Wahnsinn.

Und nochmal aus der Rubrik "Was ich an der Krise mag": Ich lerne so viele neue Kollegen kennen! Seit Jahren versuche ich mich in der Theater(pädagogen)-Szene zu vernetzen und jetzt klappt es endlich besser.


11:40 Uhr:

Ich hatte wieder Privatunterricht, dieses Mal gab es aber technische Probleme mit dem Ton. Ich hoffe, nächste Woche funktioniert es wieder reibungslos. Aber es war okay und trotzdem dann noch eine lustige Stunde.



12:15 Uhr:

Mein Mann schickt mir ein Foto vom Balkon und ich setze mich für ein kurzes Weilchen mit raus zu ihm unter die Decke. Aber es ist doch ganz schön kalt draußen.


13:35 Uhr:

Zeit für ein Mittagessen. Spaghettiiiiii!


15:08 Uhr:

Das ständige Am-Rechner-Hängen macht mich richtig müde. Jetzt nehme ich erstmal ein Bad. Der heutige Tag fühlt sich wahnsinnig unproduktiv an. Eigentlich muss ich mal eine Mail an den Basiskurs schreiben, der im Mai beginnen soll. Der wird sich verschieben, weil der aktuelle Kurs unterbrochen ist und irgendwann erstmal fortgesetzt wird. Aber ich bringe es nicht über mich. Fühle mich gelähmt.


17:48 Uhr:


Ich habe für Kollegenen Zoom-Austausch veranstaltet, um ein paar Funktionen und Möglichkeiten zu zeigen. Jetzt will ich raus, spazieren.


20:01 Uhr:

Der Spaziergang war SO wichtig. Um mich selbst zu verwöhnen, habe ich mir zum Abendessen Burger und Curly Fries gekauft. I loooooove Curly Fries!
Jetzt sitze ich wieder am Rechner und telefoniere mit meiner Mutter.


20:48 Uhr:

Tech Support ist momentan mein Hauptjob. Ist für den Moment auch okay. Leider gibt's kein Geld dafür.
In 10 Minuten bin ich im Schlafzimmer zum Netflixen verabredet. FEIERABEND!



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