Ausmisten




Ja, auch ich bin auf den Trend aufgesprungen, weniger besitzen zu wollen.

Und für mich ist das eigentlich recht ungewöhnlich, weil ich ein Mensch bin, der Dinge extrem liebt. Aber gleichzeitig möchte ich auch wissen, was genau für Dinge sich eigentlich in meinem Haushalt befinden.
Um zu diesem Punkt zu kommen, miste ich gerade gehörig aus.
Außerdem ist ein geringerer Hauswarenbestand von Vorteil, wenn wir die nächsten Jahre vielleicht eventuell in ein Tiny House ziehen. Der Gedanke scheint uns reizvoll und wir sind auf der Suche nach günstigen (Pacht-)Grundstücken oder Stellplätzen am Rande Berlins. Also wenn ihr was hört/seht/lest: immer her damit!

Ein bißchen inspiriert bin ich von der Konmari-Methode, aber ich halte mich nicht an eine feste Reihenfolge, sondern mache es ganz Jesta-Phoenix-like nach spontaner Lust.
Wichtig ist mir ein nachhaltiges Ausmisten. Ich will nicht einfach alles wegschmeißen, sondern gezielt schauen, wie ich Dinge anders verwenden, recyceln, verschenken, spenden oder verkaufen kann.
In diesem Video gibt es dazu ganz gute Anregungen: https://www.youtube.com/watch?v=csNihNE2g7A

Angefangen habe ich Anfang des Jahres mit meinem Kleiderschrank, den ich wirklich im klassischen Konmari-Stil sortiert hab: jegliche in der Wohnung befindliche Kleidung auf einen Haufen schmeißen und dann Stück vor Stück durchgehen. Zu kaputte und abgetragene Kleidung flog raus, anderes wanderte in den Fundus und gut erhaltene Stücke, die anderen einen Freude machen konnten, wurden verschenkt.
Ich hätte nicht gedacht, dass sich der reduzierte Kleiderschrank SO gut anfühlt. Da hängen und liegen (bzw. stehen, denn ich falte auch ganz artig nach Konmari-Art) jetzt nur Klamotten, die ich gerne mag, die heil sind und mir passen. Keine langen Anproben mehr, sondern einfach reingreifen und anziehen. Love it!

Dann habe ich mich allen Büchern gewidmet inklusive meiner Theater- & Fachliteratur. Diese Sachen verschenke ich gerade oder spende sie in Bücherboxen. Es ist erschreckend, wie viele freie Regalfächer ich auf einmal hab. Ich habe versucht, nur noch Bücher zu behalten, in die ich garantiert wieder reinlese.

Ebenfalls dran glauben mussten sämtliche Beauty- und Hygieneartikel sowie mein Küchenschrank.

Auch Briefe und Postkarten habe ich einen ganzen Nachmittag lang aussortiert, was emotional sehr anstrengend war. Ich habe viele liebevolle Karten und Briefe aufbewahrt, aber auch unzählige Glückwunsch- oder Urlaubspostkarten, die wenig Persönliches enthielten, entsorgt.

Momentan widme ich mich dem HomeOffice und das ist ne harte Nuss. So viele Unterlagen, so viel Büromaterial irgendwelcher Art. Auf einmal tauchen aus dem Nichts lauter halbleere Notizblöcke und Fensterumschläge auf (die man sonst ständig gesucht und neu gekauft hat).


Ich überlege nun ständig, wie ich für die Zukunft einen Überblick schaffe.
Da ich im Büro als Lagermöglichkeit einen Schrank mit Kisten habe, versuche ich, die aufgehobenen Dinge aufrecht hintereinander zu lagern, um von oben auf einen Blick sehen zu können, was ich alles habe. Das Prinzip hat sich im Kleiderschrank bei den Shirts und Hosen bewährt und ich hoffe, dass es mir auch bei Theaterflyern und Schreibwaren hilft.

Seid ihr auch im Aussortiermodus? Wenn ja, wie ordnet ihr die Gegenstände neu an? Welche Techniken und Systeme nutzt ihr, um einen Überblick zu behalten?

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