#theatreDIY – Einlass-Stempel schnitzen






Auf Veranstaltungen gibt es grundsätzlich zwei Varianten, um nachzuweisen, dass man Eintritt gezahlt hat und der Veranstaltung beiwohnen darf:
1. ein Ticket in Papierform oder digital
2. ein Stempel, meist auf die Hand oder den Arm gestempelt

Gerade im Amateurbereich bietet ein Einlass-Stempel gewisse Vorteile:

  • umweltfreundlich
  • günstig
  • kann nicht verloren gehen
  • Zugehörigkeitssymbol für die Zuschauer
  • kann schneller vorgezeigt werden als ein Ticket
Stempel kann man natürlich billig kaufen, aber ich finde es sehr reizvoll, selbst einen Stempel zu schnitzen. So kann man z.B. günstig das Gruppenlogo nutzen oder ein Motiv finden, das zur Inszenierung oder zum Thema des Abends passt.

In meinem Stamm-Theater werden Tickets genutzt und der Einlass wird vom Theater organisiert. Aber für meine neuen Solo-Stücke habe ich mir jetzt einen Einlass-Stempel gebastelt mit einem Motiv, das zu meinem Künstlernamen "Orangeplaty" passt: ein Platy-Fisch.
Ihr wollt auch loslegen? Das braucht ihr:


1. Materialien:

  • Stempelgummi (oder einfach ein flacher Radiergummi)
  • Bleistift
  • Stempelholz oder ein Holzwürfel
  • starker Bastelkleber (Achtung: Sekundenkleber ist NICHT geeignet!)
  • Linolschnitt-Werkzeug


2. Zuerst muss ein Motiv her. Du kannst direkt auf den Stempel zeichnen oder erst mal auf einem Blatt Papier üben. Wichtig: wenn du auf dem Stempel zeichnest, muss das Motiv spiegelverkehrt sein! (das kann besonders bei Schriftzügen sonst nach hinten losgehen ...).
Ich habe mir eine Skizze gemacht, orientiert an Fotos aus dem Netz.



3.
Schneide dir mit dem Skalpell des Linolschnittwerkzeugs aus dem Stempelgummi ein Stück heraus, das auf dein Stempelholz oder deinen Holzwürfel passt. Als Orientierung kannst du das Holz auf die Stempelplatte auflegen und umranden. Wichtig: Lasse beim Zeichnen noch Platz zum Rand!

TIPP: Wenn du das Motiv mit sehr starken/kräftigen Linien auf ein Blatt Papier malst, kannst du es mit der Motivseite auf den Stempelgummi legen und kräftig mit dem Finger darüberstreichen. So paust sich das Motiv spiegelverkehrt auf deinen Gummi durch. Direkt auf dem Gummi kannst du es dann noch einmal nachzeichnen.
Ich habe das auf dem oberen Foto NICHT gemacht, deshalb sehen die Fische auch nicht gleich aus.



4.
Schneide den Stempel mit dem Linolschnitt-Skalpell am Rand kleiner.



5.
Mit dem größten Schnittwerkzeug kannst du nun dichter am Rand der Zeichnung entlangschnitzen.



6.
Wähle das kleinste/schmalste Schnittwerkzeug und schnitze dein Motiv genau an den Rändern aus. Feine Linien kannst du mit leichtem Druck einschnitzen. Das erfordert ein bißchen Übung. Lass dir Zeit und mache zwischendurch kleine Pausen. 



7.
Hast du dein Motiv fertig geschnitzt, wird es Zeit für einen Probedruck. Schmierpapier reicht dafür vollkommen aus. Du kannst ein Stempelkissen nutzen oder auch Acrylfarbe, die du mit einer kleinen Rolle oder einem Schwamm auf den Pinsel aufbringst.
Beim Probedruck kannst du sehen, ob es noch kleine zu hohe Stellen gibt, die nicht zum Motiv gehören. Auf dem oberen Bild sieht man das oben rechts an der Schwanzflosse und unten unter der Bauchflosse.
Diese Stellen kannst du noch wegschnitzen.
 


8.
Ist dein Stempelmotiv fertig geschnitzt, schneide es an den Rändern so klein wie möglich und klebe es mit Bastelkleber auf dein Stempelholz oder den Holzwürfel. Drücke für ein paar Minuten beide Teile fest gegeneinander und lass den Stempel dann komplett trocknen.



9. Fertig ist dein ganz persönlicher Einlass-Stempel!
Natürlich kannst du ihn auch einfach so für Einladungen, Flyer, Briefpapier, Notizen, Kalender oder – ja! – sogar Tickets verwenden. Tob dich aus!

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