"Jeder Idiot hat eine Oma, nur ich nicht" - Deutsches Theater Berlin

Foto: Arno Declair, Bildquelle: https://www.deutschestheater.de

"Wir sind Glückskinder!"

Hui, DAS war mal ein Theaterabend. Wild, intim, gefühlsduselig (im besten Sinne!) und sehr albern versaut – so präsentiert sich Rosa von Praunheims Biografie-Stück "Jeder Idiot hat eine Oma, nur ich nicht" im Deutschen Theater.

Die Inszenierung ist eine von denen, die irgendwie in meinem Hinterkopf hängenbleiben. Die etwas mit mir machen, ganz leise und heimlich, ohne es vorher an die große Glocke zu hängen.
Noch immer denke ich an bestimmte Szenen und vor allen Dingen an diese intime Stimmung. An das Gefühl, Rosa jetzt wirklich zu kennen.

Natürlich ist das absurd, ich wusste bis zu dem Theaterstück überhaupt gar nichts über Rosa von Praunheim. Ich kannte nur den Namen und wusste, es hat irgendwas mit schwuler Kultur zu tun.
Aber wie, wo, wer, was Rosa ist? Keine Idee.

Warum ich dann in das Stück gegangen bin? Hauptsächlich aus zwei Gründen: der geniale Stücktitel und das Foto von Heiner Bomhard in der Besetzungsliste ... hüstel.

Aber dann war diese Inszenierung so viel mehr als nur ein lustiger Titel, attraktive Schauspieler und viele Sexwitze.
Es war ein Einblick in Rosas Leben, in seinen Charakter, seine Denkweise, seine Ideenwelt.

Kombiniert mit Ausschnitten aus Rosas Filmen und Talkshowauftritten bietet das Stück einen Überblick über sein Leben. Man fliegt mit ihm geschwind durch seine Lebenswelt hindurch, entdeckt die wichtigsten Stationen und hat manchmal ein Tränchen im Auge.

Die Live-Musik mit Rosas Songs ist wunderschön und das Finale einfach nur wunderbar rührend.

Und ganz ehrlich: nach der Inszenierung will man sofort selbst ein Stück über sein eigenes Leben machen. Aber das heb ich mir dann doch noch ein paar Jahre auf ...




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