#freitagsgedanken – Gönn dir!


Gönn dir!


Im Moment bin ich gerade extrem großzügig zu mir selbst.
Sparsam sein? Ach iwo! Asketisches Leben? Auf keinen Fall!
Stattdessen gab es zwei Ausgaben des Cord-Magazins, endlich mal wieder eine Glossybox (aber nur eine!), Ohrringe, neue Flyer ... und einen Kurztrip an die Ostsee inklusive Pommes, Erdbeeren, Cupcake, Sprite und neuen Sommerhüten.

Es war ein kleiner Rausch des Sich-Gönnens. Eine Phase, die es ab und zu mal braucht – für mich – zur einfachen kindlichen Freude.
Ich war im Kino und habe endlich eine Theatergruppe live gesehen, die schon ewig auf meiner Liste stand. Auch morgen werde ich ins Theater gehen, allein. Eines meiner liebsten Luxus-Erlebnisse.
Ich gönn mir gerade.

Die nächsten Wochen werde ich wieder auf Sparkurs gehen und all das genießen, was ich mir jetzt gegönnt habe.
Wenn viel Input auf einmal hereinkommt, egal ob in geistiger oder materieller Form, nehme ich mir danach gern viel Zeit, all das einzeln zu betrachten, auszukosten, zu genießen und zu würdigen.
Wie nach einem Geburtstag, wo man den Geschenketisch erst nach Tagen so richtig durchforstet und jedes Geschenk für sich betrachtet und es in die eigene Welt einziehen lässt.
Neue Kleidungsstücke werden exzessiv getragen, zum ersten Mal gewaschen, zum ersten Mal in den Kleiderschrank gehängt. Neue Schmuckstücke frisch und frei zu allem kombiniert. Neue Bücher schon auf dem Heimweg durchblättert.
Nach einem Event lasse ich alles Erlebte auf mich einwirken.
Manchmal spreche ich meine Gedanken als Sprachnotiz auf´s Handy oder schreibe mir inspirierende Gedanken auf. Manchmal kreiere ich daraus Blogposts, entwickle neue Ideen und Produkte oder teile meine Erkenntnisse einfach mit anderen. Oder ich genieße das Erlebte einfach nur still für mich. Als mein Schatz, der immer in meinem Kopf bleiben wird.

Alles, was in mein Leben tritt, soll auch einen Sinn haben, einen Eindruck hinterlassen. Die Sache ist die: Ich liebe Dinge. Nicht aus Status-Gründen, sondern weil ich eine innige Beziehung zu Gegenständen aufbaue.
Wenn ich etwas kaufe, dann nur, weil ich es wirklich toll finde. Die meisten Dinge, die ich voller Begeisterung selbst gekauft habe, bleiben ewig in meinem Haushalt. Die Kleidung trage ich bis sie kaputt ist (und nicht mehr vernünftig repariert werden kann), ebenso verhält es sich mit Schmuck, Schminke, Geschirr, Büchern, Möbeln etc. Ich bin eine Bastlerin und besonders liebgewonnene Dinge werden bei mir ewig repariert bis wirklich nichts mehr geht.

Viel Konsum auf einmal ist deshalb eine Art Glücksrausch, aber überfordert mich auch.
Große Shoppingtouren beglücken mich nicht so wie ein Einzelkauf eines Stückes, auf das ich mich schon lange gefreut habe.
Bei Unternehmungen verhält es sich ähnlich. Ich suche genau aus, welche Events ich besuchen möchte. Schon vorher schätze ich ab, ob sich die Zeitinvestition für mich lohnt. Lerne ich dort etwas neues? Werde ich dort in eine Welt eintauchen, die mir gefällt? Treffe ich dort Menschen, die mir wichtig sind und/oder die mich inspirieren?
Oder schlage ich dort einfach nur meine Zeit tot, ohne Mehrwert?
Dann kann ich mir auch zu Hause einen schönen Lenz machen, Zeit mit meinen Liebsten verbringen und selbst etwas erschaffen.

Sich etwas zu gönnen, ist wunderbar. Besonders dann, wenn es einen Mehrwert mit sich bringt. Wenn das Gönnen nicht nur aus reiner Konsumlust entsteht, sondern weil man etwas wirklich will, sich genau nach dieser Sache fühlt.

Was gönnt ihr euch gern?

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