Verantwortung - Blogreihe #wertekatalog

Es ist Value-Friday und es geht weiter mit der Blogreihe #wertekatalog, die vor wenigen Wochen startete.


Und der dritte Wert ist:

VERANTWORTUNG



Wikipedia sagt:

Der Begriff der Verantwortung bezeichnet nach verbreiteter Auffassung die Zuschreibung einer Pflicht zu einer handelnden Person oder Personengruppe (Subjekt) gegenüber einer anderen Person oder Personengruppe (Objekt) aufgrund eines normativen Anspruchs, der durch eine Instanz eingefordert werden kann und vor dieser zu rechtfertigen (zu beantworten) ist. Handlungen und ihre Folgen können je nach gesellschaftlicher Praxis und Wertesystem für den Verantwortlichen zu Konsequenzen wie Lob und Tadel, Belohnung, Bestrafung oder Forderungen nach Ersatzleistungen führen. Die Beziehung (Relation) zwischen den beteiligten Akteuren knüpft am Ergebnis des Handelns an.[...]
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Verantwortung)
Ein toller Wert! Ein mir sehr wichtiger Wert, das muss ich zugeben. Verantwortung ist für mich ein elementarer Wert für die Beziehung mit meiner Umwelt und mit meinen Mitmenschen.
Verantwortung bedeutet für mich auch Erwachsen-Sein. Es zeichnet das Erwachsen-Sein quasi aus. Denn mit dem Erwachsenwerden entsteht zuerst einmal Verantwortung für sich selbst. Als Kind wurde sie von anderen getragen, nun muss ich das selbst tun.
Ich glaube, dass Verantwortung gleichzeitig eine Last und eine Bereicherung sein kann. Zum einen erzeugt sie Druck, es entsteht eine Pflicht mir selbst und denen gegenüber, für dich ich evt. Verantwortung trage. Zum anderen habe ich durch Eigenverantwortung aber auch eine ganze Menge Freiheit. Viel mehr als je zuvor.

Momentan gebe ich einer Bekannten, die ich bei einem meiner Meet Ups kennenlernte, Tipps für ein Solo-Performance-Programm, an dem sie arbeitet. Sie ist eine richtige Künstler-Natur, temperamentvoll, unglaublich herzlich, aber auch verletzlich und emotional. Für sie beginnt mit der Arbeit an der Solo-Performance ein ganz neuer Lebensabschnitt, vor dem sie gleichzeitig Angst, der sie aber auch beflügelt und aufblühen lässt. Wie das so ist mit starken Veränderungen im Leben. Es macht Spaß, sie auf diesem Weg zu begleiten, ich freue mich, wenn ich mit einer neuen Sichtweise zur Seite stehen und Tipps geben kann.
Als wir organisatorische und praktische Dinge in die Performance-Planung einbezogen, riet ich ihr, sich nicht durch einzuspielende Geräusche von einem Techniker abhängig zu machen. So kann sie an verschiedensten Orten spielen, auch ohne vorhandenes Soundsystem und vor allen Dingen ohne vorhandenen Techniker. Der Gedanke war ganz neu für sie, aber sie war sofort begeistert. Beim Abschied sagte sie zu mir: "Das ist etwas ganz neues für mich, so ganz auf mich gestellt." Ich sagte motivierend: "Ja, Freiheit!" Und sie antwortete, etwas verhaltener: "Verantwortung ..."

Ja, Verantwortung ist eine Herausforderung. Aber wenn wir sie annehmen, gewinnen wir Freiheit, Selbstvertrauen und Selbstsicherheit. Verantwortung stärkt uns.

Dennoch ist es genauso wichtig, Verantwortung auch abgeben zu können. Das richtige Maß zu finden. Ein Streben nach Verantwortung kann genausogut in Kontrollwahn ausarten, wie Lydia von Büronymus es so treffend beschrieben hat. Wir müssen auch anderen Menschen Dinge zutrauen. Jeder hat andere Stärken als man selbst und es ist wunderbar, Verantwortung zu teilen.

Verantwortung bedeutet nicht, alles selbst in die Hand nehmen zu müssen, aber wenn ich mein Handeln selbst verantworte, merke ich erst, was ich eigentlich alles kann.

Aenne Burda sagt dazu sehr schön:




Foto aus "Leonce & Lena", Theatergruppe Vorspiel: https://www.theatergruppe-berlin.de/vorspiel



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