"Entertaining Mr. Sloane" - Maxim Gorki Theater Berlin

"Show must go oooooon ..." ist das Motto von Nurkan Erpulats Inszenierung von "Entertaining Mr Sloane" am Maxim Gorki Theater Berlin.
Und das Motto wird erfüllt - in einer der spektakulärsten Sterbeszenen, die ich seit langem auf der Bühne gesehen habe.
Die Story in Kurzfassung: Mr. Sloane, ein junger attraktiver Mann, kommt als Untermieter in eine Londoner Familie, bestehend aus den Geschwistern Kathy und Ed und Vater Kemp. Kathy ist sofort scharf auf den jungen Mann und setzt alle Verführungskünste ein und auch Ed erliegt ihm Stück für Stück. Kemp hält ihn von Anfang an für einen Kriminellen - und letztendlich wird der junge Mr. Sloane auch einer.
Heutzutage wirkt das Stück nicht mehr provokant (was es 1964 bei der Uraufführung noch tat), aber die Leichtigkeit und der Esprit reißen den Zuschauer noch immer mit. Mr Sloane wirkt etwas blass gegen die anderen Darsteller und auch wenn er passiv sein soll, so fehlt doch etwas vom Schmarotzertum, was man sich von diesem "Eindringling" erhofft.
Das multifunktionale Bühnenbild und die sehr unterhaltsamen Gesangsnummern bilden dafür aber einen guten Ausgleich.
Eine schöne Abendunterhaltung, auch von der letzten Reihe aus.:)












Foto: © Ute Langkafel MAIFOTO
Bildquelle: www.gorki.de

Kommentare

  1. Warum bringt man auf die Bühne etwas, das "nicht mehr so provokant" wie in 1964 ist? Sind die Regisseure nicht kreativ genug, um neue Aufdringlichkeit dem Text zu verleihen? Ich persönlich habe zB eine Aufführung in Tschechien gesehen von Moliere´s Misanthrop, modern gedichtet, in heutige Zeit implementiert, mit einer klaren Handlungslinie und aussagekr§aftiger den je. Finde ich in Berlin nicht :(

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  2. Ich tippe mal, Regisseure sind einfach sehr verschieden - manche wollen provokant sein, andere nicht. Vielleicht ist Berlin auch einfach zu entspannt, um provokant zu sein.:/

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