Erfolg - Blogreihe #wertekatalog

Es ist Value-Friday und es geht weiter mit der Blogreihe #wertekatalog,

Der fünfundvierzigste Wert ist:


ERFOLG


Wikipedia sagt:
Der Begriff Erfolg bezeichnet das Erreichen selbst gesetzter Ziele. Das gilt sowohl für einzelne Menschen als auch für Organisationen. Bei Zielen kann es sich um eher sachliche bzw. materielle Ziele wie zum Beispiel Einkommen oder um emotionale bzw. immaterielle Ziele wie zum Beispiel Anerkennung handeln. [...] (https://de.wikipedia.org/wiki/Erfolg)

Nach Erfolg streben wir alle. Wir wollen etwas und fühlen eine tiefe Befriedigung, wenn wir es erreichen. Jeder Mensch liebt es, Erfolg zu haben.
Er ist essentiell für unser Selbstvertrauen. Mit jedem Erfolgserlebnis, das wir haben, wird unser Selbstbild weiter ausgebaut und das Vertrauen in uns selbst gestärkt. Jeder Erfolg gibt uns die Sicherheit, dass wir uns auf uns selbst verlassen können, das wir aus eigener Kraft im Stande sind, etwas zu erreichen oder zu erschaffen.

Doch leider verlernen wir ab dem Jugendalter, dass Erfolg ein Scheitern voraussetzt. Wir wollen immer erfolgreich sein, wollen keinerlei Niederlage erleben.
Denn ein Scheitern tut weh. Das Scheitern zeigt uns unsere Schwächen, die wir doch so gern negieren wollen. Wir wollen gar keine Schwächen haben, sondern nur Stärken. Und die Tatsache, dass das nicht möglich ist, ist schwer zu ertragen.
Als Kind konnten wir das gut. Da gehörten Fehler wie selbstverständlich dazu. Laufen lernen wir eben durch Hinfallen.
Grundsätzlich impliziert der Vorgang des Lernens, dass wir Fehler machen. Nur so können wir uns etwas aneignen. Wir kommen auf diese Welt und müssen sie und uns kennenlernen. Wir müssen lernen, zu laufen, zu essen, zu trinken, unsere Hände zu benutzen, Menschen einzuschätzen, zu Lesen, zu Schreiben, zu Rechnen, zu Denken ... als das wird auf einem steinigen Weg des Scheiterns gelernt. Und dieses viele Scheitern macht uns als Kind nichts aus. Es gehört dazu wie das Atmen, es ist selbstverständlich.

Wenn wir dann älter werden, wird das Scheitern peinlich. Es wirkt, als könnten wir etwas nicht. Wir wollen aber zeigen, was wir schon alles können und was wir alles wissen. Wie abgeklärt und weltgewandt wir sind. Wie klug und selbstsicher. Aber das sind wir gar nicht. Und je mehr wir gelernt haben, je mehr wir uns einbilden schon zu können, desto mehr schmerzen die Fehler, die wir machen.
Denn auf einmal sind wir erwachsen und haben keine Ausrede mehr. Wir können nicht mehr sagen "Das wissen nur Erwachsene." oder "Wenn ich groß bin, dann ...".
Wir haben das Gefühl, dass wir nun alles können müssen. Doch das ist absurd. Niemand kann alles. Und das wäre auch deprimierend, denn dann kann er ja gar nichts mehr lernen.
Scheitern gehört zum Erfolg dazu, das eine ist ohne das andere kaum möglich.

Mittlerweile wird es immer mehr Trend, das Scheitern zu feiern. Es gibt MeetUps, in denen Scheiter-Geschichten erzählt werden. Es gibt Firmen, die den Fehler der Woche zelebrieren (WTF?!).
Aber vielleicht geht das zu sehr vom eigentlichen Kern der Sache weg, denn solche Aktionen fördern wieder den Wettbewerb. Es geht nicht darum, dass ich am krassesten gescheitert bin oder den dümmsten Fehler gemacht habe. Es geht darum, wie ich mit dem Scheitern umgehe. Denn hier liegt die größte Schwierigkeit: das Zugeben, dass der Weg zum Erfolg mit Schmerz zu tun hat. Das Scheitern an sich gibt eine gute Story ab - der Schmerz, den wir dabei empfinden, nicht. Doch er gehört genauso dazu.
Es bringt nichts, diesen Schmerz zu zelebrieren oder zu verschweigen. Wir müssen ihn nur aushalten - und vor anderen zugeben.





Erfolg belohnt uns für die steinigen Wege dorthin. Und diese Wege sind so steinig, weil sie Einsatz erfordern. Aber nur wenn der Erfolg wirklich selbst verursacht ist, fühlt er sich gut an. Wenn wir wissen, WAS wir geleistet haben.
Wenn wir uns selbst anerkennend sagen können: "Diesen Erfolg habe ich mir verdient!".

Passend dazu ein Zitat von Danny Kaye:

Foto: "Meister und Margarita", Theatergruppe Vorspiel: https://www.facebook.com/TheatergruppeVorspiel

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