Mitgefühl - Blogreihe #wertekatalog

Es ist Value-Friday und es geht weiter mit der Blogreihe #wertekatalog,

Der dreiunddreißigste Wert ist:

MITGEFÜHL


Wikipedia sagt ... mal wieder nix. Aber das Yoga-Wiki hat eine ganz brauchbare Definition:
Mitgefühl bedeutet, sich in andere Menschen hinein zu versetzen und auch in tätiger Nächstenliebe und Unterstützung, Wohltätigkeit mit zu fühlen. [...] Im Deutschen wird gerne unterschieden zwischen Mitleid und Mitgefühl. [...]
Mitgefühl ist die Fähigkeit, mit einem anderen Menschen zu fühlen, ohne ganz in das Leid des anderen mit hineingezogen zu werden.[...](http://wiki.yoga-vidya.de/Mitgefühl)

Das war klar: pünktlich zur Weihnachtszeit und bei all den Geschehnissen auf dieser Welt steht auf der Werte-Liste der Wert "Mitgefühl".
Und ich ertappe mich dabei, wie ich genervt aufstöhne, mich zu meinem Mann umdrehe und jammere, dass ich keine Lust habe, etwas über Mitgefühl zu schreiben.

Warum habe ich keine Lust? Ganz einfach, weil mein erster Gedanke ist, dass ich schlecht bin in Mitgefühl. Beim Googlen nach einer Definition stieß ich dann auf diesen Artikel:

http://www.zeit.de/2015/49/psychologie-empathie-terror-mitgefuehl-interview

Interessant finde ich, wie hier zwischen Empathie und Mitgefühl unterschieden wird. Mitgefühl wird mit mehr Distanz gleichgesetzt, während Empathie eine rein emotionale Fähigkeit ist. Dadurch können durch Empathie eher falsche Entscheidungen getroffen werden. Die Definition ist ungewohnt und ich weiß nicht, ob ich damit einhergehe. Aber die Begründungen sind in sich logisch.

Auf jeden Fall hat Mitgefühl für mich etwas mit Nächstenliebe zu tun. Und sowohl im verlinkten Artikel als auch in der obigen Definition ist es mit einer Handlung verbunden, mit einer Hilfestellung.

Ich denke, ich habe die Fähigkeit zum Mitgefühl. Ich habe auch die Fähigkeit zur Empathie. Dennoch beschränkt sich bei mir dieses Mitgefühl und das damit verbundene Helfen-Wollen sehr stark auf mein persönliches Umfeld. Im Artikel wird gesagt, dass wir eher Menschen helfen, die uns ähneln. Das kann ich für mich sehr deutlich bestätigen. Ich bin gerne hilfsbereit - bei Menschen, die ich sehr mag, mit denen ich eng befreundet bin. Das ist so. Manche, die mehr und ein umfassenderes Mitgefühl haben, werden das schrecklich finden. Aber das ist ja das Gute an Lebewesen: wir sind verschieden.

Meine Art der Hilfestellung und des Mitgefühls ist die Unterhaltung. Die Freude, das Lachen und die Gedankenanregung. Die Fantasie.
Ich bin nicht Ärztin, nicht Krankenschwester, nicht Sozialarbeiterin, nicht Friedenshelferin, nicht Politikerin.
Aber ich habe das Theater. Und damit helfe ich - in anderer Form.

Ein wunderbares Zitat dazu habe ich von Hermann Hesse gefunden:

Foto: "Republik Vineta", Theatergruppe Vorspiel: https://www.facebook.com/TheatergruppeVorspiel

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