Leidenschaft - Blogreihe #wertekatalog

Es ist Value-Friday und es geht weiter mit der Blogreihe #wertekatalog,

Der zweiunddreißigste Wert ist:

LEIDENSCHAFT


Wikipedia sagt:
Leidenschaft (gesteigert, aber als Begriff abkommend: Inbrunst) ist eine das Gemüt völlig ergreifende Emotion. Sie umfasst Formen der Liebe und des Hasses, wird aber auch für religiösen, moralischen oder politischen Enthusiasmus benutzt und beschreibt die intensive Verfolgung von Zielen von beispielsweise Kunstliebhabern, Sammlern oder von Tierfreunden. Im ursprünglichen Sinn schwingt der Beilaut von etwas Zerstörerischem oder Leiden Schaffendem mit. Im heutigen Alltagssprachgebrauch hat der Begriff diese Konnotation eher selten; 'Leidenschaft' wird oft wertfrei oder positiv konnotiert (siehe auch Liebesbeziehung).
(https://de.wikipedia.org/wiki/Leidenschaft)

Leidenschaft ist ein Wort, dass ich in letzter Zeit sehr oft gehört habe, besonders in Verbindung mit Beruf und Selbstverwirklichung.
Immer wieder höre ich, man soll DIE eine Leidenschaft finden, das wofür man brennt. Und das ist dann quasi der heilige Gral, der Beruf, bei dem man jeden Tag jubilierend um 5 aus dem Bett springt und ihn bis mindestens 24 Uhr freudestrahlend voller Eifer ausübt.

Es gibt natürlich viele Menschen, die sich wirklich komplett für eine Sache begeistern und diese rund um die Uhr machen können. Das finde ich großartig!
Es gibt aber auch andere - so wie mich -, die sich schnell langweilen, wenn die Tätigkeiten von Tag zu Tag zu ähnlich sind. Das ist oft nervig, weil man sich ständig etwas neues überlegen muss, was man machen möchte. Und weil man auch ständig andere so dafür begeistern muss, dass sie einem dafür auch noch Geld geben wollen.

In beiden Fällen ist einer der Schlüssel die Leidenschaft. Denn Leidenschaft kann, aber muss sich nicht auf eine Sache fokussieren. Leidenschaft kann auch weiter gefasst sein. Es kann die Begeisterung für Neues sein, die Begeisterung für Verknüpfungen, für Unterhaltung, für Handwerkliches ... oder einfach für Menschen.
Leidenschaft ist der Funke, der aus einem Ding ein Wunderding macht. Aus einem Menschen einen Partner. Und aus einem Job einen Traumjob.
Dieser Funke wird durch etwas geweckt, was wir mögen, was wir können und was uns Freude bereitet. Etwas, das unsere positiven Eigenschaften herauskitzelt, das uns strahlen lässt. Etwas, bei dem andere sagen: "Das ist genau dein Ding."
Und es ist lustigerweise oft etwas, von dem wir gar nicht wissen, dass wir es so gut können, weil es für uns eine Selbstverständlichkeit ist. Weil es etwas ist, von dem wir ausgehen, dass jeder es kann, dass es nichts Besonderes ist.
Doch das ist es. Es kann nicht jeder. Wir - mit unserer Geschichte, mit unseren Erfahrungen, mit unseren Talenten - können es aber. Und wenn wir uns dessen bewusst sind und uns stärker mit genau diesen Dingen beschäftigen, entsteht die Leidenschaft.

Ich bin ja auch ein großer Freund der Vernunft. Rationalität und Pragmatismus sind meine Freunde. Sachbezogenheit rulez und wenn gemeinsam praktisch an etwas gearbeitet wird, bin ich glücklich.

Aber eine Welt, die nur vernünftig ist, wäre schrecklich langweilig. Sie wäre trocken. Und überhaupt nicht überraschend.

Die Vernunft hilft, einen Fokus zu setzen.
Aber Vernunft ist nicht Freude, ist nicht Schrecken, ist nicht Begeisterung und nicht Traurigkeit. Vernunft ist emotionslos. Und ohne Emotionen ist die Welt eine depressive Welt.



Wir brauchen eben die Leidenschaft. Leidenschaft macht uns lebendig!


Ich schließe mich da ganz Herrn Chamfort an:

Foto: "Ernst", Theatergruppe Vorspiel: https://www.facebook.com/TheatergruppeVorspiel

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