#theatreDIY - Blutkissen





Heute ist Halloween! Und damit wieder Zeit für ein #theatreDIY auf diesem Blog!

Im Amateurtheater ist stets Erfindergeist gefragt, wenn es um das Realisieren von Special Effects geht. Für die Inszenierung von Republik Vineta brauchten die Vorspieler eine Möglichkeit Schusswunden zu simulieren - und zwar direkt im Moment des Schusses, denn der fand auf der Bühne stand.

Blutkissen waren in diesem Fall die passende Wahl. Gefertigt aus dünner Folie und gefüllt mit Kunstblut, zerplatzen die kleinen Kissen unter physischem Druck.
Wird es im Moment des Schusses vom "Getroffenen" in der Hand gehalten, kann er es in seiner Hand zum Platzen bringen und sich gleichzeitig an die "angeschossene" Stelle fassen. Auf diese Weise fließt plötzlich dort Blut, wo vorher keines war.

Aber Blutkissen sind relativ teuer und bei mehreren Aufführungen und Proben, in denen der Effekt ja geübt werden muss, kommt da eine beachtliche Summe zusammen.

Also suchte ich nach einer Möglichkeit, Blutkissen selbst herzustellen ... und ich wurde fündig!
In einem Youtube-Video wurde ein Mini-Folienschweißgerät vorgestellt, das für diesen Zweck ideal war.
Und nach ein bißchen Rumprobieren habe ich eine gute Methode gefunden.

Ihr braucht:
  • Kunstblut (mein Favorit ist BLUAT, das komplett aus allen Textilien auswaschbar ist)
  • Hand-Folienschweißgerät (z.B. dieses)
  • dünne Plastikbeutel, z.B. Frühstücksbeutel 
  • Unterlage: Handtuch, Tiefer Teller, Schüssel o. Waschbecken

Schritt 1:
Fülle die gewünschte Menge Kunstblut in eine Ecke des Plastikbeutels. Wähle die Menge Blut je nach Wunschgröße des Blutkissens.
Tipp: Soll das Kissen relativ groß werden, ist es besser, etwas dickere Beutel zu wählen, z.B. Gefrierbeutel.

Schritt 2:
Falls die Tüte zu groß ist, schneide einen Teil des oberen Randes ab. Dann schweiße mit dem Gerät zuerst eine Seite zu, dann die andere offene Seite. Zur Sicherheit mache ich immer zwei Schweißnähte nebeneinander, um noch ein wenig überstehenden Rand zu haben. Schneide das Kissen mit ca. 5 mm Rand neben den Schweißnähten aus der Tüte aus.

Schritt 3:
Überprüfe das Kissen vorsichtig auf undichte Stellen und fahre gegebenenfalls noch einmal vorsichtig mit dem Folienschweißgerät über die Naht, um Löcher zu schließen. Wasche mit Wasser klebrige Blutreste ab und tupfe das Kissen mit einem Handtuch ab.



Fertig!


Extratipp:
Wenn du mehrere Kissen in einem Rutsch produzieren möchtest, kannst du mehr Blut einfüllen und mit dem Folienschweißgerät an den gewünschten Stellen die Tüte gleichzeitig schneiden und verschweißen, um z.B. mehrere Kammern zu bilden.



Und so sah es beim Einsatz auf der Bühne aus:


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